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1.2.4.2 Herausgeber der Katholischen Zeitschrift für Wissenschaft und Kunst und Gründungsmitglied des Borromäusvereins

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Eine weitere Neuerung, die mit Dieringer Einzug hält, ist die Gründung einer neuen Zeitschrift als Publikationsforum der Fakultät. Noch im Jahr seiner Berufung nach Bonn gründet Dieringer mit verschiedenen anderen Bonner Professoren69 die „Katholische Zeitschrift für Wissenschaft und Kunst“70, die er im Jahr 1847 in eine Vierteljahrschrift umwandelt71 und deren Erscheinen im Jahr 1849 eingestellt wird.72 Ganz im Sinne Geissels soll die neu gegründete Zeitschrift ein Gegengewicht zur „Zeitschrift für Philosophie und Theologie“73 sein, die stark hermesianisch geprägt ist und über eine große Leserschaft verfügt.74 Die neue Zeitschrift wird dabei von Die-ringer nicht als Kampfschrift gegen Hermes angelegt, sondern soll vielmehr eine Publikation sein, die „den katholischen Interessen und jenen des positiven Christenthums überhaupt“ dient und umfasst daher über einzelne theologische Fachartikel hinaus Beiträge zu politischen und kirchenpolitischen Themen.75 Seine neue journalistische Arbeit in Bonn war somit inhaltlich die Fortsetzung seiner Tätigkeit in Speyer für den „Katholik“.76 Tatsächlich behält er auch den dort erworbenen journalistischen Stil bei und benutzt daher das Blatt keineswegs zum direkten Schlagabtausch mit politischen oder theologischen Gegnern. Dieringer „verstand in aller Polemik zwischen Person und Sache zu unterscheiden, ließ auch den Gegnern eine Chance“ und „war bemüht, bei allen Bestrebungen der Zeit guten Willen vorauszusetzen. Dieringer war ein fähiger und nobler Journalist.“77 Die Redaktion der KZWK übergibt Dieringer 1846 an seinen Kollegen Berhard Joseph Hilgers (Kirchengeschichte). Damit aber zieht sich Dieringer keinesfalls aus der publizitischen Arbeit heraus. Vielmehr ist davon auszugehen, dass er die Leitung der KZWK, an der er als Mitarbeiter auch als Vierteljahrschrift bis 1849 noch mitwirkt, deshalb abtritt, weil er im Jahr 1846 den Vorsitz des Borromäusvereins infolge der Erkrankung des Gründungspräsidenten Max Freiherr von Loe übernimmt.78 Bereits 1844 wird der „Verein vom heiligen Karl Borromäus“ in Bonn unter Mitwirkung Dieringers, der zunächst das Amt des Schriftführers und damit auch die Geschäftsstelle des Vereins übernimmt, gegründet.79 Ziel des bis heute bestehenden Vereins ist die Verbreitung und Förderung des katholischen Schrifttums. Abwehr und Erbauung hatte Dieringer schon in seinem Grundsatzartikel im Katholik von 1843 als die Hauptaufgabe des katholischen Journalismus benannt80. Ganz in diesem Sinne sollen nun auch der Borromäusverein und sein ab 1846 erscheinendes Monatsblatt wirken. Dieringer geht es dabei auch um das Nachholen einer Entwicklung, die der Protestantismus im Bereich der Zeitschriften und Bücher bereits mit der Reformation begonnen hat, und somit um die Umsetzung einer Erkenntnis, die die Nachreformationszeit für die Kirche erbracht hat.81 So widmet sich denn auch das erste Buch des Borromäusvereins für seine Mitglieder „Der heilige Karl Borromäus und die Kirchenverbesserung seiner Zeit“82 der Biographie eines Heiligen und Kardinals des Trienter Konzils mit dem Zweck „das halb vollendete Werk der Durchführung der Trienter Beschlüsse von Neuem aufzunehmen“83. Dieringer versteht diese Biographie als Programmschrift des Vereins84, zugleich ist ihm dieses Programm aber auch ein persönliches Anliegen, denn über das Trienter Konzil hatte Dieringer immer wieder vorgetragen seit seiner Zeit als Repetent in Freiburg.85 Schließlich nimmt er die Geschichte des Konzils von Trient auf in seinen systematischen Vorlesungszyklus in Bonn.86 Die Nachhaltigkeit des Wirkens Dieringers im Borromäusverein ist offenkundig in seiner bis heute bestehenden Struktur, zeigt sich aber auch in dem seit 1846 erscheinenden „Monatsblatt des Vereins vom hl. Karl Borromäus“, das als Vorläufer der noch bis 1941 beim Verlagshaus Bachem herausgegebenen „Kölnischen Volkszeitung“ erschien, die eine der führenden katholischen überregionalen Tageszeitungen darstellt.87

Die Idee des lebendigen Gottes

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