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Augsburg, Dezember 1577

Die Familie Benzenauer besuchte mit den Mitarbeitern den protestantischen Gottesdienst in der Barfüßerkirche. Raymund aber war mit Remigius und Jos, den einzigen katholischen Angestellten Benzenauers, aus Freundschaft in den Dom zur sonntäglichen Messe gegangen, um dem ungeliebten Obergsell aus dem Weg zu gehen, und das, obwohl die Rehlinger Protestanten und Anhänger der Lehre Caspar Schwenckfelds waren. Von den Bildern, der Musik und den schönen Prozessionen im Dom war er beeindruckt, auch wenn dieser Prunk von seiner Familie als unwichtiges Beiwerk angesehen wurde.

Mit Karl hatte er sich oft über die Heiligen, den Papst und die Kirche unterhalten. Die Predigten, die im Dom gegen Protestanten, Juden und Türken gehalten wurden, empfand er als Anstiftung zu Hass und Hetze. Als er einmal seinem Onkel Hieronymus davon erzählt hatte, wie die Domprediger über Ketzer und Häretiker wetterten, versprach dieser ihm, ihn mit zu einer Witwe zu nehmen, die Konventikel abhielt, wie er sie von seinem Elternhaus gewohnt war.

»Du hättest schon viel früher kommen sollen mit diesem Problem, Raymund!«, hatte sein Onkel gesagt. »Ich war der Meinung, dass du mit den Benzenauers zu den Barfüßern gehen würdest.«

Das Ketzerdorf - In Ketten

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