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Wie bringen wir Ihre Biografie auf Vordermann?

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Hitler, Stalin und Tito – drei Namen, die für unterschiedliche Methoden stehen, mit deren Hilfe es Diktatoren in der Vergangenheit gelang, ihre Biografien aufzubessern. Man weiß: Jeder Diktator ist anders. Und das gilt auch für aufstrebende Miniautokraten, wie Sie einer sind. Und doch trifft eines auf jeden zu: Die Biografie ist wichtig! Überlassen Sie es also auf keinen Fall einem anderem, zu beschreiben, wer Sie sind und wofür Sie stehen. Das sollten Sie schon selbst in die Hand nehmen. Welche Methode für Sie persönlich zielführend ist, können Sie problemlos herausfinden. Gibt es Teile Ihrer Biografie, die Sie lieber verheimlichen würden? Dann wählen sie die Methode Hitler und streichen diese überflüssigen Details aus Ihrem Leben. Einige Ihrer derzeitigen Kollegen zeichnen das bereits erfolgreich vor: Viktor Orbán und sein Soros-Stipendium, Aleksandar Vučić und seine Rolle im Milošević-Regime, Heinz-Christian Strache und seine Jugendbekanntschaften … Und seien wir doch ehrlich: Wer von uns hat denn keine Leichen im Keller, die es zu verbergen gilt? Sollte das bei Ihnen nicht der Fall sein, dann sind Sie vielleicht doch kein Diktatorenmaterial. Legen Sie Wert auf das Verschwinden von Zeitgenossen, kann Ihnen eine Prise Stalinismus nicht schaden. Kein Diktator der Welt weist gerne auf die Gehilfen hin, die ihn an seinen Platz gebracht haben. Ein paar Photoshop-Tricks hier, ein paar Erschießungskommandos da, und schwups: Schon sind die unliebsamen Steigbügelhalter verschwunden. Wie immer führen viele Wege nach Rom (oder nach Pjöngjang, wenn Sie wollen). Jeder Diktator ist anders, jede Biografie ist anders und verlangt nach einer anderen Behandlung. Welche ist die Ihre?

Populismus leicht gemacht

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