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Kapitel 7

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Uns.

So ein kleines Wort. Aber wenn Axel es in seiner tiefen Whisky-Stimme aussprach, wand es sich mit der Hitze eines Samtseils um Lizzy. Ein Versprechen und eine besitzergreifende Behauptung, die winzige Risse in den Warnungen und Lektionen entstehen ließ, mit denen sie letzte Nacht ihren Entschluss untermauert hatte.

Beug dich vor.

Nur ein wenig.

Schau mal, wie er sich anfühlt.

Es wäre so leicht. Ein Verlagern ihres Gewichts würde ihn ermutigen. Es würde sie ihm nahe bringen, sodass sie seine Hitze so fühlen konnte wie letzte Nacht. Vielleicht könnte sie diesmal seine breite Brust an ihrer spüren und schauen, ob seine starken Arme sich um sie geschlungen so gut anfühlten, wie ihre Fantasie es ihr vorgaukelte.

Versau das nicht, Lizzy.

Du weißt, wie du bist. Wie du die Dinge verdrehst und Leute an dich heranlässt, die dir nicht nahekommen sollten.

Reiß dich zusammen.

Sie konzentrierte sich auf sein Brustbein. Auf das dunkelblaue T-Shirt und die Muskeln darunter. So zwanglos hatte sie ihn noch nicht gesehen. Die Jeans, die er damit kombiniert hatte, war abgetragen genug, um nahezulegen, dass er sie häufig anhatte, aber irgendwie schaffte er es dennoch, die Kombination aussehen zu lassen, als ob ein Designer sie zusammengestellt hätte. „Geschäftliches und Persönliches vertragen sich nicht gut.“

Näher kommende Schritte erklangen hinter ihr, wirkten aber leicht und nicht in Eile. Eine weibliche Stimme ertönte dazu, deren ausgeprägter schottischer Akzent nicht zu überhören war. „Axel McKee, sag mir nicht, du hättest das Mädel in die Ecke gedrängt, noch bevor du sie allen vorgestellt hast.“

Axel grinste und sagte leise: „Es verträgt sich sehr gut, Elizabeth. Und im Hinterhof gibt es eine ganze Reihe von Beweisen dafür. Aber momentan würde ich vorschlagen, dass du dich für einen wilden Ritt wappnest.“

Der Kommentar ergab überhaupt keinen Sinn, doch bevor sie nachhaken und eine Erklärung verlangen konnte, legte er eine Hand auf ihren Rücken. Er drehte sie zu einer Frau herum, die aus dem hinter ihnen liegenden Wohnzimmer kam. Sie war nicht größer als ein Meter sechzig und verglichen mit Lizzy winzig, aber so, wie sie auftrat, war klar, dass ihre Persönlichkeit überlebensgroß war. Ihr Haar – ein trendiger Bob in einer Farbe, die sie an dunkle Kirschen erinnerte – reichte ihr kaum bis zu den Schultern und passte zu ihrer restlichen Ausstrahlung.

„So!“ Die Frau wischte sich die Hände an einem Küchenhandtuch ab und warf es über eine Schulter, als sie vor ihnen hielt. Der Akzent war der erste Hinweis darauf gewesen, dass sie eine Verbindung zu Axel hatte, aber das Lächeln, das sie Lizzy schenkte, machte die direkte Verwandtschaft unmissverständlich deutlich. „Ich habe gehört, dass sich uns heute eine Berühmtheit anschließen wird.“ Sie reichte ihr die Hand. „Ich bin Axels Mutter, Sylvie McKee.“

Seine Mutter?

Auf keinen verdammten Fall. Die Frau, die vor ihr stand, war nie im Leben alt genug, um einen Sohn in Axels Alter zu haben. Und heilige Scheiße … apropos heikle Situationen. Hatte sie mitbekommen, wie Lizzy Axel abgecheckt hatte?

„Ich glaube, Ihr Sohn und sein Club sind berühmter als ich.“ Lizzy schüttelte ihr die Hand. „Ich heiße Lizzy Hemming.“

„Elizabeth“, korrigierte Axel und fuhr mit der Hand ihren Rücken hinauf, bis sie auf ihrem Nacken lag. „Und der Promistatus ist nur noch eine Frage der Zeit. Ma weiß, dass ich einen guten Geschmack habe.“

Sylvie hatte Lizzys Hand nicht wieder losgelassen, sondern bemerkte Axels vertraute Berührung an ihrem Nacken und seine Position neben ihr. Die offene Neugier auf ihrem schönen Gesicht verblasste und wurde von einem zärtlichen, wissenden Lächeln ersetzt, das um ihre Lippen spielte.

„Aye, mein Junge hat einen außergewöhnlich guten Geschmack.“ Sie zögerte nur einen Augenblick, als ob sie den Moment speichern und an einem heiligen Ort verwahren wollte, schließlich zog sie Lizzy nach vorn, damit sie Axels Platz übernehmen konnte. „Na, dann kommen Sie. Ich stelle Ihnen die vernünftigere Hälfte der Gruppe vor.“

„Vernünftiger … Das müssten wir ausdiskutieren“, sagte Axel, der hinter ihnen ging. Sein Akzent war während ihrer Unterhaltung nicht besonders ausgeprägt gewesen, aber jetzt schien er dank der Gegenwart seiner Mutter deutlicher zutage zu treten. „Allerdings gebe ich zu, dass es die besser aussehende Hälfte ist.“

„Besser aussehend, klüger und vernünftiger“, erwiderte Sylvie sofort.

Das Geplänkel zwischen ihnen dauerte an und zeigte eine Verspieltheit, die auf Respekt und Liebe basierte, die die meisten Leute nicht besaßen. Etwas, das sie mit ihrer Band und Rex ebenfalls teilte, aber nicht so innig wie zwischen Mutter und Sohn.

Sie sog es in sich auf. Sie erlaubte sich, die Anspannung loszulassen, die sie erfasst hatte, seit sie heute Morgen die Augen geöffnet hatte, und nahm ihre Umgebung einfach in sich auf. Wie das Foyer hatte das Wohnzimmer, durch das sie kamen, eine verdammt hohe Decke und diesen schicken Holzboden, der aussah, als ob er von Hand geschnitzt worden wäre. Die Einrichtung wirkte wie die einer italienischen Villa und stank förmlich nach Geld.

Aber die Küche.

Wow.

Viel Granit und Edelstahl überall, Platten mit Snacks und Soßen, Schüsseln mit Chips und genügend Platz, dass ein Team von fünf Sterneköchen gleichzeitig an die Arbeit hätte gehen können. Oder in diesem Fall: ein Team von sieben Frauen, von denen jede eine einzigartige Schönheit besaß – und die Lizzy offen anstarrten.

Der Drang, sich umzudrehen und direkt wieder nach draußen zu rennen, überwältigte sie fast. Wenn man sie mit einer Gitarre und einem Mikrofon vor eine riesige Menge stellte, war alles gut. Aber ein Zimmer voller Frauen, von denen sie nicht wusste, welche Gemeinsamkeiten sie hatten, war für sie die reine Folter.

Bevor sie eine Entschuldigung finden konnte, um in den Hinterhof zu den Jungs verschwinden zu können, zog Sylvie sie mitten hinein und wandte sich an die erste Frau, die fast genauso groß war wie Lizzy und silbergraues Haar hatte, das ihr wie ein Wasserfall über die Schultern fiel. Sie drehte das Wasser an der Spüle ab, wandte sich zu Lizzy um und lächelte. Obwohl sie eindeutig älter war als die anderen Frauen im Raum, hätten ihre klassischen Gesichtszüge und ihre verblüffend blauen Augen sie auf das Cover jedes Magazins bringen können.

„Ninnie“, sagte Sylvie, „das ist Axels Elizabeth.“

Axels Elizabeth? Lizzy sah sich im Raum um und entdeckte Axel, der mit einer Schulter am gewölbten Kücheneingang lehnte, die Arme verschränkt und ein enervierendes Grinsen im Gesicht.

Er zwinkerte ihr zu.

Lizzy sah böse zu ihm, dann wieder zu der wunderschönen Frau. „Eigentlich werde ich lieber Lizzy genannt.“

Die Frau lächelte, als ob sie die sprühenden Funken zwischen Lizzy und Axel sehr genießen würde. „Ich bin Ninette, Jace’ Mutter.“ Sie stellte sich an Lizzys freie Seite und deutete auf drei andere Frauen, die von dem wortlosen Match genauso amüsiert zu sein schienen. Eine hatte langes, braunes Haar mit so vielen Locken, dass die meisten Frauen neidisch wären, die zweite war aschblond und wirkte wie ein Abercrombie-Model und die dritte war eine schicke Brünette. Alle hatten verschiedene Drinks vor sich und schienen es sich richtig gemütlich gemacht zu haben. „Das sind Vivienne, Jace’ Frau, Gabe, die mit Zeke verheiratet ist, und Gia, die gerade Beckett unter die Haube gebracht hat.“

„Zeke besteht bei Gabe auch auf dieses Gabrielle-Ding.“ Sylvie öffnete einen Plastikbehälter und förderte etwas zutage, bei dem Lizzy ihr Einkommen von gestern Abend darauf verwetten würde, dass es hausgemachte Zitronenschnitten waren. „Wenn du mich fragst – ich finde das niedlich.“

Gabe lachte leise und schnappte sich einen Chip aus einer fast übervollen Schale mit Doritos, die vor ihr stand. „Es ist niedlich, außer er versucht, sich damit aus etwas herauszuwinden.“

Eine weitere Brünette an der Kücheninsel gluckste und rührte in einer riesigen Metallschüssel. „Er versucht doch eher, dich aus deinen Höschen zu winden.“ Sie betonte ihre Aussage mit einem deutlichen Klopfen ihres Löffels an der Schüssel, legte ihn auf die Granitarbeitsfläche und streckte die Hand aus. „Ich bin Natalie. Klang so, als ob du bereits meinen Sohn Levi und meinen Ehemann Trevor kennengelernt hättest.“

Sobald Lizzy ihre Hand losließ, deutete sie auf eine wunderschöne Frau mit langem, blondem Haar so hell wie Mondlicht, die neben ihr stand. „Das ist Knox’ Frau, Darya.“

„Schön, dich kennenzulernen“, sagte Darya. Sie hockte auf einer Stuhlkante, ein Weinglas locker in der Hand, und schien perfekt geeignet für ein Fotoshooting. Ihr russischer Akzent betonte nur ihr außergewöhnliches Aussehen. Sie neigte den Kopf in Richtung des großen Fensters, das auf den Hinterhof führte und die Männer zeigte, die sich um den Pool versammelt hatten. „Sind das die Männer deiner Band?“

Axel beobachtete sie so intensiv, dass es ihr schwerfiel, sich zu konzentrieren und nicht herumzuzappeln. „Ja, der Großteil.“

„Der Großteil?“, fragte Natalie.

„Rex ist kein Mitglied der Band. Er gehört mehr zur Familie.“

Gia drehte sich weit genug auf ihrem Stuhl, um einen besseren Blick zu erhaschen. „Welcher ist er?“

„Der Große mit dem grauen Haar.“

„Mmm“, murmelte Ninette neben ihr. „Der Sam-Elliott-Doppelgänger.“

„Wer ist Sam Elliott?“, fragte Vivienne.

„Ein Schauspieler“, warf Darya ein. „Knox und ich haben ihn vor ein paar Wochen in Road House gesehen.“

„Oh, ich habe ihn in dem Film geliebt.“ Sylvie stützte sich mit der Hüfte an der Kücheninsel ab, neigte den Kopf und besah sich Rex so, wie eine Frau ein verführerisches Outfit ansehen würde. „Er hat diese Ausstrahlung.“

„Langsam, Tiger.“ Axel drückte sich von seinem Platz am Türrahmen ab und kam ins Zimmer. „Das Ziel war, Elizabeth mitbekommen zu lassen, was wir so für Menschen sind. Nicht, dir weitere männliche Spielzeuge zu verschaffen.“

„Oh, den bekommt Sylvie nicht“, bestimmte Ninette, nach wie vor auf Rex konzentriert. „Den belege ich mit Beschlag.“ Sie runzelte die Stirn und sah zu Axel. „Und warum bist du immer noch hier?“ Sie scheuchte ihn zur Hintertür. „Kusch. Geh zu den Kerlen, trommle dir auf die Brust und sorge währenddessen dafür, dass Jace nicht die Hamburger verkohlen lässt.“

Vivienne spielte mit dem Stiel ihres Weinglases. „Äh, tut mir ja leid, aber Jace steht nicht am Grill.“

„Beckett auch nicht“, fügte Gia hinzu und warf Darya einen wissenden Blick zu.

„Ach Scheiße“, sagte Axel, der offensichtlich eine nicht ausgesprochene Nachricht empfangen hatte, und ging zur Schiebetür nach draußen. „Knox wird uns alle Dörrfleisch kauen lassen.“ In dem Moment, in dem das Glas zur Seite bewegt wurde, ertönten die leisen Klänge von alternativer Musik und tiefe männliche Stimmen. Er hielt, halb draußen, inne und warf einen etwas strengen Blick auf Sylvie und Ninette. „Ihr zwei bleibt besser brav.“

„Wir sind immer brav“, sagte Ninette.

„Sie wird so sicher wie ein Baby in den Armen seiner Mutter sein“, fügte Sylvie hinzu.

Axel schnaubte, aber in seinem Blick lag ein zufriedenes Glitzern. Er sah zu Lizzy. „Sag mir, was du trinken willst, Mädel, dann sorge ich dafür, dass du es bekommst.“

Ein Tequila wäre wirklich gut.

Oder, noch besser, eine ganze Flasche, denn wenn sie nach den neugierigen und frechen Mienen der Frauen um sich herum ging, brauchte sie eine Stärkung. Und sie war noch nie ein Weinfan gewesen.

Sie entdeckte eine schicke Flasche vor Gabe und schoss die Vorsicht in den Wind. „Hast du ein Bud Light?“

„Ich glaube schon.“ Er grinste, als ob er ihre Gedanken gelesen hätte, und warf ihr ein weiteres dieser Zwinkern zu, das sie an Orten spürte, an denen das nicht der Fall hätte sein dürfen. „Die Frauen werden sich gut um dich kümmern.“

Damit war er weg und ließ sie allein in einem Meer von Gedanken nach dem Motto Oh mein Gott, wie überlebe ich das.

Ninette ließ keine Sekunde verstreichen, sondern stellte sich an die Arbeitsfläche neben dem großen Herd, stützte die Hände am Rand ab und grinste breit. „Und jetzt, da wir allein sind … erzähl mir von deinem heißen Kumpel Rex.“

„Oh mein Gott, Ninette“, sagte Vivienne. „Du wirst sie verscheuchen, bevor sie auch nur Luft geholt hat. Willst du absichtlich dafür sorgen, dass Axel uns umbringt?“ Sie schnappte sich ihr Weinglas und bedeutete Lizzy, sie möge sich auf den freien Platz am Tisch setzen. „Wie wäre es, wenn du dich mal entspannst und uns erzählst, wie du angefangen hast, Musik zu machen? Jace sagt, du wärst eine Wucht auf der Bühne.“

Lizzy warf Natalie, die wieder das umrührte, was in der Schüssel war, und Sylvie, die gerade damit fertig wurde, Zitronenkuchen auf einen Teller zu stapeln, einen Blick zu. „Soll ich euch nicht lieber bei den Vorbereitungen helfen?“

Zum Beispiel etwas einkaufen fahren …

Oder mit dem Hintergrund verschmelzen, damit sie sich hier nicht zum Affen machte.

„Oh, das ist schon erledigt, Mädel.“ Sylvie eilte zur Ecke und stapelte den leeren Behälter auf die anderen, die dort bereits standen. „Das meiste davon haben wir gestern Abend vorbereitet. Natalie macht nur die Götterspeise fertig.“

„Ja, aber erzähl nicht den Jungs, dass wir hier nicht schuften“, meldete sich Gabe zu Wort. „Wir können sie unter anderem deshalb draußen halten, weil sie Angst haben, dass wir sie mitarbeiten lassen, wenn sie hier sind.“ Ein wissender Blick huschte über ihr Gesicht, und sie nickte in Richtung des Stuhls, auf den Vivienne gezeigt hatte. „Wirklich. Es ist okay. Wir mobben nur die Jungs.“

Gia gab ein Geräusch von sich, das äußerst wenig ladylike klang und vollkommen konträr zu ihrem Aussehen einer Südstaatenschönheit war. „Ich erinnere mich deutlich daran, dass ihr euch zusammengerottet und mich zum Kochunterricht geschleppt habt.“

„Ach, das war lustig, und das weißt du auch.“ Entweder spürte Ninette Lizzys Zögern oder sie war genauso tatkräftig wie ihr Sohn, denn sie ging dazwischen, führte Lizzy zum Tisch und nahm den letzten freien Platz neben ihr. „Also, erzähl mal. Wie bist du auf die Bühne gekommen?“

Lizzy zuckte mit den Schultern und machte es sich etwas bequemer. „Rex hat mir, als ich klein war, eine Gitarre geschenkt und mir beigebracht, wie man darauf spielt. Von da an ist alles einfach so … gekommen.“

„Schreibst du deine eigene Musik?“, fragte Darya.

„Anfangs nicht. Ich habe Coverversionen in Buchläden und Parks und so gespielt, bis ich einundzwanzig Jahre alt war. Dann habe ich herausgefunden, dass ich meine eigene Musik brauche, um höher hinaufzukommen. Es hat sich herausgestellt, dass es mir außerdem Spaß macht.“

„Genauso war Axel.“ Sylvie drehte sich vom Vorratsschrank weg und schloss die Tür hinter sich. „Er bettelte und flehte um eine Gitarre, die er in einem Pfandleihhaus gesehen hatte, bis ich nachgegeben habe. Er war ein richtiges Naturtalent und hat ein paar der schönsten Lieder geschrieben, die ich je gehört habe.“

„Oh Mann“, murmelte Ninette. „Es geht wieder los …“

Sylvie stürzte sich auf Ninette. „Was? Lizzy mag Musik und Axel auch. Ich bemerke nur die Gemeinsamkeiten. Außerdem singt der Junge wie ein verdammter Engel.“

Natalie schöpfte den Rest der Götterspeise in eine Glasschüssel. „Ich glaube, Engel und Axel sollte man nicht im selben Satz verwenden. Ich muss allerdings zugeben, als ich ihn an Weihnachten gehört habe, war ich vollkommen verblüfft.“

„Eben“, sagte Sylvie. „Es ist mir egal, ob er auf die Bühne geht wie Lizzy, aber sein Talent so zu verstecken, ist wirklich verdammt schade.“

„Ich verstehe es nicht“, bemerkte Lizzy. „Warum hat er aufgehört?“

Im Raum wurde es gruselig still, und Ninette und Sylvie sahen sich an wie zwei Leute, die keine Worte brauchten, um sich zu verstehen. Sylvie kniff die Lippen zusammen, als ob sie sich nur dadurch davon abhalten könnte, sich nicht auf gefährliches Terrain zu begeben, dann seufzte sie und ging zu Lizzy. „Die Einzelheiten sind nicht besonders schön. Nichts, was ich dir am ersten Tag erzählen sollte, weil er einen guten Eindruck bei dir hinterlassen will, also tue ich es nicht. Aber eines solltest du wissen.“ Sie hielt direkt neben Lizzys Stuhl und deutete auf das Zimmer um sie herum. „Alles, was du hier siehst – die Sicherheit und den Komfort, den Ninette und ich heute besitzen –, stammt daher, dass unsere Jungs wollten, dass wir es im Leben leichter haben. Der Rest der Männer macht dasselbe für ihre Frauen, damit sich keine von uns jemals wieder darum sorgen muss, dass uns etwas fehlt.“

„Ich glaube, ich verstehe nicht, inwiefern das etwas mit der Musik zu tun hat.“

„Weil Musik zu machen sein Traum war. Zu spielen. Zu schreiben. Zu singen. Alles. Aber er hat es aufgegeben, damit es mir gut geht. Das ist die Art von Mann, die mein Junge ist. Die Art von Mann, die sie alle sind.“ Sie lächelte etwas traurig und legte die Hand auf Lizzys Schulter. „Und nach dem, was ich sehe, Elizabeth, hat Axel sich dazu entschlossen, sich um dich zu kümmern.“

Stühle knarrten, weil manche ihr Gewicht verlagerten, und das gedämpfte Gelächter von Levi und Mary draußen wirkte wie ein Widerspruch zu dem drückenden Schweigen.

Vivienne nahm ihr Weinglas und räusperte sich. „Okay, das war ein ungemütlicher und sehr intensiver Moment mit zu vielen persönlichen Informationen für das neue Mädchen an seinem ersten Tag …“

Gabe kicherte und hob ihr schickes Bier zum Gruß. „Keine Sorge, du wirst dich daran gewöhnen.“

Da war sich Lizzy nicht so sicher. Okay, sie hatte nicht besonders viel Zeit mit Frauen an sich verbracht, aber diese Ladys waren entweder die entspanntesten, gastfreundlichsten und offensten Frauen der Welt oder sie hatten verdammt viel Alkohol getrunken, bevor sie angekommen war. „Ich glaube, es gibt nichts, woran ich mich gewöhnen muss. Axel ist nur ein möglicher Geschäftspartner.“

Gia lachte leise, und das, was Ninette von sich gab, klang fast wie das unweibliche Schnauben, das Lizzy bei den Jungs ausstieß.

„Mmm hmm“, sagte Natalie. „Vor langer Zeit haben wir alle mal gesagt, dass es nur was Geschäftliches ist.“

„Oh, zieh sie nicht auf.“ Ninette lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und legte ein gebräuntes Bein über das andere. „Sie wird es schon noch früh genug herausfinden.“

Da Vivienne die vernünftigste aus der Gruppe zu sein schien, konzentrierte sich Lizzy auf sie. „Was werde ich herausfinden?“

Vivienne lächelte mit einem Glitzern in den Augen, das in diesem Haus fast ansteckend zu sein schien. „Unter allen Männern, die du heute getroffen hast, gibt es keinen, der nicht Berge versetzen oder Geiseln nehmen würde, wenn er glauben würde, dass es uns glücklich machen würde. Und du, ob du es nun bemerkt hast oder nicht, scheinst die Neugier eines sehr entschlossenen Axel McKee erregt zu haben.“ Sie hob spöttisch salutierend das Glas. „Oder, wenn ich es deutlicher machen soll: Willkommen in der Familie.“

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