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Fränkisches Seenland und Altmühltal

Das am Reißbrett geplante Fränkische Seenland und das angrenzende Altmühltal gehören zu den attraktivs­ten Feriengebieten Frankens. Und mit der Reichsstadt Weißenburg und der barocken Deutsch-ordens­stadt Ellin­gen hat die Region auch kulturelle Highlights zu bieten.


Touristeninformationen

„Das Neue Fränkische Seenland“, Hafnermarkt 13, 91710 Gunzenhausen, Tel. 09831/500120. www.fraenkisches-seenland.de.

„Naturpark Altmühltal“, Notre Dame 1, 85072 Eichstätt, Tel. 08421/9876-0, www.naturpark-altmuehltal.de.

Segeln, Baden, Radeln

Das Fränkische Seenland ist sozusagen das angenehme „Nebenprodukt“ poli­ti­schen Grö­ßenwahns: Im Juli 1970 be­schloss der Bayerische Landtag, Teile des südlichen Mit­telfrankens in eine Seen­platte zu verwandeln. Grund für die­se Entscheidung war vor allem, dass da­durch dem umstrittenen Rhein-Main-Donau-Kanal auf dem Teil­stück zwi­schen Nürnberg und Kehlheim ge­nü­gend Wasser eingespeist werden konn­te, gleichzeitig wurden die Ge­gen­sätze zwischen dem wasserarmen Fran­ken und dem wasserreichen Süd­bayern ausgeglichen. Hierzu wurde die eu­ropäische Hauptwasserscheide zwi­schen Donau und Rhein an zwei Stel­len überwunden und Altmühl- sowie Do­nauwasser in die neu ge­schaffenen Stau­seen übergeleitet. Man hoffte fer­ner, auf diese Weise den Hochwassern der Altmühl sowie dem Niedrigstand der Rednitz entge­gen­steuern zu kön­nen und eine Ver­bes­se­rung der Was­ser­qua­lität zu erlangen.

Mehr als 2000 Hektar Wasserfläche sind seit den 1980er-Jahren neu ent­stan­den. Der Freizeit- und Erho­lungs­wert des Fränkischen Seen­lan­des ist beachtlich; sehr gelungen ist die Um­set­zung einer touristischen Infra­struk­tur, von der die gesamte Region wirt­schaft­lich enorm profitiert. Bade-, Se­gel- und Cam­pingplätze wurden ge­schaf­fen, zahl­reiche Ferien­woh­nun­gen ge­baut, 370 Kilo­meter Radwege an­ge­legt.

Gleich­wohl hat der Bau sol­cher Stau­seen auch seine Schattenseiten: Wert­volle Biotope und Feuchtwiesengebiete, aber auch tra­di­tions­reiche Bauernhöfe und alte Mühlen liegen un­ter den Was­ser­mas­sen be­gra­ben. Längst hat die Na­tur die landschaftli­chen Wunden vernar­ben lassen, und man kann da­her leicht denken, das Frän­kische Seen­land hätte es schon im­mer gegeben.

Gerade noch so Franken ...

Die obere Hälfte der 225 Kilometer lan­gen Altmühl fließt durch Franken, als ihr Ur­sprung wird eine Quelle bei der Sied­lung Erlach angesehen. Im frän­ki­schen Teil des Naturparks Alt­mühl­tal, der mit knapp 3000 Qua­drat­kilometern der größte Na­tur­park der Bun­des­re­pu­blik ist, liegen jedoch nur noch die Städte Treuchtlingen und Pap­penheim. Die träge fließende Alt­mühl ist nicht nur für gemütliche Boots­wan­derungen her­vorragend ge­eig­net, ihr Tal bietet sich auch für bequeme, stei­gungs­freie Rad­touren an. Bis zu ihrer Mündung be­trägt das Gefälle gerade einmal 100 Meter. Dafür strahlt die Re­gion viel Ru­he und Gemütlichkeit aus. Die Kel­ten erach­teten die Altmühl als hei­lig. Sie gaben ihr den Namen Alkmuna oder Alkmona. Der Name bedeutet ent­we­der „stiller, heiliger Fluss“ oder lei­te­te sich von den Wörtern alc (Elch) und mona (Fluss) ab, denn bis ins frühe Mit­telalter sollen noch Elche im Alt­mühl­tal gelebt ha­ben.

Was anschauen?

Wolf­rams-Eschenbach: Eine Kleinstadt wie aus dem Bilderbuch samt voll­kom­men erhaltener Stadtmauer - Ro­then­burg ob der Tauber en miniature. → Link

Römische Zeugnisse in Weißenburg: Das Römerkastell Briciana, die ein­zig­ar­tigen Römerthermen und der fas­zi­nie­rende, im Römermuseum aus­ge­stell­te Schatzfund laden zu einer Zeit­reise in die Antike ein. → Link

Karlsgraben: Beim Weiler Graben ha­ben sich noch Spuren von dem ers­ten Versuch, eine Wasserstraße vom Main zur Donau zu errichten, erhalten. → Link

Ellingen: Der Ort besitzt ein stilreines spät­barockes Stadtbild samt einem mo­nu­mentalen Ordensschloss. → Link

Hopfen und Bier in Spalt: Das Zentrum des fränkischen Hopfenanbaus lockt mit einem Hopfen-Museum, ein­drucks­vol­len Hopfenhäusern und guten Gast­stätten. → Link

Was unternehmen?

Radwandern: Das Fränkische Seenland über­zeugt mit einer Vielzahl von gut aus­geschilder­ten Radwanderwegen. In­te­ressant ist die Tour „Rund um den Brom­bachsee“ (30 km) oder der „Frän­ki­sche Seenlandweg“ (66 km).

Archäologischer Wanderweg Thal­mäs­sing: Elf Stationen informieren über vor- und frühgeschichtliche Wohn­plät­ze, Kultstätten, Friedhöfe und Be­fes­ti­gungs­anlagen. → Link

Was sonst noch?

Challenge Roth: Wenn sich Anfang Juli die Athleten zum bekanntesten deut­schen Triathlon treffen, steht die Re­gion Kopf. Rund 250.000 Zuschauer feu­ern die Sportler entlang der Strecke an. → Link

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