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1.2.5 Pfarrer in Veringendorf

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Nachweislich bemüht sich Dieringer schon im Oktober 1870 um die Präsentation auf die begehrte und gut dotierte Pfarrstelle beim Fürsten von Hohenzollern, der ihm diese umgehend ausfertigt.152 Seine Unterwerfung geschieht somit völlig freiwillig und aus innerer Überzeugung, da er die Suspendierung vom Lehramt nicht befürchten musste. Dieringer möchte aber den Bruch mit seiner Kirche vermeiden, um so Pfarrer werden zu können. In Veringendorf wird er am 6. Juni 1871 in sein Pfarramt eingeführt und durch die Gemeinde auf das Herzlichste willkommen geheißen, die ihn alsbald insbesondere aufgrund seiner Predigten hoch schätzt.153 Seine Berichte in der von ihm eingeführten Pfarrchronik von Veringendorf zeigen, dass Dieringer in keinerlei Zwist mit seiner Kirche stand oder Groll hegte, sondern vielmehr fest in seiner strengkirchlichen Grundhaltung beheimatet blieb.154 Im Jahr 1874 schließlich ist Dieringer nun zum vierten Mal ein Kandidat des Domkapitels für einen Bischofsstuhl. Er wird vorgeschlagen für sein Heimatbistum Freiburg.155 Doch auch diesmal wird er seitens der badischen Regierung abgelehnt, da er sich – wie auch alle weiteren Kandidaten – weigert einen vorbehaltlosen Eid auf die badischen Gesetze zu leisten. Am 8. September 1876 verstirbt Franz Xaver Dieringer in Veringendorf im Alter von 65 Jahren nach zweijähriger schwerer Krankheit.156

Sein Tod wird in Veringendorf betrauert, an seinen alten Wirkungsstätten jedoch kaum mehr wahrgenommen.157 Seitens seiner direkten Kollegen wird er gleichsam mit einer damnatio memoriae belegt und erst die akademische Folgegeneration, die Dieringer noch als Lehrer erfahren hatte, findet wieder Anerkennung für ihn.158 „Dieringer lebt fort als einer der verdientesten deutschen Katholiken, groß als Gelehrter zwar nicht durch tiefe und erschöpfende Studien, aber wohl durch geniale Klarheit und großartige Begeisterung für die Kirche“, so schreibt sein Schüler Franz Philipp Kaulen.159 Wissenschaftlich haben Dieringers Werke eher indirekt nachgewirkt, indem sie wesentlich mit dazu beigetragen haben, die Lehren Günthers und Hermes’ zu verdrängen. Eine eigene Schule aber seiner positiven Theologie hat sich nicht gebildet,160 was angesichts der Verhältnisse in der Bonner Fakultät infolge der Gründung der altkatholischen Kirche auch kaum erwartet werden kann und wohl auch nicht durch Dieringer angestrebt wurde. Seine Lehrbücher bleiben zwar noch viele Jahre über seinen Tod hinaus in Gebrauch und haben während seiner fast 30-jährigen Lehrtätigkeit den Nachwuchs des Kölner Diözesanklerus geprägt. Dennoch: „Die Wirkungsgeschichte Dieringers muss als gering eingeschätzt werden.“161

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