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Einführung

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Die einzigartige Lehre, die aus Rameshs Munde kommt, ist reines Advaita.

Warum rein? Weil die gesamte Lehre eindeutig auf einem einzigen Konzept basiert – Es gibt nichts außer Bewusstsein, und das Bewusstsein besteht nicht, wie das Wort A + dvaita besagt, aus zweien. Es existiert nicht die Manifestation mit all ihren Objekten plus dem Bewusstsein oder wie immer man Das benennen mag, Das, dem man keinen Namen geben kann. Es gibt nichts außer Bewusstsein. Es gibt kein Ego, das sich entscheidet, auf die spirituelle Suche zu gehen. Wenn dem so wäre, dann gäbe es zwei – Bewusstsein und Ego. Es gibt nur das Eine ohne ein Zweites. Reines Advaita. Es gibt nichts außer Bewusstsein!

Warum einzigartig? Weil Advaita nie zuvor genau in dieser Form präsentiert worden ist, wie es durch Ramesh geschieht. Ramesh verweist immer wieder darauf, dass alles, was er sagt, nicht die Wahrheit ist. »Alles, was alle Weisen oder Heilige Schriften jemals ausgedrückt haben, ist ein Konzept, mit dem man entweder übereinstimmt oder das man ablehnt.« Seine Lehre ist einmalig, denn er fordert den Suchenden auf, nicht zu versuchen, sich an das zu erinnern, was ihm vermittelt worden ist. »Bei jeder Bemühung sich zu erinnern steht das Ego im Vordergrund. Das Ego ist nur abwesend, wenn das Verstehen die Erinnerung erzeugt.« Einzigartig dabei ist auch, dass er sagt: »Akzeptiere das Ego! Sich dem Ego zu widersetzen gibt ihm nur weitere Kraft.« Und einzigartig ist auch, dass Ramesh mit bhakti oder der Hingabe beginnt und mit jnana oder dem endgültigen Verstehen endet – »…zu akzeptieren, dass ‚ich’ nichts bin, dass ‚ich’ lediglich ein Objekt bin, das dem Willen Gottes unterliegt, ist grundsätzlich nichts weiter als reine Hingabe oder bhakti. Was ich also sage, beginnt ganz strikt mit bhakti: Dein Wille geschehe.« Somit wird es, wenn man genau zuhört oder liest, keine Zweifel geben, was die exakte Lehre angeht, wie sie durch Ramesh geschieht.

Die Wichtigkeit dieses letzten Punktes wird leicht übersehen. Man sollte sich selber die gleiche Frage stellen, die Ramesh oft an die Suchenden stellt, die seinen satsangs zum ersten Mal beiwohnen: »Wie ist Ihr momentanes Verstehen?« Anders ausgedrückt: »Was genau hat Ihnen Ihre Suche in Bezug auf Ihr Verständnis, ob Sie nun einen Lehrer hatten oder aus Büchern gelernt haben, gebracht, Ihnen, der Sie dies gelesen oder mir zugehört haben? Kaum jemand kann das beantworten!«

Nachdem man an fünf oder sechs satsangs teilgenommen hat, wird einem klar, dass die gesamte Lehre, wie sie sich durch Ramesh ausdrückt, ganz präzise in fünf Worte gefasst werden kann: Es gibt nichts außer Bewusstsein. Oder wenn man will: Außer Bewusstsein gibt es gar nichts. Das ist alles!

Wenn diese fünf Worte spontan und völlig intuitiv ins Herz treffen, dann ist der Prozess des Suchens vorüber und das endgültige Geschehen eingetreten. Trifft das nicht zu, dann gibt es weitere Konzepte, mit deren Hilfe sich die Lehre recht einfach erschließt.

»Wem« erschließt sie sich? Das ist der entscheidende Punkt. Die Suche manifestiert sich in Bezug auf die Lehre in Form von »Suchenden«, die glauben, dass »sie« etwas voller Entschlossenheit suchen, und diese »Suchenden« sind es, für die diese Konzepte der Lehre entwickelt worden sind. Mit anderen Worten wird also das grundsätzliche Konzept – Es gibt nichts außer Bewusstsein – mit Hilfe von weiteren Konzepten erläutert.

Das zweite wesentliche Konzept der Lehre besagt: Es gibt keinen Handelnden, niemanden, der etwas tut. Alles was geschieht ist nichts weiter als der unpersönliche Ablauf des Bewusstseins oder Gottes Wille, und daraus entwickelt sich die Lehre.

Die scheinbare Manifestation – gleichzeitig real und unreal – ist eine Reflexion des Bewusstseins innerhalb Seiner-Selbst. Die menschlichen Wesen sind Körper-Verstand-Organismen – Objekte ohne freien Willen. Das Ego repräsentiert das Gefühl eines Handelnden, eines Täters, und nicht nur die Identifikation mit einem Namen und einer Form, die von der Göttlichen Hypnose erschaffen wurde, um überhaupt das Leben, wie wir es kennen, zu ermöglichen. Die spirituelle Suche geschieht nur dann, wenn es einerseits die Bestimmung des Körper-Verstand-Organismus und andererseits der Wille der Quelle ist. Wenn das zutrifft, dann beginnt die Suche mit einem Ego und endet, wenn die Bestimmung es so will, mit der Auflösung des Egos. Es gibt nichts außer Bewusstsein!

Das Arbeitskonzept für Wen kümmert’s?! baut auf vier Punkten auf:

1. Die Lehre soll, so wie sie durch Ramesh geschieht, so klar wie möglich mit einem Minimum an Einmischung und einem Maximum an Input durch Ramesh präsentiert werden.

2. Dies soll dadurch erreicht werden, dass von seinen neuesten satsangs und aus seinen veröffentlichten Werken zitiert wird.

3. Es soll für den Suchenden so einfach wie nur möglich zugänglich gemacht werden – es gibt ein Glossar der Konzepte und ein Verzeichnis der Zitate seiner Veröffentlichungen.

4. Das vollendete Werk sollte halb so groß sein wie Erleuchtende Gespräche oder Your Head In The Tiger’s Mouth, und schließlich sollte das endgültige Manuskript von Ramesh aufs Genaueste durchgelesen und bestätigt werden. Wenn das erreicht wurde, dann wäre alles an seinem richtigen Platz, leicht zugänglich, authentisch und bequem bei sich zu tragen.


Das Glossar enthält kurze Definitionen aller grundsätzlichen Konzepte, die bei der Lehre benutzt wurden. Wenn einem zum Beispiel die Bedeutung nicht klar ist, die Ramesh dem entsprechenden Konzept bezüglich Schicksal, Programmierung und Konditionierung oder dem Konzept von Dualität und Dualismus beimisst – das Glossar gibt hier Auskunft.

Doch es gibt vier Worte, die bei der Darlegung der Lehre häufig auftauchen und deren Bedeutungen oft nicht zur Kenntnis genommen werden. Bis auf eines dieser Worte sind sie alle keine typischen Ausdrücke aus dem Bereich der Spiritualität oder der Psychologie. Auf Grund unserer mehr zufälligen Vertrautheit mit diesen Worten mag deren zentrale und tiefere Bedeutung sich unserer Aufmerksamkeit entziehen.

Gott – Dieses Wort oder Konzept wird häufig von Ramesh benutzt, um auf Das hinzudeuten oder Bezug zu nehmen, was man sich nicht vorstellen kann und was somit jenseits des Verstand-Intellekts liegt. Gott ist kein Objekt oder eine Einheit und hat keine Eigenschaften. Das, was jenseits des Verstandes ist und man sich somit nicht vorstellen kann, wird als Gott bezeichnet oder ist einer von vielen anderen Begriffen wie zum Beispiel: Bewusstsein, Quelle, Noumenales, ICH-ICH, Realität, Tao, Potential, Subjekt, Absolutes, Ursprüngliche Energie oder irgend ein anderes, beliebiges Konzept. Die Lehre, die durch Ramesh geschieht, ist nicht theistisch. (Im Theismus ist Gott ein Objekt und eine Einheit mit gewissen Eigenschaften wie zum Beispiel: allgegenwärtig, allwissend, voller Gnade, u.s.w.).

geschieht – Dieses Wort steht für ein Ereignis ohne einen Handelnden, der irgend etwas tut. »Geschehen« ist spontan und ohne Absicht oder Willen, auch wenn es normalerweise eine Serie von Ereignissen zu geben scheint, Ursache und Wirkung, die wiederum zu etwas führen, das dann »einfach geschieht«. Die Bedeutung dieses Wortes wird am besten durch diese beiden Beispiele deutlich:

• »Die Lehre geschieht durch Ramesh«. Mit anderen Worten gibt es »niemanden« der irgend etwas tut. Sie, die Lehre, geschieht.

• Es gibt keinen Suchenden. Die Suche geschieht einfach.

sich ergeben, entstehen – Diese Worte haben in der Lehre die gleiche Bedeutung wie geschehen.

Ablauf – Es gibt nichts außer Bewusstsein. Es gibt keinen Handelnden, keinen Suchenden, niemanden, der entscheidet, der liebt, jedoch gibt es Handlungen, Suche, Entscheidungen, Liebe. Der Ablauf ist die unpersönliche Bewegung des Bewusstseins-in-Aktion, die der Manifestation den Anschein gibt, real zu sein. Zum Beispiel betrachtet das Ego, das Gefühl persönlicher Täterschaft, dies als »seinen Ablauf«, obwohl es doch immer nur der unpersönliche Ablauf des Bewusstseins durch einen Körper-Verstand-Organismus sein kann.


Vor kurzem wurde Ramesh in einem der satsangs gefragt, wie er die steigende Anzahl von Suchenden auf der ganzen Erde, das offensichtliche »Anschwellen« von Fällen der Verwirklichung in Körper-Verstand-Organismen, das immer größere Angebot an Büchern und Zeitschriften über diese Themen erklären könne – und obwohl Lord Krishna zitiert, wie der in der Bhagavad Gita davon spricht, wie wenig Suchende es gibt. Rameshs Antwort war:

Das bedeutet lediglich, dass es mehr Menschen und somit auch mehr Suchende gibt. »Unter Tausenden gibt es einen Suchenden, und unter all den Suchenden gibt es kaum jemanden, der MICH wirklich kennt.« Das hatte Lord Krishna dazu zu sagen. Es gibt also mehr Menschen und daher mehr Suchende. Wenn es mehr Suchende gibt, dann gibt es auch mehr Gurus, und wenn es mehr Gurus gibt, gibt es auch mehr Bücher!


Wenn diesem scheinbaren Herausgeber ein Herzenswunsch innerhalb der Gesamtheit des unpersönlichen Ablaufs des Bewusstseins gewährt würde, dann wäre es der Wunsch, dass alle spirituellen Suchenden zu dem Schluss kämen: Wen kümmert’s?, um damit in dem Prozess der Suche nach dem Ereignis des endgültigen, totalen Verstehens eine Basis zu schaffen. Und dass es auch tatsächlich geschieht! Doch andererseits, wen kümmert’s?

Die Manifestation ein scheinbares Gewebe ununterbrochen spontan gewoben im Augenblicklichen Moment mit einem einzigen Faden – dem Bewusstsein

Zu Füßen des Gurus,

Blayne Bardo, Bombay, März 1999


Ramesh, 1986. Foto: H. S.

Wen kümmert's?

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