Читать книгу Jakobsweg Infos: 101 Dinge, die man über den Jakobsweg wissen muss - Renate Florl - Страница 9
Оглавление5 Aufbruch
Jedes Pilgern beginnt mit dem Aufbrechen – jeden Tag aufs Neue
Sicher erinnern sich die meisten Pilger an ihren allerersten Aufbruch auf den Jakobsweg. Da waren neben erwartungsvoller Freude und Neugier bestimmt auch etwas Spannung und Ungewissheit, vielleicht auch mancher Zweifel mit dabei: »Habe ich auch wirklich alles eingepackt?«, »Wird alles gutgehen?«, »Schaffe ich es, täglich so viele Kilometer mit dem Rucksack zu wandern?«, »Sind es die richtigen Schuhe?«, »Finde ich jeden Tag ein Bett?«. Doch wer mehrere Tage oder Wochen am Stück unterwegs ist, wird merken: Der tägliche Aufbruch wird nach einigen Tagen dann doch recht schnell zu einer gewissen Routine. Die verschiedenen Handgriffe sitzen, alles hat seinen bestimmten Platz im Rucksack gefunden. Die bangen Fragen des Anfangs rücken durch positive Erfahrungen (hoffentlich!) mehr und mehr in den Hintergrund.
Was kommt in mir zum Vorschein?
Doch können wir uns auch fragen: »Was möchte in mir aufbrechen? Was möchte zum Vorschein kommen?« Dann richten wir unseren Fokus auf neue Qualitäten, die sich gerade in solch einer Auszeit, wie es eine Wanderung auf dem Jakobsweg ist, zeigen können. Genießen wir das Wandern durch die Natur – allen Spielarten des Wetters ausgesetzt – auf neue Art und Weise? Bekommen wir womöglich eine neue Wahrnehmung für die kleinen Dinge am Wegesrand? Wie erleben wir die Begegnungen unterwegs? Spüren wir, dass wir neue Wesensqualitäten wie beispielsweise Gelassenheit, Dankbarkeit, Zuversicht oder Mut entwickeln?
Lassen wir uns also überraschen, was der tägliche Aufbruch für uns persönlich bedeuten kann. Andersherum könnte man natürlich auch fragen: Ist der Aufbruch auf den Jakobsweg ein Ausbruch?
Aufbrechen und losgehen