Читать книгу Savers - Revolution - Rabea Blue - Страница 13
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Kaum hatten Julius und Jakob ihre Rede beendet und verkündet, es könne jetzt für den Rest des Tages in der Trainingsarena geübt werden, schwoll aufgeregtes Gemurmel an.
»Hey Louis«, rief David und ging seinem neuen Partner ein paar Schritte entgegen. »Coole Sache, dass wir in einem Team sind, oder?«
Louis lächelte zaghaft. »Ich kann mir gut vorstellen, dass das gut funktionieren könnte, ja.«
Die gesamte Gruppe der Auszubildenden schob sich durch den Tunnel, der zu der Arena führte.
»An welcher Station willst du dich heute noch mal versuchen?«, versuchte David das Gespräch am Laufen zu halten.
»Ich weiß es noch nicht genau«, gab Louis schulterzuckend zurück. Gerade wollte er noch etwas ergänzen, als Sally ihren Bruder einholte, die übrigen Freunde im Schlepptau.
»Nach welchen Auswahlkriterien die Zweiergruppen wohl zusammengestellt wurden?«, fragte sich Sally lautstark. »Ich meine, Adam und ich kennen uns mittlerweile gut, und ich bin vollauf zufrieden, mit unserer Sportskanone einen gemeinsamen Schützling zu haben – das Beschützen liegt ihm.«
Sie zwinkerte ihrem neuen Partner zu und er lächelte geschmeichelt zurück. David sah, dass Louis‘ Lächeln verschwand und er sich allmählich zurückfallen ließ.
»Aber was ist mit Adrian und Violet?«, fuhr Sally fort. »Wieso wurden sie nicht zusammen in ein Team gesteckt? Ist es nicht von Vorteil, wenn man seine Partner besser kennt?«
Adam zuckte mit den Schultern. »Irgendetwas werden sie sich schon dabei gedacht haben. Ist doch eigentlich ganz in Ordnung, wenn sich die Klasse cliquenübergreifend besser kennenlernt. Vielleicht konzentriert man sich auch besser, wenn man nicht die ganze Zeit plappert.«
Sally zog gespielt empört die Luft ein. »Meinst du etwa mich? Na, dann kannst du dich ja auf etwas gefasst machen.« Sie grinste Adam frech an und sah dann zu Violet herüber.
»Was hältst du von der Einteilung?.«
Violet sah auf den Boden. »Natürlich wäre ich froh gewesen, wenn ich mir dir, oder vielleicht auch mit David ein Team hätte bilden können.« Kurz warf sie Sallys Zwilling einen vielsagenden Blick zu. »Aber ich kann ja nichts daran ändern. Der Rat wird seine Gründe haben.«
»Ich vermute auch, dass sie uns einfach aus unserer Komfort-Zone herauslocken wollen.« Adam sah in die Runde. »Das wird schon werden. Und wer weiß, für wie lange wir zu zweit einen Schützling haben werden. Wenn wir uns gut anstellen, bekommen wir vielleicht bald einen Eigenen.«
David nickte. »Das könnte ich mir auch gut vorstellen. Vor allem nach dem, was sie eben über die Beschaffung neuer Neuankömmlinge gesagt haben. Ich bin mit meinem Team-Kollegen eigentlich ganz zufrieden – Louis war schon früher mit uns in einer Übungsgruppe gewesen.«
Die anderen sahen ihn schweigend an. Sie waren nun fast in der Arena angelangt, man konnte durch die geöffnete Flügeltür bereits die ersten Stationen erkennen.
»Was ist?«, fragte David irritiert. Er konnte den Blick seiner Freunde schwer zuordnen.
»Na ja, Louis war doch auch bei den Unverstandenen dabei, oder?«, fragte Adam.
»Sogar bevor Adrian und du dort das erste Mal hingegangen seid«, ergänzte Violet. »Findest du das nicht ein wenig komisch?«
David zog die Augenbrauen zusammen. »Nein, ganz und gar nicht. Er war derjenige, der die Unverstandenen beschattet und uns gewarnt hat, dass der Vorfall auf dem Volksfest etwas mit ihnen zu tun haben könnte. Er hat uns geholfen, und sich dabei sogar großer Gefahr ausgesetzt. Was wäre, wenn die Unverstandenen ihn entdeckt hätten?«
»Aber wie hat er das genau gemacht«, gab nun auch Adrian zu bedenken. »Hat er erzählt, wie er sie beschattet hat? Vielleicht ist er ein Spion, der im Auftrag Nathanels in Euphoria bleibt.«
»Du auch noch?«, fragte David ungläubig. »Du warst doch in den Meetings dabei. Er hat sich kein bisschen an der Hetze beteiligt. Und er ist auch noch immer hier. Ich denke, bei dem Misstrauen von allen Seiten, wäre er bestimmt schon längst geflohen. Der Mutigste scheint er mir nicht zu sein.«
»Na ja, du hast ihn ja schon immer in Schutz genommen«, schloss Sally das Thema, da sie nun inmitten der Arena angelangt waren. »Pass bitte auf dich und euren Schützling besonders auf, wenn ihr zusammen sichtet.«
Am nächsten Morgen traf ein Neuankömmling nach dem anderen auf der Sichtwiese ein. David stand bereits neben Louis und wartete darauf, dass Julius endlich erschien und ihnen ihren Schützling vorstellte.
»Bist du auch aufgeregt?«, fragte David, um das Eis zwischen ihm und Louis zu brechen. Obwohl sie gegen den Dunklen Samariter Thomas Seite an Seite gekämpft hatten, wirkte die Beziehung zwischen ihnen sehr angespannt. Fast so, als wären sie sich fremd. Louis erwähnte die jüngsten Vorkommnisse mit keinem Wort, sondern stand wie immer da, als habe er einen Stock in seinem Hemd stecken.
»Aufgeregt trifft es nicht ganz«, antwortete er tonlos. »Mehr … erwartungsvoll.« Nun sah er David von der Seite an. »Ich freue mich, dass wir wieder eine Aufgabe haben. Die Zeit des stillen Beobachtens neben unseren Mentoren – ich fühlte mich ganz schrecklich.«
David nickte. »Du magst lieber ständig Neues lernen, stimmt’s?.«
Doch Louis sah ihn irritiert an. »Das meine ich nicht. Bevor wir überhaupt richtig angefangen haben, steht die Zukunft unserer neuen Heimat auf dem Spiel. Man ist der Situation hilflos ausgeliefert. Ich kam mir nutzlos vor.«
Nachdenklich sah David seinem Partner in die Augen. »Ja, das natürlich auch.« Die Worte seiner Freunde am Vortag hatten ihre Spuren hinterlassen. Täuschte er seine Loyalität nur vor? Neue Heimat? David sah es zwar ähnlich, aber dafür wurde er von vielen auch für verrückt erklärt. Dass er seinen Tod zu schnell überwunden hat, einfach sein irdisches Leben vergessen konnte. War Louis‘ Art nur gespielt? Oder waren David und er sich im Inneren einfach sehr ähnlich?
Bevor David etwas dazu sagen konnte, tauchte Julius vor der Nebelwand auf, neben ihm eine schlanke Frau, mit blondem Zopf. Schüchtern dreinblickend klammerte sie sich an einem Klemmbrett fest und folgte Julius mit etwas Abstand zum Ufer des Sees. Bei jedem Schritt bewegte sich ihre Umhängetasche, die sie quer über der Schulter trug, hin und her.
»Kommt bitte mit – wahrscheinlich müssen wir ein Stückchen gehen, bis wir einen Ort gefunden haben, an dem unsere große Gruppe niemanden stört. Es ist nun einmal gerade in unserer Region Zeit, um auf die Arbeit zu fahren, da passieren viele Unfälle. Entsprechend herrscht auch hier geschäftiges Treiben.«
Er winkte den Neuankömmlingen, ihm zu folgen, und schritt schnellen Tempos voran. Viele der Auszubildenden musterten seine Begleitung abschätzig und fragten sich insgeheim, was sie für eine Funktion hatte. Ihre Flügel waren nicht zu sehen, deswegen hatte man keinen Hinweis auf ihre Erfahrung. Und um für den Posten im Ältestenrat eingearbeitet zu werden, dafür wirkte sie zu introvertiert. Die übrigen Mitglieder des Rats hatten allesamt eine besondere Ausstrahlung. Sogar die Zwillinge, die auf den ersten Blick unscheinbar wirkten, strotzten nur so vor Kompetenz.
David nickte Sally und Adam von weitem zu, und reckte den ausgestreckten Daumen nach oben. Die beiden lächelten ihn an und taten es ihm gleich. Adrian und Violet konnte David auch ausfindig machen, doch sie unterhielten sich so angeregt mit ihren neuen Partnern, dass sie ihn gar nicht bemerkten. Es freute David, dass sie sich scheinbar sympathisch waren.
Nach einer Weile blieb Julius am Ufer des Sichtungssees stehen, an dem ein paar Meter Platz waren. Die Gruppe scharte sich im Halbkreis um ihn, die blonde Frau mit dem Klemmbrett stand ein wenig abseits, doch immer noch in Julius‘ Nähe.
»Liebe Neuankömmlinge, ich kann mir vorstellen, dass viele von euch ein wenig aufgeregt sind, ihren Schützling endlich kennenzulernen. Deswegen möchte ich euch nicht länger auf die Folter spannen.«
Er drehte sich zu seiner Begleiterin und sie reichte ihm kommentarlos das Klemmbrett. Sie deutete lediglich auf eine Stelle darauf, dann verschränkte sie die Hände hinter dem Rücken und trat einen Schritt zur Seite.
»Meine liebe Kollegin Tarina«, sagte er mit einer Seitengeste auf die Frau, »wurde von dem Ältestenrat damit beauftragt, für eure Teams passende Schützlinge herauszusuchen. Auf dieser Liste stehen sie«, sagte er verheißungsvoll und wedelte mit dem Klemmbrett.
»Nun, dann wollen wir mal beginnen: Sally Summers und Adam Fawks?« Die beiden zuckten bei der Erwähnung ihrer Namen kaum merklich zusammen und traten dann vor.
»Ihr seid die Ersten, das heißt, ich werde bei euch beispielhaft die wichtigsten Eckpunkte des Sichtens zeigen.« Dann wandte er sich an alle. »Natürlich bleibe ich bei jedem von euch dabei und sehe nach, ob ihr es auch alleine hinkriegt. Das Sichten ist im Prinzip, wie das Meiste hier in Euphoria, instinktiv. Man braucht dafür keine Theorie. Es ist ein wenig so wie das Teleportieren.«
»Euer Schützling ist eine junge Schülerin namens Aurora Knight«, richtete er nun seine Worte wieder gezielt an Sally und Adam. »Ihr müsst ihr Äußeres nicht kennen, blickt einfach auf den See und denkt an sie.«
Adam und Sally sahen sich kurz ratlos an, dann zuckten sie mit den Schultern und starrten konzentriert auf den See. Es dauerte nicht lange, da erschien ein klares Bild auf der Oberfläche des Sees. Zu sehen war ein Mädchen, etwa im Alter von elf Jahren, mit zwei dunkelbraunen, seitlich geflochtenen Zöpfen. Sie spielte auf einem Spielplatz mit zwei Freundinnen ein Hüpfspiel auf dem Asphalt.
»Wie gestern erwähnt, werde ich euch die Grundgriffe im Umgang mit dem See zeigen«, sprach Julius weiter. »Ich gehe zwar davon aus, dass ihr die Bewegungen schon von euren Mentoren kennt, aber ob ihr sie selbst schon einmal ausgeführt habt, weiß ich nicht.«
Er stellte sich an Adams Seite und sah mit ihnen auf ihren Schützling hinab. Die anderen Neuankömmlinge traten näher, sodass alle sehen konnten, was er tat. Wie auf einem Smartphone tippte, wischte und zog er unmittelbar über dem Bild herum, dabei veränderte sich die Sicht entsprechend.
»Das moderne Zeitalter, in dem ihr gelebt habt, hat die meisten Bewegungen bereits in den Alltag integriert. Wenn ihr eure Hände so voneinander weg bewegt, könnt ihr einen Ausschnitt des Spielplatzes aus der Nähe sehen. Tippt zwei Mal kurz auf die Kinder dort hinten, und ihr habt sie in einem kleinen Fenster in der Ecke, falls ihr glaubt, sie könnten das Geschehen rund um euren Schützling negativ beeinflussen.«
Die Auszubildenden sahen ihm gebannt dabei zu. Einige reckten den Hals, damit sie auch ja alle Bewegungen des Ältesten erkennen konnten.
»Ihr könnt auch die Zeit zurücklaufen lassen. Wie bei einem Film. Dazu kreist ihr so mit dem Finger. Wie eine Spirale. Je schneller ihr dreht, desto schneller bewegt sich das Bild zurück. Umgekehrt springt das Bild wieder in das gegenwärtige Geschehen vor.«
Er spielte die verschiedenen Möglichkeiten als Wiederholung noch einmal durch und drehte sich dann zu der Klasse um.
»Irgendwelche Fragen?«, wollte Julius wissen, als er seine Demonstration beendet hatte. Die Auszubildenden traten ein wenig zurück, doch keiner meldete sich zu Wort. Schließlich nickte Julius zufrieden und lächelte in die Runde. »Wie zu Beginn gesagt, es ist sehr instinktiv, geht fast wie von selbst und ohne viel Nachdenken. Ich denke nicht, dass ihr rein technisch gesehen solche Probleme haben werdet, dass ihr gar nicht zurechtkommt. Es kann höchstens sein, dass ihr die Möglichkeiten des Sees nicht komplett ausschöpfen könnt, weil ihr sie schlicht und einfach nicht kennt. Wir versuchen, dazu noch einen Crash-Kurs im Rahmen eurer Ausbildung aufzuziehen.«
Sally und Adam begannen bereits, das eben Gelernte auszuprobieren. Die übrigen Saver-Anwärter tuschelten untereinander, diskutierten über die verschiedenen Bewegungen.
»So«, machte Julius und sorgte dabei für Ruhe. »Damit solltet ihr erst einmal zurechtkommen.« Tarina kramte in ihrer Umhängetasche und reichte Julius kurz darauf zwei dünne Heftordner. »Hier habt ihr die wichtigsten Informationen zu eurem Schützling noch einmal auf einem Blick: Hobbys, Familie, Haustiere, Freunde und was noch so alles interessant sein könnte.« Er reichte Sally und Adam jeweils einen Ordner und ließ die beiden dann alleine, indem er ein paar Schritte seitlich am Ufer entlangging.
So verfuhr er mit allen Zweierteams: Er nannte den Namen des Schützlings, die Neuankömmlinge probierten, ob sie ein Bild auf dem See erzeugen konnten, dann bekamen sie ein Handout, und waren auf sich gestellt. David und Louis kamen als eines der letzten Teams dran. An dem Ufer des Sichtungssees hatten sich die vorigen Grüppchen gemütlich hingesetzt und beobachteten angestrengt den ihnen zugeordneten Menschen. Hin und wieder blätterten sie in den Unterlagen.
»David Summers und Louis Kent?« Die beiden traten vor und sahen Julius erwartungsvoll an.
»Euer Schützling heißt Timothy Dilton, er ist gerade mit der High School fertig geworden und genießt seine Ferien.«
David und Louis starrten auf die Oberfläche des Sichtungssees. Erst war sich David unsicher, ob er sich nicht mit Louis abstimmen müsse, wer sich konzentriert, oder ob nur einer das könne, doch bevor er etwas fragen konnte, erschien ein klares Bild eines großen, jungen Mannes mit dunkelbrauen Haaren. Er stand in der Einfahrt eines Einfamilienhauses und wusch ein Auto, einen rot glänzenden Pick-Up.
Während die beiden bereits wie gebannt auf das Bild starrten und alle Eindrücke in sich aufzogen, hielt ihnen Julius die Heftordner unter die Nase, bevor er ein Stück beiseite ging und den übrigen zwei Teams ihre Schützlinge zuordnete.
Bei Timothy strahlte die Sonne. Er schien ein Frühaufsteher zu sein, ansonsten waren kaum Menschen in der Nachbarschaft zu sehen. Er hingegen war offenbar schon eine Weile aktiv. Penibel seifte er mit einem Schwamm jede Stelle der lackierten Karosserie ein.
David wandte für einen Moment den Blick ab und überflog die Informationen über seinen Schützling, die Julius ihnen gegeben hatte.
»Siebzehn Jahre alt, war Mitglied im Basketball-Team der Schule gewesen, auch in seiner Freizeit oft auf dem Basketball-Platz zu finden. Sein Auto ist seine Leidenschaft, eine Freundin hat er nicht.«
David betrachtete Timothy nun wieder auf dem See.
»Keine Freundin? Er sieht doch nicht schlecht aus. Und dann auch noch ein Sport-Ass.«
»Na und?«, zischte Louis. »Eine Ablenkung weniger.«
Fast schon erschrocken warf David seinem Partner einen Seitenblick zu. Dann blätterten sie beide weiter in dem Ordner.
»Sieht so aus, als hätten wir hier auch einen zukünftigen Saver vor uns, oder?«, fragte David.
Louis sah David erst irritiert an, dann blätterte er weiter durch die Unterlagen über Timothy. »So weit war ich noch gar nicht«, stammelte er. »Oder wieso meinst du das? Steht in der Akte, er habe noch nie eine Verkehrsregel gebrochen, oder so?«
David lachte auf. Als er sah, das Louis das offenbar nicht als Scherz gemeint hatte, räusperte er sich. »Zumindest macht er ab morgen ein Praktikum bei einem Pflegedienst. Steht in der Akte. So wie es aussieht, will er später zur Army gehen. Scheint ein sehr vernünftiger Kerl zu sein.«
Louis zog eine Augenbraue hoch. »Weil er Soldat werden will? Ich glaube, darüber lässt sich streiten, ob das eine vernünftige Entscheidung ist.«
»Hm«, machte David. »So habe ich das nicht gemeint. Er wirkt zumindest so, als hätte er gute Absichten. Diese Kombination aus dem Praktikum und seinem Berufswunsch erscheint doch nicht schlecht.«
Sie verstummten und beobachteten, wie Timothy den Waschvorgang seines Autos fortführte. Aus dem Augenwinkel sah David, dass Julius dem letzten Team seinen Schützling vorgestellt hatte und sich nun gemeinsam mit Tarina zurückzog. Sie waren also von jetzt an auf sich gestellt.
»Julius hat gar nicht gesagt, wie wir uns das Beschützen aufteilen sollen«, stellte David fest. »Wie wäre es dir am liebsten?«
Louis sah kurz auf. »Ich bin froh über die Aufgabe, von mir aus können wir die ganze Zeit über gemeinsam sichten und bei Gefahr auch gemeinsam beschützen.«
David nickte. »Hin und wieder muss ich noch auf der Erde das Wandeln üben. Ich bin da etwas vorsichtig, seit ich bei dem Ältestenrat vorgeladen wurde. Jeder zweite Tag gemeinsam, und ansonsten einer am Vormittag, der andere am Nachmittag? Wäre das auch für dich in Ordnung?«
»Ich kann doch auch trotzdem die ganze Zeit machen. Wenn du weg musst ist das kein Problem.«
»Wie du meinst«, entgegnete David schulterzuckend. Vielleicht hatte seine Schwester doch Recht gehabt. Sally hatte Louis schon immer als Streber deklariert.
»Ach, dann musst du die ganze Arbeit machen. Ohne Pause. Nicht dass wir uns beim Beschützen nur auf uns als Team verlassen. Julius hat doch gesagt, wir sollen in der Arena unsere Schwächen beseitigen. Das könntest du doch zum Beispiel in der Zwischenzeit machen.«
Louis schien wenig begeistert, doch ihm blieb keine Zeit zu protestieren, denn den See zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Das Bild von Timothy, der nun begann mit dem Gartenschlauch seinen Pick-Up mit Wasser abzuspritzen, flackerte, wurde blasser, dann wieder scharf. Kurz darauf begann es von vorne.