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Kapitel 4: Annes Geheimnis

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Anne und Celia trafen sich regelmäßig dienstags abends im Bistro.

„Es war sehr schön neulich auf deiner Geburtstagsparty“, bestätigte Celia ihrer Freundin Anne. „Du hast so gestrahlt und warst so ausgelassen, dass ich dich fast beneidet habe. Du musst sehr glücklich sein mit deinem Jan“, stellte sie in den Raum.

„Ja, das bin ich“, erwiderte Anne und ihr Blick verriet, dass sie es sehr ernst meinte.

Celia und Anne kannten sich schon sehr lange und es gab wirklich nichts, was sie sich nicht anvertrauen konnten. Selbst über die intimsten Dinge und Vorlieben ihrer Männer sprachen sie völlig offen und sie kamen fast bei jedem Treffen auf dieses Thema, das sie natürlich gerne wälzten.

„Jan steht mehr auf Hintern als auf Busen. Für ihn gibt es nichts Schöneres, als wenn er mich von hinten nehmen und mir dabei auf den Allerwertesten oder sogar zwischen die Spalte schauen kann“, sagte Anne, was Celia sehr amüsant fand.

„Das kommt bestimmt noch von unseren Vorfahren, quasi von der Natur vorbestimmt. Wenn es die Affen treiben, dann auch meist von hinten. Eine Affendame, mit gespreizten Beinen auf dem Rücken liegend, habe ich bisher jedenfalls noch nicht gesehen. Bei uns ist das anders“, erklärte sie. „Mein Mann liebt Möpse über alles. Was ein Glück, dass ich genügend Holz vor der Hütte habe, sonst hätte er mich sicherlich schon längst verlassen“, scherzte Celia. „Er liebt es, mich von vorn zu nehmen und ich bin sicher, dass er beim Vögeln nicht in mein Gesicht, sondern auf meine Brüste starrt. Mein Hintern scheint ihn wenig zu interessieren.“

„Männer halt“, sagte Anne grinsend. „Ich bin sicher, Jan liebt mich sehr, aber beim Sex spielt das Visuelle natürlich auch eine große Rolle.“

„Sie können nichts dafür, ich denke, da sind sich viele Männer gleich.“

„Auf unsere Männer“, prostete Anne und hob ihr Glas. Das Thema war äußerst ergiebig, weshalb es ihnen an Gesprächsstoff nicht mangelte. Erst nach Mitternacht und dem Genuss von jeweils vier Cocktails, traten sie, gut gelaunt, ihren Heimweg an. Anne musste gerade über ihr Verhältnis zu Celia nachdenken. Ja, sie konnten sich einander alles anvertrauen. Trotzdem verschwieg sie ihrer Freundin eine Sache, für die sie sich mit Sicherheit brennend interessiert hätte. Niemand aus Annes Umfeld wusste etwas davon und so sollte es auch bleiben. Sie wollte das Risiko nicht eingehen, dass sich Celia vielleicht irgendwann einmal verplappern würde.

Anne kämpfte schon sehr lange mit ihrem schlechten Gewissen. Sie wusste nicht genau, warum sie es noch immer tat. Vielleicht brauchte sie es sogar auf irgendeine Art und Weise, weshalb sie es einfach nicht schaffte, ihr Tun endgültig zu beenden. Anne war nicht die Einzige, die in diesem Zusammenhang ein Tattoo an versteckter Stelle trug. Es befand sich an der Innenseite ihres linken Arms, nahe der Achsel. Natürlich hatte Jan das kleine schwarze Herz mit dem dicken roten Querbalken eines Tages entdeckt und nach der Bedeutung gefragt, aber Anne war vorbereitet und erklärte es mit einer Jugendsünde unter Alkoholeinfluss.

Lenas Hölle

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