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Reinhold Heers
Bon Camino - Mit 70 auf dem Jakobsweg
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Teil I Meine Vorbereitung Der erste Weg führte mich in meine Buchhandlung. Hier wurde mir klar, dass ich offensichtlich nicht der Einzige war, der sich für den Jakobsweg interessierte, denn die Auswahl an begleitenden Büchern war groß. Ich entschied mich aus praktischen Gründen für einen Führer in Taschenbuchformat, und die Wahl fiel auf das Outdoorhandbuch „Camino Francés“ von Raimund Joos, das gerade frisch überarbeitet worden war. Übereifrig fing ich an, mir Gedanken zur Umsetzung der Idee zu machen. Doch nach dem Lesen der allgemeinen Anmerkungen wurde ich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt: Es braucht Vorbereitung, es braucht Zeit, und es braucht eine gute Planung! Hier erschien mir ein Vorbereitungsseminar hilfreich, das im Oktober in Oberdischingen bei Ulm stattfinden sollte, durchgeführt von dem Autor des Buches, der schon seit 1992 regelmäßig auf den Jakobswegen unterwegs ist. Zunächst als Pilger, später auch als Herbergsvater, ist der studierte Pädagoge und Theologe jetzt als Autor unterwegs und macht regelmäßig Updates seiner Bücher. Bei dem Versuch einer Anmeldung kam vom Anrufbeantworter: „Bin auf dem Jakobsweg, melde mich nach meiner Rückkehr.“ Und so war es auch. Das Seminar im Cursillo-Haus St. Jakobus fand in einer ganz familiären Umgebung statt. Sechs Teilnehmer, davon drei schon mit Erfahrungen auf dem Camino. Viele gute Tipps und Empfehlungen, interessante Vorträge mit vielen Bildern, die eindrücklich die Schönheit, aber auch die Belastungen des Weges aufzeigten. Und gute Gespräche, die verdeutlichten, dass auch so etwas zum Pilgern gehört. In dieser kleinen Gruppe sind wir ein kleines Teilstück des deutschen Jakobsweges gepilgert – und ich hatte meinen ersten Stempel im Pilgerausweis, dem Credencial. Aufgrund der Hinweise, was etwa Wetter und Belegung des Weges anging, hatte ich meine Reisezeit von Mitte Mai bis Ende Juni 2018 vorgesehen. Und so begann ich Anfang des Jahres mit den konkreten Vorbereitungen. Da ich vorher noch nie über mehrere Tage wandernd unterwegs war, mussten alle notwendigen Ausrüstungsgegenstände einschließlich der Bekleidung gekauft werden. Besonderes Augenmerk hatte ich auf die Wahl der Schuhe gelegt. Und das hat sich ausgezahlt: Die Trekkingstiefel saßen gut am Fuß, aber nach der ersten längeren Wegstrecke um den Werdersee herum schmerzte der linke Außenknöchel. Selbst der Gang zum Orthopädieschuhmacher mit dem Versuch zu weiten oder die Anfertigung einer kleinen Einlage änderten nichts an dem Problem. Also: Schuhe tauschen, was relativ problemlos ging. Eine kleine Eigenbeteiligung wurde verrechnet, und jetzt hatte ich Halbschuhe von derselben Marke, die den Außenknöchel frei ließen. Ein erneuter Wanderversuch über 22 Kilometer, diesmal sogar mit dem ganzen Gepäck im Rucksack, verlief reibungslos. Die Wanderstrecke führte durch meine alte Heimat: Aschwarden – Rade – Meyenburg – Hinnebeck – Stellerbruch. Zur weiteren Vorbereitung hatte ich mir aus dem Netz ein Verzeichnis der Unterkünfte, und nicht nur Herbergen, runtergeladen und ausgedruckt, was sich später auf dem Weg als überaus hilfreich herausstellen sollte. Eine Nacht zu Hause im Schlafsack habe ich als nicht sehr problematisch empfunden, und das gab mir die Sicherheit, auch solche Nächte auf dem Weg zu überstehen. Da Lufthansa Biarritz nicht anfliegt, erfolgte die Buchung bei Air France, und HOP! flog mich hin. Das Hotel in Bayonne, die Zugfahrt nach Saint-Jean-Pied-de-Port und die Übernachtung in Orisson waren vorgebucht, alles andere musste dann vor Ort entschieden werden. Die Post und die Zeitung waren abbestellt, Ingrid vom Nachbarhaus in die Pflege der Pflanzen eingewiesen, bei Freunden hatte ich mich telefonisch verabschiedet und der Familie die Nummer des Telefons übermittelt. Nachdem nun die Ausrüstung zusammen war, die Schuhe eingelaufen, die Vorbuchungen erledigt waren: Es konnte losgehen!
Der Weg Tag 1 – 24.05.2018 Bremen–Paris–Biarritz–Bayonne Unterkunft: Ibis Styles Bayonne Centre Gare Eigentlich sollte man annehmen, dass die Nacht unruhig verlief. Aber nein, gut geschlafen, pünktlich aufgestanden und wie jeden Morgen: ab zum Bäcker und Brötchen geholt. Derweil lief die Kaffeemaschine. Nach einem Frühstück konnte es losgehen. Pünktlich um 09.00 Uhr erschien das Taxi. Mit meinem gepackten Rucksack unter dem Arm startete ich. Das Einchecken problemlos, bei fast voller Maschine war mein Nebenplatz frei. In Paris Charles de Gaulle dann viereinhalb Stunden Wartezeit bis zum Weiterflug nach Biarritz. Hier kam zum ersten Mal eine innere Unruhe auf: Wird alles gut gehen? Bin ich auf dem richtigen Weg? Aber auch: Jetzt geht es endlich los. Konzentriertes Lesen war nicht möglich. Immer wieder habe ich den Pilgerführer in die Hand genommen – aber auch immer wieder in der Hosentasche verschwinden lassen. Dann die Ansage: Der Abflug wird sich verzögern, weil die Maschine aus Biarritz wegen schlechten Wetters verspätet reinkommen wird. Schlechtes Wetter? Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Sollte es etwa gleich mit Regen und Sturm losgehen? Im Pilgerführer waren nur Fotos im Sonnenschein! Der Flug war ein wenig unruhig. Nach der Ankunft gab es zwar dunkle Wolken, aber es war mild und blieb trocken. Für die Suche nach dem richtigen Bus nach Bayonne fehlte mir der Schwung, also mit dem Taxi Richtung Hotel. Bayonne: eine einzige Baustelle! Straßen gesperrt, Brücke zum Hotel dicht; also Umwege fahren. Nach kurzer Suche fand der Taxifahrer auch den Weg zum Hoteleingang. An der Rezeption stand bereits ein Paar mit Rucksäcken: auch Pilger. Mein Zimmer wurde mir unkompliziert zugewiesen. Da es ein Doppelzimmer war, konnte ich mich ausbreiten und den Rucksack so packen, wie ich es für sinnvoll erachtete. Irgendwie kam bei mir die Frage auf, ob ich nicht selbst den einfachen Standard des Hotels noch mal auf dem Weg vermissen würde (es sollte so sein!). Das Hotel lag direkt neben dem Bahnhof, und so zog ich los, um mir das bereits bezahlte Bahnticket nach Saint-Jean-Pied-de-Port aus dem Automaten zu holen, was auch problemlos funktionierte. Nach einem Spaziergang Richtung Altstadt aß ich in einem kleinen Restaurant direkt am Fluss Adour zu Abend. So gestärkt ging es zurück ins Hotel und auch pünktlich ins Bett. Tag 2 – 25.05.2018 Bayonne–Saint-Jean-Pied-de-Port–Orisson Unterkunft: Albergue de Orisson Strecke: 8 km, 600 Höhenmeter,
Aufstieg auf 800 m, 3 Stdn. Um 06.00 Uhr klingelte der Wecker. Das war vor meiner gewohnten Zeit zu Hause. Ich hatte mir fest vorgenommen, nicht den hektischen Aufbruch der Pilger mitzumachen, die zum Teil bereits im Dunkeln starten, um früh am Ziel zu sein und so ein gutes Bett zu bekommen. Aber hier war es etwas anderes: Der Zug sollte um 07.42 Uhr starten, und vorher war ja noch Frühstücken angesagt. Ich saß allein im Frühstücksraum und genoss den Kaffee und das Weißbrot. Und dann den Rucksack umgehängt: schon ein merkwürdiges Gefühl! Unsicherheit machte sich breit: Sitzt er auch richtig, wie stramm muss ich ihn festziehen? Eigentlich noch gar nicht, denn es ging ja nur einige Meter bis zum Bahnhof. Dort angekommen stellte ich fest, dass gar kein Zug fuhr, sondern ein Bus: Schienenersatzverkehr sozusagen, denn in einem Tunnel für den Zug wurde gebaut. Etwa zehn Personen mit Rucksack stiegen ein, einer ohne Gepäck. Auch die Pilger von der Hotelrezeption waren dabei. Kurze Begrüßung, aber noch ohne Pilgergruß. Irgendwie ist man ja noch nicht auf dem Weg. Die Fahrt führte durch reizvolle Landschaften. Als dann die ersten hohen Berge auftauchten, gab es schon ein gewisses Kribbeln im Bauch: Da willst du rüber. Jetzt wird es ernst! Nach gut eineinhalb Stunden Fahrt Ankunft am Bahnhof von Saint-Jean-Pied-de-Port. Die Bahnhofstoilette war geöffnet: Ich war der Erste, andere folgten. Aufregung! Dann ein vager Blick auf andere Pilger: Was machen die? Wie setzen die den Rucksack auf? Wo geht es lang? Nur nicht anmerken lassen, dass man unsicher ist. Ach, einfach erst einmal folgen. Saint-Jean-Pied-de-Port ist ein kleines, typisch baskisches Städtchen mit etwa 2000 Einwohnern. Die Altstadt mit ihren engen Gassen und die Zitadelle stammen aus dem 17. Jahrhundert. Auf Baskisch heißt die Stadt Donibane Garazi. Die Straßenschilder und Ortsnamen sind im baskischen Teil der Navarra in Baskisch und Spanisch beschriftet. Zunächst begab ich mich ins Pilgerbüro und hatte Glück, dass die Schlange von Pilgern noch nicht so lang war. Der erste Stempel auf dem Weg landete in meinem Pilgerpass, dem credencial de peregrino. Zugleich legte ich mir gegen eine Spende die obligatorische Jakobsmuschel zu und befestigte sie hinten am Rucksack. Verpflegung für unterwegs musste ich noch besorgen: Obst, ein kleines Brot. Also machte ich mich auf die Suche nach einem Supermarkt. Auch hier war ich nicht der einzige Pilger. Vor mir wollte ein Kunde mit Karte bezahlen: nein, nur Bargeld. Er legte einen 50-Euro-Schein hin: böse Blicke der Kassiererin. Wie gut: Ich hatte Kleingeld. Vor dem Laden verstaute ich nun das Gekaufte im Rucksack, als plötzlich ein dicker Tropfen auf meinen Kopf fiel. Sollte es etwa anfangen zu regnen? Der Blick zum Himmel verriet aber Wolken mit Sonnenschein. Der Griff auf meinen Kopf brachte es an den Tag: ein Vogelschiss!!! Das kann nur Glück bedeuten! Und nun ging es wirklich los. Acht Kilometer mit einer Höhendifferenz von 600 Metern lagen vor mir. Um es vorweg zu sagen: Drei Stunden habe ich gebraucht. Es war mal Teerstraße, es war mal Feldweg, mal ging es steil bergauf, mal sehr steil! Schritt für Schritt ging es aufwärts, und immer wieder eine Pause. Ja, auch getrunken habe ich unterwegs. Es hatte auch nicht lange gedauert, bis die Einsicht kam, wie wichtig es ist, Pausen einzulegen. Zumal es anderen Pilgern nicht viel anders erging. Ich war nicht allein unterwegs: Mal überholten mich Pilger – immer mit einem „Bon Camino!“ –, dann überholte ich sie wieder. Auch das war eine Möglichkeit, irgendwann in ein kurzes Gespräch zu kommen. Grundsätzlich bin ich aber allein gegangen. Nur so konnte ich meine Gehgeschwindigkeit finden, konnte frei sein in den Gedanken und mich auf mich und den Weg konzentrieren. Und ich stellte fest: Das ist nicht langweilig. Aufnehmen, was am Wegesrand ist, erkennen, was der Blick in die Ferne bietet, und spüren, wie doch das Gehen anstrengend in bergigen Gegenden ist. Und dann die Erfahrung, dass nach jedem Hügel und Berg ein neuer kommt. Das Ziel der heutigen Etappe war auch nicht auszumachen, denn ich ging bereits seit einiger Zeit in Wolken. Erst wenige Meter vorher waren die Umrisse der Herberge zu erkennen. Mein Pilgerbruder Bernd, den ich auf dem Vorbereitungsseminar kennengelernt hatte, war bereits vor Ort. Ohne uns abzusprechen, hatten wir beide denselben Anflugtag. Bernd hatte allerdings in Saint-Jean übernachtet und konnte so früher starten. Tagesziel erreicht: Ein erfrischendes kleines Bier weckte wieder die Lebensgeister. Während alle Pilger auf die Bettenverteilung warteten, klarte es etwas auf, und der Blick war frei über ein wunderschönes Tal, in dem die Wolken unter uns lagen. Die Terrasse direkt am Hang wurde zu einem beliebten Platz, auch wenn die Temperaturen durchaus etwas wärmer hätten sein können. Jetzt wurde es spannend! Die Betten wurden verteilt. Nach welchem Muster? Ich weiß es nicht. Jedenfalls landete ich in einem Zimmer mit fünf Doppelstockbetten, natürlich oben. Gemischte Belegung, drei Männer, sieben Frauen. Etwas hilflos stand ich vor dem Bett. Die Pilgerschwester unter mir fing sofort an, sich einzurichten. Einmalbettlaken und Kissenbezüge lagen auf jedem Bett. Platz für die Rucksäcke gab es eigentlich nicht, also irgendwie auf den Fußboden am Bettende. Ohne aktiv zu werden, ging ich erst einmal raus. Ich musste meine Gedanken sortieren. Wo bist du hier gelandet? Aber alles innere Gejammer nutzte nichts; auch ich musste mich einrichten. Also zurück ins Zimmer, Bettlaken ausgebreitet, Schlafsack rausgeholt und ausgebreitet (nur gut, dass ich zu Hause schon mal eine Nacht darin geschlafen hatte und so wusste, dass es funktioniert). Was brauchte ich denn sonst noch aus dem Rucksack? Waschzeug, Handtuch, neues Shirt, Socken? Irgendwann war ich so weit, dass ich auch duschen gehen konnte. Jeder hatte bei der Bettzuweisung eine Münze bekommen, die für fünf Minuten Wasser in der Dusche ausgelegt war. Zwei Duschen für Männer waren da. Jetzt hieß es aufpassen, wann wieder eine frei war. Wie gut, dass ich Badeschuhe mitgenommen hatte. Der Raum stand unter Wasser. Münze in den Automaten und Wasser marsch. Warmes Wasser kam von oben, und die Zeit reichte tatsächlich, um vernünftig zu duschen. Ich musste ja auch meine Haare waschen, denn der Vogelschiss war noch in Erinnerung. Da ich nicht wusste, wie ich die Handtücher hinterher wieder trocken bekommen sollte, hatte ich nur das kleinere von beiden mitgenommen. Wie aber damit alles abtrocknen? Und dann das merkwürdige haptische Gefühl beim Anfassen des Handtuches. Aber irgendwie hat es geklappt: Mit einem sauberen Gefühl ging es in den Schlafraum zurück. Ich hatte bemerkt, dass meine Vorduscher, insbesondere die Frauen, ihre jeweiligen nassen Sachen auf eine Leine gehängt hatten.
Der noch freie Platz war meiner. Was Shirt und Socken anging: Die wollte ich am nächsten Tag noch mal tragen. Wozu hatte ich viel Geld für Merino-Sachen ausgegeben? Der Verkäufer hatte doch auf die Vieltrageeigenschaft extra hingewiesen. Und der nächste Tag würde wieder schweißtreibend sein. Jetzt kam eine entspannte Phase: Ich saß auf der Terrasse zusammen mit Bernd, ein (oder zwei?) Glas Wein bewirkten eine gewisse Lockerheit. Das Wetter klarte auf, und ein herrlicher Blick über das weite Land mit den Bergen und Tälern entschädigte wirklich für den mühsamen Aufstieg – und die erste Berührung mit einer Pilgerherberge. Für 18.30 Uhr war das gemeinsame Abendessen angekündigt: das berühmte Pilgermenü, das mich während der ganzen Zeit positiv begleiten sollte. An einfachen Holztischen versammelten wir uns alle im Speiseraum. Buntes Stimmengewirr sorgte für eine lebhafte Lautstärke. Nach einer Gemüsesuppe, die prima schmeckte und auch ausreichend vorgehalten wurde, gab es Hähnchenteile mit Kartoffeln und Gemüse. Selbst vegetarische Kost war nach Vorbestellung vorhanden. Dazu natürlich Weißbrot, Wasser und Rotwein. Es konnte nachgeschenkt werden. Abgeräumt wurde gemeinsam. Die Wirtin hielt eine kleine Ansprache, begrüßte uns und forderte uns auf, dass wir uns vorstellen sollten. Es war wirklich ein gemischter Haufen: US-Amerikaner, Engländer, Belgier, Italiener (einer von ihnen hielt eine Rede auf Italienisch, doch keiner verstand ihn!), Spanier, drei Deutsche, Japaner (sprach keine Fremdsprache), Südkoreaner, Taiwanese, Moldawier. In der Überzahl waren es Frauen, nur ein Paar war dabei. Und dann kam die Nacht! Katzenwäsche am Abend: Welcher Waschplatz ist frei? Welche von den zwei Herrentoiletten? Eine war gleich in einem Holzverschlag neben unserem Raum, aber nachts nicht beleuchtet. Es war schon speziell. Gegen 21.00 Uhr waren alle in den Betten. Irgendwie war ich auch in meinem oberen Bett angekommen. Die Ersten waren schon eingeschlafen, da ging immer wieder die Tür auf und zu. Bums! Raschel-raschel! Von Einschlafen bei mir keine Spur. Was ich allerdings jetzt gut kann, ist zu unterscheiden, ob Männlein oder Weiblein schnarcht. Und Schnarchen unterschiedlicher Menschen kann sogar in einem gewissen Einklang ablaufen. Irgendwann bin ich dann wohl doch eingeschlafen. Aber die Nacht war für mich kurz, denn gegen 06.00 Uhr war bereits allgemeines Aufstehen. Unruhe nicht nur in unserem Raum. Mein erster Gedanke: Gang zur Toilette, noch war sie frei. Tag 3 – 26.05.2018 Orisson–Pass Collado Lepoeder–Roncesvalles–Burguete Unterkunft: Hotel Rural Loizu Strecke: 22 km, 620 Höhenmeter,
Aufstieg auf 1420 m, 9 Stdn. Der Blick nach draußen verhieß nichts Gutes: Es regnete in Strömen. Um so sparsamer war ich mit dem Wasser beim Waschen. Kurzes Zähneputzen, und fertig. Und trotzdem brauchte ich meine Zeit, denn ich musste ja meine Sachen noch zusammenpacken: Auch das will geübt sein. Der Schlafsack musste schließlich in den kleinen Beutel. Mit allen Sachen ging es dann kurz nach 07.00 Uhr in den Speiseraum zum Frühstück – oder was man dazu sagen soll: Pott Kaffee, zwei halbe Weißbrotstangen, Butter und Marmelade. Nun ja, es war eine kleine Grundlage. Die ersten Pilger waren schon weg, andere zogen ihre Regensachen an, wieder andere liefen mit dem Poncho los. Sah nicht gerade aus wie auf einer Modenschau. Aber auch mir blieb nichts anderes übrig, als den Poncho aus dem Rucksack zu holen. Wie man damit wohl pilgern kann? Bernd hatte auch so seine Probleme, denn bei ihm war der Regenschutz noch original verpackt und musste erst ausgepackt werden. Doch irgendwann ging es los, und wir waren nicht die Letzten. Bernd lief mit flottem Schritt los – bis er anfing zu schnaufen und langsamer wurde. Wir fanden dann unser gemeinsames Tempo. Es sollte ja über 15 km fast immer nur bergauf gehen. Kräfte einteilen. Nach etwa 5 km stand eine Marienfigur auf einem großen Felsen und blickte über ein Tal, das wir wegen des miserablen Wetters nicht sehen konnten. Aber was war noch schlimmer? Ein Auto kam von unten angefahren und fünf Pilger stiegen aus, um von hier aus ihren Weg fortzusetzen. Das geht doch gar nicht! Auch wenn der Regen immer mal Pause machte, an ein Ausziehen des Ponchos war nicht zu denken. Zum einen war es relativ kalt, und es ging ein heftiger Wind. Hinzu kam, dass der Poncho dicht war und somit der Rucksack trocken blieb, ich selber aber stand im Schweiß. Nach etwa drei Stunden des Pilgerns verspürten wir beide Hunger und Durst. Wir fanden ein schönes Plätzchen, kurzzeitig ohne Regen, und ließen uns das in Orisson gekaufte belegte Baguette gut schmecken. Andere Pilger gesellten sich zu uns. Trotz allem: fröhliche Stimmung. Das sollte sich bald ändern. Wir waren nur wenige Minuten wieder auf dem Weg, als ein bis dahin in der Ferne grummelndes Gewitter immer näher kam. Und mit ihm Sturm, Regen und Hagel. Aber in so einer Stärke, dass es schwierig war, auf den Beinen zu bleiben. Die Hagelkörner prasselten auf uns ein, es schmerzte. Blutende Lippen waren bei einigen Pilgern zu sehen. Dabei hatten wir noch Glück: Die einzige Schutzhütte war in Sichtweite. Also nichts wie hinein. Wir standen wie die Heringe, dicht gedrängt. Es konnten nicht alle r ein. Die, die draußen bleiben mussten, verkrochen sich hinter Felswänden, legten sich in Mulden. Zwei Frauen wurden regelrecht umgepustet. Nach einer halben Stunde war das Schlimmste vorbei, was Gewitter und Hagel anging. Also: Weiter ging es, immer bergauf. Der Weg voller Geröll, die Wassermassen liefen den Berg runter, schwieriges Gehen. Ich musste immer an die sonnendurchfluteten Bilder im Pilgerführer denken. Das sollte ich so nicht erleben. Aber so schnell das heftige Wetter kam, so schnell war es dann auch wieder vorbei. Als wir am Pass ankamen, schien die Sonne. Es war zwar noch windig und nicht sehr warm, aber endlich war ein schöner Blick in die Ferne und zu den umgebenden Bergen möglich. Ein freies Durchatmen und Auftanken der Kräfte. Ja, es war sogar irgendwie ein erhebendes Gefühl, den Pass und damit die höchste Stelle der Pilgerreise erreicht zu haben.
Im Tal konnten wir das vermeintliche Ziel, die Pilgerherberge in der Abtei Roncesvalles, sehen. Nun war nur noch die Entscheidung zu treffen: den kürzeren, aber steileren und steinigen Weg (hier war schon Hape Kerkeling gestürzt und hatte sich Blasen geholt!) oder einen kleinen Umweg auf einem befestigten Weg zu nehmen. Wir entschieden uns für die zweite Variante. Die Sonne lachte, und es wurde immer wärmer. Unterwegs trafen wir auf Stephan, einen Flugbegleiter aus München, und so ergaben sich nette Gespräche. Ich habe ihn auf dem Weg noch zweimal wieder getroffen. In der Abtei von Roncesvalles trafen sich nun alle Pilger, auch die, die von hier aus starten wollten, und warteten auf die Bettenzuweisung. Auch wenn die Herberge gut ausgestattet war, mir war aber nicht danach, in einem der drei Räume mit insgesamt 184 Schlafplätzen zu nächtigen. Nach der Erfahrung der letzten Nacht wollte ich einfach ein Einzelzimmer. Nachdem Bernd die Örtlichkeiten erkundet hatte, brauchte ich keine langen Überredungskünste: Wir machten uns weitere 3 km auf in den nächsten Ort. Am Ende des Ortes gab es auf der einen Straßenseite ein einfaches, aber geschichtsträchtiges, altes Hotel und auf der anderen Seite eine Pension. Ich wählte das Hotel, Bernd die Pension. Nach ausgiebigem Duschen und in frischer Wäsche saß ich dann bei Sonnenschein im Garten des Hotels und genoss ein schönes Glas Wein. Die Gedanken waren auf dem Pilgerweg, bei dem Unwetter und dem Leichtsinn, bei diesem Gewitter unterwegs gewesen zu sein. Ich muss hier anmerken, dass wir noch beim Abstieg zwei Hubschrauber hatten kreisen sehen. Später haben wir erfahren, dass eine Frau im Unwetter ums Leben gekommen war. Gemeinsam nahmen wir dann am Abend das Pilgermenü im Hotel ein. Mir war nicht bewusst, dass nicht nur in den Herbergen, sondern auch in den Hotels und Restaurants am Weg immer ein Pilgermenü angeboten wurde. Oftmals war sogar eine Auswahl an Vor- und Hauptspeisen möglich. Und immer gab es Wasser und Wein dazu.
Die Frage musste geklärt werden, was mit meiner dreckigen, verschwitzten Wäsche passieren sollte, die sich ja schon etwas angesammelt hatte. Ohne lange zu zögern, nahm der Chef die Sachen an sich, und am nächsten Morgen hatte ich, gegen ein gutes Trinkgeld, meine Wäsche sauber und trocken wieder. Ob ich wohl gut geschlafen habe? Tag 4 – 27.05.2018 Burguete–Espinal–Zubiri–Larrasoaña Unterkunft: Albergue San Nicolas Strecke: 25 km, 400 Höhenmeter, auf und ab, 9 Stdn. Gemeinsam frühstückten wir im Hotel und auch etwas umfangreicher als am Tag zuvor. Wir waren nicht die einzigen Pilger: Eine spanische Familie war unterwegs, wobei die alten Eltern mit dem Auto die Jüngeren begleitete. Offensichtlich waren die Hotels vorgebucht. Es sollte ein wirklich schöner Tag werden, die ganze Zeit war uns die Sonne hold. Gegen 08.00 Uhr starteten wir. Von einer Höhe von 900 m ging es runter auf 500 m, wobei wieder ein Pass von 800 m zu überwinden war. Der Weg führte uns durch wunderschöne Natur, herrliche Laubwälder und beschauliche Gegenden. Um die Passhöhe von Erro zu erreichen, mussten wir zunächst 900 m teilweise sehr steil und steinig bergauf gehen. Es war schon eine kleine Herausforderung, zumal man, wie so oft, das Ende nicht einsehen konnte. Immer der Gedanke: gleich geschafft! Doch dafür dann oben herrliche Ausblicke in die Landschaft. Aber auch der Abstieg war eine Herausforderung. Zum Teil gab es sehr enge Stellen, viel Geröll und Steine, und es ging sehr steil runter. Ständiges Aufpassen und Gegensteuern erforderten viel Kraft. Dazu kam, dass ich ja auch nicht mehr ganz frisch war nach etwa 20 km Pilgern. Aber es verlief alles gut, keine Beschwerden, keine Blasen. In dem kleinen niedlichen Ort Zubiri mussten wir dann einfach eine Pause einlegen. Es ging über eine mittelalterliche Brücke Richtung Café. Zubiri heißt auch auf Baskisch „Ort an der Brücke“, wobei diese den Beinamen „Puente de la Rabia“ hat, nämlich Tollwutbrücke. Die Legende erzählt, dass tollwütige Tiere, die dreimal unter der Brücke hindurchgeführt werden, von der Tollwut geheilt werden. Nun, wir sind zweimal oben drübergegangen. Und nach Kaffee und Kuchen ging es uns richtig gut. Wobei mir das erneute Lospilgern irgendwie schwergefallen ist. Die Gelenke müssen immer erst wieder in Schwung kommen. Dieser Abschnitt des Weges war nicht so schön, denn lange Zeit ging es an einer Magnesitfabrik (Magnesiumcarbobat) mit ihren großen Lagerflächen vorbei. Gegen 17.00 Uhr waren wir am Ziel in einer privaten Herberge. San Nicolas verfügt über 40 Betten in 8 Zimmern. Das Haus sehr gepflegt, und da nicht voll belegt, waren auch ausreichend Duschmöglichkeiten vorhanden. Bis zum gemeinsamen Abendessen habe ich mich auf der Terrasse aufgehalten. Dabei konnte ich beobachten, wie eine jüngere Frau ihre gymnastischen Übungen, einschließlich Yoga, auf einer Matte machte. Das wirkte irgendwie befremdlich auf mich. In gemütlicher Runde wurde das
Pilgermenü eingenommen. Das Essen war gut und reichhaltig, es hat wirklich prima geschmeckt. Trotz Mischmasch an Kulturen, irgendwie ging die Verständigung. Ich bin sicher, der Wein trug auch zum guten Gelingen bei. Dabei stellte sich heraus, dass Pola, meine Yoga-Dame, eine Künstlerin aus Berlin ist, die ansonsten im Gespräch sehr nett war. Wir haben uns dann noch zweimal wieder getroffen. Sie hatte sich mit einem Pilger aus Holland zusammengetan. Aber dann kam wieder die Nacht: drei Italiener, Bernd und ich. Zum Glück hatte ich diesmal das Unterbett. Ich war mir sicher, Schnarchen aus allen Betten. Sicher habe ich auch ein wenig geschlafen – vielleicht auch geschnarcht, aber am Morgen war ich nicht richtig frisch. Der Gedanke kreiste erneut: Warum tue ich mir das an? Tag 5 – 28.05.2018 Larrasoaña–Zabaldika–Arre–Pamplona Unterkunft: Albergue de Peregrinos Casa Paderborn Strecke: 16 km, 190 Höhenmeter, auf und ab, 4 Stdn. Bei der Vorbereitung der Pilgerreise hatte ich mir vorgenommen, nicht das morgendliche frühe Gehetze mitzumachen, sondern in aller Ruhe aufstehen, fertig machen und lospilgern. Aber das war überhaupt nicht möglich. Allein durch das frühe Aufstehen der anderen Pilger war die Ruhe vorbei, und ich wurde förmlich mitgezogen. Heute waren es die Italiener, die sehr früh anfingen, ihre Sachen zu packen. Und ganz ohne Reden geht es ja auch nicht. Was blieb anderes übrig, als sich auch fertig zu machen? Frühstück gab es in dieser Herberge nicht, nur einen Kaffeeautomaten. Also: Pappbecher gezogen und wenigstens etwas Warmes in den Magen bekommen. Und dann noch das Wetter: dunkle Wolken und Regen! Im Poncho ging es los. Der Weg führte mal bergauf, mal bergab, an einem Fluss entlang, durch enge, verwachsene Fußwege, steinige Abschnitte, also alles, was so kommen kann. Allerdings war der Blick für die Natur unter dem Poncho nicht sehr ausgeprägt. Nach etwa einer Stunde Pilgern kam dann der aufhellende Teil: eine Bar zum Frühstücken. Rucksack runter und Kaffee, Bocadillo, Banane bestellt. Bei schönem Wetter sicher ein romantischer Ort: am Fluss gelegen, Hügel im Hintergrund. Aber heute: grau in grau. Wobei das Wetter langsam besser wurde. So gestärkt konnte es zum Tagesziel Pamplona weitergehen. Der Weg durch die Vororte und nur auf Pflaster war nicht so prickelnd. Aber es lässt sich nicht vermeiden, wenn man ans Ziel kommen will. Und das war die Casa Paderborn, eine öffentliche Herberge, die vom Freundeskreis der Jakobspilger in Paderborn geführt wird und in der in monatlichen Abständen erfahrene Jakobspilger aus Paderborn freiwillig ihren Dienst verrichten, in der Regel Ehepaare. Allein das Wort „deutsch“ war ausschlaggebend, dorthin zu gehen. Die Begrüßung war überaus freundlich. Bernd und mir wurde wegen des „Alters“ ein unteres Bett in einem 6-Bett-Zimmer zugewiesen. Und hier trafen wir dann wieder auf Stephan, den Flugbegleiter. Weitere Gäste waren ein Pastor aus Norwegen und zwei junge Frauen. Bereits kurz nach unserer Ankunft war die Herberge ausgebucht, und Pilger mussten auf andere Herbergen verwiesen werden. Es ging wirklich familiär zu; die Wäsche konnten wir abgeben, und sie wurde gegen Entgelt gewaschen und getrocknet. Da mir ein kleiner Bart gewachsen war (ich hatte bewusst weder E-Rasierer noch Klingen mitgenommen), suchte mir der Herbergsvater einen Barbier raus. Allerdings stellte sich später heraus, dass ohne Termin ein Bartschneiden nicht möglich war. Aber auch nicht so schlimm. Nach dem Duschen (drei Kabinen und Toiletten, 26 Betten) habe ich mein Telefon ausprobiert und mit Maren gesprochen. Es war mir schon aufgefallen, dass es mir doch nicht so leichtfiel, das Smartphone nicht dabeizuhaben. Ständig war irgendein Pilger mit seinem Gerät beschäftigt. Nein, ich wollte es nicht, und es ging auch ohne! Bernd und ich haben dann eine kleine Stadtbesichtigung gemacht. Leider war das Wetter zwar trocken, aber windig und kalt, sodass ein ruhiges Sitzen im Freien nicht möglich war. Aber es gab einige nette, alte Cafés, die zur Pause einluden. Die Straße, durch die die Stiere getrieben werden, und die Arena haben wir gesehen, ebenso das alte Rathaus, die Kathedrale, die Gassen und Plätze und weitere schöne Gebäude. Um uns zu stärken, haben wir dann das Pilgermenü in einem Restaurant in der Innenstadt auf Empfehlung der Herbergseltern eingenommen, und es war prima: Auswahl an Speisen, eine Flasche Wein für uns zwei, und das alles für 10 €! So weit war alles gut – aber dann kam wieder das dicke Ende: die Nacht. Drei Schnarcher und eine Schnarcherin. Und wie immer: Da ich nicht schnell einschlafe, bekomme ich das ganze Konzert ab. Diesmal sogar mit einer Oberstimme! Zusätzlich wurde die Luft immer schlechter, da vor den Fenstern Holzklappen waren (Erdgeschoss, das Haus lag zwar wunderschön im Grünen, aber eine Straße führte vorbei). Ich habe den Morgen herbeigesehnt. Nun ja, irgendwann war die Nacht vorbei, und wir wurden um 06.00 Uhr mit Musik im ganzen Haus geweckt.
Tag 6 – 29.05.2018 Pamplona–Zariquiegui–Alto del Perdon–Uterga–Puente la Reina Unterkunft: Hotel El Cerco Strecke: 25 km, 340 Höhenmeter,
Aufstieg auf 740 m, 7 Stdn. Inzwischen waren das Einpacken und Fertigmachen ja schon zur Routine geworden, und so war ich schnell beim Frühstück. Auch wenn es nur einfach war, so wurden wir alle von den Herbergseltern bedient. Kein Gerenne, kein Abräumen: sehr bequem. Um 06.50 Uhr ging es dann zusammen mit Bernd auf den Weg. Zunächst natürlich durch die Stadt. Aber zu dieser frühen Zeit hatte das auch seinen Reiz: frische Luft, wenig Autos, insbesondere die Altstadt konnte ich noch mal bewundern. Nach drei Kilometern in Höhe der Universität haben wir die Stadt dann hinter uns gelassen. Kurz darauf hat Bernd mich allein weiterpilgern lassen. Er habe Probleme mit dem Rucksack. Allerdings war mir schon aufgefallen, dass er sehr schnell außer Atem war. Bei den vorherigen Etappen ging es ja immer bergauf und bergab. Insofern konnte ich auch nicht so schnell gehen. Aber jetzt in dem Bereich mit flachen Abschnitten fiel der Unterschied zwischen uns auf. Ich hatte ja immer wieder gelesen und gehört, dass jeder seine Geschwindigkeit selber finden muss, um auch durchzuhalten. Und ich war im Flachland einfach schneller. Das Wetter war heute ideal zum Pilgern: trocken, mal Sonne, mal Wolken. Es ging über steinige Wege, durch riesige Kornfelder, über mit Bäumen gesäumte Wege. Aber immer wieder auch heftig bergauf: Nur so war der Puerto del Perdón zu bezwingen. Ein Bergrücken von 740 m Höhe. Ein großer Windpark zu beiden Seiten des Weges. Oben auf dem Kamm ein Denkmal zur Erinnerung an ermordete Dorfbewohner der Umgebung während der Franco-Zeit. Der Abstieg über 3,5 km war wieder sehr anstrengend: steil und steinig, Furchen durch das Regenwasser. Um die Landschaft zu genießen, waren immer wieder kleine Stopps notwendig. Nach etwa 7 Stunden hatte ich mein Ziel erreicht und auch mein ausgesuchtes Hotel gefunden. Es lag günstig in dem Ort, fast direkt am Jakobsweg, sauberes Zimmer, große Dusche, und ich war allein. Nach der notwendigen Körperpflege habe ich den Ort erkundet. Puente la Reine verdankt seinen Namen der mittelalterlichen Brücke über den Fluss Arga, die im 11. Jahrhundert bewusst mit dem Ziel erbaut wurde, den Pilgern das Überqueren des Flusses zu erleichtern. Und sie steht immer noch und trägt weiterhin die Pilger Richtung Westen.
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