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Klarheit oder Verwirrung

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PREM: Ramesh, auch ich liebe es, Ihnen zuzuhören. Sie beschreiben die Dinge mit einer absolut einmaligen Klarheit.

RAMESH: Sagten Sie einmalig? Wieso? Die Wahrheit ist nur das Eine.

PREM: Die Wahrheit ist nur das Eine, doch jede der verschiedenen Ausdrucksweisen ist einmalig, und wenn auch das Ergebnis das Gleiche ist

RAMESH: Das Ergebnis ist entweder Verwirrung oder Klarheit. Jeder Lehrer ist einmalig und erzeugt entweder Verwirrung oder Klarheit. Warum stiftet also ein Lehrer Verwirrung? Es war gewiss nicht seine Absicht, Sie zu verwirren.

PREM: Vielleicht sind die Lehrer selber verwirrt, und daher

RAMESH: Warum sind die Lehrer verwirrt? Weil es Gottes Wille ist.

PREM: Ja, selbstverständlich!

RAMESH: Warum sind die Lehrer verwirrt? Weil sie andere verwirren sollen. Und warum geschieht das? Weil es Gottes Wille ist. Wissen Sie, warum dies Gottes Wille ist? Es gibt einen Vers in der Bhagavad Gita, und der lautet folgendermaßen: »Unter Tausenden von Menschen gibt es nur einen Suchenden, und unter denen, die suchen, gibt es kaum einen, der Mich wirklich kennt.« Somit müssen Tausende von Suchenden verwirrt sein, und wie sollten sie nicht verwirrt sein, wenn es nicht verwirrte Lehrer gäbe? Und selbst das ist Gottes Wille – das ist für mich der entscheidende Punkt.

PRATIMA: Oder der Lehrer ist gar nicht verwirrt, aber der Schüler ist noch nicht reif genug.

RAMESH: Gewiss doch, das ist dann Gottes Wille.

PRATIMA: Wir sollten also die armen Lehrer nicht gänzlich verurteilen.

RAMESH: Man kann niemanden für irgend etwas verurteilen. Darum heißt es in der Bhagavad Gita auch: »Du kannst weder eine Sünde begehen noch eine lobenswerte Handlung vollbringen. Dein ursprüngliches Verstehen ist durch Ignoranz vernebelt, und darum denkst Du in Kategorien von Sünde und Verdienst.« Das sagt Lord Krishna zu Beginn in der Gita, und er endet schließlich mit: »Gib Dich Mir hin, und ich werde Dich von allen Sünden erlösen, die Du glaubst zu begehen.« Auch dass Du glaubst, keine Sünden begehen zu können, ist ebenfalls Gottes Wille. Wenn Du also glaubst, Sünden zu begehen, dann »gib Dich Mir hin«, und ich werde Dich von allen Sünden erlösen.

Gib Dich hin. Doch der Witz ist, dass selbst diese Hingabe nicht in Ihrer Hand liegt. Wieso? Weil, solange es ein Individuum gibt, das behauptet »Ich gebe mich hin«, es einen Hingebenden gibt – da gibt es ein individuelles Ego.

PRATIMA: Das ist beruhigend, dass es in der Bhagavad Gita Gegensätzliches gibt. Sie sagt dies und später das. Es ist wirklich wunderbar, dass für alles Platz ist.

RAMESH: Warum sagt Lord Krishna: »Ich werde Dich von den Sünden erlösen?« Weil er weiß, dass Arjunas Verstehen, welches auf der Programmierung des bestimmten Körper-Verstand-Organismus beruht, verhindert, dass Arjuna die Wahrheit auf der höchsten Ebene erfassen kann. Somit begibt sich Lord Krishna auf die Ebene von Arjuna hinab: »Wenn Du auf Deiner Ebene glaubst, Sünden zu begehen, dann gib Dich Mir hin, und ich werde Dich erlösen.« Ich jedoch sage, dass selbst diese Hingabe nicht in Arjunas Händen liegt.

PRATIMA: Der Widerspruch ist also

RAMESH: Das ist absolut kein Widerspruch. Warum? Das Verstehen besagt: »Ich kann keine Sünde begehen, denn ich führe keine Taten aus. Wenn ich keine Taten ausführe, wie kann ich dann eine Sünde begehen?« Wenn dieses Verstehen plötzlich geschieht, so es Gottes Wille ist, dann ist der Rest völlig unerheblich. Ist jedoch der Körper-Verstand-Organismus nicht auf das Geschehen des plötzlichen Verstehens programmiert, dann begibt sich Lord Krishna auf eine tiefere und tiefere Ebene der Millionen von Arjunas herab.

Wen kümmert's?

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