Читать книгу Bon Camino - Mit 70 auf dem Jakobsweg - Reinhold Heers - Страница 8

Im Tal konnten wir das vermeintliche Ziel, die Pilgerherberge in der Abtei Roncesvalles, sehen. Nun war nur noch die Entscheidung zu treffen: den kürzeren, aber steileren und steinigen Weg (hier war schon Hape Kerkeling gestürzt und hatte sich Blasen geholt!) oder einen kleinen Umweg auf einem befestigten Weg zu nehmen. Wir entschieden uns für die zweite Variante. Die Sonne lachte, und es wurde immer wärmer. Unterwegs trafen wir auf Stephan, einen Flugbegleiter aus München, und so ergaben sich nette Gespräche. Ich habe ihn auf dem Weg noch zweimal wieder getroffen. In der Abtei von Roncesvalles trafen sich nun alle Pilger, auch die, die von hier aus starten wollten, und warteten auf die Bettenzuweisung. Auch wenn die Herberge gut ausgestattet war, mir war aber nicht danach, in einem der drei Räume mit insgesamt 184 Schlafplätzen zu nächtigen. Nach der Erfahrung der letzten Nacht wollte ich einfach ein Einzelzimmer. Nachdem Bernd die Örtlichkeiten erkundet hatte, brauchte ich keine langen Überredungskünste: Wir machten uns weitere 3 km auf in den nächsten Ort. Am Ende des Ortes gab es auf der einen Straßenseite ein einfaches, aber geschichtsträchtiges, altes Hotel und auf der anderen Seite eine Pension. Ich wählte das Hotel, Bernd die Pension. Nach ausgiebigem Duschen und in frischer Wäsche saß ich dann bei Sonnenschein im Garten des Hotels und genoss ein schönes Glas Wein. Die Gedanken waren auf dem Pilgerweg, bei dem Unwetter und dem Leichtsinn, bei diesem Gewitter unterwegs gewesen zu sein. Ich muss hier anmerken, dass wir noch beim Abstieg zwei Hubschrauber hatten kreisen sehen. Später haben wir erfahren, dass eine Frau im Unwetter ums Leben gekommen war. Gemeinsam nahmen wir dann am Abend das Pilgermenü im Hotel ein. Mir war nicht bewusst, dass nicht nur in den Herbergen, sondern auch in den Hotels und Restaurants am Weg immer ein Pilgermenü angeboten wurde. Oftmals war sogar eine Auswahl an Vor- und Hauptspeisen möglich. Und immer gab es Wasser und Wein dazu.

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Bon Camino - Mit 70 auf dem Jakobsweg

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