Читать книгу Jakobsweg Infos: 101 Dinge, die man über den Jakobsweg wissen muss - Renate Florl - Страница 13
Barfuß oder Bergschuh?
ОглавлениеWelcher Schuh ist für mich der richtige? Wer die Wahl hat, hat die Qual. Wer auf dem Jakobsweg einmal den Blick auf das Schuhwerk der Wanderer richtet, wird dabei eine enorme Bandbreite feststellen. Man sieht bei der Wahl der Schuhe alle Varianten: von leichten Flip-Flops über Sandalen, Lauf- und Trekkingschuhe bis hin zu festen Bergstiefeln, mit denen man locker einen Viertausender besteigen könnte. Doch vorneweg: Die Flip-Flops werden doch eher als Notvariante bei Blasen an den Füßen angezogen und sind auf großen Strecken des Camino nicht wirklich gut geeignet.
Jeder Pilger sollte sich daher rechtzeitig, am besten eine gute Zeit vor seiner Wanderung, Gedanken über sein Schuhwerk machen.
Das Motto »Wer gut geht, dem geht es gut« bekommt hier seine reellste Bedeutung. Die Schuhe sind neben dem Rucksack die wichtigsten täglichen Begleiter, mit denen die Freude am Unterwegssein steht – oder fällt. Wer schon vorher immer mal wieder zu Fuß unterwegs war, kennt die alte Faustregel: Bei Wanderschuhen gleich welcher Art sollte vorne an den Zehen noch eine Fingerbreite Platz sein. Bei Schuhen mit einer herausnehmbaren Innensohle lässt sich das sehr gut erkennen. Gleichzeitig sollen die Schuhe an der Ferse gut sitzen. Mit zu kleinen Schuhen bekommt man viel Ärger – es können Blasen durch Reibung entstehen oder auch der blaue Zehennagel ist ein Beispiel dafür. Zudem muss man berücksichtigen, dass der Fuß beim stundenlangen Gehen im Schuh sehr warm werden kann und damit oft auch größer wird. Und es ist noch lange keine Garantie, dass Schuhe aus dem Vorjahr immer noch gut passen – die Füße verändern sich im Laufe des Lebens.
Ob man sich für flache oder knöchelhohe Modelle entscheidet, liegt an der persönlichen Vorliebe beziehungsweise Konstitution und Trittsicherheit. Der Jakobsweg führt über alle Variationen von Wegarten: von Abschnitten auf Teerbelag über Feld- und Forstwege bis hin zu schmalen steinigen Pfaden bergauf und bergab. Ein Paar leichte Schuhe für den Abend (Crocs, Flip-Flops oder Trekkingsandalen) dürfen mit auf Pilgerschaft.
Wer spezielle Wandersocken verwenden möchte, sollte diese am besten bei der Anprobe bereits dabeihaben. Und: Auch mal eine Strecke ganz ohne Schuhe zu gehen, kann eine wunderbare Erfahrung sein.
Ein Tipp für den Schuhkauf
Wer sich neue Wanderschuhe zulegen möchte, macht dieses Schuhe-Anprobieren an einem Nachmittag oder Abend. Idealerweise ist man an diesem Tag dann auch schon eine Strecke zu Fuß unterwegs gewesen. Dann haben die Füße vielleicht in etwa die Form angenommen, die später derjenigen auf dem Camino ähneln wird.