Читать книгу Coltreiter: Glorreiche Western Sammelband 9 Western - R. S. Stone - Страница 74

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Die drei Männer sprangen hinter einem Felsbrocken hervor. Bill Warbow zügelte den scheuenden Rapphengst.

Er starrte in die Mündungen der auf ihn gerichteten Sechsschüsser. Halstücher bedeckten die Gesichter der Banditen. Nur die hart funkelnden Augen waren zu sehen.

„Wenn du zum Eisen greifst, Mister, dann gibt's ein Fressen für die Geier!“

Das stieß einer der Outlaws lässig hervor.

„Abschnallen!“

Bill Warbow zögerte.

Er sah aber ein, dass er nur heißes Blei einfangen würde, wenn er etwas in Gang brachte.

„Bei mir gibt's nichts zu holen, Gents“, ächzte er. „Ein Hold-up lohnt nicht.

Ihr seht doch, dass ich abgebrannt wie'ne Kirchenmaus bin!“

Die Peacemaker der Gesetzlosen ruckten leicht in die Höhe.

Sie würden schießen, wenn er nicht augenblicklich den Befehl befolgte. Das wurde Bill klar.

„Schon gut,“ sagte er schnell und löste den Revolvergurt, der auf die Erde plumpste.

„Absitzen!“

Bill Warbow nickte nur, rutschte aus dem Sattel und landete federnd. Die Outlaws ließen ihn nicht aus den Augen und zielten nach wie vor mit den Revolvern auf ihr Opfer.

„Bleib nur friedlich, Mister!“, warnte ein anderer Bandit des Trios. „Ich durchsuche jetzt deine Satteltaschen. Es wäre besser, wenn du uns verraten würdest, wo du die Dollars versteckt hast.“

Bill Warbow zuckte mit den Schultern.

„Du wirst keinen lausigen Buck finden. Ich bin auf dem Weg nach Golden Creek um dort nach Gold zu suchen. Wenn ich euch 'nen Tipp geben darf, dann müsst ihr euch um die Jungs kümmern, die das Goldgräbergebiet verlassen.“

„Klugscheißer!“, knurrte der dritte Outlaw. „Du siehst nicht gerade wie ein Mann aus, der wie ein Maulwurf herumwühlt, um Gold zu schürfen. Du willst Geschäfte ganz anderer Art machen. Dazu brauchst du aber ein Startkapital. Und das werden wir finden.“

Bill Warbow grinste lässig.

„Die nötigen Greenbacks wollte ich mir beim Pokern verdienen. Am besten überzeugst du dich selbst, dass ich pleite bin.“

Der Bandit durchwühlte die Satteltaschen und begann schon bald schaurig zu fluchen.

„Nichts“, knurrte er zornig. „Wir scheinen uns wirklich getäuscht zu haben, Jungs.“

Er trat zu den beiden Banditenfreunden.

Bill Warbow atmete unmerklich auf.

„Ausziehen, Mister!“

„Was ...?“, ächzte Bill. "He, ich bin doch keine Lady. Ihr werdet doch wohl nicht vom anderen Ufer sein?“

Einer der Outlaws trat zwei Schritte nach vorn und rammte Bill Warbow den Revolverlauf so hart in den Bauch, dass der großgewachsene Westmann aufstöhnte und nach Luft zu schnappen begann,

„Ausziehen! Vorwärts, sonst helfen wir nach!“

Bill Warbow nickte nur, als er die erbarmungslosen Blicke der Banditen sah.

Sie würden schießen, wenn er nicht nachgab.

„In Ordnung“, würgte Bill schwer atmend hervor. "Ich bin kein Spiel-verderber, Männer. Außerdem wollte ich schon lange mal wieder die Unterwäsche wechseln. Ich frage mich nur, was das soll?“

„Halte endlich die Klappe und fang an!“

Bill Warbow warf den Stetson auf den Boden und entledigte sich der Lederjacke. Dann zog er die Stiefel und Hose aus. Die Socken und auch die lange Armeeunterhose wiesen Löcher auf.

„Mann, o Mann“, brummte einer der Banditen. „Vor dir würde jede Lady schreiend die Flucht ergreifen.“

Bill grinste verkniffen.

„Das genügt doch wohl?“, fragte er.

Die drei Outlaws nickten.

„Mehr wollen wir uns wirklich nicht zumuten“, meinte einer des Banditentrios und begann, die Kleider und die Stiefel gründlich zu durchsuchen.

Er beförderte aus dem Jackenfutter einige Dollarnoten hervor. Und im Stiefelschaft fand er ein weiteres Dollarbündel, nachdem er die Naht aufgetrennt hatte.

Bill Warbows Gesicht wurde immer länger. Die Hände ballten sich zu Fäusten, und sein schlanker Körper spannte sich.

„Es sind tausend Dollar, Jungs“, sagte der maskierte Outlaw zufrieden. „Es hat sich also doch gelohnt. Ich habe nun mal 'nen besonderen Riecher. Was machen wir mit dem Burschen?“

Er wandte sich Bill zu.

„Was würdest du vorschlagen, Mister?“

„Ihr solltet mich laufenlassen, Jungs“, presste Bill Warbow wütend hervor. „Ihr habt mich bis auf den letzten Buck ausgeplündert und euer Ziel erreicht.“

Einer der Halunken nickte.

„Wir lassen dich laufen. Du solltest das wörtlich nehmen. Los, verschwinde. Du hast genau eine halbe Minute Zeit, um abzuhauen. Sollten wir dich dann noch sehen, gibt's ein prächtiges Preisschießen.“

„Das ist doch nicht euer Ernst?“, stieß Bill Warbow erschrocken hervor. „Ohne Pferd und ohne Waffen bin ich in der Wildnis verloren. Hier gibt es Raubtiere und auch Indianer.“

„Die werden alle bei deinem Anblick erschrecken und die Flucht ergreifen“, antwortete der Outlaw. „Deine Klamotten bleiben auch hier, well du uns hereinlegen wolltest. Zisch ab, oder es gibt Durchzug in deinem dummen Schädel.“

Die Kerle meinten es ernst.

„Die Zeit läuft!“, knurrte ein anderer der Outlaws drohend.

Für einen Herzschlag lang sah es aus, als wollte sich Bill Warbow auf die Gegner stürzen, doch dann lief er langsam rückwärts los. Das spöttische Gelächter der Banditen folgte ihm.

Dann machte Bill kehrt und rannte davon. Bald befand er sich in sicherer Deckung einiger Felsbrocken und blickte zum Ort des Überfalls zurück. Das Outlaw - Trio packte seine Kleidung in die Satteltaschen seines Pferdes.

Ein anderer holte die Vierbeiner der Banditen. Kurze Zeit später ritten die Halunken davon und führten Bills Rapphengst mit sich.

Warbow fluchte hinter ihnen her.


Coltreiter: Glorreiche Western Sammelband 9 Western

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