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leben Ach, wie ist das Leben schön!

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Die Kinder sind prächtig geraten und beide aus dem Haus; die Enkelin, die süße kleine „Terroristin“, dürfen wir des Öfteren um uns haben, aber müssen selten. Zuhause ist es warm und wir wissen, wo wir morgen unser Essen herbekommen. All das als Besonderheit, als Privileg der geografischen Lage sowie unserer Zeit, welche bloß ein kleines Fenster der Geschichte gewesen sein wird. Kein Krieg seit mehr als 70 Jahren, so etwas hat es hier seit Jahrhunderten nicht gegeben. Aufgewachsen in einer heilen Umgebung, sauber, sicher, bequem, Wohlstandskinder eben. Aber immer wieder mit traurigen Ereignissen konfrontiert, mit Flüchtlingsdramen zum Beispiel, die uns in Mitteleuropa jedoch in Wahrheit nur sehr am Rande treffen. Seien wir ehrlich, was bedeuten eine oder zwei Millionen Menschen mehr unter uns 500 in der EU?

Die einzige wirkliche Bedrohung derzeit ist ein Virus. Covid-19, im Volksmund: Corona. Bedingt durch unser Leben, das uns in kürzester Zeit an jeden Ort der Welt bringt, und durch Lieferketten der Globalisierung, die Produkte oder Teilprodukte aus aller Herren Länder zusammenfügt, ist es überall zu finden. Und trotz riesiger Anstrengungen und Restriktionen wird das wohl auch noch ein bisschen länger so bleiben. Zumindest bis die meisten von uns dagegen geimpft sind.

Damit gehen aber auch Massenentlassungen einher, weniger Arbeit verteilt auf immer weniger Menschen. Eine rasant fortschreitende Digitalisierung, die alte Arbeitsstrukturen dramatisch ändern wird. Und eine vermutlich nicht zu vermeidende Konfrontation Alte gegen Junge. Die nicht (in Quarantäne) eingesperrt sein wollen, die meinen, dass die Älteren, die ihre Zukunft ohnedies schon hinter sich haben, ihnen ihre Arbeitsplätze streitig machen.

Wie dieses Match ausgehen wird, steht in den Sternen. Was wir aber schon heute wissen, ist: Wir werden langsam aussterben, wir re-produzieren uns nämlich zu wenig. Woher das kommt? Vielleicht daher, dass gemäß einer Berliner Altersstudie von Karolina Kolodziejczak und Denis Gerstorf rund ein Drittel der Senioren mehr Sex hat als die 20–30-Jährigen. Das hilft halt in Blickrichtung auf mehr Kinder wenig. Denn unsere Reproduktions-Verweigerung hat andere Gründe, wie zum Beispiel Angst vor Arbeitslosigkeit, große Karriere-Wünsche, traurige Aussichten für alleinerziehende Mütter, Religion, schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Es gibt also relativ und absolut immer mehr „Alte“. Doch was ist alt?

Ich muss fast nichts und darf fast alles!

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