Читать книгу Blinde Verzweiflung - Renate Gatzemeier - Страница 9

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hatte sich dabei die Fußsohle aufgeschnitten. Es gab keine Erklärung dafür, wie dieser Splitter dort hingelangen konnte. Nach diesem Vorfall träumte sie mehr als je zuvor von einem Fortgang. Doch abgesehen von den Drohungen, die er immer wieder ausstieß, stellte sie es sich sehr schwierig vor, im Alter von Mitte vierzig noch einmal ganz von vorn zu beginnen. Vor allem nicht in ihrem Zustand der Hilflosigkeit, wie er immer betonte. Allein der Gedanke daran, dass sie fliehen könnte, wenn nur der Mut dazu vorhanden wäre, ließ sie ihr Schicksal in seiner Gegenwart ein wenig leichter ertragen. Solange noch ein Fünkchen Hoffnung bestand, wollte sie den Glauben an eine bessere Zukunft nicht aufgeben.

Irgendwann einmal hatte sie ihren Mann geliebt, aber das war lange her. Sie sprachen schon seit langer Zeit nur noch das Notwendigste miteinander, hatten sich nicht mehr viel zu sagen. Sarah, ihr einziges Kind, war mittlerweile erwachsen und bereits vor fünf Jahren aus dem Elternhaus ausgezogen. Zu Lindas großem Leidwesen wohnte sie zusammen mit ihrer kleinen Familie mehrere hundert Kilometer von ihrem ehemaligen Zuhause entfernt. Wenn Linda sie und die Enkelkinder sehen wollte, musste sie zu ihnen

Blinde Verzweiflung

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