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Zur Saalburg

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Der Mietwagen fährt uns zum römischen Kastell und parkt auf dem großen Platz neben der Burg ein. Der Bordcomputer zeigt als Adresse „Jupitersäule“ an. Francis jubelt, als er das Kastell entdeckt.

Während wir zur Pforte der Saalburg laufen, wird mir plötzlich klar, dass ich das letzte Mal hier mit Mama und Papa war, als ich selbst noch ein kleiner Junge war. Das ist eine Ewigkeit her. Und plötzlich vermisse ich Mama. Warum musste sie so früh gehen?

„Lars? Du schaust so traurig. Was ist mit dir?“

„Ich denke an meinen letzten Besuch auf der Saalburg. Das war noch mit meinen beiden Eltern. Ich habe mit einem Mal so große Sehnsucht nach Mama.“

„Lars! Das tut mir leid. Ist es nicht gut, dass wir heute hierher gefahren sind? Damit habe ich nicht gerechnet.“

„Doch, Lisa. Ist schon OK. Es war nur ein kleiner Moment. Es geht schon wieder. Ich bin in Ordnung.“

„Sicher?“

„Ja, Lisa.“

Francis stellt sich zwischen uns und nimmt unsere Hände. Dann zieht er uns zum Eingang der Saalburg. Die große Vorhalle der Principia beeindruckt unseren Francis am meisten. Er schaut mit großen Augen die Halle an. Dann sagt er: „Ich habe Hunger.“Hung

Wir kehren in die Taberna ein. Wir finden noch einen schönen Tisch im Schatten eines großen Sonnenschirms. Ich bestelle eine Centurio-Pfanne, Francis sucht sich eine gebratene Lucanica und Lisa einen Salatteller Agricola aus. Dazu bestellen wir uns eine große Flasche Mineralwasser. Francis‘ Augen wandern über die Zinnen der Burgmauer hinweg.

Da kommt über meinen Messenger eine Nachricht von John Morgan herein: „Hallo Lars. Wir haben hier eine sensationelle Entdeckung gemacht, die ich unbedingt mit ihnen teilen möchte. Melden sie sich doch bitte ab 12 Uhr Ostküstenzeit bei mir.“ Ich lese Lisa die Nachricht vor. In Washington D.C. ist es jetzt früh am Morgen. Vermutlich hat John mit seinem Team die Nacht über diese Entdeckung gemacht. Und nun legt er sich wohl schlafen.

„Das klingt spannend, Lars. Ja, melde dich später bei deinem Professor.“

Unser Essen trifft ein. Francis hat ganz hungrige Augen, als er seine römische Wurst auf dem Teller liegen sieht. Lisa schneidet ihm die Wurst in kleine Stücke. Dazu hat er frisches Brot und einen Salat. Wir alle essen.

Lisa schaut mich an. „Wir könnten nach dem Essen den Limes entlanglaufen. Da gibt es einen schönen Wanderweg. Magst du?“

„Klar.“ Ich zahle und wir brechen auf. Auf dem Wanderweg neben dem nachgebildeten Limes finden wir einen Jägerhochstand. „Da will ich hoch“, ruft Francis. Hinter ihm steige ich die Leiter nach oben, um ihn sicher halten zu können, falls er fällt. Dann folgt Lisa. Auf dem Hochstand setzen wir uns. Ich fühle mich sehr glücklich. Es ist hier vollkommen ruhig, und die Luft ist mild. Ich nehme diesen Moment zufrieden in mich auf.

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