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Vorwort von Erich von Däniken

„Der Unterschied zwischen Gott und den Historikern besteht vor allem darin, dass Gott die Vergangenheit nicht mehr ändern kann.“ Samuel Butler (1835 – 1902), brit. Schriftsteller u. Sprachforscher

Vor Jahrtausenden kamen die steinzeitlichen Menschen weltweit auf den gleichen Gedanken: Sie beschlossen, Zeichnungen und Ritzungen an ihre Fels- und Höhlenwände zu kritzeln. Diese Kunstform, von Völkern zelebriert, die nichts voneinander wussten, nichts voneinander wissen konnten, ist faszinierend. Was soll an langweiligen Felszeichnungen interessant sein? Sie existieren im fernen Jemen, in Brasiliens Dschungel des Mato Grosso genauso wie an den Küsten Südchiles. Von Hawaii bis Zentralchina, von Sibirien über die Sahara bis Südafrika kleben Bildergrüße aus der Vergangenheit. Es gibt sie in allen Teilen Europas, auf verlassenen Inseln irgendwo im weiten Pazifik, im eiszeitlichen Alaska wie in den glühenden Felswänden der Kimberley-Berge Australiens. Desgleichen im fernen Kalifornien, auf den Osterinseln oder im Industal von Pakistan. Wie viele Felszeichnungen und Ritzungen mag es weltweit geben? Es müssen Abermillionen sein. Und das Unheimliche daran sind die Motive.

Dass Steinzeitmenschen immer wieder Jagdszenen kritzelten, die Sonne, den Mond, Kreise, Strichmännchen und Handflächen darstellten, ist normal. Kurios wird es, wenn bestimmte Formen unisono mit den gleichen Attributen versehen werden, als ob eine Buschtrommel die Schwingungen über alle Kontinente getragen hätte: Die mit den Strahlen sind die Götter!

Drei Voraussetzungen bilden die Grundlage aller Forschung: Freiheit des Denkens, Gabe der Beobachtung, Sinn für Zusammenhänge. Dem möchte ich noch eine vierte beifügen: die Überwindung des Zeitgeistes. Wir müssen die Felsbildkunst nicht nur mit den psychologischen Argumenten von vorgestern interpretieren, sondern auch mit den Fragen unserer Gegenwart. Was beeinflusste die Menschen weltweit zu ähnlichen Motiven? Ein gemeinsames Erlebnis? Die Menge der Felszeichnungen im alpinen Val Camonica belegt: Hier wirkte keine Einzelperson. Das Mitteilungsbedürfnis muss die ganze Gruppe erfasst haben. Alle wünschten, beachtet zu werden – zu ihrer Zeit und darüber hinaus.

Reinhard Habeck nimmt die Botschaften der Vergangenheit ernst. Sein Beitrag zum Verständnis der Frühgeschichte ist wichtig. Es geht um vergleichendes Material, um das Erkennen von Denkmustern, die vor Jahrtausenden auf allen Kontinenten sichtbar wurden. Welche Erlebnisse prägten unsere steinzeitlichen Vorfahren? Was war die Triebfeder der jungen Religionen? Und daraus abgeleitet: Warum wurden wir, was wir sind?


Steinzeit-Astronauten

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