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Kapitel 8

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Apropos Geduld. Axel und Jace hatten ihr ganzes verdammtes Leben lang gemeinsam krasse Projekte gestemmt, aber Axel hatte das Gefühl, dass keines davon so eine Herausforderung gewesen war, wie Lizzys Vertrauen zu gewinnen.

Mary saß zwischen Lizzys Schenkeln auf dem Rand eines Liegestuhls am Pool, quietschte vergnügt, als sie erfolgreich einen weiteren Akkord gespielt hatte, und warf ihrer Mentorin ein breites Grinsen über die Schulter zu. Ihr ganzer Oberkörper wurde von der klassischen Martin D-28, die er aus seinem Zimmer geholt hatte, verdeckt, und sie schaffte es nur, den Klang zu erzeugen, weil Lizzy ihr half, die Saiten gegen den Gitarrenhals zu drücken. Mary war im siebten Himmel.

Levi saß dicht bei ihnen am Ende eines anderen Liegestuhls und konzentrierte sich auf jedes Wort, das Lizzy von sich gab.

In Badehose und ein Bohemia Weiss in der Hand, beobachtete Zeke das Trio von dort aus, wo sie sich zufällig im Außenbereich eingefunden hatten. Alle Brüder zeigten dieselbe gelassene Zustimmung. „Ich bin überrascht, dass sich die Band verabschiedet hat.“

„Wie wahr“, erwiderte Beckett. „Bei der Menge an Essen, die wir hatten, und so, wie sich die Mütter um sie gekümmert haben, dachte ich, sie wären eher daran interessiert, die Nacht hier zu verbringen.“

Jace schüttelte den Kopf und hob seinen Scotch von der Armlehne seines Stuhls. „Nein, das haben sie absichtlich getan.“

Nicht viel konnte seine Aufmerksamkeit von Lizzy ablenken, während sie mit den Kindern beschäftigt war, aber dieser kleine Satz schaffte es. „Ich dachte, Skeet sagte, sie müssten einem Kumpel beim Umzug helfen.“ Zumindest war es das, was Skeet zwischen dem Hauptgericht und dem Nachtisch erzählt hatte, als er Axel wie nebenbei gefragt hatte, ob er Lizzy später daheim absetzen könne.

„Ja, und das hätte ich ihnen auch abgekauft, wenn ich die vier nicht im hinteren Flur gehört hätte, als ich Viv eine Jacke aus meinem Zimmer holen wollte.“

„Ah, wie praktisch.“ Knox schnappte sich sein eigenes Bier und wackelte mit den Augenbrauen in Richtung Axel. „Klingt, als ob du Komplizen hättest.“

Das bezweifelte er nicht. Die reine Tatsache, dass Lizzy heute überhaupt aufgetaucht war, lag vermutlich mit daran, dass alle vier sie regelrecht hierher gezwungen hatten. Außerdem hatte Skeet ihm verdammt viele Fragen darüber gestellt, wie Axel Lizzys Aufmerksamkeit erregen wolle, was bedeutete, dass sie eher dafür waren, dass er sich einmischte, als dagegen. „Rex hing auch mit drin?“

„Ja. Er hat aus Loyalität zu Lizzy dafür gesorgt, dass Skeet derjenige ist, der sich bei dir meldet, aber sie wissen, dass das, was du anbietest, ein guter Deal für sie ist.“

„Ein Fremder auf der Straße wüsste, dass das was Gutes für sie ist“, warf Trevor ein. „Die Mütter mögen sich um ihre Band gekümmert haben, aber ich glaube, die Frauen haben es sich zur Aufgabe gemacht, einen Weg in ihr Herz zu finden.“

Ivan neigte den Kopf in Richtung seiner Tochter. „So, wie es aussieht, würde ich sagen, dass Mary am schnellsten ankommt.“

Danny lachte schnaubend. „Dieses Mädchen hat uns alle um den kleinen Finger gewickelt. Lizzy hat überhaupt keine Chance.“

Da hatte er recht. Seit er Elizabeth bei den Frauen zurückgelassen hatte, hatte er beobachtet, wie sie versuchte, sich in der Dynamik seiner Familie zurechtzufinden. Beim Geplänkel während des Essens hatte sie jeden mit offener Neugier angesehen. In den Momenten, in denen seine Brüder zärtlich mit ihren Ehefrauen umgegangen waren, hatte ihr Blick länger auf ihnen geruht. Der sehnsüchtige Ausdruck in ihren Augen war deutlich gewesen, als er sie dabei ertappt hatte, wie sie ihn bei einer Umarmung mit seiner Mutter beobachtet hatte.

Aber in dem Augenblick, als die Kinder sie erwischt hatten, nachdem ihre Band gegangen war? Ja, da war sie regelrecht dahingeschmolzen. Sie hatte ihre Rüstung vergessen und die Verwundbarkeit, die er in diesen frühen Musikstücken erhascht hatte, war zutage getreten.

Er wollte, dass sie diese Offenheit auch ihm schenkte.

Er wollte es, wie er noch nie etwas anderes gewollt hatte. Nicht mal eine Karriere in der Musikbranche. Was Wahnsinn war, weil er während des ganzen verdammten Abends nicht mehr als hier und dort eine leichte Berührung hinbekommen hatte.

Hierfür brauchte er definitiv Geduld.

Es war ein geheimes Katz-und-Maus-Spiel ohne Zurückhaltung, das vermutlich dazu führen würde, dass er die Wände hochging, bevor er endlich einen Kuss bekommen würde.

Becketts Stimme unterbrach seine Gedanken. „Oh, er ist vollkommen hinüber.“

Axel ließ den Rest seiner Eiswürfel im Scotch klirren und besah sich seine Brüder. „Wer ist hinüber?“

Jace kicherte und legte die Füße auf den Korbtisch. „Bruder, wir haben seit fünf Minuten mit dir geredet, und du hast kein Wort gehört, das wir gesagt haben.“

„Ich habe nachgedacht.“

Knox’ Lachen war so hinterhältig wie selten. „Oh, das wissen wir.“

„Also, wann haben wir unser Treffen?“, fragte Trevor.

Okay, vielleicht war er wirklich ein wenig abgelenkt gewesen, wenn er eine Unterhaltung überhört hatte, in der von der Notwendigkeit eines Treffens die Rede war. „Wie bitte?“

Beckett neigte den Kopf in Richtung Lizzy. „So, wie du sie ansiehst, glaube ich, dass da mehr ist als nur Geschäftliches, und offen gestanden habe ich den Tag herbeigesehnt, an dem du von deinem hohen Ross stürzt und endlich eine Frau für dich beanspruchst.“

„Amen“, fügte Knox hinzu.

Eine Inanspruchnahme.

Es war seltsam, das in Bezug auf sich zu hören. Und auch seltsam, dass es ihm so mangelhaft schien. Monatelang hatte Lizzy einen immer größeren Raum in seinen Gedanken eingenommen. Sie war ständig in seinem Kopf, so dass jede andere Aktivität eingeschränkt war. Ein Gedanke oder Bedürfnis, das er nicht abschütteln konnte. Verdammt, wenn überhaupt, war sie diejenige gewesen, die beim ersten Mal, als er sie gesehen hatte, ihren Besitzanspruch auf ihn erhoben hatte.

Aber diesen Schritt zu machen, war ein großes Risiko. Ein Geschäft, bei dem er möglicherweise nicht die Macht hatte, es zum Abschluss zu bringen.

Lizzy lächelte wegen etwas, das Mary gesagt hatte, und strich beruhigend über deren Hinterkopf. Beschützend. Geduldig. Zärtlich.

Wie würde sie mit ihren eigenen Kindern umgehen?

Mit seinen Kindern?

Die Gedanken schossen wie Blitze durch ihn, weckten jede Angst zum Leben und forderten sie gleichzeitig heraus.

Er behielt den Blick auf Lizzy gerichtet, die wie ein Anker fungierte, als ihm die verblüffende Wahrheit klar wurde. Seine Stimme war so tief, dass sie in seiner Brust vibrierte, aber mit jedem Wort legte sich endlich das Jucken, das ihn seit Monaten irregemacht hatte. „Alle sind hier. Wir brauchen keinen Keller und Richterhammer, um festzulegen, dass sie mir gehört.“

Niemand bewegte einen Muskel. Verdammt, so still waren sie vermutlich sein ganzes Leben lang nicht gewesen. Die Wärme der Juninacht drückte sanft auf sie nieder, da der Wind schwieg, als wäre er genauso verblüfft wie seine Brüder.

„Weiß sie das schon?“, fragte Jace.

Zur Hölle nein. Lizzy Hemming mochte auf der Bühne eine Powerfrau sein, die keine Gefangenen nahm, aber er würde sie nicht für sich gewinnen, wenn er es ihr um die Ohren knallte.

Nein, seine Elizabeth brauchte Zeit. Ein langsames Köcheln und Hinführen, dass sie das Risiko eingehen würde, das er sich vorstellte.

Und sie würden heute Abend anfangen, was bedeutete, dass es Zeit war, Marys und Levis Unterricht für beendet zu erklären und Zweisamkeit mit seiner Frau zu bekommen.

Er erhob sich und stellte sein leeres Glas auf den Tisch. „Noch nicht, und die Chancen stehen gut, dass sie sich mir bei jedem Schritt widersetzen wird.“ Er straffte die Schultern und sah Jace an. „Aber ich würde einen Krieg führen, um das in die Tat umzusetzen. Und ich werde gewinnen.“

Haven Brotherhood: Down & Dirty

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