Читать книгу Das Geheimnis der Toten von Zerbst - Roberto Schöne - Страница 10

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Als er auf das Grundstück einbog, dachte er wie beim ersten Besuch das Geld nicht stinkt. Ungeachtet dessen fuhr er an den gleichen Platz, wo er vor vier Tagen seinen Skoda geparkt hatte. Er stellte den Motor ab und stieg aus. Dieses Mal stand sie nicht in der Tür wie beim ersten Besuch. Darum betätigte Richie die Klingel. Als er keinen Klingelton hörte, versuchte er es erneut. Wieder ohne Ergebnis. Da die Tür einen Knauf hatte, brauchte er nicht erst zu prüfen ob sie verschlossen war. Es hätte Richie natürlich keine Mühe gekostet das Schloss zu knacken, aber das war Einbruch. Noch bevor er die ausladende Veranda mit dem großen Pool erreichte, sah er die kleine Seitentür. Sie stand offen. Als Zender keinerlei Geräusche hörte rief er halblaut: „Hallo“. Ein leichtes kratzen, aus der Gegend wo der Gang eine leichte Biegung beschrieb, lies Richie zusammenzucken. Seine rechte Hand zuckte unter die geöffnete Jacke, als er sie mit einem gemurmelten „Scheiße“, wieder zurück zog. Er trug keine Waffe. Aber der Reflex ist ihm derart ins Blut übergegangen das er schon mehrfach ins leere gegriffen hatte. In dem Moment schoss mit einem Affenzahn eine weiße Angorakatze an Richies Beinen vorbei und suchte ihr Heil in der Flucht. Aufatmend wischte sich Zender mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn. Offenbar war niemand zu Hause und die Tür hatte man nur für die Katze offenstehen lassen. Da Zender schon mal so weit vorgedrungen war packte ihn die Neugier und er beschloss das Haus zu besichtigen. In der ersten Etage befand sich das Schlafzimmer mit einem riesigen Bad, welches vom Flur als auch vom Schlafzimmer her begehbar war. Richie staunte nicht schlecht als er genau gegenüber die gleiche Zimmeranordnung vorfand. Ebenfalls ein Schlafzimmer mit Doppelbett und Bad. Er hatte sich gerade entspannt als er ein Geräusch wahrnahm, das er nicht einordnen konnte. Es kam offensichtlich aus dem Keller. Rasch ging er ins Erdgeschoss zurück und suchte die Tür die weiter nach unten führte. Er fand sie hinter der Außentür, durch die er das Haus betreten hatte. Lautlos schlich er hinab. Da war es wieder das Geräusch und nun konnte er es auch identifizieren. Es war das Rauschen von Wasser das ein Schwimmer beim kraulen erzeugte. Schon die nächsten beiden Schritte brachten ihn an eine Tür mit einer großen Glasscheibe drin, die ihm den Blick auf einen Pool im Keller bot. Die Bewegung des Wassers reflektierte das Sonnenlicht, das durch die Seitenfenster einfiel, und ein lustiges Licht – Schattenspiel an der mattblauen Decke verursachte. Die Darkow drehte in dem kristallklaren Wasser Bahn um Bahn. Richie trug keinen Schlips, aber ihm wurde plötzlich der Kragen des Hemdes, zu eng, so dass er den obersten Knopf öffnete. Unschlüssig legte er die Hand auf die Türklinke und überlegte ob er wieder gehen sollte. Doch als er daran dachte, dass er dann den ganzen Weg noch mal fahren musste, öffnete er und trat ein. Die Frau hatte am entgegengesetzten Ende der Bahn gewendet. Als sie wieder auftauchte, erkannte sie ihn. Sie verhielt auf der Stelle.

„Ach der Herr Zender. Ich hatte Sie gar nicht klingeln gehört.“

„Die Klingel scheint nicht zu funktionieren.“

„Ja richtig, die hatte ich gestern Abend abgestellt, und nun nicht mehr daran gedacht.“

„Soll ich draußen oder oben warten bis Sie so weit sind das ich berichten kann.“ Mit einem Schmollmund und Kopfschüttelnd entgegnete sie auf Richies Angebot: „Das kann aber dauern, ich habe gerade zu schwimmen begonnen. Leisten Sie mir doch ein wenig Gesellschaft. Oder noch besser, schwimmen Sie eine Runde mit.“

„Ich habe leider keine Badehose mit“, entschuldigte sich Richie.

„Aber Herr Zender, Badehose ist nicht Pflicht, ebenso brauchen Sie keine Badekappe.“ Wie zur Bestätigung schüttelte Susanne Darkow den Kopf. Dabei verwandelten sich ihre langen, blonden Haare in eine kreisförmige Wasserfontäne.

„Sie sind doch nicht etwa Prüde, Richie, so war doch Ihr Vorname?“ Er schüttelte zuerst den Kopf und danach nickte er. Als Antwort begann er sich langsam auszukleiden. Seinen Slip zog er zusammen mit der Hose herunter und zeigte was er zu bieten hatte. Mit einem eleganten Kopfsprung tauchte er in das kühle Nass. Er fand in der Tat dass ihm eine Abkühlung guttun könnte. Doch als er bei der Frau angekommen war dachte er dass dies eher ein Sprung in den Vulkan war. Susanne trieb in Rückenlage an der Wasseroberfläche. Ihr Schamhaar war mit vielen kleinen Wassertropfen übersät, die in der Sonne wie kleine Perlen glänzten. Von ihren wohlgeformten Brüsten lugten lediglich die Brustwarzen aus dem Wasser. Verdammt, dachte Richie, sie ist nackt. Das hatte er vom Beckenrand aus nicht wahrnehmen können. Doch was spielte das für eine Rolle? Sie spritzte mit Wasser nach ihm und er versuchte sie zu greifen. Dem Griff entwand sie sich und tauchte mit der Grazie einer Nixe unter ihm weg. Als Richie Susanne eine Weile durch den Pool gescheucht hatte flüchtete sie an den linken Rand und hielt sich an der Haltestange fest. Er folgte ihr und griff rechts und links von der Frau die Stange, so dass ihre Fluchtmöglichkeiten eingeschränkt waren. Er küsste sie. Erst zaghaft und als er keine Gegenwehr spürte immer fordernder. Sein Penis war von einem heißen Pochen erfüllt. Plötzlich griff Susanne nach diesem und umfasste ihn mit der rechten Hand. Sie übte einen leichten Druck aus, doch sonst nichts. Richie glaubte zu spüren wie Energie von ihr über diese Verbindung in seinen Körper floss. Noch nie hatte sich sein bestes Stück derart hart angefühlt. Er nahm noch wahr wie er in sie eindrang als sie ihn ihr Becken entgegen reckte. Sie vergaßen das Wasser rings um sich herum und gaben sich dem Gefühl des immer erneuten Eindringens hin. Irgendwann lag Susanne am Beckenrand über der Stelle wo es passiert war. Ihre Bauchdecke hob und senkte sich rasch. Sie versuchte die Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Richie lag neben ihr und schaute auf den schönen Körper. Er hatte den Kopf auf den rechten Arm gestützt und träumte einfach mit offenen Augen.

„Du bist gekommen um etwas über den Auftrag zu berichten?“

„Eher um zu sagen das er schief gegangen ist. Ich habe deinen Mann verloren und kann leider nicht sagen wo er sich aufhält.“ Susanne lächelte, was sie noch schöner machte.

„Wo hast du ihn verloren?“

„In Sachsen-Anhalt auf der Bundesstraße nach Dessau.“

„War er allein?“

„Nein…aber keine Frau wenn du das meinst.“

„Und nun…?“

„…bekommst du deine Anzahlung zurück. Schließlich konnte ich keine Ergebnisse liefern. Das sind nun mal meine Geschäftsgrundsätze.“

„Behalt das Geld, du hattest doch ein paar Ausgaben.“ Auch gut, Grundsätze müssen sich eben auch den Gegebenheiten anpassen können. Es entstand eine Pause und Richie hatte das Gefühl das Susanne noch etwas sagen wollte.

„Hast du noch Zeit?“

„Warum?“

„Ich möchte unser Spiel noch mal wiederholen.“ Wie als Entschuldigung blickte Richie auf seinen erschlafften Penis. Susanne rollte sich auf ihre linke Seite und stützte den Kopf mit ihrem Arm. Sie griff wieder nach dem Penis und hielt ihn fest in der rechten Hand. Sie erhöhte leicht den Druck. Doch sonst tat sie nichts. Und wieder entstand bei Richie das Gefühl einer Energieübertragung. Von dieser Art der Stimulierung hatte Zender noch nie was gehört. Als er stand neigte sie ihren Kopf herüber und berührte mit ihrer Zunge das Ende von Richies bestem Teil. Sie ließ die Zunge immer schneller kreisen bis Richie wollüstig aufstöhnte. Als er sich auf sie rollen wollte entzog sie sich seinem Griff und stand auf. Zender dachte schon dass sie ihn scharf gemacht hatte und nun gehen wollte, doch nach dem ersten Schritt blieb sie stehen. Susanne beugte ihren Oberkörper nach vorn umfasste die Knie mit der Hand, legte ihre Schultern auf und verharrte in dieser Stellung. Da war Richie schon hinter sie getreten und stellte fest dass er ohne große Verrenkungen die beiden Teile der Liebe miteinander versschmelzen lassen konnte. Nachdem er anfangs wie wild zugestoßen hatte verringerte er nun die Stoßfrequenz und faste sie fest an den Hüften.

„Stehst du bequem?“

„Ja…“, hauchte Susanne. „Besorg es mir. Stoß tiefer.“ Nachdem geschätzte fünf Minuten vergangen waren und beide immer noch die gleichen Bewegungen ausführten, sprach die Susanne.

„Mein Mann hat gestern angerufen.“ Als Richie an ihre Po backen gestoßen war stellte er die Bewegungen ein.

„Bist du sicher, dass es dein Mann war?“

„Mach weiter.“ Als Susanne einfach weiter regungslos stehen blieb und schwieg nahm Richie die Bewegung wieder auf. Sie blieb weiter passiv, aber das Spiel schien ihr zu gefallen. Richie legte aber nicht zu. Seine Gedanken waren schon lange nicht mehr hier.

„Ja ich denke, dass es mein Mann war“, fuhr Susanne irgendwann fort.

„Und was wollte er?“

„Mir sagen, dass er längere Zeit nicht nach Hause kommt.“

„Wie lange?“

„Vielleicht nie mehr.“ Vor Erregung hätte Richie ihn fast herausgezogen. Was ihn mehr erregte konnte er gar nicht mehr unterscheiden.

„Und wo ist er?“

„Das hat er mir nicht verraten.“

„Und das nimmst du jetzt einfach so hin? Das klingt ja als ob ihr euch getrennt habt.“

„Ja. Und er hat mir die Trennung mit zweihunderttausend D-Mark plus dem Haus hier versüßt.“

„Scheint dir ja wohl zu gefallen.“

„Warum nicht? Ich hatte sowieso kaum was von ihm. Da kann er auch gleich weg bleiben.“ Plötzlich hatte Richie die Lust vollkommen verloren. Irgendwie kam er sich bescheuert vor. Doch noch bescheuerter war es jetzt einfach zu gehen. Er beschleunigte seine Bemühungen, knetete Susanne die Lenden. Sie fing immer lauter an zu stöhnen. Und dann spürte er wie das glühende Feuer seinen Körper verließ. Selbst als er sich gelöst hatte stand sie weiter so da und zitterte. Mit der rechten Hand gab er ihr einen kleinen Schubs und sie fiel in das Wasser. Er brauchte keine Minute um sich wieder anzukleiden. Ein letzter Blick auf die Frau, die verträumt auf dem Rücken im Wasser trieb und leicht mit den Armen ruderte. Ohne Gruß verließ er den Pool Raum und ging zu seinem Auto. Als er das Grundstück verließ, dachte er, dass es sein perfidestes Verhör war das er je geführt hatte. War es überhaupt ein Verhör? Wo liegt die moralische Grenze? Eine gute Freundin wird ermordet und er betätigt sich als Witwentröster. War Darkow überhaupt tot? Tote telefonieren nicht. Richie schüttelte den Kopf und damit war für ihn die Sache erledigt. Hierher musste er nie wieder. Hoffte Ric zumindest. Er würde Susanne nie wieder sehen und sie auch nicht vermissen. Ein Abenteuer weiter nichts. Er war niemanden Rechenschaft schuldig. Ein verheirateter Ehemann der es im Zug mit der Schaffnerin trieb war da viel verwerflicher. Und schon kreisten seine Gedanken wieder um den Fall. Was hatte ihm das jetzt gebracht das der Darkow seine Alte verlassen hat und offensichtlich noch lebte. Andererseits konnte er auch tot sein. Und seine Ex-Klientin hatte nach der Nennung der Geldsumme eh nicht mehr auf den Mann am anderen Ende der Leitung geachtet. Und hatte auch kein Problem damit mit irgendeinem dahergelaufenen…nun gut so genau musste er seinen Status auch nicht definieren. Wahrscheinlich stand die Tür für den Gärtner offen und er war schneller gewesen. Vielleicht ist jetzt der Gärtner aufgerückt und gießt mal nicht die Blumen. Verdammt, und mit quietschenden Rädern kam sein Audi zum stehen. Fast hätte er eine Ampel bei Rot überfahren. Aber jetzt Konzentration mein Freund, sagte er zu sich selbst und verdrängte alle Gedanken. Ohne weitere Zwischenfälle kam er in Pirna-Copitz an.

Das Geheimnis der Toten von Zerbst

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