Читать книгу Blinde Verzweiflung - Renate Gatzemeier - Страница 4

Оглавление

an ein und derselben Stelle gestanden. Sobald sie ihn gefunden hatte, betätigten ihre Finger den kleinen Schalter, der den durchdringenden Lärm verstummen ließ. Das Herz der Sechsundvierzigjährigen schlug laut und heftig, bis das Prozedere beendet war. Sie ahnte, dass ihr Mann sie bei diesem Unterfangen beobachtete und ihre Unbeholfenheit auskostete. Oftmals hörte sie beim Loslaufen das Klicken seiner Nachttischlampe, doch um seinen Unmut nicht unnötig herauszufordern, beklagte sich Linda nicht ein einziges Mal.

Bislang hoffte sie noch immer, dass der Wecker eines Tages auf ihrer Seite des Bettes stehen durfte.

Ein wohliges Kribbeln in der Magengegend übermannte Rüdiger Holm beim Anblick seiner demütigen Frau, die nicht immer ein derart unterwürfiges Verhalten an den Tag gelegt hatte. Früher verhielt sie sich ihm gegenüber ausgesprochen aufmüpfig und rücksichtslos, aber das war lange her und entsprach nicht mehr den aktuellen Gepflogenheiten.

Heutzutage musste Linda ihm ihre Dankbarkeit täglich aufs Neue beweisen. Dafür, dass er sie und ihren dämlichen Köter weiterhin hier wohnen ließ. Während sie das Bad aufsuchte,

Blinde Verzweiflung

Подняться наверх