Читать книгу Brennpunkt Gastronomie - Rene Urbasik - Страница 2
ОглавлениеVorwort
Kürzlich las ich in einer Zeitschrift einen interessanten Artikel über das Benehmen der Menschen in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Autor vertrat die Ansicht, dass es oft die Mitreisenden seien, die eine Fahrt mit Bus und Bahn zur Tortur werden lassen. Leute, die ihre beträchtlichen Großeinkäufe auf sämtliche freie Plätze verteilen, Schichtarbeiter, die genau vor dir ihre Döner konsumieren und Jugendliche, welche sich lautstark über ihre Wochenenderlebnisse unterhalten. Die Liste der Verfehlungen ist lang.
Genauso verhält es sich mit Restaurantbesuchen. Hoffen Sie und Ihre Frau auf einen romantischen Abend im neuen In-Lokal? Dieser kann nur all zu schnell in einem Fiasko enden, wenn mal wieder sämtliche geistigen Amöben der Stadt Ausgang haben. Eine Horde betrunkener Fußball-Fans am Nachbartisch kann einem den Hochzeitstag komplett vermiesen, aber auch ein Mob schreiender Kleinkinder oder ein lautstark telefonierender Nachwuchs-Manager. Auch hier ist die Liste der Alptraumgäste jeden Restaurants lang.
Meine kleine Lektüre beschäftigt sich mit dem Leben in der Gastronomie, aus Sicht der Servicekräfte. Es wird auf das bewusste oder unbewusste Fehlverhalten der Gäste hingewiesen – kritisch, jedoch ohne anzuklagen, immer ironisch und humorvoll. Immer wieder tauchen in den Foren für Hotel- und Gastgewerbe Artikel auf mit Titeln wie „14 Gäste-Typen, die jeder kennt“, „Welche Sätze Kellner nicht mehr hören können“ oder „Die schlimmsten Gäste des Jahres“. Solche Artikel sind nicht nur für Gastronomen interessant, sondern auch für Restaurantbesucher.
Während Erstere anerkennend nicken und seufzen „genau so ist es“, erkennen die anderen sich vielleicht in den Beschreibungen wieder. Mit etwas Glück geloben sie Besserung und benehmen sich das nächste Mal disziplinierter. Ich habe quasi ein paar der Dinge, die sowohl Kellner als auch Gäste an anderen Gästen stören, in ein Buch verpackt. Diese Lektüre versteht sich nicht als Anklageschrift, sondern soll eher als Hilfestellung bei künftigen Restaurantbesuchen dienen.
Welche Stolpersteine erwarten beispielsweise Gäste, die mit ihren Hunden das Lokal betreten? Für den Fall, dass Hundebesitzer nicht zu blind oder ignorant sind und womöglich gar keine Stolpersteine sehen oder sehen wollen, habe ich ein paar nützliche Tipps aufgelistet.
Genau so verhält es sich mit Eltern, die ihren Nachwuchs in die Welt der Restaurants einführen. Mit kleinen Seitenhieben zeige ich, wie Wirte und andere Gäste oft unter verzogenen Kindern und deren gleichgültigen Erziehungsberechtigten leiden. Auch hier gebe ich Hinweise, wie man einen Restaurantbesuch für alle Seiten befriedigend gestalten kann.
In einem anderen Kapitel beschreibe ich die Tücken bei der Ausrichtung einer Hochzeitsfeier. Auch hier kommen nicht immer die Vorstellungen der Brautleute und die des Restaurantbesitzers auf einen gemeinsamen Nenner. Oft ist es nicht leicht, den Heiratswilligen zu vermitteln dass der Gastwirt durch jahrelange Erfahrungen gewisse Regeln aufgestellt hat, die doch dringend zu akzeptieren und zu beachten sind.
Nur so haben am Ende der Feier alle Seiten ein Erfolgserlebnis.
Auch gehe ich auf die Macht der Bewertungsplattformen im Internet ein und die oft gleichzeitige Ohnmacht der Gastronomen. Wer schreibt solche niederschmetternden Kritiken? Wie viel Wahrheit steckt hinter Behauptungen wie „unfähiges Personal und geschmackloses Essen“? Kann man positive Bewertungen kaufen?