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Platons Grenze zwischen Himmel und Erde

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Die Idee der zwei durch eine Grenze getrennten Bereiche, des irdisch-materiellen und des überirdisch-spirituellen Bereiches, formulierte der griechische Philosoph Platon bereits im vierten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung in seiner Schrift Politeia (Der Staat).

Politeia behandelt die Frage, was Gerechtigkeit ist und wie sie in einem idealen Staat verwirklicht werden kann. Man kann die Schrift also als ein ausgearbeitetes Konzept einer politischen Philosophie begreifen.

Im siebenten Buch von Politeia lässt Platon seinen Lehrer Sokrates über den Sinn und die Notwendigkeit von Bildung reden. Nur durch Bildung können die unfreien Menschen diese Grenze überschreiten und von der Dunkelheit des Vergänglichen zur Helle des vollkommenen Seienden, des Unvergänglichen, kommen und so befreit werden. Der Sinn der menschlichen Existenz ist laut Platon ebendiese Befreiung. Sie befähigt den Menschen zur »Schau der Idee des Guten«.

Platon war überzeugt, dass jeder Mensch eine unsterbliche Seele habe und diese aus dem Bereich der Ideen, des überirdischen Seins, stamme. Nach dem Tod kehrt die Seele dorthin zurück. Jeder Mensch ist nach Platon ein Teil des vollkommenen Seins. Diese Vorstellung der unsterblichen Seele zieht sich von Platon ausgehend durch die Geschichte der christlichen, jüdischen und muslimischen Mystik. Bis in unsere Tage.

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