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1.3.2 Die Stellung der Spekulation in der positiven Theologie – Spekulation als Durchdringung des Rekonstruierten

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Das spekulative Durchdringen der Dogmen ist die letzte genannte Pflicht der Dogmatik innerhalb der philosophischen Aufgabe21 und setzt die genannten Schritte des Quellenstudiums (kirchliche und gelehrte Aufgabe) und der Systematisierung voraus. Die kirchliche und die gelehrte Aufgabe sind gleichsam ein Teil und die Voraussetzung der philosophischen Aufgabe, die das weiter oben bereits erwähnte Kennen und Verstehen der dogmatischen Lehrbegriffe durch das Begreifen derselben überschreiten soll. Nur was gekannt und verstanden wird, kann nach Dieringer auch begriffen werden.22 Dem Begreifen kommt nach Dieringer dabei ein sehr hoher, auch sittlicher Wert zu, da er ein schlichtes Glauben aufgrund der Autorität der Kirche als „eine Art religiöser Trägheit“23 bezeichnet. Die Dogmatik hingegen will den Glauben erforschen und im Forschen bis hin zum Wissen im Glauben gelangen. Ein solches Erforschen des Glaubens beinhaltet, dass jedes Dogma dem vernünftigen Denken zugänglich gemacht werden muss24 und nicht die Vernunft zur Gefangenen des Glaubens werden darf25. Dieringer sieht in diesem Vernunfthandeln des Menschen, das dem natürlichen Streben des Geistes entspringt, die Wahrheit stets glaubend oder forschend annehmen zu können26, eine Stärkung des Glaubens, der durch die wissenschaftlich-vernünftige Auseinandersetzung mit dem dogmatischen Lehrinhalt der göttlichen Wahrheit näher tritt und folglich diese noch entschiedener vertreten kann. Dieringers Ansatz verfällt dabei an keiner Stelle einer Vernunftgläubigkeit. Vielmehr zeugt seine Reglementierung der Methode von der Überzeugung, dass Vernunft und Glaube in einer Wechselbeziehung stehen müssen. Der Glaube gibt Rahmenbedingungen des theologischen Forschens vor, die ihrerseits vernünftig begründet sind, aber primär dem Glaubensgut bzw. der –tradition entspringen27. In diesem Sinne interpretiert Dieringer auch den bekannten Ausspruch Anselms von Canterbury „Credo ut intelligam“; und stellt ihm ein „Credo quia revelatum“ voran.28 Dieringers Ausgangspunkt sind daher stets der objektiv gegebene Glauben der Kirche. „...; je tiefer das geglaubte Wort in den menschlichen Geist eingeht, umso mehr gelingt auch ihm ein Verständnis desselben, umso näher tritt er einer speculativen Erfassung des Dogmas.“29 Nicht das, was ein Dogma sein sollte oder könnte, wird bearbeitet, sondern das positive Dogma der Kirche wird durch den Dogmatiker erhellt und somit der Vernunft als Wahrheit einsichtig gemacht. Denn nach Dieringer ist es wenig sinnvoll, „den verschiedenen Möglichkeiten nachzusinnen, da uns schon eine Wirklichkeit gegeben ist und von dieser Alle einmüthig zugestehen müssen, daß sie die zuträglichste Art und Weise sey, eine Erneuerung und Vollendung des göttlichen Reiches auf Erden ins Werk zu setzen.“30 Die Aufgabe(-n) der Dogmatik soll so gerade in ihrer dreischrittigen Methode den Glauben stärken und erbauen, keineswegs aber zerstören. In diesem Zusammenhang steht auch Dieringers Anweisung, „Resultate der Speculation, welche mit dem Sinn des kirchlichen Dogma’s in seinem Gesammtcomplex im Widerstreite liegen“31 aufzugeben. Dieringers Formulierung bringt dabei sowohl zum Ausdruck, dass für ihn, wie er weiter unten formuliert, die Tradition der Kirche und insbesondere die Kirchenväter letzter Maßstab und Kriterium der dogmatischen Forschung sind, dennoch verweist sie zugleich auf eine gewisse Weite. Denn nur, was mit dem Sinn des Dogmas in seinem Gesamtzusammen-hang (!) nicht einhergeht, also nur das, was der offenkundigen Aussageintention des Dogmas im Kontext des christlichen Glaubens widerspricht, muss fallen gelassen werden. Diese scheinbare Forschungseinschränkung ist daher nur auf den ersten Blick eine Selbstzensur. Bei näherer Betrachtung erscheint es gerade zu zwingend für den theologischwissenschaftlichen Vorgang, dass die Ergebnisse dem bisherigen Forschungsstand entsprechen bzw. sich in diesen einfügen, um sich nicht in Selbstwidersprüchen aufzulösen. Dieringers Konzept zeigt somit keine Enge, sondern es lässt, da dies das einzige Ausschlusskriterium ist, viel Raum für den Glauben aufbauende, neue Forschungsergebnisse, wenn sie dem depositum fidei nicht grundsätzlich widersprechen.

Dieringers theologisches Vorgehen im Sinne einer positiven Theologie, die der „Reconstruction des objectiv Gegebenen“32 verpflichtet ist, zielt somit wesentlich darauf ab, auf der Basis eines soliden dogmatischen und biblischen Quellenstudiums den Glauben der Kirche wissenschaftlich zu durchdringen und auch den Zeitgenossen begreiflich zu machen. Die Dogmatik erhält eine hermeneutische und interpretatorische Aufgabe und ist gleichsam Dolmetscher der Lehre der Kirche für die Gläubigen. Gleich einem Übersetzer, der stets dem vorgegebenen Text verpflichtet ist, arbeitet auch der Dogmatiker gemäß den Vorgaben der Kirche. Ziel ist es, „das Begreifen der Glaubensobjecte zu vermitteln“33, wozu nach Dieringer jedes Moment des Dogmas dem vernünftigen Denken zugänglich gemacht werden muss34. Die Dogmatik erscheint dabei als eine Wissenschaft in der Kirche für die Kirche, die Anfragen und Denkanstöße aus Philosophie und Vernunft aufgreift, diese aber nicht zum ersten Antrieb und oberstem Maßstab ihres Tuns erhebt. Genau dieses systematischtheologische Vorgehen aber kennzeichnet die Positive Theologie spätestens seit dem 17. Jahrhundert. Es geht um den Rückgriff auf den in den Quellen von Schrift und Tradition vorgegebenen positiven Glaubensbestand, der spekulativ und vernünftig durchdrungen werden soll, um ihn mit den Anfragen der jeweiligen Gegenwart in Gespräch zu bringen.35 Diese Ausrichtung an den positiven Quellen der Offenbarung beinhaltet indirekt eine Ablehnung der rein begriffsanalytisch und spekulativ ausgerichteten scholastischen Theologie.

Dreh- und Angelpunkt des dogmatischen Arbeitens Dieringers aber ist in allen methodischen Schritten das vorgegebene, positive Dogma. Das Dogma definiert Dieringer als „geoffenbarte, von der Kirche promulgierte Wahrheit“36. An anderer Stelle führt Dieringer genauer aus, dass Dogma der begrifflich gefasste Offenbarungsinhalt ist, der auf Gott selbst zurückgeht, in Christus abgeschlossen und den Aposteln anvertraut wurde.37 Deutlich wird aus diesen Definitionen, dass Dieringers Dogmatik und sein gesamter theologischer Ansatz aufs Engste mit seinem Offenbarungsbegriff in Zusammenhang zu sehen ist. Es wird also zunächst darum gehen, zu klären, welches Offenbarungsverständnis Dieringer vertritt. Zugleich aber wird durch diese ersten Ausführungen zu Dieringers Ansatz ebenso deutlich, dass es dem Theologen Dieringer um ein mit der kirchlichen Gemeinschaft verbundenes Verstehen von Offenbarung geht. „Über Religion, Offenbarung und Kirche“ handelt auch Dieringers Laienkatechismus38. Ein nur kursiver Blick über das Inhaltsverzeichnis des Werkes verdeutlicht bereits, dass die beiden wesentlichen Themen Offenbarung und Kirche sind.39 So wird es ebenso von Bedeutung sein, sich seines Kirchenverständnisses, seiner Ekklesiologie anzunehmen.40 Sprachen wir zu Beginn von der positiven Theologie als der Methode Dieringers, so verwundert es nicht, dass die beiden positivhistorischen Größen Kirche und Offenbarung41 als Schlüsselbegriffe der Systematik Dieringers erscheinen. Das Hauptkapitel zur Darstellung des theologischen Profils von Franz Xaver Dieringer wird daher zunächst seinen Ausgang nehmen beim Offenbarungsverständnis, das unweigerlich auf die Selbstoffenbarung Gottes in Christus hinausläuft, um schließlich in einem dritten Kapitel die besondere Stellung und Aufgabe der Kirche zu behandeln.

1 KZWK, 2. Jh./ 3. Bd. (1845), 326.

2 So W. Spael, Das Buch im Geisteskampf. 100 Jahre Borromäusverein, Bonn 1950, 81.

3 So H. J. Pottmeyer in Rückgriff auf A. Franzen, Unfehlbarkeit und Souveränität. Die päpstliche Unfehlbarkeit im System der ultramontanen Ekklesiologie des 19. Jahrhunderts, Mainz 1975, 241.

1 Kurzartikel zu Dieringer bieten fast alle internationalen theologischen Handbücher und Lexika seit Beginn des 20. Jahrhunderts; Dieringer findet zudem auch einen Eintrag in ADB und NDB. Ausführlicher widmen sich seiner Biographie E. Gatz und A. Franzen in Aufsätzen (Nachweise siehe unten). Eine ausführliche Biographie liegt nicht vor.

2 Tochter des Bauern Xaver Schenk und der Franziska Gegauf; vgl. dazu R. Koch (Hg.), Die Frankfurter Nationalversammlung 1848/1849, Kelkheim 1989, 132; dort findet man auch einen Abdruck einer Lithographie Dieringers von A. Hohneck aus dem Jahr 1844. Die Eltern Dieringers hatten am 20.11.1810 in Rangendingen geheiratet, wo beide Eltern geboren wurden und auch verstarben; vgl. J. Wetzel, F. X. Dieringer von Rangendingen, in: Freiburger Diözesan-Archiv (FDA) 72 (1952), 199. Wetzels Angabe des Geburtsjahres der Mutter mit 1798 scheint mir falsch zu sein. Koch nennt die wahrscheinlichere Zahl 1790; Dieringers Mutter wäre sonst erst 13 Jahre alt gewesen bei seiner Geburt!

3 Vgl. E. Gatz, Franz Xaver Dieringer (1811-1876), in: KThD 3, 60.

4 Jüngere Forschungen deuten allerdings auch darauf hin, dass die ländliche Region Hohenzollerns dem Bildungsideal der Spätaufklärung durchaus zugewandt war und viele der Pfarrer sogar überdurchschnittliches Interesse an pädagogischen und pastoral-theologischen Themen zeigten. Vgl. dazu Maria E. Gründig, „Zur sittlichen Besserung und Veredlung des Volkes“. Zur Modernisierung katholischer Mentalitäts- und Frömmigkeitsstile im frühen 19. Jahrhundert am Beispiel des Bistums Konstanz unter Ignaz. H. von Wessenberg, Tübingen 1997, 17.

5 Sie starb erst 1880 (17. April) und überlebte ihren Bruder nur wenige Jahre. Auch sie blieb in Rangendingen und heiratete den Bauern Josef Strobel. In den letzten Lebensjahren Dieringers von 1871 bis 1876 lebten die Geschwister nur unweit voneinander entfernt in Hohenzollern. Vgl. J. Wetzel, FDA 72 (1952), 199.

6 Vgl. A. Dieringer, Das Geschlecht der Dieringer in Rangendingen, in: Der Zoller (1906), 56.

7 A. Franzen, Franz Xaver Dieringer, in: 150 Jahre Universität Bonn. Katholische Theologie, Bonn 1968, 39. Ähnlich: Ders., Die Katholisch-Theologische Fakultät Bonn im Streit um das erste Vatikanische Konzil, (Bonner Beiträge zur Kirchengeschichte (BBK), Bd. 6), Köln 1974, 46 f.

8 Vgl. E. Gatz, a. a. O., 60.

9 Vgl. A. Franzen, BBK, Bd. 6, 48.

10 Ebd., 46 sowie F. Reusch, Art. Dieringer, in: ADB, Bd. 5, 140.

11 Vgl. J. Wetzel, a. a. O., 199.

12 Vgl. ebd. sowie A. Franzen, Franz Xaver Dieringer, in: 150 Jahre Universität Bonn. Katholische Theologie, Bonn 1968, 39.

13 Vgl. ebd., 40 sowie E. Gatz, KThD 3, 61.

14 Vgl. Dieringers Aufsätze und Schriften zu den genannten Personen im Literaturverzeichnis dieser Arbeit.

15 Vgl. dazu E. Gatz, KThD 3, 62 f. sowie A. Franzen, Franz Xaver Dieringer, in: 150 Jahre Universität Bonn. Katholische Theologie, Bonn 1968, 39 f. Beide sehen insbesondere die von Dieringer betriebene Einheit von Theologie und Pastoral, von Predigt und Wissenschaft im Geiste Wessenbergs grundgelegt. Sicherlich lässt sich auch Dieringers besonderes Interesse an der guten (homiletischen) Ausbildung der Priester (Universitätspredigten in Bonn, Gründung des homiletischen Seminars in Bonn 1845, etc.) und der theologischen Bildung der Laien (Kanzelvorträge für gebildete Katholiken auf alle Sonn- und Feiertage des Kirchenjahres (2 Bd.), 1846; Das Epistelbuch der katholischen Kirche, theologisch erklärt (3 Bde.), 1863; Gründung des Borromäusvereins 1843 etc.) auf die Ansätze der sogenannten „Volksaufklärung“ der Wessenbergianer zurückführen.

16 Vgl. A. Franzen, a. a. O., 40; E. Gatz, a. a. O., 61 f.; J. Wetzel, a. a. O., 199 f. sowie F. Reusch, Dieringer, in: ADB, 140.

17 Vgl. A. Franzen, a. a. O., 40; E. Gatz, a. a. O. 62. Beide sehen starke Einflüsse Dreys, Hirschers und später Staudenmaiers auf das theologische Denken Dieringers.

18 Vgl. F. Dieringer, Dogmatik, Mainz 1847 (Kurztitel: Dogmatik), V.

19 Vgl. J. Wetzel. a. a. O., 200; das Weihedatum nennt die auch die Nekrologie des Erzbistums Freiburg für Dieringer, vgl. FDA 17 (1885), 103.

20 Vgl. dazu auch F. Kaulen, Dieringer, in: KL, 1727; Kaulen sieht es allerdings als für die weitere wissenschaftliche und persönliche Entwicklung Dieringers als wenig förderlich an, dass er infolge dieser Berufung keinerlei praktische Seelsorgserfahrung erwarb.

21 Vgl. R. Koch (Hg.), Die Frankfurter Nationalversammlung 1848/49, Kelkheim 1989, 132; Dieringer wird dort für die Zeit bis 1840 als „Bibliothekar und Lehrer der Kanzelberedsamkeit im erzbischöflichen Seminar Freiburg“ geführt. Vgl. ferner F. Kaulen, Dieringer, in: KL, 1727 sowie J. Wetzel, Dieringer, in: FDA 72 (1952), 200. Auch die Nekrologie in FDA 17 (1885), 103, nennt Dieringer als Repetitor.

22 Vgl. J. Wetzel, a. a. O., 200.

23 Vgl. ThQ 18 (1836), 256-280. Dass Dieringer gerade diese von Drey gegründete und damit der positiven Theologie der Tübinger Schule verpflichteten Zeitschrift wählt, zeigt seine Nähe zu diesen Gelehrten. Franzen erwähnt, dass sich auch Drey später lobend über das neue Rituale äußert, vgl. A. Franzen, a. a. O., 41.

24 Franzen verweist darauf, dass sich andere Theologen zunächst zurückhielten in dieser Frage Stellung zu beziehen; ders., a. a. O., 41.

25 Franzen und Gatz benennen den Habilitationswunsch Dieringers als Grund für den Antrag auf die badische Staatsbürgerschaft; Wetzel und Reinhard hingegen schweigen zu den Gründen. Auf jeden Fall benötigte Dieringer die badische Staatbürgerschaft zur Verbeamtung in Freiburg, wo die Repetenten am Priesterseminar zugleich auch Staatsbeamte waren, wie aus dem genannten Beitrag von Reinhard hervorgeht. Diese Konfliktsituation mit staatlichen und protestantisch geprägten Behörden bleibt kennzeichnend für Dieringers weiteren Werdegang. Die Spannungen werden weiter unten noch Erwähnung finden. Dieringer ist damit aber kein Einzelfall. Vielmehr kann sein konfliktreicher Lebensweg als beispielhaft gelten für katholische Akademiker nach dem Ende der Reichskirche. Vgl. dazu G. Schwaiger, Das Ende der Reichskirche und die Säkularisation in Deutschland, in: Ders. (Hg.), Kirche und Theologie im 19. Jahrhundert. Göttingen 1975, 20 f., der von einer ausgesprochen protestantischen Beamtenpolitik in Preußen und den von Preußen beeinflussten deutschen Staaten spricht.

26 Katholik 18. Jh. / Heft 7 (1838), 17-40.

27 Zum theologischen Konzept Dieringers vgl. den gleichlautenden Abschnitt dieser Arbeit im I. Kapitel.

28 Mainz 1841 (2. Auflage 1857). Der zweite Band erschien ebenfalls 1841 in Mainz. Im folgenden werden band 1 als Polemik und Band 2 als Dialectik abgekürzt.

29 Eine neuere Rezension dieses Werkes bietet M. Striet, Rez. Das System der göttlichen Thaten des Christenthums, oder: Selbstbegründung des Christenthums, vollzogen durch seine göttlichen Thaten (2 Bd.), Mainz 1841, in: LThW 704 f. Während die Darstellung des ersten Bandes durch Striet den Kern der Aussagen Dieringers hinreichend umschreibt, hat die zusammenfassende Darstellung der Inhalte der sogenannten Dialectik wohl im Redaktionsprozess starke Kürzungen erfahren.

30 Vgl. Dieringer, Polemik, Vorwort, V.

31 So die Berufsbezeichnung des Autors auf dem Titelblatt der Dialectik.

32 Vgl. F. Kaulen, in: KL 1728, A. Franzen, a. a. O., 42. Bischof Geissel brauchte beim ebenfalls ultramontan gesinnten bayrischen Innenminister v. Abel, in dessen Ressort auch die damals bayrische Rheinpfalz mit Speyer gehörte, keinen Widerstand gegen Dieringer zu erwarten; vgl. E. Gatz, a. a. O., 64 sowie W. Goetz, Karl von Abel, in: NDB, 9.

33 Vgl. W. Reinhard, Die Anfänge des Priesterseminars und des theologischen Konvikts in der Erzdiözese Freiburg i Br., in: FDA 56 (1928), 192.

34 Vgl. dazu auch das Kapitel zu Wessenberg dieser Arbeit sowie die Hinweise von Reinhard, a. a. O.

35 Mehrere Autoren (Wetzel, Reinhard, Franzen) sprechen hier davon, dass Dieringer ging, um in Baden „nicht weiter zu stören“; vgl. A. Franzen a. a. O., 41.

36 Gatz, a. a. O., 64, zitiert aus einem Brief Geissels vom 18. Juli 1840, der Dieringer um sein Kommen nach Speyer bittet.

37 So auch F. Reusch, Dieringer, in: ADB, 141.

38 Vgl. R. Koch, a. a. O., 132 sowie E. Gatz, a. a. O., 64, F. Lauchert, Dieringer, in: Kirchliches Handlexikon I, 1116, ders., Dieringer, in: LThK1 III, 314.

39 Vgl. Kaulen, Dieringer, in: KL, 1728 sowie Reusch, Dieringer, in: ADB, 141.

40 „Seit fast einem Vierteljahrhundert habe ich zu dem hohen Verblichenen nicht bloß in amtlichen, sondern in persönlichen, ich darf wohl sagen freundschaftlichen Beziehungen gestanden“; Dieringer, „Trauerrede auf S. Em. den hochwürdigsten Herrn Johannes Cardinal von Geissel“, Köln 1864, 3. Die Tatsache an sich schon, dass Dieringer die Trauerrede auf Geissel hielt, spricht von der innigen Verbundenheit der beiden Geistlichen. Kaulen spricht ähnlich aber zurückhaltender von Geissel als „sein Bischof, zu dem er in ein näheres Verhältnis getreten war“, a. a. O., 1728.

41 Vgl. E. Gatz, a. a. O., 64, F. Kaulen, a. a. O., 1728, sowie Dieringers „Trauerrede auf S. Em. Den hochwürdigsten Herrn Johannes Cardinal von Geissel“, Köln 1864 (im Folgenden Trauerrede abgekürzt), die von hoher Wertschätzung für Geissels Person und Lebenswerk geprägt ist und zudem mehrfach die Freunde an seiner Seite erwähnt, die ihn begleiteten, vgl. ebd., 4 und 9. Dieringer stellt dabei die Trauerrede unter das Bibelwort „Er ward geliebt von Gott und den Menschen; sein Andenken ist im Segen. (Sir 44,1)“. Die Stelle selbst bezieht sich auf den Erzvater Moses und findet hier durch Dieringer Anwendung auf Geissel; vgl. Trauerrede, 3. Dieselbe Stelle hatte Dieringer auch bereits auf den Heiligen Karl Borromäus angewandt, der nach Dieringer ein „erleuchteter Bischof“ und „ein eifriger Kirchenverbesserer“ war; vgl. Dieringer, Der heilige Karl Borromäus und die Kirchenverbesserung seiner Zeit, Köln 1846 (nachfolgend Borromäus abgekürzt), 48 sowie bezüglich des Bibelzitats 379. Wetzel, a. a. O., 210, zitiert W. Spael, der in seinem Buch „Das Buch im Geisteskampf. 100 Jahre Borromäusverein“, Bonn 1950, berichtet, dass Geissel sooft er in Bonn war, bei Dieringer wohnte.

42 Vgl. E. Gatz, a. a. O., 65.

43 So E. Gatz, ebd., und Dieringer, Trauerrede, 4.

44 Vgl. R. Pesch, a. a. O., 140 ff.

45 Der andere Mitbegründer der Zeitschrift, Nikolaus Räss, wird im selben Jahr zum Bischof von Straßburg ernannt. Vgl. A. Franzen, a. a. O., 42.

46 A. Franzen, ebd. Auch R. Pesch, a. a. O., 141, beschreibt den Katholik als „maßgebend“ und prägend für alle weiteren nachfolgenden Kirchenblätter.

47 Vgl. R. Pesch, a. a. O., 141, A. Franzen, a. a. O., 42, E. Gatz, a. a. O. 64.

48 R. Pesch bescheinigt dem Katholik eine hohe journalistische Qualität, jedoch auch eine „populäre Apologetik“ bis hin zum „theologischen Dilettantismus“; vgl. ders., a. a. O., 142 f.

49 Vgl. Pesch, a. a. O., 141.

50 Es sei an dieser Stelle bereits darauf verwiesen, dass Dieringer auch in Bonn eine eigene Zeitschrift gründen wird. Bezeichnend ist auch, dass sich unter den 6 Hauptwerken Dieringers nur 2 dogmatischsystematische Werke für einen theologischen Fachleserkreis finden, nämlich seine Dogmatik und das erwähnte „System der göttlichen Thaten“ (Polemik und Dialectik), die anderen Schriften sind praktisch-theologisch geprägt und für breite Leserkreise konzipiert.

51 Vgl. E. Gatz, a. a. O., 66 f.

52 Vgl. A. Franzen, a. a. O., 42, Wetzel, a. a. O., 201.

53 Franzen berichtet, dass auch Staudenmaier, Hefele und Kuhn angefragt wurden; Geissel suchte somit gezielt nach Vertretern der Tübinger Schule bzw. nach Vertretern der positiven Theologie; ders., a. a. O., 43, ähnlich auch F. Kaulen, a. a. O., 1728. Ähnlich auch H. Schrörs, Ein vergessener Führer aus der rheinischen Geistesgeschichte des neunzehnten Jahrhunderts, Johann Wilhelm Joseph Braun (1801-1863), Bonn/Leipzig 1925, 464 f.

54 Vgl. H. Schrörs, a. a. O., 464, der die entsprechende Korrespondenz und die Universitätsakten eingesehen hat.

55 Vgl. R. Koch, a. a. O., 132, E. Gatz, a. a. O., 66 f., A. Franzen, a. a. O., 43 und F. Reusch, a. a. O., 141. Die Nekrologie, FDA 17 (1885), 103, nennt falsch 1844 als Jahr der Berufung nach Bonn.

56 Vgl. A. Franzen, a. a. O., 46. Auch H. Schrörs, a. a. O., 423, erwähnt „heftige Angriffe auf das Wirken und die Person des Professors Dieringer in Bonn“ in der Presse, obschon Dieringer „nicht einmal direkt gegen die Hermesianer aufgetreten war“. Es scheint, dass hier Dieringer stellvertretend für Geissel bzw. als Mann Geissels angegriffen wird, dessen entschieden anti-hermesianisches Vorgehen gerade auch im Kölner Diözesanklerus zu Anfeindungen führte; vgl. dazu auch H. Schrörs, a. a. O., 374 f.

57 So zitiert Franzen einen Zeitzeugen aus dem Kreis der Seminaristen; vgl. Ders., a. a. O., 46. Dieringer geht also hier ähnlich vor wie auch bei der journalistischen Ausrichtung der KZWK.

58 H. Schrörs, a. a. O., 466, weist nach, dass Dieringer der Berufung Martins aufgrund dessen zu geringer fachlicher Qualifikation eher ablehnend gegenüber stand; tatsächlich trägt Martin in der Folge wenig zum Aufschwung der Fakultät bei.

59 Vgl. F. Kaulen, a. a. O., 1728, A. Franzen, a. a. O., 43.

60 Vgl. E. Gatz, a. a. O., 66-68, A. Franzen, a. a. O., 43 f.

61 Vgl. A. Franzen, a. a. O., 44 sowie E. Gatz, a. a. O., 68-69. Diese Einschätzung teilt auch E. Hegel in seiner kurzen Beschreibung der Zeit Dieringers an der Bonner Fakultät; vgl. E. Hegel, Geschichte des Erzbistums Köln, Köln 1987 (Bd. 5), 211-214. Schrörs geht in seiner Biographie Brauns davon aus, dass der Hermesianismus „i. J. 1842 auch in Bonn so gut wie tot“ war und die Professoren Achterfeldt und Braun sie allein schon aufgrund ihrer Lehrfächer Moral-, Pastoraltheologie und Kirchengeschichte wohl kaum hätten aufrechterhalten können; vgl. dazu H. Schrörs, Johann Wilhelm Joseph Braun (1801-1863). Ein vergessener Führer aus der rheinischen Geistesgeschichte des 19. Jahrhunderts, Bonn/Leipzig 1925, 374. Schrörs bietet auf den Seiten 423-425 eine kurze Abhandlung über das Ende der hermesianischen Schule und die Gründe für dieses.

62 Kaulen, a. a. O., 1728. Franz Philipp Kaulen (1827-1907) studierte von 1846 bis 1849 katholische Theologie in Bonn und wurde 1880 Professor für praktische Theologie, 1882 für alttestamentliche Exegese in Bonn. Er war ein Student Dieringers. Vgl. Gatz, Kaulen, in: NDB, 357 f. Auch W. Spael, Das Buch im Geisteskampf. 100 Jahre Borromäusverein, Bonn 1950, 23, spricht von Schwung und Vitalität Dieringers bei Beginn seiner Zeit in Bonn.

63 Vgl. Gatz, a. a. O., 66.

64 Franzen erwähnt einen Briefwechsel zwischen Bischof Arnoldi und Erzbischof Geissel über eine Vortragsreise Dieringers nach Trier, in dem Arnoldi sich tief beeindruckt zeigt von der rhetorischen Wirkung Dieringers auf seine Geistlichkeit; vgl. Franzen, a. a. O., 45.

65 Vgl. A. Franzen, a. a. O., 43.

66 A. Franzen, a. a. O., 43, erwähnt, dass Staudenmaier, Hefele und Kuhn angefragt wurden, aber aus je anderen Gründen nicht nach Bonn wechselten. Zurecht interpretiert er diese Auswahl als eine bewusste Entscheidung des Erzbischofs Geissel für die Vertreter der positiven Theologie bzw. der Tübinger Schule. So auch H. Schrörs, a. a. O., 464-465, der ferner Mack und den Freiburger Regens Kössing nennt; ders., a. a. O., 465 weist nach, dass Hefele und Mack am Veto der Landesregierung scheiterten. Die Umgestaltung der Fakultät bleibt somit „eine Halbheit“, so Dieringer, zitiert nach H. Schrörs, a. a. O., 464.

67 Bis 1871 wird Dieringer sieben Mal zum Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät gewählt; vgl. A. Franzen, a. a. O., 46. „Dieser Schwabe ist bis in die Zeit des Vatikanischen Konzils die tragende Säule der Fakultät gewesen.“, H. Schrörs, a. a. O., 464.

68 R. Pesch, a. a. O., 133, schreibt, dass Dieringer auch außerhalb des Rheinlands „als die rechte Hand Geissels galt“. H. Schrörs, a. a. O., 464, spricht von unbedingtem Vertrauen und Freundschaft, die beide miteinander verbannt.

69 R. Pesch, a. a. O., 131, nennt Hilgers, Martin, Scholz und Vogelsang als Mitarbeiter aus der Katholisch-Theologischen Fakultät.

70 Im Folgenden KZWK Jahrgang/Band (Erscheinungsjahr) abgekürzt.

71 Der Titel lautet dann entsprechend „Katholische Vierteljahrsschrift für Wissenschaft und Kunst“ (KVWK).

72 Kaulen nennt 1843 als Gründungsjahr der KZWK; erstes Erscheinungsjahr ist aber erst 1844. Die bei E. Gatz, a. a. O., 72, genannte Jahreszahl 1848 für die Herausgabe der KZWK ist offensichtlich ein Tippfehler.

73 Diese Zeitschrift war 1832 gegründet worden und stellt 1852 ihr Erscheinen ein. Vgl. E. Gatz a. a. O., 72.

74 So schreiben A. Franzen, a. a. O., 47, E. Gatz, a. a. O., 72, F. Kaulen, a. a. O., 1728 sowie R. Pesch a. a. O., 133; allerdings ist Vogelsang, der ebenfalls als hermesianisch geprägt gilt, Mitherausgeber, was aber auch Zeichen seiner nachdrücklichen Läuterung sein kann. Pesch stellt jedoch ebenso heraus, dass alle Kirchenblattgründungen des Rheinlands, die mehrheitliche erst nach 1837 infolge des Kölner Ereignisse entstehen, einen anti-hermesianische Ausrichtung vorweisen; vgl. R. Pesch, a. a. O., 13 f. Ebd., 220 findet sich eine Zusammenstellung aller Mitarbeiter der KZWK.

75 Vgl. KZWK 1. Jh. / 1. Bd. (1844), 11. Zur Spannbreite der Themen vgl. R. Pesch, a. a. O., 135. Dort wird auch gezeigt, dass die Zeitung schließlich in den Blick der preußischen Zensur geriet (134) und schließlich als Vierteljahrsschrift verstärkt den Charakter einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift annimmt (138).

76 Pesch stellt dies in seinem Überblick zur Richtung und Tätigkeit der KZWK sehr gut dar. Dieringers Grundsatzartikel „Die katholisch-theologische Journalistik in Deutschland und ihre Aufgabe“ im Katholik 23. Jh. / 1. Heft (1843), 1-17 kann nach Pesch ebenso die Grundlage für die Arbeit der KZWK sein; vgl. Ders., a. a. O., 131-135.

77 Vgl. R. Pesch, a. a. O., 133.

78 Vgl. E. Gatz, a. a. O., 73.

79 Vgl. E. Gatz, a. a. O., 73, F. Kaulen, a. a. O., 1729. Zur Rolle Dieringers bei der Gründung des Borromäusvereins vgl. W. Spael, a.a., 27; Gründungsmitglieder sind u. a. auch der Kölner Weihbischof und Generalvikar Johann Baudri, der Bonner Professoren-Kollege und spätere Paderborner Bischof Konrad Martin sowie der Aachener Arzt und Gründer des Franziskus-Xaverius-Missionsvereins (heute: Internationales Katholisches Missionswerkes missio e. V.), Dr. Heinrich Hahn.

80 Vgl. Katholik 23. Jh. / 1. Heft (1843) Bd. 87, 5.

81 Vgl. KZWK 1. Jh. / 1. Bd. (1844), 4 f.

82 Köln, 1846 (Kurztitel: Borromäus).

83 Borromäus, III.

84 Borromäus, IV. Dieringer bringt den Verein in seiner Präsidentschaft auf insgesamt mehr als 54 000 Mitglieder und über 1400 Bibliotheken; vgl. E. Gatz, a. a. O., 73.

85 In der Rezension des Buches durch Repetent Fritz in der ThQ 29 (1847),540-548, findet u.a. die Darstellung des Trienter Konzils durch Dieringer lobende Erwähnung, vgl. 546. Nach Fritz ist das Werk Dieringers nicht nur eine wichtige Fortschreibung der Geschichte des Heiligen Karl Borromäus, sondern darüber hinaus eins Schrift, in der sich der Leser „über viele Fragen der Gegenwart gehörig orientieren“ kann (548).

86 Vgl. dazu F. Kaulen, a. a. O., 1729, E. Gatz, a. a. O., 74, J. Wetzel, a. a. O., 200, A. Franzen, a. a. O., 44, der sogar eine Petition Bonner Studenten unterschiedlichster Fachrichtungen aus dem Jahr 1845 kennt, die von Dieringer eine Vorlesung über Geschichte und Dekrete des Trienter Konzils erbitten.

87 Vgl. E. Gatz, a. a. O., 74.

88 Vgl. dazu auch Dieringer, Kanzelvorträge an gebildete Katholiken auf alle Sonn- und Festtage des Kirchenjahres (Kurztitel: Kanzelvorträge), 2 Bd., Mainz 1844, V-VI.

89 Vgl. E. Gatz, a. a. O., 70, F. Kaulen, a. a. O., 1728 f. F. Reusch, a. a. O., 141, nennt 1861 als Jahr, in dem Dieringer das Amt des Universitätspredigers aufgibt. E. Gatz, a. a. O., nennt 1862, R. Koch, a. a. O., 132, und J. Wetzel, a. a. O., 202, nennen ebenfalls 1861. Da Reusch zum strittigen Zeitpunkt bereits selbst Mitglied der Katholisch-Theologischen Fakultät war, erscheint seine Angabe zuverlässig.

90 Die zunächst auf drei Jahre befristete Einrichtung des Seminars wird 1848 dauerhaft eingerichtet; vgl. A. Franzen, a. a. O., 45, E. Gatz, a. a. O., 70.

91 Vgl. A. Franzen, a. a. O., 44 f.

92 Mainz 1844 (Kurztitel: Kanzelvorträge).

93 Vgl. Kanzelvorträge, VI-VII. Heutige Pastoraltheologen würden dies eine zielgruppenorientierte, christozentrische Interpretation des Sonntagsevangeliums nennen.

94 Kanzelvorträge, VIII.

95 Kanzelvorträge, VIII.

96 1. Auflage 1847, 2. Auflg. 1850, 3. Auflage 1855 (Exemplare nicht mehr verfügbar), 4. Auflg. 1858, 5. Auflg. 1865; Erscheinungsort ist jeweils Mainz. Den dem Vf. vorliegenden Exemplaren ist zu entnehmen, dass Dieringers Dogmatik, sicher noch bis ins späte 19. Jahrhundert, wahrscheinlich aber auch noch im frühen 20. Jahrhundert als dogmatisches Lehrbuch in der Priesterausbildung verwandt wurde. In jüngster Zeit geht auch P. Görg in seinem mariologischen Kompendium, „Sagt an, wer ist doch diese“. Inhalt, Rang und Entwicklung der Mariologie in dogmatischen Lehrbüchern und Publikationen deutschsprachiger Dogmatiker des 19. und 20. Jahrhunderts, Bonn 2007, von einem weiten Bekanntheitsgrad der Dogmatik Dieringers im deutschsprachigen Raum aus. Vgl., ders., ebd., 379.

97 Vgl. Dieringer, Lehrbuch der katholischen Dogmatik, Mainz 1847 (Kurztitel: Dogmatik), IV. So interpretiert es auch J. Drey in seiner Rezension der Dogmatik als „ein Lehrbuch als Grundlage für seine Vorlesungen“; vgl. Drey, Rez. Dieringer, Dogmatik, in: ThQ 30 (1848), 303. Dreys durchweg positive Rezension der Dogmatik ist nach wie vor eine höchst gelungene zusammenfassende Darstellung von Inhalt und Gliederung des Werkes. - Im weiteren Verlauf der Arbeit wird in der Regel auf die erste Auflage der Dogmatik zurückgegriffen, die durch die Auflagen hindurch nur wenige inhaltliche Änderungen erfuhr. Der Verweis auf Abänderungen in anderen Auflagen wird jeweils erwähnt.

98 Dogmatik, V.

99 Vgl. Dogmatik, V sowie die Abhandlung dieser Arbeit zur theologischen Methodik Dieringers.

100 Vgl. A. Franzen, a. a. O., 46. Mit Dieringer wird auch seinem Tübinger Lehrer Drey dieselbe Würde zuteil. Wie Lauchert in seiner Biographie Staudenmaiers nachweist, erhalten damals wohl insgesamt 13 Personen den Ehrendoktortitel der Universität Prag; vgl. F. Lauchert, Franz Anton Staudenmaier (1800-1856), Freiburg 1901, 332, Anm.1).

101 Vgl. F. Kaulen, a. a. O., 1729, E. Gatz, a. a. O., 75, A. Franzen, a. a. O., 47, R. Koch, a. a. O., 132, sowie F. Reusch, a. a. O., 141.

102 Am 20. Juni 1848 hält er dort seine einzige Rede, die sich mit der Kirchenfreiheit befasst. Im November 1848 tritt er sein Mandat nach den Verhandlungen der im engeren Sinne kirchlichen Themen an Michael Frings ab; als Mitglied des Casino war er zudem Vertreter ein konstitutionellen Monarchie mit Erbkaisertum, in der die Nationalversammlung das Organ zur Begründung von Einheit und Freiheit in Deutschland darstellt. Vgl. dazu R. Koch, a. a. O., 38. Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass seitens der Bonner Fakultät neben Dieringer noch Braun im Parlament vertreten ist; offenkundig hatte der suspendierte Kollege und Hermesianer Braun noch genügend Unterstützung für ein Mandat; er vertrat die katholischen Professoren; vgl. dazu E. Gatz, 75.

103 Vgl. E. Gatz, a. a. O., 74 f.

104 Vgl. F. Kaulen, a. a. O., 1729, F. Reusch, a. a. O., 141.

105 Erscheinungsort ist Mainz (Kurztitel: Sendschreiben).

106 J. B. Hirscher, Die kirchlichen Zustände der Gegenwart, Freiburg 1849.

107 Vgl. dazu die Ausarbeitungen dieser Arbeit in der Darstellung der Ekklesiologie Dieringers.

108 Erneut ist Mainz der Erscheinungsort (Kurztitel: Erörterungen).

109 Erschienen in Salzburg 1852.

110 Vgl. Erörterungen, Vorrede sowie 7 f.

111 „Ohne die öffentliche Herausforderung wäre ich schwerlich je dazu gelangt, mit den Güntherianern handgemein zu werden: ich gebe mich gar zu gerne dem guten Glauben hin, daß man mit der Zeit bei ruhiger Ueberlegung in die Schranken der Mäßigung zurückkehren werde.“, Erörterungen, Vorrede.

112 So F. Kaulen, a. a. O., 1729. Auch Günther selbst stellte Dieringers Angriffe gegen ihn in den Zusammenhang der Hermes-Debatte; vgl. P. Knoodt, Anton Günther. Eine Biographie (2. Bde.), Wien 1881 (Nachdruck Frankfurt 1981), 47. Kaulen sieht in Dieringers Reaktion eine „gewisse Reizbarkeit“ auftreten, die er auf dessen Gesundheitszustand zurückführt. Tatsächlich war der Ton neu, mit dem Dieringer schrieb und es war, wie er selbst schrieb, bisher nicht seine Art gewesen, auf Anfeindungen direkt zu reagieren.

113 Vgl. Erörterungen, Vorrede.

114 Vgl. E. Gatz., a. a. O., 76. Hermes war 1835 durch den Papst verurteilt worden. In der Bonner Universität vertrat u.a. der Priester und Professor für Philosophie P. Knoodt dessen Lehren; vgl. A. Franzen, a. a. O., 47.

115 Die in einem Briefwechsel mit P. Knoodt von einem Kollegen formulierte Einschätzung des Einfluss Dieringers auf Geissel zeigt die Stellung Dieringers im damaligen Erzbistum Köln: „Überdies gilt er bei dem Coadjutor-Erzbischof Geissel Alles: ist jener gegen Dich, so ist dieser nicht mehr für Dich zu gewinnen.“, P. Knoodt, a. a. O., 340.

116 Vgl. F. Kaulen, a. a. O., 1727.

117 Die abweichenden Jahreszahlen von 1855 und 1856 für die Benennung Dieringers als Bischofskandidat für Paderborn sind darauf zurückzuführen, dass der Bischofsstuhl von Paderborn schon 1855 vakant wurde, das Domkapitel aber erst im Januar 1856 den Nachfolger wählt, der dann im August 1856 sein Amt antritt. Vgl. dazu die Unterschiede in den Angaben der genannten Quellen in Fußnote 118.

118 Vgl. E. Gatz, a. a. O., 77, A. Franzen, a. a. O., 48, F. Kaulen, a. a. O., 1729., F. Reusch, a. a. O., 141, J. Wetzel, a. a. O., 203.

119 Vgl. K. Hengst, Martin, in: NDB, 291 f. Martin, der 1844 nach Bonn kommt, dort Moral- und Pastoraltheologie liest, übernimmt von Dieringer dessen provisorisches Amt als Konviktsleiter. Gemeinsam mit Dieringer wird Martin zum Universitätsprediger ernannt. Er genießt ebenfalls die Unterstützung Geissels. Die Zusammenarbeit mit Dieringer wird als harmonisch ihre Beziehung zu einander als freundschaftlich bezeichnet; vgl. E. Gatz, a. a. O., 70 f. Martin gehört als Bischof zu den Verteidigern und Befürwortern der Dogmatisierung der Unfehlbarkeit des Papstes. Neben Dieringer war Martin weniger exponiert, ist aber in der Folgezeit als engagierter Vertreter ultramontaner und strengkirchlicher Positionen aufgetreten und hat die Jesuiten und die Neu-Scholastik gefördert. Persönlich mag es Dieringer durchaus getroffen haben, dass der junge Kollege statt seiner ins Bischofsamt berufen wurde, da Martin über kaum akademische Qualifikation verfügte und sein einziges theologisches Werk, das „Lehrbuch der katholischen Moral“ von 1850, in weiten Teilen ein Plagiat war, wie Schrörs nachweist; vgl. H. Schrörs, a. a. O., 465.

120 F. Reusch, a. a. O., 141.

121 E. Gatz, a. a. O., 76, und A. Franzen, a. a. O., 48, gehen davon aus, dass Dieringer insbesondere die Kapitel des Provinzialkonzils zu Güntherianismus und Hermesianismus geschrieben hat.

122 Mainz 1863 (Kurztitel: Epistelbuch).

123 Vgl. Epistelbuch, Vorrede, V.

124 Vgl. Epistelbuch, V-VI.

125 Vgl. Epistelbuch, VIII.

126 Vgl. A. Franzen, a. a. O., 48, E. Gatz a. a. O., 77, F. Kaulen, a. a. O., 1730, F. Reusch, a. a. O., 141, J. Wetzel, a. a. O., 203.

127 Vgl. J. Wetzel, a. a. O., 210.

128 Dieringers Trauerrede auf Geissel wurde bereits erwähnt; sie spiegelt dieses Verhältnis wider.

129 Vgl. die Auflistungen bei E. Gatz, a. a. O., 71, und A. Franzen, a. a. O., 46.

130 Vgl. E. Gatz, a. a. O., 77.

131 Kurztitel: Laienkatechismus.

132 Vgl. F. Kaulen, a. a. O., 1730.

133 Vgl. Laienkatechismus, Vorrede, V und VII. Gewidmet ist dieses letzte theologisch-wissenschaftliche Werk Dieringers dem Bischof von Speyer, Nikolaus Weiss. Dieringer war dessen Nachfolger als Leiter des Katholik und dessen Dozent am Priesterseminar.

134 Vgl. E. Gatz, a. a. O., 76.

135 Vgl. E. Hegel, Geschichte des Erzbistums Köln, Bd. 5, Köln 1987, 72-80; Melchers ist allerdings ein Kandidat, den die Mehrheit des Kapitels - darunter auch Dieringer -, Papst und König vorgeschlagen hatte; vgl. ebd. Es muss hier auch darauf hingewiesen werden, dass diese Verhaltensweise der Preußischen Regierung zwischen 1819 und 1929 der Normalfall waren. In dieser Zeit bis zum Anschluss des Preußenkonkordats findet keine Bischofswahl frei durch ein Kapitel statt. Das sogenannte irische Listenverfahren, was auch im Fall der Nachfolge Geissels zur Anwendung kam, machte die meisten Wahlen zu einer Farce; vgl. dazu E. Gatz, Domkapitel und Bischofswahlen in Preußen 1821 – 1945, in: RQ 78 (1983), 101-126, bes. 108.

136 Vgl. Theol. Literaturblatt 1868, Nr. 6 bis 9, 23,24. Im Nachfolgenden wird die Zeitschrift TL abgekürzt.

137 Näherin bespricht Dieringer den ersten Band der 2. Auflage.

138 Die Theologie der Vor- und Jetztzeit. Ein Beitrag zur Verständigung, Bonn 1868; 2. Auflage, Bonn 1869 (Kurztitel: Vorzeit).

139 Vgl. dazu Vorzeit, VII.

140 Vgl. Vorzeit, V.

141 Vgl. dazu E. Hegel, a. a. O., 212, sowie E. Gatz, a. a. O. (1975), 77; aber auch Dogmatik, 17, 20 ff. sowie 595.

142 Vgl. E. Gatz, a. a. O. (1975), 79, F. Reusch, a. a. O., 141 sowie F. Kaulen, a. a. O., 1730. Nachdem zunächst aus Deutschland nur Alt-Germaniker und damit Vertreter der Neu-Scholastik der Würzburger Schule berufen worden waren, kam es zu Protest verschiedener Bischöfe und Kardinäle. Nun wurden seitens der Nuntiatur in München u.a. Hefele und Dieringer als mögliche nach zu berufende Mitglieder der Vorbereitungskommission aus der deutschen Professorenschaft vorgeschlagen. In den Stellungnahmen des Nuntius zu Dieringer nimmt dieser ihn von seiner ansonsten pauschalen Kritik an der deutschen Professorenschaft aus und bewertet einzig dessen Schrift gegen Kleutgen als kritisch. Aus römischer Sicht gehört Dieringer nicht zur römischen aber auch nicht zur deutschen Schule; er war somit durchaus ein Kandidat für die Vorbereitungskommission, der von beiden Seiten akzeptiert worden wäre. Vgl. dazu R. Lill, Die deutschen Theologieprofessoren vor dem Vatikanum I im Urteil des Münchner Nuntius, in: E. Iserloh / K. Repgen (HG.), Reformata Reformanda, 1965, 483-509; bes. 492-96, 499, 506.

143 Die überzeugendste Übersicht über Dieringers Verhalten bietet E. Hegel, a. a. O., 538-543. Diese ist frei von Mutmaßungen und Wertungen.

144 Vgl. E. Hegel, a. a. O., 538 f.

145 Vgl. Dogmatik, 560 f.

146 Diese Vorgehensweise hatten die Oppositionellen eigentlich insgesamt angestrebt; vgl. dazu auch A. Franzen, a. a. O., 50.

147 J. Wetzel, a. a. O., 206, spricht von einem rücksichtsvollen Umgang mit ihm.

148 Vgl. A. Franzen, a. a. O., 54 und W. Spael, a. a. O., 124.

149 Vgl. A. Franzen, a. a. O., 54, E. Gatz, a. a. O. (1975), 83.

150 Von seiner Präsidentschaft im Borromäusverein tritt er ebenfalls zurück, bleibt aber bis zu seinem Tode im Vorstand des Vereins, vgl. W. Spael, a. a. O., 124. Den Titel eines Geistlichen Rats führt Dieringer auch in Hohenzollern; vgl. K.-H. Braun, a. a. O., 322.

151 Hier mögen wohl auch gesundheitliche Gründe eine Rolle gespielt haben, wenn man den Darstellungen Reuschs und Kaulens, der mehrfach seine schwache Gesundheit erwähnt, Glauben schenken mag.

152 Vgl. K. Zingeler, Karl Anton Fürst von Hohenzollern, Stuttgart 1911, 82 f. Seit November 1870 steht Dieringers Entscheidung damit fest, Bonn zu verlassen.

153 Vgl. J. Wetzel, a. a. O., 207 f. sowie Nekrologie, in: FDA 17 (1885), 104.

154 Vgl. J. Wetzel, a. a. O., 209.

155 Vgl. J. Wetzel, a. a. O., 210, A. Franzen, a. a. O., 55, E. Gatz, a. a. O. (1975), 84, R. Koch, a. a. O., 132. Er erhält bei den Vorwahlen durchgehend sieben Stimmen und ist somit durchaus ein aussichtsreicher Kandidat; vgl. K.-H. Braun, Hermann von Vicari und die Erzbischofswahlen in Baden, Freiburg 1990, 322 ff. Braun sieht in Dieringer aufgrund seiner Schwierigkeiten mit der Dogmatisierung der päpstlichen Infallibilität als ein Entgegenkommen des Kapitels gegenüber der liberalen badischen Regierung (323).

156 Vgl. Nekrologie: in FDA 17 (1885), 104 sowie F. Reusch, a. a. O., 141.

157 Vgl. A. Franzen, a. a. O., 56, E. Gatz, a. a. O. (1975), 85.

158 Reuschs noble und anerkennende Darstellung des theologischen Lebensweges in der ADB stellt eine Ausnahme dar.

159 Vgl. F. Kaulen, a.a.O, 1731. Ähnlich lobend äußert sich auch der Schüler Dieringers und spätere Erzbischof von Köln, Anton Kardinal Fischer, im Jahr 1910 über ihn; vgl. die Zitation bei K. Zingeler, Karl Anton Fürst von Hohenzollern, Stuttgart / Leipzig 1911, 83, Anm.1).

160 P. Knoodt, Anton Günther. Eine Biographie, Wien 1881 (Nachdruck: Frankfurt 1981), 504, verweist auf ein Gespräch aus dem Jahr 1862 zwischen Prof. Reinkens und Dieringer, in dem Dieringer selbst sagt, dass ihm aus „seinem Lager“ kein Kandidat für eine Professur in der Dogmatik geeignet erscheint, er somit „nicht einen einzigen Mann für die Dogmatik reif gemacht habe.“

161 M. Striet, Rez. Das System der göttlichen Thaten des Christenthums, oder: Selbstbegründung des Christenthums, vollzogen durch seine göttlichen Thaten (2 Bd.), Mainz 1841,, in: LThW, 705.

1 So schon sein Kollege F. Kaulen, in: KL, 1727-31; hier: 1729.

2 1. Auflage, Mainz 1847.

3 Dogmatik, 6.

4 Mit Bezug auf die Gotteslehre nennt Dieringer es die Aufgabe der Dogmatik, „alles Reinphilosophische vom Dogmatischen ausscheiden“ zu müssen; ebd., 23.

5 Ders., Ueber die Offenbarung, in: Katholik 18 Jh. / Heft 7 (1838), 33.

6 Ebd., 8-12.

7 Vgl. ebd., 7; Dieringer unterteilt die Dogmata in formelle, lehramtlich formuliert und dokumentierte Dogmen und in materielle Dogmen, die in keinem formellen Akt verkündet wurden, aber de facto geglaubt werden bzw. als geglaubt vorausgesetzt werden.

8 Vgl. ebd., 6 f.

9 Ebd., 8 und 10.

10 Ebd., 9 und 14 f.

11 Vgl. ebd., 8 ff.

12 „Die Benutzung und Ausbeutung des hebräischen und griechischen Schrifttextes ist nicht untersagt.“ „Die hebräische und griechische abgefaßte Bibel und die Vulgata geben dieselbe Heilslehre.“, Laienkatechismus, 272 f.

13 „...dass die von der Lehrautorität selbst angerufenen als klassisch zu betrachten, die von ihr authentisch erklärten in dem ihnen zugesprochenen Sinne zu nehmen sind.“, Dogmatik, 9.

14 Vgl dazu auch Laienkatechismus, 333.

15 Vgl. Dogmatik, 10-12.

16 Vgl. zu diesen Einschätzungen KL 1731 oder E. Gatz, F. X. Dieringer, in: KThD 3, 60.

17 Vgl. dazu auch weiter unten.

18 Dogmatik, 8.

19 Vgl. ebd., 12.

20 Ebd., 13.

21 Ebd., 8; 12.

22 „Der menschliche Geist möchte aber nicht blos den Sinn der Dogmen verstehen, die ihm als göttliche Wahrheit vorgehalten werden, er möchte ihnen nicht blos darum beipflichten, weil sie ihm von einer unfehlbaren Autorität gewährleistet sind, sondern er möchte glauben und begreifen, er möchte der inneren Wahrheit des Geglaubten habhaft werden.“, ebd., 15.

23 Vgl. ebd.

24 Vgl. Dogmatik, 8.

25 Ebd., 15.

26 Vgl. ebd., 15, Anm. 1) mit Hinweis auf Augustinus.

27 Ebd., 16 f.

28 Vgl. dazu Dialectik, 30 f., Anmerkung 1).

29 Dialectik, 30, Anmerkung 1).

30 Dogmatik, 381.

31 Dogmatik, 17.

32 Ebd., 6.

33 Ebd., 16.

34 Vgl. ebd., 8.

35 Vgl. dazu den Artikel von F. Dominguez, Positive Theologie, in: LthK 3 (2009), Bd. 8, 447.

36 Dogmatik, 2.

37 Vgl. ebd., 1.

38 Mainz, 1865 (Kurztitel: Laienkatechismus).

39 Nur fünf der insgesamt 42 Paragrafen behandeln das Thema „Religion“, die restlichen 37 Paragrafen lassen sich direkt oder indirekt den Themen Offenbarung und Kirche zuordnen.

40 Es sei bereits an dieser Stelle angemerkt, dass sich hier der Schlüssel zum Verständnis nicht nur des theologischen Werkes sondern auch des persönlichen Weges von Dieringer finden wird. Sein systematischer Ansatz hätte ihm niemals den Bruch mit der Kirche im Zuge des I. Vaticanums erlaubt.

41 Es wird sich noch zeigen, inwiefern für Dieringer alle Geschichte Offenbarung ist und zugleich alles Handeln Gottes und jede göttliche Tat, wie er formulieren würde, konkrete historische Ereignisse sind.

Die Idee des lebendigen Gottes

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