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Kapitel 2

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Die Gegensprechanlage summte und riss ihn aus seinen Gedanken. Gerade noch hatte er sich mit einer schwierigen Erbrechtsproblematik beschäftigt. Dazu brauchte er seine Ruhe. Und nun störte Cavalli, dieser Nervtöter, seine Kontemplation. »Was ist, Cavalli? Ich hab doch gesagt, dass ich nicht gestört werden möchte. Was gibt's denn so dringendes?« »Tut mit leid«, rauschte die Stimme des Sekretärs aus dem kleinen Lautsprecher, Herr van Geerden hat schon dreimal angerufen. Es scheint dringend zu sein. Er bittet Sie, zurückzurufen.« Hartmut Kesselring legte seinen Füllfederhalter auf den massigen Eichenholzschreibtisch. »Sofort«, hörte er die Stimme erneut. »Okay, ich rufe ihn an. Bei ihm ist es etwas anderes.«

Das Rauschen verstummte. Kesselring sah aus dem Fenster. Draußen zeigten sich die sommergrünen Blätter in ihrer schönsten Pracht. Alles blühte. Und er saß hier im Büro. Den ganzen Tag, teilweise bis spät in den Abend hinein. Ein wahres Opfer. Dabei blieben seine Freunde, seine Frau, selbst sein ganzes Leben auf der Strecke.

Hartmut wählte die Nummer die er im Schlaf auswendig konnte. Es läutete, einmal, zweimal. Dann wurde der Hörer abgenommen. »Van Geerden«, hörte er die Männerstimme. »Hallo Andreas. Ich sollte Dich anrufen. Was hast Du auf dem Herzen?« »Hallo Hartmut. Wie geht es Dir?« »He, Du rufst mich nicht an um mich zu fragen, wie es mir geht. Ich stecke bis zum Hals in einem Fall und komme nicht weiter. Und ich brauche jede Minute um mich vorzubereiten. Also, was gibt es wirklich?« »Stimmt, deshalb rufe ich nicht an. War nur so ne Art Small talk. Ich muss heute noch mit Dir reden. Es ist wichtig. Hast Du heute Abend Zeit für mich?«

»Eigentlich wollte ich mir mal wieder einen netten Abend mit Karen machen. Was gibt es so wichtiges? Kann das nicht bis Morgen warten?« »Nein, kann es nicht! Es ist wichtig. Außerdem bist Du mein bester Freund.« Hartmut atmete tief durch.

»Gut. Wenn Du mit der Freundschaftsmasche kommst, ist es sicher wichtig. Wann und wo?« »Schaffst Du es bis zwanzig Uhr? Dann könnten wir uns im Steakhaus in Wiesbaden treffen. Passt Dir das?« »Hab ich eine Wahl? Sicherlich nicht. Also um Acht in Wiesbaden. Jetzt muss ich mir nur noch was für Karen überlegen. Irgendeine Ausrede.« »Danke, Mann. Das werde ich Dir nie vergessen.« Mit einem Klicken endete die Verbindung.

Weg, einfach weg

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