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Am Ostersonntag segeln nur ein paar dicke Wolken wie Wattebausche über den hellblauen Frühlingshimmel. Ein paar Vögel zwitschern.

Die Katze liegt nicht auf der Ofenbank, sondern sitzt draußen im Feld, welches sich braun und grau von der bereits saftig grünen und vom kräftigen Gelb des Löwenzahns belebten Wiese abhebt.

Wenn dann die Eier alle gefunden worden sind, die der Osterhase im Garten versteckt hat, geht man mit den Kindern an der Hand in die Kirche, gähnt gelangweilt und wartet nach dem Essen auf die Verwandten, die sich zum Kaffee angemeldet haben.

So irgendwie erwartet man sich Ostern – wenn man nicht gerade auf dem Weg nach Lignano im Stau steht.

Doch dieses Jahr sollte vieles ganz anders kommen. Schon am Gründonnerstag zeichnete sich ab, dass heuer der (ORF-) Wettergott den Frischluftfetischisten gehörig ein Ei legen würde – reichliche Niederschläge, Schnee bis in die Niederungen und kaum Aussicht auf Besserung.

Die Folge waren noch ausgedehntere Staus als üblich und katastrophale Unfälle auf den Routen nach Süden. Lediglich die fehlenden Tagesausflügler am Ostersonntag wirkten sich positiv auf die Unfallstatistik aus.

Wie schon am Karfreitag und am Karsamstag regnete es auch am Sonntagmorgen. Unaufhörlich trommelte der Regen auf das Garagendach vor dem Fenster. Den Kindern war es egal, wo der Hase die Nester versteckt hatte, drinnen oder draußen, draußen oder drinnen – die Hauptsache war, dass er überhaupt ein paar von den zarten in Silberfolie gewickelten, luftgefüllten Versuchungen für sie zusammen mit bunten Eiern und der neuen Playstation auf Gras gebettet hatte.

In Wien musste die Frau Polizeirat heuer alleine die mit Schokolade verschmierten Gesichter der Enkel waschen, bevor es dann zur Kirche ging, der Gatte war leider vom Dienst unabkömmlich.


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