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1.1Urbex oder Urban Exploration, was ist das?

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Die Urban Exploration ist ein weit gefasster Begriff, der viele Aktivitäten umfasst, von der Besichtigung städtischer Kanalisationen bis zum Einschleichen in eine Fabrik, die noch in Betrieb ist. Mit der Entwicklung des Internets und folglich der Verbreitung von Fotos im Web wächst das Interesse in den sozialen Netzwerken und Medien an dieser Disziplin, weshalb diese Bewegung seit 2010 einen wachsenden Zulauf erlebt.

Im Großen und Ganzen umfasst die Urbex drei Felder:

 Die Erforschung von Industriebrachen und verlassenen Orten (Landsitze, Wohnhäuser, Kirchen, Schulen, Gefängnisse …).

 Das »Roofing«, d. h. die Erkundung von Dächern, Kränen und Hochhäusern, in der Regel bei Nacht. Der Besuch dieser Orte ermöglicht es, das Panorama zu betrachten und einen anderen Blick auf die Stadt zu werfen.

 Die Kataphilie – frz. »Cataphilie«2 – bezeichnet die Erkundung von unterirdischen Hohlräumen, die von Menschenhand geschaffen wurden (Steinbrüche, Bergwerke, Keller, Versorgungstunnel), im Gegensatz zur Speläologie (Höhlenkunde), die natürliche Höhlen erforscht. Der Begriff »Kataphile« bezieht sich auf den Besuch der Katakomben in Paris, von denen nur ein kleiner Teil für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Viele Geschichten und Legenden umranken diese Orte, einschließlich der von Philibert Aspairt, der sich 1793 in den Katakomben von Paris verirrte. Sein Skelett wurde elf Jahre später entdeckt …

DIE KATAPHILENBEWEGUNG

Die Kataphilenbewegung begann in den 1970er Jahren mit dem Abstieg von Neugierigen in die Katakomben von Paris, um dort zu feiern. Heute sehr aktiv, zieht diese Pariser Community eine große Anzahl von Enthusiasten an. Seit den 1980er Jahren ist das Tunnelnetz über die berühmten »Chatières« (Klappen) auf einer Eisenbahnbrache oder über andere Zugänge auf öffentlichen Straßen zugänglich. Dies sind schwierige und sehr enge Einstiege, die nur kriechend durchquert werden können und damit den Zugang zu den Katakomben erheblich erschweren.

Berühmt sind auch die unterirdischen Anlagen der Stadt Lyon, darunter das Netz, das sich vom Croix-Rousse ausbreitet und als »les arêtes de poisson« (die Fischgräten) bekannt ist.

Die Urban Explorer werfen einen anderen Blick auf die Stadt, indem sie ständig nach neuen Spielplätzen im Zentrum oder eher außerhalb suchen. Diese halten sie dann geheim und geben ihnen sogar Codenamen. Das Abenteuer beginnt an Orten, denen die Menschen keine Beachtung mehr schenken. Einmal unterwegs, sobald der erste Schritt getan, die verbotene Grenze überschritten worden ist, hinter einer Tür, einem Zaun oder einem Schild »Zutritt verboten«, fängt das Entdecken an.

Bevor wir uns den technischen und praktischen Aspekten dieses Foto-genres zuwenden, ist es wichtig, daran zu erinnern, dass die Durchführung eines solchen Abenteuers nicht ohne Risiko erfolgt. Im Gegenteil, sowohl bezüglich der körperlichen Unversehrtheit des Fotografen als auch der Risiken auf der Ebene des Gesetzes ist alles eine Frage der Vorbereitung und der Vorausschau.


Ehemalige Büros einer der reichsten Familien Frankreichs. Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz und wartet auf seine zukünftige Sanierung.


Tauben scheinen Billard zu mögen … Es ist nie angenehm, sich mitten im Taubenkot zu bewegen. Sie sind obendrein Träger von Krankheiten, sogar durch bloßes Einatmen.

Urbex-Fotografie

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