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DIe Kandidatur, Sommer 2015

Ronald traf sich wie verabredet am nächsten Tag mit Steve Bacon, um die Kampagne zu besprechen und den Zeitplan für die nächsten Wochen seiner Kandidatur abzustimmen.

Außer ihnen beiden wusste niemand von diesem Treffen. Das würden Breaking News, die den ganzen Erdball erschütterten: Ronald Grump steigt in das Rennen um das Präsidentenamt ein! Steve stellte den Plan so vor, dass anzunehmen war, Ronald könne ihm folgen. Er wusste genau, sein Kandidat verfügte über eine extrem kurze Aufmerksamkeitsspanne.

„Ronald, wir wollen die einfachen Leute aktivieren, die Leute, die sonst nicht zur Wahl gehen. Weiße, unterprivilegierte Arbeiter, einfache Büroangestellte und am besten noch ein paar religiöse Randgruppen, die noch nie einem Kandidaten getraut haben. Menschen, die Washington hassen und alles, wofür es steht.“

Steve ließ die Worte auf Ronald wirken, der aber weder eine Reaktion zeigte noch sich irgendwie angesprochen fühlte. Ronald verzog sogar die Mundwinkel leicht nach unten. Okay, Runde eins war kein Treffer.

„Weiter, wir wollen einen Handelskrieg mit China und Europa anzetteln, damit wir besser in deren Märkte kommen und wir dort einfach und besser bauen können, um Immobilien, zum Beispiel in China, erwerben zu können oder ganze Firmen.“

Ronalds Miene hellte sich merklich auf. Runde zwei. Treffer!

„Wir wollen die Zuwanderung begrenzen und die illegalen Einwanderer aus den USA wieder rauswerfen, egal ob Kubaner oder Leute aus Puerto Rico, aber vor allem aus Mexiko, um diese Jobs dann den weißen Amerikanern zu geben.“

Ronald hatte fast ein Lächeln auf den Lippen.

Runde drei. Treffer!

„Ronald, wir wollen in Washington aufräumen und die korrupten Politiker vernichten, nach Hause schicken und durch unsere Leute ersetzen, die hart für Amerika arbeiten. Solche Leute wie Sie, Ronald, das sind die Leute, die wir in Washington sehen wollen. Leute, die Deals machen zum Besten für Amerika!“

Ronald hatte eindeutig ein fettes Grinsen aufgesetzt. Runde vier. Volltreffer, versenkt!

„Das klingt gut, Steve, ich sehe es schon vor mir, wie wir die Massen mobilisieren können. Ich bin kein Politiker, und ich hasse die Illegalen, und ja, ich will nach China expandieren.“

Steve applaudierte und nickte mit dem Kopf, wobei er hinzufügte:

„Wir streben die Kandidatur bei den Republikanern an, die Partei ist bekannt für ihre Nähe zu den großen Konzernen und ihre konservativen Ansichten, da punkten wir am schnellsten und können die anderen Kandidaten sofort schlagen, erst dann wenden wir uns gegen die Demokraten. Wenn uns das aus irgendeinem mir nicht vorstellbaren Grund nicht gelingen sollte, können wir Sie als unabhängigen Kandidaten ins Ziel bringen.“

Ronald war sichtlich erfreut, er sprang auf, nahm ein großes Glas Scotch in die Hand und fing an, wie wild im Büro auf und ab zu laufen. Dies war seine Art, sich zu sammeln. „Gut, Steve, und was sind jetzt die ganz konkreten nächsten Schritte?“

„Kurz gesagt, wir werden Sie Ende der Woche offiziell als Kandidaten um das Rennen ins Weiße Haus vorstellen. Die Vorwahlen beginnen in gut sieben Monaten, bis dahin müssen wir die anderen Kandidaten vernichten und eine Stimmung des Aufbruchs erzeugen. Sie sehen, es geht schnell zur Sache. Ich richte mir hier in der Nähe ein Büro ein, und wir treffen uns täglich zu einem Briefing. Das Wichtigste ist jetzt, wir müssen für all Ihre Fehltritte, so nenne ich sie mal, Gegendarstellungen erarbeiten. Damit fangen wir sofort an, unser Rechtsbeistand steht draußen vor der Tür und wird uns unterstützen.“

Die Grump-Affäre

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