Читать книгу Franken Reiseführer Michael Müller Verlag - Ralf Nestmeyer - Страница 14
ОглавлениеRoth24.600 Einw.
Die knapp 25.000 Einwohner zählende Kleinstadt Roth mit ihrem ansehnlichen Renaissanceschloss ist das wirtschaftliche Zentrum der Gegend. Tourismus wird noch vergleichsweise klein geschrieben.
Die Geschichte Roths - der Ortsname weist auf eine fränkische Rodung hin - ist über Jahrhunderte hinweg eng mit den Nürnberger Burggrafen, den Hohenzollern, verbunden, denn diese gelangten 1199 nach dem Aussterben der Grafen von Abenberg in den Besitz des kleinen, damals noch nördlich des Roth-Flüsschens gelegenen Dorfes. Die Hohenzollern förderten die Entwicklung des schon bald mit dem Marktrecht ausgestatteten Ortes; im Jahre 1361 folgte die Erhebung zur Stadt. Roth blieb im Besitz der Burggrafen, die später zu markgräflichen Würden kamen und ab 1528 den Protestantismus einführten. Das markgräfliche Jagdschloss Ratibor erinnert noch an die bis 1806 währende Vorherrschaft der Hohenzollern. Eine große Bedeutung kommt auch der Ansiedlung der Draht herstellenden Industrie zu, die in Roth von einem aus Lyon vertriebenen Hugenotten begründet und später von der Fabrikantenfamilie Stieber fortgeführt wurde. Seine wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung in der Nachkriegszeit verdankt die Stadt der Gründung einer Garnison mit Soldaten eines Heeresflieger-Regimentes und der 1972 erfolgten Ernennung zur „Großen Kreisstadt“. Hinzu kommt die Nähe zum Großraum Nürnberg, von der Roth auch in kultureller Hinsicht profitiert.
In der verkehrsberuhigten Altstadt haben sich noch mehrere andere Bauwerke aus der Frühen Neuzeit erhalten, darunter die evangelische Pfarrkirche, das Alte Rathaus, das Seckendorff-Schlösschen und das Riffelmacherhaus, das als schönstes Haus Roths gilt und heute die Markgrafenapotheke beherbergt. Die Straßenzüge hinter der Kirche und entlang der Kugelbühlstraße eignen sich hervorragend für einen kurzen architektonischen Streifzug durch die letzten drei Jahrhunderte. Sehr positiv hat sich auch die Umgestaltung und Verkehrsberuhigung des historischen Marktplatzes auf das Flair ausgewirkt. An die Stelle der Parkplätze sind nun die einladenden Straßenterrassen der Cafés und Restaurants getreten.
Anfang Juli ist in Roth besonders viel los, dann treffen sich alljährlich 6000 Athleten zum bekanntesten deutschen Triathlon. Rund 250.000 Zuschauer feuern die Sportler entlang der Strecke an (www.challenge-roth.com).
Schloss Ratibor
Sehenswertes
Schloss Ratibor: Im Jahre 1535 beschloss Markgraf Georg der Fromme, sich aus den Einkünften seiner oberschlesischen Besitzungen (Oppeln, Ratibor etc.) ein repräsentatives Jagdschloss errichten zu lassen. Er nannte es aus diesem Grund Schloss Ratibor. Ausschlaggebend für den Bau war der Wald- und Wildreichtum der Umgebung von Roth. Die vierflügelige Renaissanceanlage zeigt an verschiedenen Stellen noch spätgotische Züge. Im Jahre 1791 wurde das Schloss von dem Fabrikanten Philipp Friedrich Stieber erworben, der hier eine Drahtfabrikation einrichtete. Seine Nachfahren, die 1915 sogar in den Freiherrenstand erhoben wurden, schenkten es 1942 der Stadt Roth. Die Innenräume des Schlosses wurden im Stil des Historismus im 19. Jahrhundert umgestaltet. Sehenswert sind vor allem die Decken und Wandgemälde des Prunksaals mit Motiven aus der griechischen Götter- und Sagenwelt. Weitere schmucke Räumlichkeiten (Barock- und Musikzimmer) sind zu besichtigen. Das Schloss beherbergt neben der Stadtbibliothek auch ein Museum, das sich der regionalen Volkskultur (Trachten, Keramik, Stadtgeschichte) widmet. Im Innenhof des Schlosses finden im Sommer die Schlossfestspiele statt.
♦ März bis Nov. Di-So 13-17 Uhr. Eintritt 3 €, erm. 1 €. www.schloss-ratibor.de.
Fabrikmuseum: In den leer stehenden Hallen der Leonischen Fabrik in Roth hat 1988 eine kleine engagierte Gruppe des Historischen Vereins dieses Museum ins Leben gerufen. Anschaulich werden die Methoden der Drahtherstellung erläutert. Der Besucher findet eine rekonstruierte, für die 1920er-Jahre typische Fabrikeinrichtung wieder. Neben originalgetreu eingerichteten Wasch- und Toilettenräumen sowie einem „Comptoir“ (Kontor) und einem Musterzimmer liegt der Schwerpunkt selbstverständlich auf alten Maschinen, mit denen in den 20er-Jahren Bänder und Drähte hergestellt wurden. Die engagierten Mitarbeiter des Historischen Vereins Roth führen die noch funktionstüchtigen Maschinen, darunter auch Jacquard-Webstühle, vor. Eine Druckerei und eine Schlosserei ergänzen die Dauerausstellung.
♦ Obere Mühle 4. Mitte März bis Okt. So 13.30-16.30 Uhr. Eintritt 5 €, erm. 1,50 €. www.fabrikmuseum-roth.de.
Historischer Eisenhammer Eckersmühlen: Nördlich des kleinen Ortes Eckersmühlen (vier Kilometer östlich von Roth) wird ein alter Eisenhammer als Industriemuseum genutzt. Wie der Ortsname Eckersmühlen andeutet, entstand die Siedlung im Anschluss an eine Mühle, die erstmals 1306 urkundlich erwähnt worden ist. Nur wenig später muss nördlich des Dorfes an dem Bächlein Roth auch eine Eisenschmiede mit Hammer ihren Betrieb aufgenommen haben. Durch die aufstrebende Leonische Drahtindustrie („Leonisch“ von Léon in Spanien) spezialisierte man sich nach dem Dreißigjährigen Krieg vor allem auf das Ausschmieden von Kupfer. Eine Vorstellung von der Arbeit in einer Hammerschmiede gewährt der historische Eisenhammer, ein voll funktionsfähiges Hammerwerk mit Luft-, Feder- und Fellhämmern. Beinahe 200 Jahre lang, von 1775 bis 1974, befand sich die Schmiede im Besitz der Familie Schäff. Einen guten Einblick in die verschiedenen Arbeitsabläufe vermittelt ein Videofilm.
♦ März Sa und So 13-17 Uhr, April bis Okt. Mi-So 13-17 Uhr. Eintritt 3 €, erm. 1 €.
Praktische Infos
Information Tourist-Information, Schloss Ratibor, Hauptstr. 1, 91154 Roth, Tel. 09171/848513. www.stadt-roth.de.
Anfahrt Ab Nürnberg Hbf. häufige Verbindungen (mindestens stündl.) mit der S-Bahn nach Roth (30 Min.) und weiter nach Weißenburg.
Bio/Regional Einkaufen Seebühler Bauernladen, Eichelburg, Eichelburger Hauptstr. 6, Fr 9-18.30, Sa 9-13 Uhr. www.seebuehler-bauernladen.de.
Bio/Regional Jeden Mittwoch wird ein schöner Bauernmarkt auf dem Marktplatz abgehalten.
Kulturfabrik Hier wird das anspruchsvollste Kulturprogramm im südlichen Mittelfranken geboten: Theater, Kleinkunst, Ausstellungen, Lesungen und Konzerte. Stieberstr. 7, Auskunft: Tel. 09171/848711. www.kulturfabrik.de.
Schwimmen Schönes beheiztes Freibad mit 50-m-Schwimmbecken (Edelstahl), Sprungbecken, Strömungskanal und Riesenrutsche beim Rothtalübergang. Bis Anfang Okt. geöffnet! Tel. 09171/97270. www.freizeitbad-roth.de.
Stadtführung An jedem ersten Samstag des Monats um 14 Uhr, Treffpunkt ist Schloss Ratibor. Teilnahmegebühr 5 €.
Veranstaltungen Rother Bluestage (Anfang April, www.bluestage.de); Rothsee-Triathlon (letzter Sonntag im Juni, www.rothsee-triathlon.de); Schlosshofspiele (Juli/August).
Essen & Trinken
1 Hotel Seerose 2 Zum Goldenen Schwan 5 Ristorante Al Castello
Nachtleben
3 Bistro Mephisto 4 Weinhaus am Kugelbühl
Essen/Übernachten Seerose 1, direkt am Schleifweiher. Gutes griechisches Lokal mit herrlicher Seeterrasse. Mo-Do nur abends geöffnet. Obere Glasschleife 1, Tel. 09171/8539395. www.restaurant-seerose.com.
Ristorante Al Castello 5, in einem äußerlich wenig reizvollen Haus wird in stilvoll eingerichteten Räumlichkeiten anspruchsvolle italienische Küche serviert, die sich auch an saisonalen Angeboten (Spargel) orientiert. Pizza 6-10 €. Terrasse hinter dem Haus. Mo Ruhetag. Hauptstr. 3, Tel. 09171/88050. www.alcastello-roth.de.
Zum Goldenen Schwan 2, fränkische Brauereigaststätte direkt am Marktplatz mit sonniger Straßenterrasse. Geschmackvoll, rustikales Ambiente. Hauptgerichte ab 10 €. Di Ruhetag. Hauptstr. 48, Tel. 09171/892301. www.schwan-roth.de.
Weinhaus am Kugelbühl 4, Galerie mit Weinhaus und Café. Kleine Straßenterrasse. Tgl. 9-12.30 und 14-18 Uhr, Samstagnachmittag und Do geschlossen. Kugelbühlstr. 13, Tel. 09171/975111.
Bistro Mephisto 3, nette Kneipe am Ende einer kleinen, von der Kugelbühlstraße abzweigenden Sackgasse. Bunt gemischtes Publikum, nette, ruhige Straßenterrasse. Mo-Fr 10-1 Uhr, Sa ab 9.30 Uhr, So erst ab 13 Uhr. Kugelbühlstr. 32a, Tel. 09171/62979. www.bistro-mephisto.de.
Bratwursthotel Metzgerei Böbel, in Rittersbach (8 km südwestl.) gibt es jetzt ein Hotel, dessen moderne Zimmer sich liebevoll mit dem Thema Bratwurst beschäftigen. DZ ab 98 € (inkl. Frühstück). Ritterstr. 9, Tel. 09172/488. www.bratwursthotel.de.
Camping Waldsee, ganzjährig geöffneter Platz an einem Badeweiher, ruhige Lage. Bei Wallersau, Tel. 09171/5570. www.camping-waldsee.de.
Rothsee: Beliebte Sommerfrische
Der Rothsee
Mit 220 Hektar Wasserfläche lässt sich der zwischen Roth, Allersberg und Hilpoltstein gelegene Rothsee größenmäßig mit dem Schliersee vergleichen. Mehr als sechs Kilometer ist das Ufer des 15 Meter tiefen Sees lang, der seit 1993 vollständig geflutet ist. Da der Rothsee hauptsächlich aus dem Donauraum gespeist wird, verfügt er über die beste Wasserqualität der Badeseen im Fränkischen Seenland; das Nordwestufer wurde als Naturschutzgebiet ausgewiesen, da hier zahlreiche geschützte Vogelarten nisten. Drei Erholungszentren - Birkach, Grashof und Heuberg - sorgen für den nötigen Service; an heißen Sommertagen kommt es rund um den See zum Verkehrschaos.
♦ In Birkach, Grashof und Heuberg gibt es Parkplätze, Kiosk und Sanitäranlagen. www.rothsee.de.
Allersberg8000 Einw.
Der Ort ist mehr als nur eine Ausfahrt an der Autobahn München - Nürnberg. Die schmucken Häuser am barockisierten Marktplatz und der nahe Rothsee laden zu einem Abstecher geradezu ein.
Auffällig am Grundriss von Allersberg sind die zwei parallel verlaufenden Straßenmärkte; um sie herum erfolgte in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts der stadtähnliche Ausbau des Ortes, wovon noch das Untere Tor beim Stadtweiher zeugt. Das ursprüngliche Zentrum war rund um den Hinteren Markt angesiedelt, wo neben dem ältesten Bauwerk von Allersberg, der Allerheiligenkirche, auch eine Burg der Herren von Wolfstein vermutet wird. Im Jahre 1475 musste der stark verschuldete Georg von Wolfstein Allersberg unter Waffengewalt an den bayerischen Herzog Ludwig den Reichen abgeben. Bis 1777 gehörte Allersberg zum Herzogtum Pfalz-Neuburg, seitdem wieder zu Bayern. Ende des 17. Jahrhunderts erfolgte ein großer wirtschaftlicher Aufschwung, nachdem die Familien Heckel und Gilardi sich hier intensiv der Leonischen Drahtherstellung widmeten. Zeitweise waren bis zu 700 Arbeiter in den Betrieben der „Drahtbarone“ beschäftigt. Diesem „goldenen Zeitalter“ verdankt Allersberg eine Vielzahl barocker Bauten am Marktplatz, so die neue Pfarrkirche, das Heckelhaus (Marktplatz 25/27) und das Gilardihaus (Marktplatz 30). Die beiden zuletzt genannten wurden von dem Eichstätter Baumeister Gabriel de Gabrieli errichtet. Das Gilardihaus (1723-1728) ähnelt stark einem barocken Palais - steinernes Zeugnis des Selbstbewusstseins einer Fabrikantenfamilie im 18. Jahrhundert.
Ein früher Fall von Industriespionage
Der Aufstieg der Rother und Allersberger Drahtindustrie ist eng mit der französischen Familie Fournier, die als Hugenotten aus ihrer Heimatstadt Lyon fliehen mussten, verbunden. Vater und Sohn Fournier ließen sich zuerst in Nürnberg nieder, wo sie feine versilberte und vergoldete Kupferdrähte, den sog. Leonischen Draht, produzierten. Nachdem beide vor den Forderungen eines Augsburger Gläubigers geflohen waren, fand der Vater in Freystadt, der Sohn zunächst in Roth, später ebenfalls in Freystadt Zuflucht. Obwohl die Fourniers die Kunst des Gold- und Silberdrahtziehens geheim zu halten versuchten, entstanden zahlreiche neue Werkstätten. „Industriespionage“ war schon damals ein florierendes Gewerbe: So warb beispielsweise der Allersberger Bürgermeister Johann Heckel mit Sybilla Mauer eine Arbeiterin aus den Fournierschen Werkstätten ab, um eine eigene Drahtzieherei eröffnen zu können. Mit dieser geglückten Abwerbung war der Grundstock für den wirtschaftlichen Aufstieg Allersbergs gelegt. Sybilla Mauer heiratete Heckels Stiefsohn, nach dessen frühen Tod wurde sie die Frau eines aus Nürnberg stammenden Buchhalters namens Gilardi, der gleichfalls eine Leonische Drahtfabrik eröffnete. Beide Fabriken florierten ungemein, so dass ein Großteil der Allersberger damals bei den „Drahtbaronen“ beschäftigt war.
Information Verkehrsamt, Kirchstr. 1, 90584 Allersberg, Tel. 09176/50960. www.allersberg.de.
Fahrradverleih Zweirad-Herzog, Rother Str. 8, Tel. 09176/325. www.zweirad-herzog.de.
Schwimmen Beheiztes Freibad mit Sprungbecken und 10-Meter-Turm. Im Sommer tgl. 9-20 Uhr. Nürnberger Str. 40.
Essen/Übernachten Hotel Weißes Lamm, mitten im Ortszentrum mit Café und Konditorei. Die Zimmer sind nicht die modernsten, aber ordentlich. EZ ab 44 €, DZ ab 75 € (inkl. Frühstück). Marktplatz 15, Tel. 09176/988580. www.weisseslamm-allersberg.de.
Gasthaus zur goldenen Sonne, bei Einheimischen beliebter Gasthof mit günstigen Preisen, z. B. Schweinebraten mit Kloß und Salat 9,20 €. Straßenterrasse. Do und Fr ab 17 Uhr, Sa und So 11-22 Uhr. Hinterer Markt 18, Tel. 09176/9955626.
Hilpoltstein13.200 Einw.
Wie in Allersberg belebt die Flutung des Rothsees auch das Leben in Hilpoltstein. Dem Tourismus gehört die Zukunft. Die erhofften Impulse durch den Rhein-Main-Donau-Kanal für die heimatliche Wirtschaft sind hingegen größtenteils ausgeblieben.
Gar manch alteingesessener Hilpoltsteiner betrachtet das Freizeittreiben am Rothsee mittlerweile mit kritischem Blick, denn der See wird an warmen Sommertagen von Ausflüglern überrollt, von denen nur die wenigsten als Langzeitgäste die Kassen klingeln lassen.
Schon von weitem sind der Kirchturm und die Burgruine von Hilpoltstein zu erkennen. Eigentümlich ist die Lage des Marktplatzes, der nicht im Zentrum, sondern am Rande der Altstadt zu finden ist. Um 1300 stieg die Ansiedlung unter Hilpolt von Stein zur Stadt auf und wurde befestigt. Der wuchtige Döderleinsturm an der südlichen Stadtmauer ist der einzige von einst acht Stadtmauertürmen, der die Jahrhunderte überstanden hat. Nach dem Aussterben des ortsansässigen Adelsgeschlechts ging Hilpoltstein erst an die Herzöge von Baiern-Ingolstadt, dann an Baiern-Landshut, 1506 schließlich zum neu gegründeten Herzogtum Pfalz-Neuburg über und erlebte eine kurze Blüte, als sich Pfalzgraf Johann-Friedrich 1619 hier eine Residenz errichten ließ. Im Laufe des 17. Jahrhunderts verlor Hilpoltstein jedoch zunehmend an Bedeutung.
Sehenswertes
Burgruine: Aufgrund seiner strategisch günstigen Lage wurde der Burgfelsen höchstwahrscheinlich schon im 10. Jahrhundert zur Zeit der Ungarneinfälle erstmals befestigt. Der heute noch erkennbare Aufbau der Burganlage mit dem Palas im Westen und dem Bergfried im Osten stammt allerdings aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Durch ein geschlossenes Treppenhaus, das 1606 auf Wunsch der letzten Bewohnerin, der verwitweten Pfalzgräfin Maria Dorothea, angelegt wurde, erreicht man die Hauptburg. Sie wurde mit großem Aufwand von Archäologen erforscht und restauriert. Nach dem Tod der Pfalzgräfin im Jahre 1639 verfiel die Burg zusehends, und man hat sie im 18. Jahrhundert teilweise abgebrochen. Besucher gelangen über eine steile Treppe zum Burghof.
St. Johann Baptist: Der spätgotische Kirchenbau wurde 1732 nach den Plänen des Ellinger Deutschordenbaumeisters Franz Keller umgebaut und barockisiert. Zu den Kunstschätzen der katholischen Pfarrkirche zählen die Marienfigur aus Terrakotta (um 1430) in einer Nische über dem Portal, die Deckengemälde, die beiden Seitenaltäre sowie der stattliche barocke Hochaltar, der die Enthauptung Johannes’ des Täufers darstellt. Das Chorgestühl (1630) und die Kanzel (1758) tragen zur ruhigen Atmosphäre der Kirche bei.
Die Stadtpfarrkirche
Museum Schwarzes Roß
Altstadt: Neben der Burg und der Pfarrkirche sind noch weitere sehenswerte Bauwerke über die Altstadt verteilt. Am Marktplatz befindet sich die einstige Residenz des Pfalzgrafen (heute Amtsgericht), deren Innenräume mit Stuckarbeiten verziert sind. Zur Anlage gehörte auch ein eigener Festsaalbau (Spitalwinkel 1), der 1818 teilweise abgetragen wurde; die Wirtschaftsgebäude der Residenz sind sogar komplett abgerissen worden. Das spätmittelalterliche Rathaus erhebt sich inmitten des Marktplatzes. Nicht allzu weit davon entfernt steht am Stadtweiher das Jahrsdorferhaus (Johann-Friedrich-Straße 13), ein sehr schöner und liebevoll restaurierter Fachwerkbau mit vorkragenden Giebelgeschossen, den sich 1523 ein hiesiges Adelsgeschlecht errichten ließ. Im spätgotischen, dreigeschossigen Hof- und Getreidekasten an der Südseite der Burg ist das Haus des Gastes mit Tourist-Information, Volkshochschule, Stadtbücherei und Kulturamt untergebracht.
Museum Schwarzes Roß: Das Museum im historischen Gasthof „Schwarzes Roß“ bietet einen Einblick in die Stadtgeschichte Hilpoltsteins (schönes Holzmodell der Burgstadt aus dem Jahre 1670) und in die traditionellen Handwerkstechniken am Bau. Eine weitere Attraktion ist die historische Braustätte im Keller, deren älteste Teile noch aus der Zeit um 1600 stammen.
♦ Marktstr. 10. Mai bis Okt. tgl. außer Mo 13-17 Uhr, Nov. bis März nur So 13.30-16.30 Uhr. Eintritt 2 €.
Der Traidkasten steht unterhalb der Burgruine
Praktische Infos
Information Amt für Tourismus und Kultur, Kirchenstr. 1, 91161 Hilpoltstein, Tel. 09174/978505. www.hilpoltstein.de.
Verbindungen Mit der S-Bahn über Roth nach Nürnberg.
Burgfest Jeden ersten Sonntag im August feiern die Hilpoltsteiner ab 13.30 Uhr mit historischen Kostümen den Einzug der Pfalzgräfin Dorothea Maria. Freilichtaufführungen auf der Burg und ein Trödelmarkt runden das feuchtfröhliche Spektakel ab. www.hilpoltstein.de/burgfest/.
Einkaufen Schuhmanufaktur Hackner, handgefertigte Schuhe bester Qualität. Zwingerstr. 5. www.schuhmanufaktur-hackner.de.
Fahrradverleih Zweirad Häckl, Marktstr. 18, Tel. 09174/9191. zweiradhaeckl.de.
Schwimmen Beheiztes Schwimmbad mit Edelstahlbecken, 10-Meter-Sprungturm und Riesenrutsche in der Badstraße.
Essen/Übernachten Brauereigasthof Zum Schwarzen Roß, Herberge mit viel Flair. Geschmackvoll eingerichtete Zimmer mit historischen Namen zu angemessenen Preise. EZ ab 47 €, DZ ab 64 € (Frühstück 8 €). Marktstr. 10, Tel. 09174/47950. www.hotelschwarzesross.de.
Gutman Zur Post, direkt nebenan gibt es im zugehörigen Gasthof gute fränkische Kost. Auch Liebhaber deftiger Speisen kommen nicht zu kurz, drei Blaue Zipfel kosten 8,40 €, ofenfrischen Schweinebraten gibt’s für 9,50 €. Beliebt sind auch die kleinen fränkischen Tapas. Nett sitzt man im Biergarten hinter dem Haus. Do Ruhetag. Marktstr. 10, Tel. 09174/47950. www.gutmann-zur-post.de.
Gasthof Bögl, zünftiger Gasthof mit Straßenterrasse, serviert wird eine bodenständige Kü-che. Di Ruhetag. Schöne Zimmer im 2015 eröffneten Gästehaus: EZ ab 45 €, DZ 74-120 € (jeweils inkl. Frühstück). Zwingerstr. 8, Tel. 09174/1205. www.gasthof-boegl.de.
Mein Tipp Fuchsmühle, dieser abgelegene Landgasthof drei Kilometer südwestlich von Hilpoltstein (Anfahrt über Unterrödel) ist einen Umweg wert. Ein Klassiker ist das mit Schinken und Gorgonzola überbackene Mühlensteak mit Spätzle für 11,50 €. Biergarten. Mo Ruhetag, im Winter auch Di. Es werden auch vier große Zimmer vermietet (EZ 45 €, DZ 65 €, jeweils inkl. Frühstück). Fuchsmühle 1, Tel. 09174/9385. www.fuchsmühle.de.
Camping Kauerlach, ganzjährig geöffnet, 285 Stellplätze. Am Kauerlacher Weiher, Tel. 09179/965091. www.naturcamp-kauerlach.de.
Der Altmühlsee
Die Altmühl wird durch den nordwestlich von Gunzenhausen gelegenen Altmühlsee künstlich aufgestaut. Von den Ausmaßen her wird er gern mit dem Königsee verglichen, doch der Altmühlsee (450 Hektar) weist mit 2,5 Metern eine wesentlich geringere Tiefe auf. Die größten Freizeitanlagen wurden am „Seezentrum Gunzenhausen-Schlungenhof“ und am „Seezentrum Muhr am See“ errichtet. An einem Wochenende im Hochsommer gleicht die Schar der Radfahrer und Fußgänger, die den See umrunden, einer wahren Völkerwanderung.
Im nördlichen Drittel des Altmühlsees liegt die Vogelinsel, ein 200 Hektar großes Biotop für seltene Vogelarten und bedrohte Pflanzen. Die mosaikartig angelegten Tümpel und Flachwasserzonen mit ihrem Schilf- und Gebüschgürtel bieten Brut- und Rastplätze für über 220 Vogelarten. Das Areal wird ganzjährig von einem Vogelwart des LBV (Landesbund für Vogelschutz) in Bayern betreut. Von Muhr am See gelangt man recht schnell zu einem kleinen Lehrpfad (rollstuhlgeeignet) mit einer hölzernen Aussichtsplattform. Zu verschiedenen Terminen (15.3. bis 15.10. jeweils Mi und So um 16 Uhr) werden vogelkundliche Exkursionen angeboten.
Information www.altmuehlsee.de.
Naturschutzzentrum des LBV am Altmühlsee, Bahnhofstr. 16, Muhr am See, Tel. 09831/4820. www.lbv.de/altmuehlsee.
Seezentrum Muhr am See Hier kann man sich die Zeit vertreiben, z. B. mit Schwimmen, Segeln und Angeln, man findet auch einen Bootsverleih. Empfehlenswerter Sandstrand für Kinder: das Wasser ist sehr flach. Tel. 09831/7496.
Seezentrum Gunzenhausen Sandstrand, Restaurant, Beachvolleyball, Minigolf und Kinderspielplätze warten auf die Besucher.
Gunzenhausen16.200 Einw.
Gerne bezeichnet sich Gunzenhausen als „Zentrum des Fränkischen Seenlandes“ - ein beinahe zwangsläufiges Ergebnis seiner Lage zwischen Altmühl-, Brombach- und Igelsbachsee. Doch nicht nur die Seen, auch die schmucke Altstadt begeistert.
Im 2. Jahrhundert unserer Zeitrechnung errichteten die Römer im Bereich der heutigen Gunzenhausener Altstadt ein kleines Kastell. Es diente an dem strategisch wichtigen Altmühlübergang der Sicherung des Limes, wurde allerdings schon ein Jahrhundert später wieder aufgegeben, als sich die Römer aufgrund der beständigen Alamanneneinfälle zur „natürlichen“ Donaugrenze zurückzogen. Im stadtnahen Burgstallwald (Nähe Bismarckdenkmal) sind noch die Reste von drei römischen Wachttürmen zu erkennen. Erst im Jahre 823, als Ludwig der Fromme das Kloster „Gunzinhusir“ an Ellwangen verschenkte, trat der Ort wieder in das Licht der Geschichte. Ab 1368 gehörte Gunzenhausen zum Besitz der mächtigen Burggrafen von Nürnberg, die - zwischenzeitlich zur Markgrafenwürde gekommen - den Ausbau zu einer wehrhaften Stadt vorantrieben und ihr im 18. Jahrhundert einen barocken Touch verliehen. Die verkehrsgünstige Lage führte zu einem gewissen wirtschaftlichen Aufschwung im Zeitalter der Industrialisierung, als die Stadt an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde.
Eine unrühmliche Rolle spielte Gunzenhausen während der NS-Zeit: Bereits 1934, also vier Jahre vor der sog. Reichskristallnacht, kam es hier zu den ersten Pogromen gegen jüdische Mitbürger, und die SA-Horden brüllten in der Altstadt: „Lasst die Messer flutschen in den Judenleib! Blut muss fließen knüppelhageldick!“ Am Palmsonntag zog der antisemitische Mob durch die Gunzenhausener Straßen; zwei jüdische Mitbürger wurden brutal ermordet.
In den letzten beiden Jahrzehnten erfolgte ein umgreifender Strukturwandel: Die wasserwirtschaftlichen Baumaßnahmen des Freistaates lösten rund um Gunzenhausen einen Boom der Freizeit- und Tourismusindustrie aus. Beim Schlendern durch den altertümlichen Kern Gunzenhausens landet man zumeist recht schnell auf dem lang gestreckten Marktplatz mit den schön hergerichteten Bürgerhäusern.
Sehenswertes
St. Maria: Eine Tafel erinnert dort an das römische Kastell aus dem 2. Jahrhundert, an dessen Stelle die Stadtkirche errichtet wurde. Die heutige evangelische Pfarrkirche stammt größtenteils aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Im Hochaltar ein Kruzifix (1701) von Giuseppe Volpini.
Markgräfliches Jagdschloss: Das Jagdschloss wurde 1749 unter dem „wilden“ Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich zu Brandenburg-Ansbach errichtet, der in Gunzenhausen exzessiv seinem Hobby, der Falknerei, nachging (genau genommen handelt es sich weniger um ein Jagdschloss als um das einstige Gartenhaus des Hofgartens). Seit 1985 ist hier das Haus des Gastes untergebracht. Im Sommer finden jeden Mittwoch im Falkengarten des Schlosses Konzerte statt. Für weitere Veranstaltungen steht der Markgrafensaal zur Verfügung.
Stadtmuseum Gunzenhausen: Das Museumsgebäude, ein dreigeschossiges ehemaliges Adelspalais aus dem frühen 18. Jahrhundert, befindet sich im Zentrum der Stadt, direkt neben dem Blasturm. In mehr als 20 Räumen wird auf einer Ausstellungsfläche von 790 Quadratmetern das breite Spektrum der regionalen Geschichte in museumsdidaktisch gelungener Form präsentiert. Neben der bürgerlichen und bäuerlichen Vergangenheit, der christlichen und jüdischen Geschichte informiert das Museum auch über Zunftgegenstände und seltene Fayencefliesen. Letztere dokumentieren die markgräfliche Leidenschaft für die Falknerei. Achtung: Derzeit aus brandschutzrechtlichen Gründen geschlossen.
♦ Rathausstr. 12. Okt. bis April Mo-Fr 9-17, Sa 10-13 Uhr, Mai bis Sept. 9-18, Sa und So 10-13 und 16-19 Uhr. Eintritt 3,50 €, erm. 2,50 €.
Archäologisches Museum: Die Dependance des Stadtmuseums ist im historischen „Faulstichs-Haus“ untergebracht. Ausgestellt sind größtenteils Funde, die der „Reichslimesstreckenkommissar“ Heinrich Eidam (1849-1934) ausgegraben hat. Das Spektrum der ansprechend präsentierten Fundstücke reicht von Steinbeilen über bemalte Tongefäße aus der Hallstattzeit bis hin zu einem Frauengrab aus der Merowingerzeit.
♦ Brunnenstr. 1. Okt. bis April Mo-Fr 9-12.30 und 14-17, Sa 10-13 Uhr, Mai bis Sept. 9-12.30 und 14-18, Sa 10-14 Uhr. Eintritt 3 €, erm. 2 €. archaeologisches-museum.gunzenhausen.de.
Fossilien- und Steindruckmuseum: Das Altmühltal ist bekannt als Fundstätte wertvoller Fossilien. Neben zahlreichen Versteinerungen ist der Skelett-Abguss eines mehr als sieben Meter langen Plateosauriers zu bewundern. Eine umfangreiche Lithographiesammlung gehört ebenfalls zur Dauerausstellung.
♦ Sonnenstr. 4. Von Gründonnerstag bis 1. Advent Do-So 10-12 und 14-17 Uhr. Eintritt 3,50 €, erm. 3 oder 2 €. www.fossilien-und-steindruck-museum.de.
Blasturm: Vom wuchtigen, 33 Meter hohen Renaissanceturm hat man nicht nur einen guten Blick über Gunzenhausen, sondern kann dort oben auch eine vollständig eingerichtete Türmerwohnung besichtigen.
♦ Mai bis Okt. Do und So 11-12 Uhr.
Der Färberturm markiert den südlichen Zugang zur Altstadt
Färberturm: Der stattliche Rundturm (auch Pulver- oder Diebsturm genannt) kann ebenfalls bestiegen werden. Den Namen „Färberturm“ verdankt er einer einst an seinem Fuße betriebenen Färberei.
♦ Mai bis Sept. Di und Do-So 10-18 Uhr.
Praktische Infos
Information Tourist-Information, Marktplatz 25, 91710 Gunzenhausen, Tel. 09831/508300. www.gunzenhausen.info.
Anfahrt Ab Nbg. Hbf. mit dem Regionalzug R 6 nach Pleinfeld, von dort stündl. Verbindungen (R 62) nach Gunzenhausen. Zudem bestehen Zugverbindungen über Ansbach nach Uffenheim (R 8). Der Bahnhof liegt wenige Fußminuten nordöstlich der Altstadt.
Fahrrad- und Bootsverleih San-aktiv-Tours, Bühringer Str. 8, Tel. 4936. www.san-aktiv-tours.de; Radsport Gruber, Weißenburger Str. 49, Tel. 09831/2127. www.radsport-gruber.com.
Markt Am Donnerstagvormittag wird in der Altstadt ein bunter Bauernmarkt abgehalten.
Schwimmen Waldbad am Limes, schmuckes Erlebnisfreibad mit vielen Attraktionen: Riesenrutsche, Wassergrotte, Strömungskanal, 5-Meter-Sprungturm etc. www.waldbad-am-limes.de. Bade-Freizeit-Zentrum Juramare, Bahnhofsplatz 16. Hallenbad mit Wasserstrudel, römischem Dampfbad, Saunadorf usw. Geöffnet: Mo-Fr ca. 9-21.30 Uhr, Sa/So 8-20 Uhr. www.juramare.de.
Stadtführungen Verschiedene Führungen. Infos unter www.gunzenhausen.info/fuehrungen.
Essen/Übernachten Parkhotel Altmühltal 8, Hotel mit Erlebnisschwimmbad, Sauna, Dampfbad, Whirlpool und einem hervorragenden Restaurant. Die 67 Zimmer und Suiten sind sehr komfortabel ausgestattet. Extra: ein eigener Nichtraucher- und Allergikertrakt. DZ inkl. Frühstücksbuffet ab 166 €. Zum Schießwasen 15, Tel. 09831/5040. www.aktiv-parkhotel.de.
Blauer Wolf 4, modernes Hotel mit viel Marmor und großzügigen Zimmern, etwas zu steril, so dass der Wohlfühlfaktor etwas zu kurz kommt. Sauna. EZ ab 69 €, DZ ab 89 € inkl. Frühstück. Marktplatz 9, Tel. 09831/8900. www.blauerwolf.de.
Posthotel Arnold 1, schon 1656 hielten hier die Pferde der Reichspostmeister von Thurn und Taxis, und auch Goethe ist schon einmal hier abgestiegen. Stimmungsvoller holzgetäfelter Gastraum. Übernachtung mit Frühstücksbuffet ab 51 € (EZ), DZ ab 94 €. Bahnhofstr. 7, Tel. 09831/67470. www.posthotel-arnold.de.
Adlerbräu 5, beliebte Brauereigaststätte am Marktplatz mit regionaler und internationaler Küche, das Lammfleisch stammt von Hüteschäfern aus dem Altmühltal. Es gibt auch bodenständige Kost wie fränkische Krautwickla mit Stopfer (Kartoffelbrei) für 11,20 €. Spezialität der eigenen Brauerei ist das feinwürzige unfiltrierte Vollbier. Straßenterrasse sowie Terrasse hinter dem Haus. Komfortable Gästezimmer (teilweise Balkon), Fahrradstellplätze. Übernachtung mit Frühstücksbuffet je nach Saison ab 49 € pro Pers. im DZ, mit Balkon ab 52,50 €. Marktplatz 10, Tel. 09831/88670. www.hotel-adlerbraeu.de.
Gasthaus Lehner Zum Storchennest 7, ansprechende, zünftige Gaststätte mit schönem, großem Garten. Der Wirt liebt den Kontrast: Man sitzt zwischen Palmen unter einem echten Storchennest. Tipp: Ofenfrisches Schäufele für 14,90 €. Di-Sa ab 17 Uhr. Weißenburger Str. 24, Tel. 09831/89303. www.lehner-zumstorchennest.de.
Übernachten
1 Posthotel Arnold 2 Gasthof Gentner 3 Jugendherberge Altmühlsee 4 Blauer Wolf 5 Hotel-Gasthof Adlerbräu 8 Parkhotel Altmühltal
Essen & Trinken
2 Gasthof Gentner 5 Hotel-Gasthof Adlerbräu 7 Gasthaus Lehner Zum Storchennest
Cafés
S-Kultur 6, witzige Mischung aus Haushaltswaren und Kaffeebar. Mo-Fr 9.30-18.30 Uhr, Sa 9.30-14 Uhr. Marktplatz 27, Tel. 09831/8816060. www.skultur-gunzenhausen.de.
Mein Tipp Gasthof Gentner 2, dieser herrliche denkmalgeschützte Bilderbuch-Landgasthof in Spielberg bei Gnotzheim (10 km südwestlich) ist nicht nur ein schmuckes Anwesen aus dem Jahre 1671, sondern die beste kulinarische Adresse in der Region (Bib-Gourmand und Slow Food). In der holzvertäfelten Gaststube verwöhnt die Familie Gentner ihre Gäste beispielsweise mit einer Maispoulardenbrust mit Spitzmorcheln oder einer Biolachsforelle mit Blattspinat-Linsen-Gemüse. Mi-Sa 18-22 Uhr, So 11.30-14 Uhr. Es werden auch sieben sehr ansprechende Zimmer vermietet: ab 60 € pro Pers. im DZ inkl. Frühstück, ab 4 Nächten ab 50 €. Spielberg 1, Tel. 09833/988930. www.gasthof-gentner.de.
Bio/Regional Biolandhof Lüdke, Bauernhof mit Gästezimmern. Dittenheim, Windsfeld 23, Tel. 09834/1375. www.biohof-luedke.de.
Jugendherberge Altmühlsee 3, moderne Herberge in einem Neubau an der Altmühlbrücke. Fahrradverleih, Volleyballfeld etc. Übernachtung mit Frühstück ab 22,40 €. Spitalstr. 3, Tel. 09831/67020. www.gunzenhausen.jugendherberge.de.
Muhr am See2300 Einw.
Die Gemeinde Muhr am See besteht erst seit 1970, als Alten- und Neuenmuhr zusammengelegt wurden. Als Seezentrum mit der nahen Vogelinsel erfreut sich Muhr am See einer großen Beliebtheit.
Seit dem 12. Jahrhundert ist das 1586 ausgestorbene Geschlecht der „Herren von Mur“ nachzuweisen, das sich in drei Linien spaltete. Verschiedene adelige Herren folgten - heute bewohnt der Baron von Le Suire das Schloss Altenmuhr, das einzige noch erhaltene von einst drei Schlössern in Muhr. Das gut erhaltene quadratische Wasserschloss mit seinem mächtigen, fünfgeschossigen Bergfried, dessen älteste Teile noch aus dem 12. Jahrhundert stammen, ragt hoch über den Ort hinaus. Die Anlage ist von einem Zwinger und einem teilweise aufgeschütteten Graben umgeben.
Der Rhein-Main-Donau-Kanal - das dümmste Bauwerk seit dem Turmbau zu Babel?
So jedenfalls bezeichnete der damalige Bundesverkehrsminister Volker Hauff das umstrittene Projekt, das in 32 Jahren Bauzeit immerhin 6,1 Milliarden Mark verschlungen hat. Eine „ökologische Katastrophe“ und „sinnloser Größenwahn“ schimpften die Kritiker. Die Bayerische Staatsregierung sah sich hingegen mit stolz geschwellter Brust als Vollender einer bahnbrechenden Idee, deren Realisierung bereits Karl der Große im Jahre 793 in Angriff genommen hatte. Und CSU-Mann Gerold Tandler schwärmte sogar von der „schnellen Heranführung der Reserven im Fall einer kriegerischen Auseinandersetzung“! Man baggerte, planierte und betonierte: 1992 war die Wasser-Autobahn zwischen Bamberg und Kelheim endlich vollendet. Liebliche Flussauen, unbefestigte Ufer und Altarme wurden gnadenlos geopfert. Auch Alibi-Biotope können über den Raubbau an der Natur nicht hinwegtäuschen. Wirtschaftlich erwies sich der Kanal als Flop. Die in Aussicht gestellten Frachtprognosen konnten bei Weitem nicht erfüllt werden. Einzig das Phänomen „Kanal-Tourismus“ füllt die Kassen der betroffenen Gemeinden.
Information Tourist-Information Altmühlsee, Schloßstr. 4, 91735 Muhr am See, Tel. 09831/890370. www.muhr-am-see.de.
Fahrradverleih Rudolf Krüger, Fichtenstr. 3, Tel. 09831/5389.
Übernachten Pension zum Schwan, nicht nur bei Radfahrern beliebte Pension mit zwölf Gästezimmern. EZ ab 41 €, DZ ab 80 € (inkl. Frühstück). Halbpension möglich (15 €). Kirchstr. 4, Tel. 09831/2587. www.pension-zum-schwan.de.
Wolframs-Eschenbach2500 Einw.
In dem kleinen Städtchen führt kein Weg an seinem berühmtesten Sohn vorbei. Der historische Kern der Geburtsstadt des Minnesängers und „Parzival“-Dichters sonnt sich noch immer in mittelalterlichem Glanz - ein Rothenburg ob der Tauber en miniature mit Misthaufen mitten in der Stadt.
Mauerbewehrt: Wolframs-Eschenbach
Selbst Georg Dehio, der Altmeister der deutschen Kunsthistoriker und Begründer des „Handbuchs der Deutschen Kunstdenkmäler“, zeigte sich sichtlich beeindruckt: „Als Ganzes gibt Eschenbach das Bild einer Stadt kleinsten Formats in einer Unberührtheit und mit einem historischen Stimmungswert, wie sie ganz selten noch gefunden werden.“ Auch wenn zwischen diesen Zeilen und der Gegenwart mehr als hundert Jahre liegen, haben Dehios Worte bis heute Bestand: Die von den bunten Kacheln des spitzen Kirchturms behütete Altstadt ist immer noch ausgesprochen malerisch. Die Hauptstraße wird von imposanten Fachwerkfassaden gesäumt; Giebel, Türmchen und Erker, wohin man nur blickt. Die 1500 Meter lange Stadtmauer ist vollständig erhalten und kann in rund zwanzig Minuten auf dem zugeschütteten Wassergraben umrundet werden. Wer den direkten Weg vom Oberen Tor zum Unteren Tor wählt, hat die Stadt gar in fünf Minuten durchquert.
Franken - Land der Minnesänger
Eine der ausdrucksvollsten kulturellen Leistungen des Hochmittelalters war zweifelsohne der Minnesang, der, beeinflusst durch die provenzalischen Troubadours, Mitte des 12. Jahrhunderts den deutschen Sprachraum eroberte und über einhundert Jahre lang die prägende musikalische und poetische Erscheinungsform blieb. Zumeist waren es Angehörige des niederen Adels, die sich im Minnesang übten und diese Kunst zur Vervollkommnung trieben. Im Zentrum dieser höfischen Liebeslyrik stand die Sehnsucht nach einer unerreichbaren Dame, wobei dieses Verlangen oft auf die Gattin des Lehnsherrn projiziert wurde. Die Minnesänger blieben dabei an die Ideale der aristokratischen, ritterlichen Standeskultur und des höfischen Lebens gebunden, zu denen Stetigkeit und Treue genauso wie Zucht und Ehre gehörten. Der Name der Angebeteten wurde nie genannt, denn die Minne sollte vor der Gesellschaft verborgen bleiben. Die Vorstellung von einer erotischen Beziehung zwischen der Angebeteten und dem Minnesänger ist ein Produkt späterer Zeiten. Wie die Lieder geklungen haben, weiß man nur vage, denn in der Regel sind nur die Texte, aber nicht die Noten des Minnesangs überliefert. Das heutige Franken ist zwar nicht das Ursprungsland des Minnesangs, doch hat es eine Vielzahl von bedeutenden Minnesängern hervorgebracht: Neben Wolfram von Eschenbach sind Konrad von Würzburg, Otto von Bodenlauben, Süßkind von Trimberg und Tannhäuser zu nennen.
Bis 1917 hieß das Städtchen noch schlicht Eschenbach, dann ordnete ein königliches Dekret zu Ehren des berühmten Minnesängers, der von 1170 bis etwa 1220 gelebt hat, die Umbenennung in Wolframs-Eschenbach an. Ein Denkmal würdigt den „Stadtheiligen“ aber bereits seit 1861: Umgeben von wasserspeienden Schwänen präsentiert er sich dort mit Leier, Schwert und Rittermantel. Vor wenigen Jahren wurde zudem ein ansprechendes Museum eröffnet, in dem sich wissbegierige Besucher über Wolfram von Eschenbach kundig machen können.
Sehenswertes
Altstadt: Die bis zu vier Meter hohe, vollständig erhaltene Stadtmauer umschließt ein an zwei Ecken abgerundetes trapezförmiges Areal, das hohe Tortürme öffnen. Das jetzt als Rathaus genutzte ehemalige Deutschordensschloss ist ein eindrucksvoller Renaissancebau; er erinnert an die annähernd sechs Jahrhunderte währende Herrschaft des Deutschen Ordens über Eschenbach. Der Ort wurde 1332 von Kaiser Ludwig dem Bayern zur Stadt erhoben. Das alte Rathaus, die Vogtei und das ehemalige Fürstengasthaus (1609) mit seiner prachtvollen Sgraffitofassade (Hauptstraße 17/19) sind weitere sehenswerte Anwesen. Die meisten historischen Gebäude sind mit kleinen Infotafeln versehen. Herausragend ist jedoch die katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, deren älteste Teile noch aus dem frühen 13. Jahrhundert stammen. Das dreischiffige Gotteshaus zählt zu den frühesten gotischen Hallenkirchen in Franken. Von der Barockisierung der Kirche zeugt nur noch eine Marienkapelle an der Südseite, da 1878 eine purifizierende Restauration erfolgte. Wolfram von Eschenbach soll hier seine letzte Ruhestätte gefunden haben.
Wolfram-von-Eschenbach-Museum: In zehn Räumen kann man sich der Person und dem Werk Wolframs annähern. Man schlendert durch eine beinahe spirituell anmutende Erlebniswelt, die von ihren Klang- und Lichtinszenierungen lebt.
♦ Wolfram-von-Eschenbach-Platz 9. Di-So 14-17 Uhr, So auch 10.30-12 Uhr, Nov. bis März nur Sa und So 14-17 Uhr. Führungen: Jeden 1. und 3. So des Monats um 14 Uhr. Eintritt 2,50 €, erm. 1,50 €.
Farbenprächtiger Kirchturm
Umgebung
Merkendorf: Das wenige Kilometer südwestlich von Wolframs-Eschenbach gelegene Örtchen ist ein weiteres mittelalterliches Kleinod der Region. Merkendorf war die einzige Stadt, die - neben zahlreichen Dörfern - dem Zisterzienserkloster Heilsbronn gehörte. Nachdem Kaiser Wenzel Merkendorf 1398 die Stadtrechte verliehen hatte, begannen die Arbeiten an der noch heute hervorragend erhaltenen Stadtmauer, deren Südseite von einem Wassergraben gesichert ist, die besonders malerisch anmutet. Trotz der Befestigungsanlagen besitzt Merkendorf einen sehr ausgeprägten dörflichen Charakter und gilt daher als schönes Beispiel für ein fränkisches Ackerbürgerstädtchen. Bekannt ist die Stadt durch den Krautanbau, der in Merkendorf seit dem 18. Jahrhundert eine wirtschaftlich bedeutende Rolle spielt. Im Sommer lohnt ein Abstecher zum Naturfreibad Weißbachmühle.
Praktische Infos
Information Kultur- und Tourismusbüro, Wolfram-von-Eschenbach-Platz 1, 91639 Wolframs-Eschenbach, Tel. 09875/975532. www.wolframs-eschenbach.de.
Literaturweg Franken In Wolframs-Eschenbach gibt es jetzt einen 2,5 km langen Rundweg um die Altstadt, der sich mit fränkischen Literaten beschäftigt.
Essen/Übernachten Hotel-Gasthof Alte Vogtei, der in einem schönen, alten Fachwerkhaus, dem einstigen Sitz des Deutschordens-Vogtes, untergebrachte Traditionsgasthof wurde nach einer Totalrenovierung wiedereröffnet. Der Schwerpunkt liegt auf der fränkischen Küche. Schweinebraten 10,40 € oder Zwiebelrostbraten für 18,80 €. Mo Ruhetag. DZ ab 98 €; Frühstück 8,50 €. Hauptstr. 21, Tel. 09875/968880. www.alte-vogtei-wolframs-eschenbach.de.
Hotel-Pension Seitz, modernes Haus mit großer Liegewiese und Swimmingpool. Einfache, helle Zimmer mit Balkon oder Terrasse. Für Kinder zu empfehlen. Übernachtung mit Frühstück 75 € im DZ, 52 € im EZ. Duchselgasse 3, Tel. 09875/97900. www.hotel-pension-seitz.de.
Landhotel Gary, direkt am westlichen Rande der Stadtmauer gelegener Gasthof mit eigener Metzgerei. Einladend sind die mit hellem Holz möblierten Zimmer. Im zünftigen Restaurant (Kachelofen) gibt es viele Pfannengerichte. Mi Ruhetag. DZ inkl. Frühstück 100 €. Richard-Wagner-Str. 2, Tel. 09875/97970. www.landhotel-gary.de.
Brombach- und Igelsbachsee
Seitdem der Große Brombachsee geflutet worden ist, verfügt das Fränkische Seenland über eine 1270 Hektar große Wasserfläche, in der sogar der Tegernsee verschwinden würde. Eingebettet in eine waldreiche, hügelige Landschaft, werden rund um den Stauseekomplex eine Vielzahl von Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten angeboten. Neben Baden, Angeln und Segeln eignet sich die Gegend auch hervorragend zum beschaulichen Wandern und Radfahren.
Wanderung rund um den Igelsbachsee: Geht man am nördlichen Ortsende von Absberg hinunter zum Igelsbachsee, so kann er auf einem mit „Nr. 141“ markierten Wanderweg in knapp zwei Stunden umrundet werden. Mit einer kurzen Rast an den zahlreichen schönen Aussichtspunkten und einem Badestopp lässt sich diese Wanderung bequem auf einen halben Tag ausdehnen.
Bootsfahrten MS Brombach, mehrmals tgl. zwischen Absberg, Enderndorf, Ramsberg und Pleinfeld, Tel. 09144/927050. www.ms-brombachsee.com.
Essen/Übernachten Zur Hopfenkönigin, großer Hotelkomplex in erhöhter Lage über dem See in Enderndorf. Die Besitzerin war ehedem Spalter Hopfenkönigin. Zur Entspannung gibt es eine Sauna und ein Dampfbad. Großzügige Zimmer mit Küche, Essecke und Balkon je nach Saison und Größe ab 99 €/DZ (inkl. Frühstücksbuffet). Tel. 09175/79790. www.hopfenkoenigin.de.
Mein Tipp Eco Lodges, die wohl tollste Möglichkeit, am Brombachsee zu übernachten! Wer will, kann noch vor dem Frühstück eine Runde schwimmen gehen. Die gut ausgestatteten Hausboote sind für 4 bis 5 Personen geeignet. Es gibt zwei Schlafzimmer und eine herrliche Heckterrasse. Übernachtung für 4 Personen 259-314 € pro Nacht. Frühstück buchbar. Am Segelhafen 2, Tel. 089/51110201. www.eco-lodges.de.
Zum Hochreiter, dieser Gasthof (wuchtiges Steinhaus) in Enderndorf unweit des Sees besitzt eine schöne Aussichtsterrasse mit Blick auf den See. Angeboten werden viele frische Salate, aber auch ein leckerer Zwiebelrostbraten mit Spätzle für 17,90 €. Mo Ruhetag. Es werden auch eine Ferienwohnung für 4 Pers. und zwei Apartments vermietet (ab 70 €). Seeweg 1, Tel. 09175/9749. www.zumhochreiter.de.
Landgasthof Schäferhof, ebenfalls in Enderndorf gelegen, hat sich dieser Gasthof der Slow-Food-Küche verschrieben, beispielsweise bei einer Poulardenbrust mit Spargelgemüse und Gnocchi. Schöner Biergarten. Es werden auch zwei Ferienwohnungen vermietet. Di Ruhetag, Mi ab 17 Uhr. Freiherr von Harsdorferstr. 18, Tel. 09175/78778. www.landgasthof-schaeferhof.de.
Camping See-Camping Langlau, ein moderner Campingplatz mit eigenem Badestrand. Wenig Schatten, Zeltwiese ohne Reservierung. Es werden auch Fasshäuser vermietet. Geöffnet: 1.3.-15.11. Der Platz liegt am Südufer des Brombachsees bei Pfofeld. Seestr. 30, Tel. 09834/96969. www.seecamping-langlau.de.
Spalt5000 Einw.
Spalt - das ist Hopfen. Hier im Zentrum des fränkischen Hopfenanbaus dreht sich alles um das edle Maulbeerbaumgewächs. Hohe Giebelhäuser, deren Dachböden dem Trocknen und Lagern des Hopfens dienten, prägen das Bild Spalts und seiner Umgebung.
Denkmal für den Humanisten Georg Spalatin
Die Geschichte Spalts ist eng mit den beiden Chorherrenstiften verbunden. Vor mehr als elfhundert Jahren gründete der Abtbischof von St. Emmeram in Regensburg an der Fränkischen Rezat ein Kloster, um das sich alsbald ein paar Gehöfte und Handwerker gruppierten. Im 10. Jahrhundert wurde das Kloster in ein Chorherrenstift umgewandelt. Im Jahre 1294 gründeten der Nürnberger Burggraf Konrad der Fromme und seine Gemahlin Agnes von Hohenlohe ein zweites Stift. Wenig später erfolgte die gemeinsame Ummauerung der beiden Stiftsbezirke - sechs Tortürme und Teile der Befestigungsanlagen aus dieser Zeit sind noch erhalten - und die Erhebung zur Stadt. Schließlich wurden die beiden Stifte zusammengelegt (1619); bis zur Säkularisierung im Jahre 1803 blieb Spalt eine eichstättische Enklave, umschlossen vom Territorium der protestantischen Markgrafen von Ansbach. Drei Jahre später erfolgte der Anschluss an das Königreich Bayern, wenig später wurde ein Teil der alten Stadtmauer abgerissen. Durch das nahe Fränkische Seenland hat Spalt in den letzten Jahren an touristischem Renommee gewonnen und ist inzwischen zum staatlich anerkannten Erholungsort ernannt worden. Eine schöne Kurzwanderung führt durch die nördlich der Stadt gelegene Massendorfer Schlucht.
Sehenswertes
St. Emmeram: Die ursprünglich romanische Basilika beherbergte nach der Gründung des zweiten Stifts für knapp zwei Jahrzehnte bis zum Bau der Nikolauskirche beide geistlichen Einrichtungen. Hierzu wurde das Langhaus vom Chor durch eine Mauer abgetrennt und der neuen klösterlichen Gemeinschaft zugeteilt. Der jetzige Bau der katholischen Pfarrkirche St. Emmeram ist im Wesentlichen das Ergebnis einer 1698 begonnenen barocken Neu- und Umgestaltung unter der Leitung des Eichstätter Baumeisters Jakob Engel. Er begann die Barockisierung mit einer Verbreiterung der Seitenschiffe und einer Wölbung des gesamten Langhauses, wobei die romanischen Stützen durch neue Pfeiler ersetzt wurden.
St. Nikolaus: Die Kirche des Chorherrenstiftes entstand im frühen 14. Jahrhundert. Der Stifter Konrad der Fromme und seine Gemahlin Agnes von Hohenlohe fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Durch den Ellinger Deutschordensbaumeister Matthias Binder erfolgte von 1767-1771 ein durchgreifender Umbau im Stil des späten Rokokos. Lediglich die Stümpfe der beiden ausladenden Westtürme und die Mauern des Chorpolygons stammen noch von dem gotischen Vorgängerbau.
HopfenBierGut: Im historischen, über 550 Jahre alten Kornhaus befindet sich ein Museum, das zu einer Reise durch die Welt des Hopfens und des Bieres einlädt. Mit Hilfe moderner Museumsdidaktik erhalten die Besucher einen Einblick in die Geschichte des lokalen Brauereiwesens, Verkostung inklusive.
♦ Gabrieliplatz 1. Di-So 10-17 Uhr. Eintritt 7 €, erm. 6 bzw. 3 € (inkl. 0,2 l Bier). www.hopfenbiergut.de.
Praktische Infos
Information Tourist-Information, Gabrieliplatz 1, 91174 Spalt, Tel. 09175/79650. www.spalt.de.
Verbindungen Regelmäßige Busverbindungen nach Georgensgmünd, Gunzenhausen, Schwabach und Roth.
Fahrradverleih Rad-Eck, Achim Memet, Windsbacher Str. 8, Tel. 09175/794723.
Feste Stephansritt, jedes Jahr am 26. Dez. traben gegen 9.30 Uhr ungefähr 150 Reiter von Spalt nach Wasserzell und werden dort nach dreimaliger Umrundung der Stephanskirche gesegnet.
Veranstaltungen Sommertheater auf der Freilichtbühne im Bürgergarten hinterm Rathaus. An drei Juliwochenenden um 20 Uhr. Sommernachtsfestspiele. www.sommernachtsspiele-spalt.de.
Spalter Kirchweih, Mitte Okt.
Spalt - die Hopfenstadt
Der Weinanbau hat sogar eine noch längere Tradition als der Hopfenanbau. Schon 1031 labte man sich am fränkischen Königshof am Spalter Rebensaft. Der Hopfenanbau, der letztlich die Oberhand behielt, ist erst 1341 urkundlich bezeugt. Der Spalter Hopfen zeichnet sich durch einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen aus und enthält zudem weniger Bitterstoffe als andernorts. Das Spalter Bier ist ein stark gehopftes Bier mit kräftigem Malzaroma. Süffig sind der Bock (süß und kräftig) und das dunkle Export. Das eindrucksvollste Hopfenhaus ist das Einzelgehöft Mühlreisig (1746) an der Straße nach Wassermungenau; unter dem fünfgeschossigen Giebeldach wurde der Hopfen gelagert und getrocknet. Der Bürgermeister von Spalt fungiert zugleich als Chef der stadteigenen Brauerei. Demnächst kommt der Spalter Hopfen zu musealen Würden: Das sehenswerte Fachwerk-Kornhaus aus dem 15. Jahrhundert, in dem zeitweise auch Hopfen gelagert wurde, wird bald das Hopfenmuseum beherbergen. Für einem Hektoliter Bier werden nicht mehr als 300 Gramm Hopfendolden benötigt, genau genommen wird nur das Lupulin, also der gelbe Blütenstaub zum Bierbrauen verwendet. Ein Nebenprodukt ist der Spalter Hopfensprossensalat, eine lokale Delikatesse, die man unbedingt probieren sollte! Ein bisschen stimmt die Begeisterung der Franken für den gehopften Gerstensaft nachdenklich: Gehört doch der Hopfen wie auch die Cannabispflanze zur Familie der Maulbeerbaumgewächse ...
Hopfenhaus bei Spalt: Mühlreisig
Essen/Übernachten Gasthaus zur Krone, traditionsreiches Haus im Zentrum von Spalt mit Straßenterrasse. Gutbürgerliche Küche mit Schwerpunkt auf Grillspezialitäten, aber auch ein Rehbraten mit Serviettenknödel für 14,90 € steht auf der Karte. Di geschlossen. EZ 45 €, DZ 70 € (inkl. Frühstücksbuffet), ab drei Tagen Ermäßigung. Hauptstr. 23, Tel. 09175/370. www.gasthof-krone-stengel.de.
Mein Tipp Gasthof Blumenthal, etwas außerhalb (4 km nordwestl. in Stiegelmühle) befindet sich dieser ansprechende, in der fünften Generation betriebene Landgasthof mit seiner großen, schönen Gartenterrasse. Ein Tipp auch für anspruchsvolle Gaumen, die eine niveauvolle fränkische Küche mit internationalem Einschlag zu schätzen wissen. Empfehlenswert sind die Forellen und Saiblinge - sie stammen aus eigener Zucht! Zum Dessert empfiehlt sich die Hausspezialität: Topfenknödel. Jeden Mittwoch-, Freitag- und Samstagabend gibt es ein Gourmetmenü für 35 €, das den Namen wirklich verdient hat. Mo und Di Ruhetag, eine Woche Anf. Sept. Betriebsferien. Stiegelmühle 42, Tel. 09873/332. www.gasthof-blumenthal.de.
Hoffmanns Keller, ausgezeichneter Gasthof am Ortsrand, der auch Gourmets zufriedenstellt (14 Gault-Millau-Punkte). Viele Wildgerichte, so ein Carpaccio vom Damwild (8,90 €) oder eine Ochsenbacke (17,50 €). Schöne Terrasse. Mi Ruhetag. Windsbacher Str. 21, Tel. 09175/857. www.hoffmanns-keller.de.
Gastwirtschaft Forster Zur Einkehr, ein netter Landgasthof in Güsseldorf (3 km nordwestl.), bekannt für seine gutbürgerliche fränkische Küche sowie die leckeren Steaks. Die Produkte stammen aus eigener Erzeugung oder von den Bauern aus der Umgebung. Schöner Biergarten. Di, Mi und Do Ruhetag. Tel. 09175/295. www.gastwirtschaft-forster.de.
Gasthaus Zur frischen Quelle, südlich von Spalt im kleinen Weiler Hagsbronn. Im Restaurant gibt es Schäuferla mit Kloß für 10,10 €. Jeden Mittwoch Schlachtschüssel! Lobend hervorzuheben ist die große Terrasse mit schönem Blick auf Spalt. Mo und Di Ruhetag. Alle Gästezimmer verfügen über Du/WC, DZ ab 78 €. Hagsbronn, Unteres Dorf 6, Tel. 09175/591. www.gasthaus-zur-frischen-quelle.de.
Jugendherberge Burg Wernfels, hoch über dem Rezat-Tal stehen 150 Betten zur Verfügung. Die weitgehend aus dem 13. Jahrhundert stammende Burganlage gehört dem CVJM, der auch die Jugendherberge betreibt. Swimmingpool, Tischtennisplatten und ein Hartplatz (Volley- und Handball) sind vorhanden. Die schöne Fernsicht ist kostenlos. Die Außenanlagen der Burg sind ganzjährig für jedermann begehbar. 20.-27.12. geschlossen, Übernachtung mit Frühstück ab 34 €. Wernfels ist rund sechs Kilometer von Spalt entfernt. Burgstr. 7-9, Tel. 09873/976120. www.burg-wernfels.de.
Absberg850 Einw.
Der alte Hopfenort Absberg liegt auf einem Hügel zwischen dem nördlichen Ufer des Kleinen Brombach- und dem Südufer des Igelsbachsees. Seit der Flutung der Seen avancierte Absberg zum Mekka des Badevergnügens im Fränkischen Seenland.
Der Besucherstrom hat das kleine geschichtsträchtige fränkische „Bergdorf“ in den letzten Jahren grundlegend verändert. Besonders die Badeinsel Absberg, auf der 3000 (!) Parkplätze, Grillplatz, Kioske und ein Bootsverleih bereitstehen, zieht die Massen geradezu magisch an: Rimini auf Fränkisch. Und auch der Igelsbachsee liegt gleich nebenan. Ein Blick auf die Geschichte soll dennoch nicht ausbleiben: Ab dem 12. Jahrhundert herrschten die Herren von Absberg über den kleinen Ort. Nachdem Hans Veit von Absberg 1647 als letzter seines Geschlechts verstarb, gelangte Absberg in den Einflussbereich des Deutschen Ordens. Dieser ließ 1725 von seinem Ordensbaumeister das stattliche dreiflügelige Schloss errichten, in dem sich heute ein Heim für geistig und körperlich behinderte Mädchen und Frauen befindet.
Information Tourist-Information, Hauptstr. 31, 91720 Absberg, Tel. 09175/1710. www.absberg.de.
Altes Schulhaus Seit 2015 befindet sich in der Alten Dorfschule ein Dorfladen sowie eine Prunothek (d. h. eine Probierstube für Liebhaber veredelter Kirschprodukte) und ein kleines Museum zur Dorfgeschichte.
Fahrradverleih Charly’s Radstadl, Griesbuck 28, Tel. 09175/1518. www.charlys-radlstadel.de.
Essen/Übernachten Landgasthof Jägerhof, bodenständige Küche (eigene Schlachtung und auch vegetarische Kost). Jägerschnitzel mit frischen Champignons für 10,20 €. Weitere Pluspunkte sind der kleine Biergarten und die eigene Schnapsbrennerei. Mi Ruhetag. Übernachtung mit Frühstück ab 41 €, im neu errichteten Gästehaus ab 48 € pro Pers. Deutschordensstr. 4, Tel. 09175/865. www.jaegerhof-absberg.de.
Gasthof-Pension Zur Post, alteingesessener Gasthof im Kirschenort Kalbensteinberg. Gute fränkische Küche (Schäufele 9,90 €), zuvorkommender Service. Mo und Di Ruhetag. Es werden auch Appartements vermietet. 29 Gästebetten ab 38 € in der HS (pro Pers. inkl. Frühstück). Kalbensteinberg, Tel. 09837/283. www.gasthof-zur-post-kalbensteinberg.de.
Strandbiergarten, coole Location am See. Serviert werden einfache Gerichte und Snacks. Badehalbinsel 3.
Abenberg5200 Einw.
Die Abenberger Burg haben schon Wolfram von Eschenbach und Tannhäuser besungen. Das traditionsreiche Städtchen liegt an der Burgenstraße, die von Ansbach kommend weiter nach Roth führt.
Im Hochmittelalter waren die mächtigen Abenberger Grafen eines der bedeutendsten Adelsgeschlechter in Franken. Sie stellten u. a. einen Salzburger Erzbischof und einen Würzburger Bischof, zudem waren sie die Schirmvögte von Kloster Banz. Besonders die Erinnerung an die Stadtpatronin Gräfin Stilla (ca. 1100-1147) wird noch immer hochgehalten. Sie ließ der Überlieferung zufolge auf einer Anhöhe gegenüber der Burg eine kleine Kirche errichten und widmete sich dort aufopfernd den Notleidenden, wofür sie von Papst Pius XI. 1927 selig gesprochen wurde. Doch das Schicksal verwehrte den Abenberger Grafen die Nachkommenschaft: Im Jahre 1200 erlosch das Geschlecht im Mannesstamm. Durch Heirat kamen ihre Besitztümer rund dreißig Jahre später an die Nürnberger Burggrafen, die Abenberg jedoch 1297 dem Eichstätter Fürstbischof Reinboto von Mylenhart verkauften. Dieser sorgte für den Bau einer Stadtmauer, von der heute bis auf zwei Tortürme kaum mehr nennenswerte Reste erhalten sind. Für die nächsten fünf Jahrhunderte gehörte Abenberg zum Bistum Eichstätt. Große Tradition hat in Abenberg das Kunsthandwerk des Spitzklöppelns. Das einzige Klöppelmuseum und eine der beiden Klöppelschulen Deutschlands, die derzeit 50 Schülerinnen zählt, können hier besichtigt werden.
Sehenswertes
Burg Abenberg: Auf der Spitze eines Höhenzuges erhebt sich die Burg Abenberg, die einstige Stammburg der Abenberger Grafen. Die heutige Anlage geht allerdings auf die Hohenzollern zurück: Sie stammt aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Südlich der Burg schließt sich der terrassenförmige Schlossgarten an; es handelt sich dabei vielleicht um den „Anger zu Abenberg“, der von Wolfram von Eschenbach mit dem Schlosshof der Gralsburg verglichen wurde. In späterer Zeit erfolgten mehrere bauliche Veränderungen. So ist der Schottenturm im Norden der Anlage ein Produkt der Burgenromantik des 19. Jahrhunderts. Von 1809-1982 befand sich die Burg in Privatbesitz, bevor sie 1982 von der Stadt Abenberg mithilfe des Bezirks gekauft und für 10 Millionen Euro aufwendig saniert wurde. Die Burg beherbergt das Haus der fränkischen Geschichte mit einer sehenswerten Dauerausstellung. Im Zentrum stehen die historischen und kulturellen Eigenarten Frankens vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Die Ausstellung wird mit den Mitteln moderner Museumspädagogik ansprechend präsentiert. Zudem ist auch das Klöppelmuseum auf die Burg gezogen. Es zeigt moderne und klassische Klöppelarbeiten: Leinen-, Metallspitzen etc.
♦ April bis Okt. tgl. außer Mo 11-17 Uhr, Nov., Dez. und März Do-So 11-17 Uhr. Im Jan. und Feb. geschlossen. Eintritt 2 €, erm. 1,50 € (Kombikarte für beide Museen 3 €, erm. 2 €). www.museen-abenberg.de.
Stattlich: Burg Abenberg
Kloster Marienburg mit Stillakirche: Im Jahre 1488 ließ der Eichstätter Bischof von Reichenau neben der Grabkapelle der seligen Stilla ein Augustinerkloster errichten. Das Kloster wurde durch die Säkularisation aufgelöst und im 19. Jahrhundert größtenteils abgebrochen; 1920 erfolgte durch die franziskanische Ordensgemeinschaft der „Schwestern von der Schmerzhaften Mutter“ die Wiedergründung mit einem Krankenhaus und einem Altenheim. Zum heutigen Klosterkomplex gehört auch die von Jakob Engel entworfene barocke Stilla-Klosterkirche; sie birgt den Grabstein der seligen Stilla mit einem einfachen Hochrelief (um 1220-1250). Eine weitere Sehenswürdigkeit sind die jederzeit zugänglichen Klosterkatakomben, eine Nonnengruft mit 72 Grabnischen: die Grablege des ehemaligen Augustinerklosters.
St. Jakob: Die barockisierte katholische Pfarrkirche lässt noch mittelalterliche Bauteile erkennen: Romanisch ist die nördliche Langhausmauer mit Portal und Rundbogenfries, der Unterbau des einst als Flucht- und Wehrturm genutzten Turmes (um 1300) ist gotisch, ebenso der Chor (1468). Die Kirche wurde später noch dreimal erweitert.
Praktische Infos
Schwimmen Abenberger Badeweiher am südlichen Ortsausgang.
Essen/Übernachten Burg Abenberg, seit 1993 befindet sich ein Restaurant mit Terrasse im Inneren der Burg. Anspruchsvolle internationale Küche, beispielsweise ein Filet vom Iberico-Schwein mit Rettich für 24 €, 3-Gang-Menü 44 €. Günstigere Mittagsgerichte. Die Räumlichkeiten sind hell, modern und freundlich eingerichtet. Zum Ausschank kommt Spalter Bier. Mo und Sonntagabend Ruhetag. Das Hotel verfügt über insgesamt 22 Zimmer. Davon befinden sich das Hochzeitszimmer, das Deluxe-Zimmer und vier weitere Doppelzimmer im Schottenturm der Burg. Weitere Zimmer im nahe gelegenen Gästehaus. DZ ab 128 € (inkl. Frühstück). Tel. 09178/982990. www.burgabenberg.de.
Pflugsmühle, die ehemalige Scheune wurde in ein schönes ländliches Lokal mit Biergarten umgebaut. Lecker der „Brodzeiddeller“ für 8 €. Pflugsmühle 18, Tel. 09873/97980. www.pflugsmuehle.de.
Pleinfeld7500 Einw.
Der in einer Talmulde der Schwäbischen Rezat gelegene Markt Pleinfeld profitiert erheblich vom Tourismus durch den nahen Brombachsee und den Naturpark Altmühltal, als dessen nördliches Tor die Tourismuswerbung den Ort gerne bezeichnet.
Pleinfeld, das jahrhundertelang unter dem Einfluss der Herren von Pleinfeld gestanden hatte, gelangte 1435 in den Machtbereich des Eichstätter Hochstifts, das sich intensiv um seine „Neuerwerbung“ kümmerte und Pleinfeld von einem Vogt verwalten ließ. Schon 1483 gewährte der Eichstätter Bischof Wilhelm von Reichenau dem Ort das Marktrecht. Drei Jahre später verlieh Kaiser Friedrich III. Pleinfeld einen Wappenbrief und erteilte die Befugnis, den Ort zu befestigen. Im Westen sind noch Teile dieses Mauerrings, darunter das Spalter Tor von 1568, erhalten. Bis 1806 gehörte Pleinfeld zu Eichstätt, danach fiel es an Bayern. Touristisch lag Pleinfeld lange im Dornröschenschlaf, doch durch die Flutung des Großen Brombachsees gewann der Ort an Attraktivität.
Sehenswertes
Ehemaliges Vogteischloss: Die einfache, zweiflügelige Anlage ist durch die baulichen Veränderungen des 17. und 18. Jahrhunderts geprägt, im Kern jedoch mittelalterlich. Seit 1984 ist hier das Heimatmuseum mit Sammlungen zur Ortsgeschichte untergebracht, dem das erste Brauereimuseum Mittelfrankens angegliedert wurde. Letzteres bietet einen umfassenden Einblick in die Geschichte des Brauwesens.
♦ Kirchenplatz 3. Mo-Fr 9-12 und Di, Do und Fr 15-17 Uhr, am letzten Wochenende des Monats auch Sa und So 15-17 Uhr. Eintritt 2 €, erm. 1 €.
Praktische Infos
Information Kultur- und Touristinformation, Marktplatz 11, 91785 Pleinfeld, Tel. 09144/920070. www.pleinfeld-am-brombachsee.de.
Verbindungen Häufige Zugverbindungen mit dem Regionalzug R 62 nach Gunzenhausen sowie mit der R 6 nach Weißenburg, Roth, Schwabach und Nürnberg.
Fahrradverleih Fa. Maier, Nürnberger Str. 16, Tel. 09144/269. Verleihgebühr ab 5 € pro Tag.
Schifffahrt MS Brombach, das Ausflugsschiff verkehrt im Sommer auf dem Brombachsee, Abfahrt Pleinfeld Wald, Tel. 09144/927050. www.ms-brombachsee.com.
Schwimmen Modernes Freibad mit 33-m-Edelstahlbecken und Breitrutsche am nordwestlichen Ortsrand (ab Pfingsten geöffnet). Tel. 09144/927254.
Sommerrodelbahn Die zwei Bahnen à 550 m Länge (Höhenunterschied 65 m) sind von Mitte April bis Okt. tgl. ab 13 Uhr (10 Uhr am Wochenende) in Betrieb. Ein Wildpark, Minigolf, Biergarten und eine Imbissstation runden das Freizeitangebot um die am Ortsrand gelegene Bahn ab. Erw. 3,20 €, Kinder 2 €, Tel. 6300. www.sommerrodelbahn-pleinfeld.de.
Essen/Übernachten Landhotel Sonnenhof, modernes Hotel der oberen Preisklasse mit viel Komfort (Sauna, Solarium, Fitnessraum). Das Restaurant bietet internationale und fränkische Spezialitäten. Sehr kinderfreundlich. EZ ab 89 €, DZ ab 109 € (inkl. Frühstück). Badstr. 11, Tel. 09144/9600. www.sonnenhof-brombachsee.de.
Zur Linde, schöner Gasthof im Nachbarort Stirn, geboten wird eine gehobene Regionalküche, so bei der geschmorten Ochsenbacke mit Chicorée. Mo und Di Ruhetag. Spalter Str. 2, Tel. 09144/254. www.zur-linde-stirn.de.
Camping Wald-Camping Brombach, riesige Anlage in der Nähe des Waldfreibads. Neben einem Supermarkt und einem Fahrradverleih wird noch ein großes Aktivprogramm geboten. Eine besondere Attraktion sind die Schlaffässer! Sportpark 13, Tel. 09144/1721. www.waldcamping-brombach.de.
Ellingen3700 Einw.
Mit seinem monumentalen Ordensschloss weist Ellingen ein stilreines spätbarockes Stadtbild auf. Es kann daher getrost als eines der schönsten Barockstädtchen im süddeutschen Raum bezeichnet werden. Fast alles dreht sich in der einstigen Residenzstadt um den Deutschen Orden.
Ellingens Geschichte ist seit 1216, jenem Jahr, in dem der damals noch junge Deutsche Orden ein Spital übertragen bekam, untrennbar mit den Ordensgeschicken verbunden.
Schon bald entstand hier eine Kommende (Ritterordenshaus), und ab Mitte des 14. Jahrhunderts war Ellingen der Sitz der Ballei (Provinz) Franken, der reichsten der dreizehn deutschen Ordensprovinzen. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts nahm der Marktflecken den Charakter einer kleinen Barockresidenz an. Neben dem Schloss entstanden in dieser Zeit auch der Hofgarten, die Pfarrkirche, die Maximilianskirche und das Rathaus mit seiner reich verzierten Fassade sowie eine Vielzahl von Bürger- und Gasthäusern. Die prachtvolle Ellinger Residenz zeugt von der Bedeutung der Ballei Franken. Nicht ohne Grund machte sogar der Deutschmeister des Ordens, seines Zeichens Herr über sämtliche innerdeutschen Balleien, Ellingen zu seinem Sitz. Doch schon bald darauf fand die Macht des Deutschen Ordens über Ellingen ein Ende: Nach der Säkularisation erhielt der gefürstete bayerische Feldmarschall Carl Philipp von Wrede, der sich in den napoleonischen Kriegen um das noch junge Königreich verdient gemacht hatte, die Herrschaft Ellingen als „mannbares Thronlehen“; 1824 ging auch das Schloss in seinen Besitz über. Faszinierend ist das geschlossene Stadtbild in vollendeter barocker Harmonie. Die sich in hässlichen Supermärkten manifestierende Schnäppchenordnung unserer Zeit fehlt vollkommen, und über das Neubaugebiet am nordwestlichen Ortsrand wollen wir einmal gnädig hinwegsehen.
Monumental: Deutschordensschloss in Ellingen
Sehenswertes
Altstadt: Der aus dem Mittelalter stammende Verlauf der Straßenzüge wird von vielen kunstvoll verzierten Häusern aus dem 18. Jahrhundert gesäumt, von der Stadtbefestigung sind nur noch Bruchstücke erhalten. Herausragend ist das 1744-1747 von Franz Joseph Roth entworfene Rathaus, ein verschwenderisch verzierter zweigeschossiger Sandsteinbau. Mächtig erhebt sich das Pleinfelder Tor (1660), ein dreigeschossiger Turm mit Ziegelhaube, im Norden der Altstadt. Neben Rathaus und Pleinfelder Tor gibt es noch 141 (!) weitere denkmalgeschützte Häuser zu entdecken ...
Der Deutsche Orden
Der neben dem Templer- und Johanniterorden mächtigste Ritterorden war im Jahre 1190 während des dritten Kreuzzugs in der Hafenstadt Akkon gegründet worden. Nachdem das Heilige Land an die „Ungläubigen“ verloren gegangen war, breitete sich der Orden vor allem in Ostpreußen aus. Die zur Ehelosigkeit verpflichteten Ordensritter missionierten die „Heiden“ mit Bibel und Schwert und erwarben ein Territorium von fürwahr königlichem Ausmaß. Ihr Expansionsdrang wurde erst 1410 durch die Niederlage gegen Polen in der Schlacht bei Tannenberg gestoppt. Nachdem Albrecht von Brandenburg 1526 die Hochmeisterwürde niedergelegt und das preußische Ordensland in einen weltlichen Staat protestantischer Prägung verwandelt hatte, verlagerte sich der Schwerpunkt des Ordens auf die Kernlande des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation. Besonders Franken war diejenige deutsche Landschaft, aus der traditionell die meisten Ordensritter stammten und der Orden trotz Bauernkrieg und reformatorischen Gedankenguts noch immer einen gewissen Rückhalt hatte.
Schloss: Das eindrucksvollste Bauwerk in Ellingen ist mit Abstand das imposante Deutschordensschloss. Es entstand auf den Fundamenten einer gotischen Wasserburg und eines Renaissancenachfolgebaus. Vom letzteren wurden der Ostflügel und die Fundamente des Südflügels in den barocken Neubau miteinbezogen. Die quadratische, vierflügelige Anlage ist von lang gestreckten Wirtschaftsgebäuden umgeben. Der Grundriss erinnert immer noch ein wenig an eine Burg. Der nördliche Flügel wird von der barocken Schlosskirche gebildet, die auch schon einen gotischen Vorläufer hatte. Der Ordensbaumeister Franz Keller und sein Nachfolger Franz Joseph Roth schufen diesen prachtvollen barocken Komplex in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Ein raumgreifendes repräsentatives Treppenhaus führt zu den fürstlichen Residenzzimmern im zweiten Obergeschoss. Diese und die sog. Marschallzimmer der Fürsten von Wrede, deren Einrichtung aus dem 19. Jahrhundert stammt, können nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Im Westflügel befindet sich mit dem Kulturzentrum Ostpreußen ein weiteres Museum, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Erinnerung an den ostpreußischen Kulturraum zu bewahren. Ausgestellt sind Majolika, historische Jagdwaffen, Bernsteinschmuck, Kupferstiche und ein Königsberger Bürgerzimmer. Einen Abstecher lohnt auch der Schlosspark mit seinem alten Baumbestand, der sich hinter der Schlosskirche erstreckt.
♦ Schlossführungen: April bis Sept. Di-So stündl. zwischen 9 und 18 Uhr, zwischen Okt. und März um 10, 11, 12, 13, 14 und 15 Uhr. Teilnahmegebühr 5 €, erm. 4 €.
Kulturzentrum Ostpreußen: April bis Sept. tgl. außer Mo 10-12 und 13-17 Uhr, Okt. bis März tgl. außer Mo 10-12 und 14-16 Uhr. Eintritt 2,50 €, erm. 2 €. www.kulturzentrum-ostpreussen.de.
Kastell Sablonetum: Etwas außerhalb von Ellingen liegt das frei zugängliche römische Kastell (leicht zu finden, da gut beschildert). Das im ersten Drittel des 2. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung errichtete Kastell wurde schon hundert Jahre später wieder aufgegeben, wobei keinerlei Spuren auf einen Kampf hinweisen. Auf dem etwa 80 mal 90 Meter großen Areal dürften ungefähr 200 Mann stationiert gewesen sein. Das Kastell wurde von einer Mauer mit vier Ecktürmen und zwei Toren gesichert. Der Westturm und die Nordmauer konnten nach den Ausgrabungen rekonstruiert werden.
Praktische Infos
Information Tourist-Info, Schlossstr. 3, 91792 Ellingen, Tel. 09141/976543. www.ellingen.de.
Verbindungen Häufige Zugverbindungen mit Weißenburg, Pleinfeld, Roth, Schwabach und Nürnberg (R 6).
Barock-Rundweg Die Stadt Ellingen hat einen Rundweg erarbeitet, auf dem sich die barocken Sehenswürdigkeiten erschließen lassen. Broschüre in der Tourist-Info (s. o.) erhältlich.
Essen/Übernachten Römischer Kaiser, private Herberge mit acht individuellen Gästezimmern, die im liebevoll barocken Stil eingerichtet sind. EZ 67 €, DZ 104 € (inkl. Frühstück). Bitte rechtzeitig anmelden! Weißenburger Str. 17, Tel. 09141/8731810. www.roemischer-kaiser-ellingen.de.
Ellinger Sommerkeller, die traditionsreiche Ausflugsgaststätte mit ihrem schönen Wald-Biergarten (keine Sperrzeit!) besitzt einen Kinderspielplatz. Mi Ruhetag. Sommerkeller 1, Tel. 09141/874262. www.fuerst-carl.de/de/erleben/sommerkeller.
Weißenburg18.250 Einw.
Weißenburg ist mit Sicherheit die kulturhistorisch interessanteste Stadt im südlichen Mittelfranken. Neben ihrer reichsstädtischen Tradition kann die 18.000 Einwohner zählende Kreisstadt auch mit einer römischen Vergangenheit aufwarten.
Der spektakuläre Fund des Römerschatzes im Jahre 1979 hat die Stadt in einen richtiggehenden „Römer-Taumel“ gestürzt. Das Heimatmuseum wurde flugs in ein Römermuseum umgewandelt, um den Schatz ansprechend präsentieren zu können. Man hat die Thermen des ehemaligen Lagers fachkundig restauriert und das Nordtor des einstigen Kastells rekonstruiert. Vieles spricht dafür, den Römern einmal nicht in Verona oder Rom nachzuspüren, sondern im fränkischen Weißenburg. Nachdem die UNESCO den Limes im Juli 2005 zum Weltkulturerbe erklärt hat, versucht Weißenburg sein Profil als Römerstadt mit einem Informationszentrum zu schärfen.
Neben den Relikten aus der Römerzeit besitzt die einstige Reichsstadt aber auch einen eindrucksvollen alten Kern sowie eine Stadtbefestigung, die noch größtenteils erhalten ist und immer wieder idyllische Ecken preisgibt. Mit der Renaissancefestung Wülzburg verfügt Weißenburg über eine weitere Attraktion.
Geschichte
Auch wenn in der Umgebung keltische Spuren nachzuweisen sind, so trat Weißenburg doch erst im Jahre 89 unserer Zeitrechnung, dem vermuteten Baubeginn des Römerkastells, ins Licht der Geschichte. Es war dies die Zeit, als die Römer die nördliche Grenze ihrer Provinz Raetien über die Donau hinaus ins Altmühl- und Rezat-Tal verschoben, um die Verbindungswege zwischen der obergermanischen und der raetischen Provinz, also zwischen Rhein und Donau, zu verkürzen. An dieser neuen Nordgrenze des Römischen Reichs ließ Kaiser Trajan den Limes errichten, jenen gewaltigen, 548 Kilometer langen Grenzwall, dessen drei Meter hohe Mauern den Einfall der „Barbaren“ abwehren sollten. Im Zuge der Sicherung dieser Landnahme entstand eine komplette Infrastruktur mit Siedlungen, Gutshöfen, Straßen und - nicht zu vergessen - Kastellen für die Hilfstruppen, die den Limes bewachen sollten. Ein ebensolches Holzkastell mit einer Grundfläche von 240 Meter mal 160 Meter stand damals auf dem Gebiet des heutigen Weißenburgs. Ihm folgte um die Mitte des 2. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung ein westlich vom alten Lager errichtetes Steinkastell (Biriciana), das des Öfteren zerstört (z. B. 174 u. Z. von den Markomannen und 233 u. Z. von den Alamannen) und von den Römern zurückerobert wurde. Nach dem Jahr 260 bemächtigte sich ein Unterstamm der Alamannen endgültig des Gebiets um Weißenburg. Die freigelegten Reste der größten Thermenanlage Süddeutschlands zeugen außerdem von der Anwesenheit der Römer in Weißenburg.
St. Andreas
Im frühen Mittelalter entstand südöstlich der heutigen Pfarrkirche ein merowingischer Königshof, dem sich eine dörfliche Siedlung und eine kleine Händlerniederlassung anschlossen. Diese drei Siedlungselemente wurden unter den Staufern zu einer Stadtanlage zusammengefasst. Seit dem 13. Jahrhundert gewann die Stadt an Bedeutung, erhielt Privileg um Privileg. Der fürwahr krönende Abschluss war die Erhebung zur Reichsstadt gegen Ende des gleichen Jahrhunderts. Doch blieb dieser neu gewonnene Status stets gefährdet: Weißenburg teilte das Schicksal anderer kleiner Reichsstädte und wurde mehrfach verpfändet. Zweimal konnten die reich gewordenen Bürger ihre Stadt selbst auslösen; das letzte Mal, 1360, ließen sie sich von Kaiser Karl IV. das Recht auf Unverpfändbarkeit (Privilegia de non aliendo) zusichern. Bis zum Jahr 1802 blieb Weißenburg Reichsstadt, erst dann ging dieser Status verloren; 1806 wurde die Stadt dem Königreich Bayern zugeschlagen.
Sehenswertes
Altstadt: Weißenburgs Zentrum wird von einer Vielzahl von gut erhaltenen Bauten aus dem Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit dominiert. Das herausragende profane Gebäude ist das dreigeschossige spätgotische Rathaus, ein Sandsteinquaderbau, der auf dem Höhepunkt der reichsstädtischen Bedeutung zwischen 1470 und 1476 am Schnittpunkt der einst durch Weißenburg verlaufenden Fernhandelsstraßen errichtet wurde. Der mächtige Bau teilt den Marktplatz in drei Teile. Der Turmanbau erfolgte erst 1567. Die verwinkelten Gassen rings um das Rathaus fordern zum Bummeln und Entdecken auf.
Stadtmauer: Als sichtbares äußeres Symbol kündet die imposante Stadtmauer von dem wachsenden Wohlstand und der Macht des Weißenburger Bürgertums im späten Mittelalter. Die Befestigung mit insgesamt 38 Türmen und Holzwehrgängen umschließt heute den alten Stadtkern noch fast vollständig. In ihrer Geschlossenheit ist sie eine der malerischsten Anlagen in ganz Franken: Die Ummauerung erfolgte zu Beginn des 13. Jahrhunderts, aber schon 1372 begann man, den Stadtkern nach Süden hin auf die doppelte Größe zu erweitern, wobei der heutige, annähernd quadratische Grundriss entstand. Ein Teil der Stadtmauer, das Ellinger Tor, ist auch das Wahrzeichen von Weißenburg. Der Torturm - er zählt zu den schönsten seiner Art in Deutschland - stammt aus dem 14. Jahrhundert, wurde aber später leicht verändert.
Römerschatz im Römermuseum
St. Andreas: In der evangelischen Pfarrkirche verbinden sich ähnlich wie in den Nürnberger Kirchen St. Lorenz und St. Sebaldus hoch- und spätgotische Bauelemente zu einer eigenartigen Raumwirkung. Sieben schlanke Säulen tragen ein Netzwerk, das aus den Säulen geradezu herauszuwachsen scheint. Um den hoch aufragenden Chor errichten zu können, mussten die Baumeister aus Platzgründen einen Kunstgriff anwenden und ihn schräg an das Hauptschiff anfügen. Beseelt von dem Wunsch, St. Andreas den neuen gotischen Stiltendenzen anzupassen, wurde allerdings die Gesamtharmonie gestört. Kurios ist der Kirchturm, der östlich des Chors errichtet wurde und dem Hauptfenster das Licht raubt. Wer hinaufsteigen will, kann sich den Schlüssel in der Tourist-Information ausleihen. Sehenswert ist die noch erhaltene Ausstattung, darunter der Hochaltar aus der Zeit um 1480 und der Sebaldusaltar von 1496 (Malereien aus der Schule von Michael Wolgemut) sowie die Steinerne Kanzel (1655). Eine Inschrift neben dem südlichen Seitenportal weist übrigens auf das Jahr der Weihe hin (1327 dedicatum est hoc templum).
Römermuseum: „Mit der Ausstellung des Römischen Schatzfundes von Weißenburg rückt das Römermuseum Weißenburg in die Reihe der bedeutenden archäologischen Sammlungen Deutschlands und darüber hinaus. Niemand, der sich ein Bild von der römischen Zivilisation in Deutschland verschaffen will, kann an dieser Ausstellung vorbeigehen“, schreibt Joachim von Elbe in seinem Buch „Die Römer in Deutschland“. Der spektakuläre Fund, den ein Hobby-Gärtner im Jahr 1979 beim Anlegen eines Spargelbeetes ausgrub, ist im zweiten Stock des Römermuseums untergebracht. In ansprechender Weise werden die 156 Einzelstücke des aufgrund einer drohenden Gefahr vergrabenen Schatzes präsentiert. Neben Votivblechen, Bronzegefäßen und Hausgeräten sind 16 hervorragend erhaltene Götterfiguren ausgestellt. Im ersten Stock wird Weißenburg als typisches Kastell am Limes vorgestellt, wobei auch das Alltagsleben und der Kulturaustausch in der Grenzregion Themen sind. Leuchttafeln, Landkartenwände, Vitrinen, Modelle römischer Gebäude samt Grenzwallanbindung und vieles mehr lassen den Besucher in eine andere Epoche eintauchen. Im Erdgeschoss des Museums ist das „Bayerische Limes-Informationszentrum“ untergebracht.
♦ Martin-Luther-Platz 3. 15.03. bis 15.11. tgl. 10-17 Uhr, 16.11. bis 30.12. tgl. 10-12.30 und 14-17 Uhr. Eintritt 6 €, erm. 4 €. Kombi-Ticket mit Reichsstadtmuseum und Thermen 10 €, erm. 6 €. www.museen-weissenburg.de.
Reichsstadtmuseum: Mit dem neben dem Römermuseum gelegenen Reichsstadtmuseum wird auch die reichsstädtische Vergangenheit Weißenburgs ihrer Bedeutung entsprechend dokumentiert. In der thematisch geordneten Dauerausstellung sind wertvolle Exponate aus fünf Jahrhunderten vereint, die über den Status einer Reichsstadt, die Entwicklung von Handel, Handwerk und Justiz genauso informieren wie über den Stand der Wissenschaft sowie das Gesundheits- und Schulwesen. Auch die Nöte der Reichsstadt werden gezeigt: So erinnert das sog. „Beschießungsbild“ an die Belagerung Weißenburgs (1647) im Dreißigjährigen Krieg.
♦ Martin-Luther-Platz. 15.03. bis 15.11. tgl. 10-17 Uhr. Eintritt 4 €, erm. 2,50 €. Kombi-Ticket mit Römermuseum und Thermen 10 €, erm. 6 €.
Römerthermen: Durch Zufall wurden 1977 im Westen der Stadt beim Bau einer Reihenhaussiedlung die massiven Grundmauern einer römischen Therme entdeckt. Mustergültig restauriert und von einem Schutzgebäude umgeben, kann die Anlage - es ist übrigens die bedeutendste römische Therme in Deutschland - seit 1985 besichtigt werden. Neben einem Gymnastikhof sind die verschiedenen Wasserbäder und die beheizbaren Räume zu erkennen. Es dürfte sich dabei um zwei nacheinander errichtete Thermen handeln; die ältere Anlage war wohl ein reines Militärbad, das während der Markomannenkriege (174/175) zerstört worden war, während der Nachfolgebau aufgrund seiner Ausstattung auf eine zivile Nutzung schließen lässt; wahrscheinlich fiel auch Letzterer einem Brand (um 233) zum Opfer. Die Thermenanlage mit Warmbad (Caldarium) und Kaltwasserbad (Frigidarium) ist ein hervorragendes Beispiel für den hohen Standard der römischen Zivilisation. Eine Therme spielte im Alltag eines Römers eine ebenso bedeutende Rolle wie ein öffentlicher Brunnen. Man traf sich an diesen angenehmen Orten zu einem lockeren, vergnüglichen Beisammensein; und besonders hier im kalten Norden des Römischen Imperiums wusste man beheizbare Räumlichkeiten zu schätzen. In Weißenburg kann man nachvollziehen, wieso laut Cicero, der Gong, der die Öffnung eines Bades bekannt gab, lieblicher klang als das Stimmengewirr der Philosophen in der Schule.
♦ Am Römerbad 17a. 15.03. bis 15.11. tgl. 10-17 Uhr. Eintritt 4 €, erm. 2,50 €. Kombi-Ticket mit Reichsstadtmuseum und Römermuseum 10 €, erm. 6 €. www.museen-weissenburg.de.
Römerkastell Biriciana: Im Westen von Weißenburg, zwischen den Thermen und der Altstadt, hat man 1990 das Nordtor des einstigen Steinkastells rekonstruiert - allerdings wird man eher an alte Schulbuchillustrationen erinnert, denn an das Römische Reich. Seither verfügt Weißenburg über eine zusätzliche römische Attraktion. Die 3,5 Meter breite Durchfahrt wird von zwei nach außen gerundeten, neun Meter hohen Türmen eingerahmt. Das Kastell, in dem eine 1000 Mann starke Reitereinheit stationiert war, nahm eine Fläche von 174 mal 179 Metern ein und ist jederzeit zugänglich. Derzeit wird geplant, auch den nordwestlichen Eckturm zu rekonstruieren und durch Grabungen den Mauerverlauf der Innengebäude nachzuzeichnen.
Renaissancefestung Wülzburg: Von mächtigen Bastionen und einem Trockengraben umgeben, thront die Festung auf der mit 630 Metern höchsten Bergkuppe der südlichen Frankenalb. Die fünfzackige Anlage ist ein eindrucksvolles Beispiel für den Festungsbau in der Renaissance und wurde im Auftrag der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach von 1588-1604 als südliches Pendant zur Plassenburg bei Kulmbach errichtet. Doch nur wenige Jahrzehnte später wurde die Wülzburg im Dreißigjährigen Krieg kampflos an die katholischen Liga-Truppen unter Tilly übergeben, die von hier aus die Umgebung brandschatzten. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gelangte die Festung an Bayern. Im Jahre 1867 wurde die Wülzburg als Festung aufgegeben und 1882 an die Stadt Weißenburg verkauft. Im Ersten Weltkrieg diente sie als Gefangenenlager; prominentester Häftling war der damalige Hauptmann Charles de Gaulle, der von hier aus mehrere gescheiterte Fluchtversuche - einmal sogar in einem Wäschekorb - unternahm. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Wülzburg bis 1953 als Flüchtlingslager. Der Schlossbau beherbergt heute eine Berufsschule für Mädchen mit Internat und eine Gastwirtschaft; die Festung ist daher ganzjährig zugänglich. Hauptattraktion ist der 166 Meter tiefe Brunnen. Im Graben wird Rotwild gehalten. Ungeklärt ist derzeit allerdings, ob die dringend benötigten Gelder zur Restaurierung aufgebracht werden können.
♦ Führungen: Von Ostern bis Ende Okt. jeweils Sa 13-17 Uhr sowie So 11-17 Uhr. Teilnahmegebühr 2 €, erm. 1 €.
Rekonstruiertes Nordtor des Römerkastells
Wandern
Auf den Spuren der Römer: Ein Abstecher zu dem wenige Kilometer östlich von Weißenburg gelegenen Burgsalach lohnt sich besonders für diejenigen, deren Interesse an der römischen Vergangenheit in Franken noch nicht befriedigt ist. Man lässt das Auto am Wanderparkplatz südlich von Burgsalach stehen und folgt dem acht Kilometer langen Rundwanderweg Nr. 2 nach Südosten. Der Weg verläuft neben dem alten raetischen Limes, der im Mittelalter als „Teufelsmauer“ bezeichnet wurde, da man geglaubt hatte, nur der Teufel könne so ein gewaltiges Bauwerk errichtet haben. Nach kurzer Zeit stößt man auf einen rekonstruierten römischen Wachturm, der wie mehr als 900 andere der Sicherung des Limes diente. Danach führt der Weg durch einen Wald und auf einer alten Römerstraße zu einem römischen Burgus. Dieses Kleinkastell war für eine Zenturie (ca. 60-100 Mann) konzipiert. Ein Plan erläutert die Funktion der verschiedenen Räume. Von hier geht es zurück zum Parkplatz, der in nordöstlicher Richtung liegt.
Praktische Infos
Information Tourist Information, Martin-Luther-Platz 3, 91781 Weißenburg, Tel. 09141/907124. www.weißenburg.info.
Verbindungen Zwischen Nürnberg, Roth und Weißenburg verkehren sehr häufig Regionalzüge (R 6). Bahnverbindungen auch mit Treuchtlingen. Der Bahnhof befindet sich am westlichen Altstadtrand.
Übernachten
2 Flair-Hotel Am Ellinger Tor 3 Andreas Stuben 6 Goldener Adler
Essen & Trinken
1 Silbermühle 2 Flair-Hotel Am Ellinger Tor 5 Sigwart Bräustüberl 7 Zum Schiffla
Cafés
Bergwald-Theater Freilichtbühne am Rande des Ludwigswaldes. Von Juni bis August kommen verschiedene Opern und Operetten zur Aufführung. Die Eintrittspreise variieren von 5 bis 35 €. Auskunft: Kulturamt, Tel. 09141/907123. www.bergwaldtheater.de.
Kulturzentrum Karmeliterkirche Interessantes Programm mit verschiedenen Ausstellungen, Veranstaltungen, Theatervorführungen und Konzerten. Genaue Informationen über das aktuelle Programm erteilt das städtische Kulturamt, Tel. 09141/907123.
Markt Schöner samstäglicher Wochenmarkt.
Schwimmen Limesbad, Badstraße, Erlebnisfreibad mit Riesenrutsche (70 m) und Sprungbecken. Mogetissa-Therme, mit 25-m-Becken und Sauna. Von Mitte Sept. bis Mitte Mai tgl. ca. 8-20 Uhr geöffnet. An der Hagenau 22b. www.mogetissa-therme.de.
Stadtführungen Diverse Themenführungen, die in der Tourist-Info am Römermuseum zu erfahren sind.
Essen/Übernachten Flair-Hotel „Am Ellinger Tor“ 2, nettes Hotel in einem restaurierten Fachwerkhaus. Die Zimmer sind im modernen Landhausstil eingerichtet. DZ ab 93 €, EZ ab 69 € (jeweils inkl. Frühstück). Ellinger Str. 7, Tel. 09141/86460. www.ellingertor.de.
Andreas Stuben 3, eine ansprechende Herberge mit großzügigen Zimmern und entsprechenden Bädern mitten im Zentrum. Eine lohnende Unterkunft! DZ ab 70 € (inkl. Frühstück). Rosenstr. 18, Tel. 09141/8737919.
Sigwart Bräustüberl 5, mitten im Zentrum, mit schönen Gasträumen und nettem Hinterhofgarten. Neben dem hauseigenen Bier wird bodenständige Küche zu zivilen Preisen (Schwabenpfanne für 11,90 €) serviert. Mo und Di Ruhetag. Luitpoldstr. 17, Tel. 09141/1626. www.sigwart-braeustueberl.de.
Zum Schiffla 7, das Lokal ist ein wahres Schnitzelparadies. Schnitzel und Cordon bleu in zahlreichen Varianten für günstige 10-12 €. Terrasse hinter dem Haus. Nördliche Ringstr. 20, Tel. 09141/9975986. www.zum-schiffla.de.
Mein Tipp Meyer Museumscafé 4, das ein-er Buchhandlung angegliederte Café gefällt nicht nur wegen seiner schönen Straßenterrasse und dem angenehm modernen Ambiente. Serviert werden diverse Kaffees (Latte Macchiato etc.) und kleine Häppchen. Mo-Sa 9-20, So 10-17 Uhr. Rosenstr. 11, Tel. 09141/2177.
Goldener Adler 6, traditionsreicher Gasthof mit guter Küche und einem hübschen Innenhof. Es werden auch nette Zimmer vermietet, besonders schön direkt unter dem Dach mit dem freigelegten Fachwerk. EZ 45 €, DZ 78 € (inkl. Frühstück). Marktplatz 5, Tel. 09141/85560. www.hotel-goldener-adler.de.
Silbermühle 1, in einem schmucken barocken Anwesen am Rezatufer nördlich des Ortes werden spanische Tapas serviert. Mo und Di Ruhetag. Zehn Fußminuten ins Zentrum. Silbermühle 4, Tel. 09141/9744001. www.die-silbermuehle.de.
Camping Camping Weißenburg, nur begrenzte Aufnahmekapazität. Geöffnet vom 1.5.-30.9. Am alten Badeweiher, etwa 1 km vor den Toren der Stadt (Richtung Eichstätt), Tel. 09141/5222. www.campingplatz-weissenburg.de.
Thalmässing5200 Einw.
Thalmässing präsentiert sich als ein schmuckes Dorf mit einem breiten Straßenmarkt, an dem sich auf einer Infosäule die verschiedenen Vereine vorstellen: Neben dem Wanderverein und den Motorradfreunden finden sich auch Gruppierungen wie der „Krieger- und Soldatenverein“ ...
Thalmässing wurde wahrscheinlich von den Bajuwaren im 6. Jahrhundert gegründet, die erste urkundliche Erwähnung als Talamazzina stammt aus dem Jahr 866. Allerdings reichen die Siedlungsspuren, die in der Umgebung gefunden wurden, bis weit in die Vor- und Frühgeschichte zurück. Bei Ohlangen lassen sich beispielsweise noch gut die Spuren einer Keltenschanze erkennen. Bei der 150 mal 100 Meter großen Anlage handelt es sich um eine spätkeltische Kultstätte.
Ein schmuckes Bauwerk ist die evangelische Pfarrkirche St. Michael - Thalmässing war seit der Reformationszeit eine protestantische Enklave -, die der Baumeister Gabriel de Gabrieli unter Einbeziehung eines mittelalterlichen Turmes 1717 entworfen hat.
Sehenswertes und Wandern
Vor- und Frühgeschichtliches Museum: Das direkt am Marktplatz gelegene Museum bietet einen Überblick über die erste menschliche Besiedlung der Region. Neben zahlreichen Funden (Steinbeile, Pfeilspitzen, Bronzeschmuck, Geschirr etc.) begeistert ein sehenswerter Nachbau einer vor 2500 Jahren für eine keltische Frau errichteten Grabkammer. Die Grabbeigaben (u. a. Lebensmittel) nähren die Vermutung, dass die Kelten an ein Leben nach dem Tod glaubten.
♦ April bis Okt. Di-So 10-12 und 13-16 Uhr, Nov. bis März Fr-So 10-12 und 13-16 Uhr. Eintritt 3 €, erm. 1 €. www.fundreich-thalmaessing.de.
Archäologischer Wanderweg Thalmässing: Direkt im Ortszentrum beginnt dieser interessante thematische Wanderweg über die Berge und Hänge des Jura, dessen elf Stationen über vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze, Kultstätten, Friedhöfe und Befestigungsanlagen informieren. Besonders eindrucksvoll ist die Rekonstruktion einer Grabhügelgruppe aus der Hallstattzeit sowie ein rekonstruiertes keltisches Bauernhaus mit Flechtwänden am südlichen Ortsrand von Landersdorf. Auf einer benachbarten Freifläche werden die Ur-Formen unserer Getreidearten und Hülsenfrüchte angebaut.
♦ Gesamtentfernung: 16 Kilometer, Gehzeit: 3-4 Stunden, Markierung: schwarze Vase auf weißem Grund. Ein Faltblatt mit Wegbeschreibung und Karte verteilt das Museum.
Treuchtlingen12.900 Einw.
Hier in Treuchtlingen, laut Eigenwerbung die „Pforte des Naturparks Altmühltal“, setzt man seit ein paar Jahrzehnten voll auf den Tourismus. Nur allzu gern möchte der Ort wegen seiner Thermalquellen alsbald ein lukratives „Bad“ vor dem Namenszug führen.
Treuchtlingen kann auf eine mehr als zwei Jahrtausende alte Geschichte zurückblicken. Neben Siedlungsfunden aus der Ära der Kelten konnte man rund um die Stadt acht römische Gutshöfe ausmachen, die hier im Schutz des Limes erbaut worden sind - einer davon wurde 1984 bei der Siedlung Weinberghof freigelegt. Im 8. Jahrhundert bauten dann die Franken die Ansiedlung weiter aus. Kurz nach dem Aussterben des Geschlechts der Wiriche im Jahre 1422 verleibten sich die mächtigen Pappenheimer Treuchtlingen ein, denen wiederum die Ansbacher Markgrafen folgten. Zu wirtschaftlicher Bedeutung kam Treuchtlingen im späten 19. Jahrhundert, als die Eisenbahnstrecke München-Nürnberg am Ort vorbeigeführt wurde. Ein neues Kapitel der Stadtgeschichte wurde Ende der 70er-Jahre aufgestoßen, als eine örtliche Brauerei zufällig eine heiße Quelle erbohrt hatte: Ein Besuch von Treuchtlingen ist seither auch gesundheitsfördernd.
Repräsentativ: Treuchtlinger Stadtschloss
Sehenswertes
Burg: Von der einstigen Höhenburg der Treuchtlinger Ministerialen, die vermutlich aus dem 13. Jahrhundert stammt, sind größtenteils nur noch Mauerreste vorhanden. Doch wurde das Wenige, das die Jahrhunderte überdauert hat, von einem lokalen Förderverein untersucht und mustergültig restauriert.
♦ Der Bergfried ist von Mai bis Okt. jeden zweiten Sonntag von 14-17 Uhr geöffnet. In der übrigen Zeit ist der Schlüssel beim Verkehrsamt gegen Pfand erhältlich.
Stadtschloss: Die Treuchtlinger sind stolz auf ihr Schloss, in dem 1594 auch der berühmte Reitergeneral Gottfried Heinrich Graf von Pappenheim das Licht der Welt erblickte. Mit dem Haus des Gastes, dem bekannten Kurhotel und dem Lambertusbad bildet der Komplex das touristische Zentrum von Treuchtlingen. Der Graben des 1575 erbauten Wasserschlosses, das auf einen gotischen Vorläufer zurückgeht, wurde in eine idyllische kleine Parkanlage verwandelt. Sehenswert ist der Festsaal im dritten Obergeschoss. Im zweiten Stock des Südflügels ist eine private Sammlung untergebracht, die die Firmen- und Familiengeschichte der Unternehmerfamilie Aurnhammer darstellt.
♦ Heinrich-Aurnhammer-Str. 3.
Villa Rustica: Gut einen Kilometer östlich von Treuchtlingen, wurden am Südhang des Nagelbergs, unweit von Weinbergshof, 1984 die Fundamente eines römischen Gutshofs ausgegraben. Die Anlage gehörte zu dem in den römischen Provinzen weit verbreiteten Typus einer Portikusvilla. Der Gutshof wurde im 3. Jahrhundert u. Z. von den Alamannen zerstört.
Karlsgraben: Traum einer Wasserstraße
Umgebung/Wandern
Karlsgraben: Die Fossa Carolina, eine der bedeutendsten Ingenieursleistungen des frühen Mittelalters, ist zweifelsohne das herausragende Kulturdenkmal der Umgebung. Nach mehr als 1200 Jahren lässt sich an dem 500 Meter langen erhaltenen Teilstück bei dem nordöstlich von Treuchtlingen gelegenen Weiler Graben das ehrgeizige Projekt Karls des Großen, eine Wasserstraße vom Main zur Donau zu errichten, im Gelände ausmachen. Im Herbst 793 begannen mehr als 6000 Arbeiter den zehn Meter tiefen und 30 Meter breiten Graben auszuheben, um die Rezat mit der Altmühl zu verbinden, doch machten starke Regenfälle und die geographischen Gegebenheiten den Plan zunichte. Erst durch den Ludwigskanal (1836-1845) gelang es, den Main mit der Donau zu verbinden. Zwei Rundwege führen um den Karlsgraben, zudem informieren mehrere Schautafeln und eine Dauerausstellung sehr ausführlich über das Projekt.
♦ Mi-So 14-17 Uhr. Eintritt 1,50 €, erm. 1 €.
Rundwanderweg und Naturlehrpfad: Am Parkplatz beim Karlsgraben beginnt ein 13-15 Kilometer langer Weg, der meist als „Rundwanderweg 1“ gekennzeichnet ist. Er führt von Graben über Bubenheim und Wettelsheim am Patrichsberg vorbei nach Treuchtlingen, das allerdings nur im Norden gestreift wird. Von hier aus geht es zum Nagelberg, wo sich der Weg mit dem Naturlehrpfad Nagelsberg vereint, und schließlich zurück nach Graben. Es gibt zwei Wandermöglichkeiten: In Richtung Westen streift man den Nagelsberg nur; man kann ihn aber auch umrunden. Diese östliche Route ist etwas länger, führt aber an den Fundamenten des römischen Gutshofs vorbei. Ein Faltblatt zu diesem Rundweg ist bei der Tourismusinformation in Treuchtlingen erhältlich.
Praktische Infos
Information Kur- und Tourismusinformation, im Schloss, Heinrich-Aurnhammer-Str. 3, 91757 Treuchtlingen, Tel. 09142/960060. www.tourismus-treuchtlingen.de.
Verbindungen Häufige Zugverbindungen (R 6) nach Weißenburg, Roth, Schwabach und weiter nach Nürnberg.
Bootsvermietung San-aktiv-Tours, Oberdorferstr. 18, Tel. 09831/4936. www.san-aktiv-tours.de.
Schwimmen Altmühltherme, Promenade 12. Thermal-Bewegungs- und Hallenbad mit Sprungturm, Wellenbad, Whirlpool und Dampfsauna. Daneben gibt es noch ein Thermal-Freibad. www.altmuehltherme.de.
Essen/Übernachten Wallmüller-Stuben, schmackhafte Grillspezialitäten, lecker auch das fränkische Filettöpfchen mit hausgemachten Eierspätzle. Dem Trend der Zeit entsprechend werden jetzt auch spanische Tapas für 3,50-7 € angeboten. Hauptstr. 2, Tel. 09142/975353. www.wallmuellerstuben.de.
Zum Goldenen Lamm, schöner Gasthof im benachbarten Wettelsheim (2 km nordwestl.). Auf der Speisekarte viele Pfannengerichte, Wiener Kalbsschnitzel für 13,90 €. Schöne Terrasse. Moderne, helle Zimmer, EZ ab 62 €, DZ ab 71 € (inkl. Frühstück). Marktstr. 16, Tel. 09142/968928. www.goldeneslamm-wettelsheim.de.
Wettelsheimer Keller, sehr schöner, beliebter Biergarten nördl. der Stadt. Mai bis Sept. Do-So ab 10 Uhr, Mo-Mi ab 16 Uhr. Treuchtliner Straße. www.wettelsheimer-keller.de.
Mein Tipp Schneckenhof, die Familie Stanka hat ein typisches Jurahaus aus dem Jahr 1708 grundlegend saniert und vermietet dort zwei wunderschöne Ferienwohnungen für 50 € pro Nacht für 2 Pers. Sehr stimmungsvoll ist die Holzbalkendecke! Sommerhausstr. 1, Tel. 09142/200334. www.schnecken-hof.de.
Pappenheim4100 Einw.
Der pittoresk in einer Altmühlschleife gelegene Ort Pappenheim ist bis auf den heutigen Tag aufs engste mit dem gleichnamigen Grafengeschlecht verbunden. Durch Friedrich Schillers „Daran erkenn’ ich meine Pappenheimer“ fand das Grafengeschlecht Eingang in die Literaturgeschichte.
Bedingt durch den florierenden Altmühl-Tourismus bietet Pappenheim ein großes Freizeitangebot mit Schwimmbad und Camping. Neben den Paddlern sind es vor allem die Radfahrer, die in ihrer typischen Montur durch den Ort streifen. Die Orientierung ist recht einfach, da die Altstadt von zwei parallel verlaufenden Straßen erschlossen wird.
Noch ein Blick auf die Geschichte: Aus einer Schenkungsurkunde geht hervor, dass im Jahre 802 ein „Papinheim“ dem Kloster St. Gallen per Schenkung zufiel. Die Galluskirche zeugt noch heute von dieser Verbindung. Im 12. Jahrhundert gewann das Reichsministerialengeschlecht derer von Pappenheim zunehmend an Bedeutung und wurde 1193 mit der erblichen Marschallwürde ausgestattet. In dieser Funktion übten die Pappenheimer über die Juden den Königsschutz aus, so dass sich hier eine der ältesten jüdischen Gemeinden Deutschlands ansiedelte. Bis zum Jahre 1806 bestimmten die später mit der Reichsgrafenwürde belehnten Pappenheimer die Geschicke ihrer Stadt, und noch heute wird das Neue Schloss von einer Gräfin von Pappenheim bewohnt.
Sehenswertes
Burg: Auf einer Erhebung in der Altmühlschleife thront die Stammburg der Pappenheimer. Der Bergfried (hervorragende Aussicht!) und die Burgkapelle der Hauptburg stammen aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts; sie sind durch einen Halsgraben von der Vorburg getrennt. Die Anlage konnte den mehrfachen Angriffen der Schweden im Dreißigjährigen Krieg nicht standhalten und wurde dabei größtenteils zerstört. Neben dem kleinen Burgmuseum mit einer Dauerausstellung zur Geschichte mit 32 Bildtafeln vom frühen Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert lädt auch die Burgschenke zum Verweilen ein. Zudem gibt es einen Botanischen Garten sowie einen historischen Kräutergarten. Am Wochenende finden oft Greifvogel-Flugvorführungen statt.
♦ Ende März bis Anf. Nov. tgl. 10-17 Uhr. Eintritt 5 €, erm. 4 €. www.grafschaft-pappenheim.de.
Burg von Pappenheim
Altes Schloss: Der älteste Teil der uneinheitlichen Anlage, die aus verschiedenen, um einen Hof gruppierten Gebäuden besteht, stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert. Das an die Pfarrkirche St. Maria angrenzende Schloss kann nicht besichtigt werden.
Neues Schloss: Das dreiflügelige Neue Schloss wurde 1819/20 nach Plänen von Leo von Klenze, dem Hofbaumeister Ludwigs I., im klassizistischen Stil errichtet. Es beherbergt heute die Gräflich-Pappenheimische Verwaltung.
St. Gallus: Die einstige Pfarr- und heutige Friedhofskirche zählt zu den ältesten Gotteshäusern in Franken. Sie dürfte vermutlich im 9. Jahrhundert errichtet und später mehrfach umgebaut worden sein. Ihre gedrungenen Schiffe entstammen noch der romanischen Zeit und beeindrucken durch die schlichte Architektur. Sehenswert sind das Sakramentshäuschen von 1486 und der spätgotische Flügelaltar.
St. Maria: Die 1476 vollendete spätgotische Pfarrkirche birgt eine Vielzahl historischer Grabsteine der Pappenheimer Grafenfamilie, darunter ein mächtiges Denkmal für den 1685 verstorbenen Wolf von Pappenheim, das ihn in Rüstung vor einer Muschelnische mit Pilastern zeigt.
Praktische Infos
Information Tourist-Information, Deisingerstr. 1, 91788 Pappenheim, Tel. 09143/60666. www.pappenheim.de. Beeindruckende öffentliche Toiletten.
Verbindungen Bahnverbindungen mit Weißenburg und Nürnberg.
Bootsverleih Im Gasthaus Zum Hollerstein, Ortsteil Zimmern, Hauptstr. 32. Kosten: ab 11 € pro Pers. und Tag. Tel. 09143/753. www.hollerstein.de.
Fahrradverleih Zweirad Schleußinger, pro Rad und Tag ab 6 €. Bahnhofstr. 7, Tel. 09143/85577. www.schleussinger.de.
Schwimmen Schön gelegenes, solarbeheiztes Freibad mit Riesenrutsche. Schützenstr. 19, Tel. 09143/60695.
Veranstaltungen Pappenheimer Ritterturnier Ende Juni.
Amerikanischer Kultautor heiratete in Pappenheim
Der 1919 geborene J. D. Salinger gehörte zu den mysteriösesten Autoren der Weltliteratur. Seit 1965 hatte der Autor des berühmten Romans „Der Fänger im Roggen“ keine Zeile mehr veröffentlicht, seit 1974 hatte er sich in der Öffentlichkeit nicht mehr geäußert und lebte völlig zurückgezogen in den Wäldern von New Hampshire. Auch über sein Privatleben breitete der 2010 gestorbene Salinger gerne den Mantel des Schweigens aus. Umso größer war daher die Überraschung, als vor ein paar Jahren durch Zufall eine Urkunde gefunden wurde, die dokumentiert, dass J. D. Salinger am 18. Oktober 1945 in Pappenheim geheiratet hat. Was machte Salinger in Pappenheim?
Als Mitglied des amerikanischen Militärgeheimdienstes CIC war Salinger in Franken stationiert, lernte im Sommer 1945 in einem Lazarett in Nürnberg die junge Deutsch-Französin Sylvia Welter kennen. Ein paar Wochen später wohnte Salinger wahrscheinlich in Weißenburg und Gunzenhausen, wo er bei der Entnazifizierung half und untergetauchte Kriegsverbrecher aufspüren sollte. Das junge Paar entschloss sich, in Pappenheim zu heiraten. Doch die Ehe stand unter keinem guten Stern: Schon kurz nachdem die beiden Mitte 1946 in Salingers Heimat New York gezogen waren, ging die Ehe mit der „schrecklichen, dunklen Frau der Leidenschaft“ in die Brüche.
iBio/Regional Essen/Übernachten Gasthof Zur Sonne, traditionsreicher Gasthof mit eigener Metzgerei. Ausgezeichnete Küche (14 Gault-Millau-Punkte)! Die Spezialität des Hauses ist das Altmühltaler Weidelamm. Lecker sind auch die vakuumgegarten Rinderbäckchen mit Wintergemüse (19,90 €). Menü 32,50 €. Teilweise auch Biogerichte. Schöne Terrasse hinter dem Haus! Di Ruhetag. Zu empfehlen sind auch die im komfortablen Landhausstil eingerichteten Zimmer, eines davon im Stil einer Holzhütte. Seit 2017 gibt es noch einen modernen Anbau. EZ ab 65 €, DZ ab 98 €. Deisingerstr. 20, Tel. 09143/837837. www.sonne-pappenheim.de.
Camping Natur-Camping, an der Altmühl, auch Bootsverleih, geöffnet 1.4.-25.10. Günstige Übernachtungsgebühren. Brötchendienst. Wehrwiesenstr. 4, Tel. 09143/1275. www.camping-pappenheim.de.
Greding7100 Einw.
Für die meisten Autofahrer ist Greding nur aus eine Autobahnausfahrt und eine Raststätte auf dem Weg in den sonnigen Süden. Schade, denn das 7100-Seelen-Städtchen im südöstlichsten Zipfel Frankens besitzt viel mittelalterliches Flair.
Durch die Autobahn ist Greding heute leicht und schnell zu erreichen, doch das war nicht immer so: Bis 1936 konnte man nur über ein paar holprige Landstraßen nach Greding gelangen, das Leben bewegte sich in ruhigen, gemächlichen Bahnen. Aber auch die Autobahn hat einen Umstand nicht zu ändern vermocht: Greding wird nur von wenigen Reisenden besucht, es ist gewissermaßen touristisches Neuland. Daher ein kurzer Blick auf die Stadtgeschichte: Das bereits im 11. Jahrhundert als Königshof urkundlich erwähnte Greding gehörte von 1311 bis zum Jahre 1806 zum Bistum Eichstätt; die Eichstätter Fürstbischöfe erhoben den Ort wenig später zum Markt und ließen ihn befestigen.
Von wo aus man auch das Zentrum der Altstadt anvisiert, in wenigen Minuten steht man mitten auf dem historischen, dreieckigen Marktplatz von Greding, der von stattlichen profanen Gebäuden gesäumt wird. Einen Teil seines Charmes verdankt Greding den Eichstätter Fürstbischöfen und ihrer Vorliebe für barocke Prachtentfaltung und Lebensfreude. In Greding wirkten vor allem zwei aus Graubünden, dem italienischen Teil der Schweiz stammende Architekten: Jacomo Angelini (1632-1714) und Gabriel de Gabrieli (1671-1747). Angelini, der später nur noch als „Jakob Engel“ in Erscheinung trat, errichtete 1699 das heutige Rathaus sowie das ehemalige fürstbischöfliche Schloss, während Gabriel de Gabrieli das sog. Jägerhaus, in dem heute die Raiffeisenbank residiert, als fürstbischöfliches Forsthaus entwarf. Sehr sehenswert ist vor allem das ehemalige Jagdschloss, ein stattlicher, zweiflügeliger Bau mit Walmdächern und Eckturm. Das Schloss, das heute eine Antiquitätenhandlung beherbergt, entstand laut einer lateinischen Inschrift über dem Portal an der Wende zum 18. Jahrhundert im Auftrag des Eichstätter Fürstbischofs Johann Eucharius Schenk von Castell.
Wer noch Zeit und Lust hat, die Umgebung von Greding zu erkunden, sollte einen Abstecher in das nahe Kinding unternehmen; dort steht die größte Wehrkirche des Bistums Eichstätt, ein schmuckes Ensemble.
Sehenswertes
Stadtbefestigung: Da die Gredinger Stadtmauer nur 1250 Meter lang ist, benötigt man für einen Spaziergang um die Wehranlagen gerade einmal eine Viertelstunde. Die hervorragend erhaltene Stadtmauer mit ihren zwanzig kleinen Wehrtürmen und einem Wehrgang umschließt die Altstadt auf dem Grundriss eines stumpfen Dreiecks. Durch drei Tore hindurch wird der Verkehr wie in alten Zeiten gelenkt: das Nürnberger Tor, das Eichstätter Tor und das Fürstentor. Der Name des letzten Tores erinnert daran, dass die Eichstätter Fürstbischöfe durch dieses Tor in Greding einzogen. Besonders mächtig erscheint das Eichstätter Tor, da es noch zusätzlich durch eine Vorbefestigung geschützt wird.
St. Martin: Am höchsten Punkt des Mauerrings erhebt sich die ehemalige Pfarr- und heutige Friedhofskirche St. Martin. An der Stelle eines fränkischen Königshofes errichtet, gilt sie nicht nur als die Keimzelle Gredings, sondern auch als kunsthistorisches Kleinod. Der Westturm der Kirche datiert wohl noch ins 11. Jahrhundert, rund hundert Jahre später erfolgte der Bau einer romanischen Pfeilerbasilika mit drei Apsiden. Trotz einiger baulicher Veränderungen (Erhöhung der Seitenschiffe) ist die Gredinger Martinskirche der größte romanische Bau des Eichstätter Hochstifts. Besonders eindrucksvoll sind die zwischen 1907 und 1915 wieder freigelegten Wandgemälde: In der Apsis thront Christus, umgeben von den Evangelistensymbolen, als Weltenrichter auf einem Regenbogen (12. Jahrhundert), im Mittelschiff sind die Legenden des heiligen Christopherus und des heiligen Martin dargestellt.
Karnerkapelle: Einen Blick sollte man außerdem auf die neben der Martinskirche gelegene doppelstöckige Karnerkapelle werfen, denn es gibt in ganz Bayern nur noch zwei Häuser dieser Art, die meist dem heiligen Michael, dem Totenengel, geweiht sind. Da die Gräber des Friedhofs aus Platzgründen immer wieder neu belegt werden mussten, bewahrte man die Gebeine der wieder ausgegrabenen Toten im Karner auf. Im Laufe der Jahrhunderte sind so die Gebeine von rund 2500 Menschen aufeinander geschlichtet worden. Über dem Beinhaus (im Winter geschlossen) befindet sich noch eine Kapelle, in der die Totenmesse gelesen wurde.
Die Friedhofskirche St. Martin ist Teil der Stadtmauer
Archäologie Museum: Das Museum bietet einen spannenden Einblick in die Funde der archäologisch so reichen Region. Zum Auftakt werden die Grabungen bei Großhöbing präsentiert, wo man ein Fürstengrab aus der Zeit um 700 u. Z. präsentiert. Fünf bei einer Schlacht gewaltsam zu Tode gekommene Krieger werden in einer Grabinszenierung mit Körper, Bekleidung und Waffen rekonstruiert. Die Gesichter der Toten zeigen die schweren Verletzungen, die sie bei dem Kampf erlitten haben. Weitere Räume gibt es zum Frühmittelalter und Mittelalter sowie zur Vorgeschichte.
♦ Marktplatz 8. Mo-Fr 9-12 Uhr, Mo, Di und Do auch 14-16 Uhr, Sa und So nur 13-18 Uhr. Eintritt 4 €, erm. 2 €. www.archaeologie-museum-greding.byseum.de.
Praktische Infos
Information Tourist Information, Marktplatz 8, 91171 Greding, Tel. 08463/90420. www.greding.de. Hier gibt es auch Wandertipps.
Essen/Übernachten Hotel am Markt, wie der Name bereits verrät, liegt das Hotel direkt am Marktplatz und bietet sich mit seiner schönen Straßenterrasse und den gemütlichen Räumlichkeiten für eine Einkehr an. Serviert werden bayerische und fränkische Spezialitäten zu durchweg günstigen Preisen (Schnitzel- und Pfannengerichte). Wie wäre es mit einem gebratenen Leberkäse mit Spiegelei und Bratkartoffel für 7,90 €? Durchgehend warme Küche von 11-22 Uhr. Straßenterrasse, Biergarten. EZ ab 59 €, DZ 79-89 € (inkl. Frühstück). Marktplatz 2-4, Tel. 08463/64270. www.hotelammarkt.com.
Hotel Schuster, etwas anspruchsvollere Gerichte bietet das am anderen Ende des Marktplatzes gelegene Hotel Schuster, das zudem Hallenbad und Sauna bietet. Zünftige Wirtsstube. Der Schwerpunkt der Küche liegt neben internationalen Pfannengerichten auf regionalen Speisen. Tipp: Tellerfleisch mit Sahnemeerrettich und Kartoffeln oder Zwiebelrostbraten. Durchgehend warme Küche von 10 bis 23 Uhr. Straßenterrasse. DZ ab 49 € (inkl. Frühstück). Marktplatz 23-25, Tel. 08463/9030. www.hotel-schuster-greding.de.