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KLEINE GESCHICHTE DES SNOOKER

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Lange Zeit war Snooker eine rein britische Angelegenheit. Erfunden wurde das Spiel im Jahr 1875 von britischen Soldaten in der Kronkolonie Indien. Es war Monsunzeit, draußen stürzten die Wassermassen vom Himmel und die unterbeschäftigten Offiziere schlugen die Zeit im Offizierscasino tot. Ein junger Lieutenant namens Neville Chamberlain (nicht der spätere Premierminister) experimentierte damals im Offizierscasino mit der Billardvariante Black Pool herum, bei der 15 rote und eine schwarze Kugel verwendet wurden. Chamberlain ergänzte den Aufbau um einige farbige Kugeln. Die anwesenden Spieler nannte er angeblich „snookers“, in Anlehnung an die Bezeichnung für Kadettenneulinge an der Royal Military Academy in Woolwich, da sie ja alle Neulinge bei dem von ihm gerade erfundenen Spiel seien (so zumindest die gängigste Erklärung). Der Name wurde auf das ganze Spiel übertragen und blieb haften. Chamberlain und sein Regiment, das übrigens bis heute sehr stolz auf seine Rolle bei der Erfindung des Sports ist, wurden später nach Ootacamund in die südindische Region Tamil Nadu versetzt, wo sie sich dank des regenreichen Wetters und der grünen Landschaft ausgesprochen heimisch fühlten. Dort spielten sie im vornehmen Ootacamund Club, auch „Snooty Ooty“ genannt, einem 1841 im Kolonialstil errichteten Gentlemen’s Club, weiter. Snookerenthusiasten, die sich auf eine Pilgerreise begeben wollen, werden heute im Club, umgeben von Tiger- und Leoparden-Jagdtrophäen, einen Original-Snookertisch aus der damaligen Zeit vorfinden.

Von Ootacamund aus verbreitete sich Snooker in der Welt, zuerst in Indien und Anfang des 20. Jahrhunderts allmählich auch in Großbritannien. Die erste Snooker Championship der Amateure wurde 1916 mitten im Ersten Weltkrieg ausgetragen. Daraus ging später die English Amateur Championship hervor, die somit als ältestes Snookerturnier der Welt gilt. Mit Ausnahme der Kriegsjahre von 1941 bis 1945 fand die Meisterschaft bis heute in jedem Jahr statt. Die genauen Ergebnisse aus den ersten Jahren (bis 1920) sind allerdings nicht überliefert. Bis 1926 wurden die Matches durch die kumulierten Punkte aus sieben Frames entschieden; erst in der Folge stellte man auf das heute bekannte Format um, bei dem eine bestimmte Anzahl an Frames gewonnen werden muss. So wurde 1927 „best of 7“ gespielt – ein Vorläufer der heutigen Kurzformate. Als in den letzten Jahren eine Reihe von Turnieren über diese kurze Distanz eingeführt wurde, bereitete das vielen Traditionalisten große Bauchschmerzen; man kann in dieser „Neuerung“ aber auch eine Rückkehr zu den Wurzeln sehen. 1919 wurden die bislang uneinheitlichen Regeln festgezurrt und man führte die Re-spotted Black ein, um jeden Frame mit einem Gewinner enden zu lassen – ein genialer Einfall, um die Dramatik des Spiels weiter zu steigern, wie wir schon so oft feststellen konnten. Noch einmal kurz erklärt: Herrscht am Ende eines Frames Punktegleichstand, so wird der schwarze Ball noch einmal auf seinem Spot aufgesetzt. Daraufhin wird eine Münze geworfen und der Gewinner des Münzwurfs entscheidet, wer mit Ball in Hand beginnt. Die nächste Wertung (egal ob Pot oder Foul) entscheidet dann den Frame: Locht ein Spieler Schwarz korrekt, hat er den Frame gewonnen; begeht er ein Foul, so hat er den Frame verloren. Das hat natürlich eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Elfmeterschießen und treibt die Spannung auf die Spitze. Auf YouTube sei zum Beispiel das Masters-Finale 1998 Hendry versus Williams (damals noch mit voller Haarpracht) empfohlen. Fünf Minuten Drama pur, in denen mehrere scheinbar doch so einfach lochbare Bälle verschossen wurden! Das bessere Ende hatte – auch diesmal – Mark Williams!

Die nächste Ära, die Snooker professionalisierte, stand im Zeichen eines einzigen Mannes: Joe Davis, Sohn eines Bergmanns und späteren Kneipenwirts aus Derbyshire, sollte den Sport über Jahrzehnte dominieren. 1927 war er Mitorganisator der ersten Snookerweltmeisterschaft, der Vorläuferin des heutigen Turniers, und gewann diese durch einen Sieg von 20:11 Frames gegen Tom Dennis. Wobei: 1927 als Austragungsjahr ist nicht ganz präzise. Denn damals wurde die WM nicht als geschlossenes Turnier ausgetragen, sondern als eine Serie von Matches – die erste Weltmeisterschaft begann also bereits 1926. Austragungsort war Birmingham, das Teilnehmerfeld bestand aus zehn Spielern, das Preisgeld betrug stolze sechs britische Pfund und zehn Pence. Der Pokal, den Joe Davis damals in Empfang nahm, ist übrigens derselbe, den der jeweilige Weltmeister auch heute erhält; lediglich der Fuß wurde zwischenzeitlich erneuert, weil weitere eingravierte Namen auf ihm Platz finden mussten. Der WM-Pokal dürfte damit zu den ältesten Sporttrophäen der Welt gehören. Joe Davis hatte ihn höchstpersönlich vor der ersten WM von den Antrittsgeldern der Teilnehmer gekauft.

Davis gewann anschließend jede Weltmeisterschaft, bis er ab 1946 nicht mehr bei diesem Turnier antrat, und hält bis heute mit 15 sukzessive gewonnenen Titeln den Rekord in dieser Kategorie (auch die WM wurde in den Kriegsjahren von 1941 bis 1945 nicht gespielt). Dem Publikum gefiels: Der ersten WM nach dem Zweiten Weltkrieg wohnten über einen Zeitraum von zwei Wochen zweimal täglich 1200 Zuschauer bei. Danach setzte Joes Bruder Fred die Familientradition fort und gewann 1948 seinen ersten von insgesamt acht WM-Titeln. Von 1946 bis 1949 wurden im WM-Finale jeweils 145 Frames gespielt! Das Endspiel zog sich also über mehrere Wochen. Der Grund dafür war, dass es damals noch keine Sponsoren gab, das Preisgeld musste also ausschließlich durch Zuschauereinnahmen finanziert werden. Und so galt: Je mehr Sessions gespielt wurden, desto mehr Tickets konnte man verkaufen. Fernsehbilder des Events wurden 1950 zum ersten Mal von der BBC übertragen – ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Snooker.

Kurios: Die WM 1952 ging komplett ohne britische Beteiligung über die Bühne, was aber an dem skurrilen Umstand lag, dass insgesamt nur zwei Spieler an ihr teilnahmen: der Australier Horace Lindrum und der Neuseeländer Clark McConachy. Der Grund: Nach einem Disput zwischen den meisten Profispielern und dem Billiards Association and Control Council (BACC) hatte Titelverteidiger Fred Davis ein Konkurrenzturnier ins Leben gerufen, die Professional Matchplay Championship (PMC), die von 1952 bis 1992 ausgetragen und zwischen 1952 und 1957 als offizielle WM anerkannt wurde. Im Jahr 1952 gab es absurderweise also zwei Snookerweltmeisterschaften, wobei die zwischen Lindrum und McConachy ausgetragene WM von fast niemandem anerkannt wurde. Als dann Neil Robertson 2010 Weltmeister wurde, ließ Lindrums Familie aber trotzdem für die Geschichtsbücher wissen, dass nicht Neil, sondern Horace der erste Australier sei, der den Titel geholt habe.

Doch zurück zu Joe Davis: Am 2. Januar 1955 spielte er das allererste anerkannte Maximum Break. Das geschah allerdings im Rahmen einer Exhibition, nicht in einem Turnier, weshalb dieses Maximum auch nicht in den offiziellen Listen auftaucht. 1956 brachte der zu diesem Zeitpunkt bereits als „Grandfather of Snooker“ titulierte Davis dann noch die Bibel des Snookerspieles heraus: How I Play Snooker. Für Steve Davis und seinen Vater Bill, der ihn trainierte, war dieses Buch ein ständiger Begleiter, das sie stets zurate zogen. Mehr geht nicht. Oder doch? Am 26. Oktober 1959 stellte Joe Davis mit Snooker Plus eine Erweiterung des gewöhnlichen Snooker vor. Wie damals schon Neville Chamberlain erhoffte auch er sich durch zusätzliche farbige Bälle (in diesem Fall zwei an der Zahl: orange und lila) ein spannenderes Spiel. Diese Erweiterung setzte sich jedoch nie durch.

War der Sport 1948 noch auf dem Höhepunkt seiner Popularität, so ging es in den 50er-Jahren bergab. Joe Davis war 1946 von der WM zurückgetreten, spielte aber in anderen Turnieren und Exhibitions weiter, was dem Hauptevent des Sports einen empfindlichen Dämpfer versetzte, denn jeder wusste ja, dass der beste Spieler nicht teilnahm. Doch im Juli 1969 trat ein Ereignis ein, das Snooker in der Beliebtheitsskala wieder ganz nach oben katapultierte und die Grundlage für die Main Tour, wie wir sie heute kennen, legte.

Als Ende der 60er-Jahre in Großbritannien das Farbfernsehen eingeführt wurde, suchte die BBC nach geeigneten Programmen, bei denen die Vorteile eines Farbfernsehers gegenüber dem alten Schwarz-Weiß-Gerät klar zutage traten. David Attenborough, damals einer der Verantwortlichen bei der BBC, fand, dass Snooker die ideale Sportart zum Propagieren des Farbfernsehens sei, denn das Spiel lässt sich wesentlich leichter verfolgen, wenn die Ballfarben erkennbar sind. So kam Snooker in Form der wöchentlichen Sendung Pot Black ins britische TV und wurde dort sehr schnell erfolgreich. Bei Pot Black wurde immer nur ein Frame gespielt, das kurze Format machte Snooker zum idealen Füller für Programmlücken. Natürlich war alles Monate vorher aufgezeichnet worden und die BBC hatte die Spieler zu strengstem Stillschweigen hinsichtlich der Ergebnisse verpflichtet. In den 70er-Jahren war Ray Reardon, ein ehemaliger Bergarbeiter und Polizist, mit sechs WM-Titeln der führende Spieler. Ein anderer Spieler stahl ihm jedoch die Schau und steigerte die Popularität und Öffentlichkeitswirksamkeit (beziehungsweise Skandalträchtigkeit) von Snooker: der Belfaster Alex „Hurricane“ Higgins, der einen rasanten und nicht immer regelkonformen Spiel- und Lebensstil pflegte. Weitere Highlights in den 70ern: Sponsoren, vor allem aus der Tabakindustrie, wurden auf Snooker aufmerksam und die BBC erhöhte die TV-Schlagzahl durch Senden von Highlights der WM sowie eines neuen Einladungsturniers, dem Masters. Außerdem fand die WM 1977 ein neues, permanentes Zuhause – The Crucible Theatre in Sheffield. Eigentlich war dies ein Zufall: Mike Watterson, der damalige Promoter der WM, war auf der Suche nach einer neuen Heimat für das Event. Da gab ihm seine Frau Carol den Tipp, sich doch einmal das Crucible anzusehen. Sie hatte dort ein Theaterstück gesehen und war der Meinung, der Theaterkomplex eigne sich auch perfekt für die WM.

1979 betraten dann zwei Figuren die Bühne, die dem Sport nachhaltig ihren Stempel aufdrücken sollten: Steve Davis, ein scheuer und etwas steif wirkender junger Spieler mit roten Haaren, und sein Manager, der extrovertierte, mit allen geschäftlichen Wassern gewaschene Barry Hearn. Die beiden, die später auch gute Freunde wurden, haben übrigens nur ein einziges Mal einen schriftlichen Vertrag abgeschlossen. Das war 1978, bevor Steve offiziell Profi wurde. Unterzeichnet haben sie den Vertrag an einem Laternenpfahl in Blackpool. Das Powerduo Davis und Hearn mischte in den 80ern die Snookerwelt auf: Davis, indem er Titel um Titel gewann und sich sieben Jahre lang an der Spitze der Weltrangliste hielt, und Hearn durch seine Firma Matchroom Sport, die Spieler unter Vertrag nahm und unabhängige Turniere ausrichtete. Typisch war übrigens die Reaktion von Hearn, nachdem Davis das legendäre Finale von 1985 gegen Dennis Taylor verloren hatte. Davis berichtete später, Hearn habe am Abend noch gemeinsam mit ihm getrauert, am nächsten Morgen dann aber umgehend Dennis Taylor unter Vertrag genommen. Trotz dieser traumatischen Niederlage wurde Steve Davis in den darauffolgenden drei Jahren wieder Weltmeister, seinen sechsten (und letzten) WM-Titel holte er 1989 überlegen mit 18:3 gegen John Parrott. Er schien unbezwingbar. Doch dann trat ein junger Mann aus Schottland auf den Plan: Stephen Hendry.

Wie Davis die 80er-Jahre, so dominierte Hendry die 90er. Sein Rekord von sieben WM-Titeln und der Gewinn von 36 Ranking-Events ist bis heute ungebrochen. Derzeit wird heiß diskutiert, ob Ronnie O’Sullivan das Format habe, sich auch diese Rekorde zu holen. Möglich ist es. Bei der heutigen großen Anzahl an Ranking-Titeln könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass Ronnie den Rekord von 36 Siegen knackt; mehr als sieben WM-Titel zu holen wird allerdings extrem schwer. Doch Hendrys Bedeutung für den Sport reicht weit über solche Statistiken hinaus, denn er revolutionierte die Art und Weise, Snooker zu spielen. Bevor er die Bühne betrat, waren niedrige Breaks und ein ausuferndes Safety-Spiel an der Tagesordnung. Hendry hingegen spielte viel aggressiver, nahm Bälle in Angriff, bei denen die anderen Spieler eher mit einer Safety ausgestiegen wären, und war immer bestrebt, den Frame mit nur einem einzigen Break für sich zu entscheiden. Sein Spielstil wurde zum Vorbild für eine neue Generation von Snookerspielern, darunter ein Trio, das 1992 ins Profigeschäft einstieg.

Ronnie O’Sullivan, John Higgins und Mark Williams werden heute als die „goldene Generation von 1992“ oder „Holy Trinity“ (heilige Dreieinigkeit) bezeichnet. Kein Wunder, gewannen die drei doch zwischen 1998 und 2013 zusammen elf der insgesamt 16 WM-Titel! O’Sullivan führt nach aktuellem Stand die Liste mit fünf gewonnenen WM-Titeln an, gefolgt von Higgins mit vier und Mark Williams, unserem amtierenden „Nackt-Weltmeister“, mit drei Titeln. Dass Anfang der 90er-Jahre auf einmal so viele talentierte junge Spieler hochkamen, war vor allem der Entscheidung der WPBSA (World Professional Billiards and Snooker Association, hervorgegangen aus dem BACC) aus dem Jahr 1991 zu verdanken, die Rankingturniere für jeden Spieler zugänglich zu machen, der bereit war, das Startgeld zu zahlen. Statt wie bisher 128 gab es nun plötzlich 700 Profispieler, darunter auch das eben erwähnte Trio. Doch trotz dieser geballten Spielpower war im neuen Millennium etwas faul im Snooker-Staate Großbritannien. Aufgrund der wirtschaftlichen Probleme des Landes machten immer mehr Snookerclubs dicht. Andere Sportarten wie der omnipräsente Fußball (die Premier League wurde 1992 gegründet) verdrängten Snooker und mit dem sinkenden öffentlichen Interesse nahm auch das Interesse der Fernsehsender ab, die Matches zu übertragen. Und dann wurde auch noch das Sponsoring durch Tabakkonzerne verboten, was die Kassen empfindlich leerte. Die Folge: Die Preisgelder sanken (auf 3,5 Millionen Pfund), die Zahl der Turniere ging zurück (es gab nur noch sechs vollwertige Ranking-Events). Höchste Zeit, neue Besen kehren zu lassen und neue (globale) Märkte zu erobern.

Der neue Besen war ein alter Bekannter: Barry Hearn. Mit gewohnter Energie krempelte der 2009 zum Vorsitzenden der WPBSA Gewählte den Sport um – mit durchschlagendem Erfolg. Den Namen in die Debatte geworfen hatte Ronnie O’Sullivan. Plötzlich waren alle elektrisiert. Snooker nach Jahren des Missmanagements endlich wieder in die Hände eines Vollprofis zu geben, schien die letzte Chance für den Sport. Allerdings hatte Hearn selber gar nicht so richtig Lust auf den Job. Mit seiner Firma Matchroom Sport war er überaus erfolgreich und ausgelastet. Am Ende war es eher das Gefühl alter Verbundenheit, das ihn dazu veranlasste, seine Meinung zu ändern. Und natürlich die Tatsache, dass sein Freund Steve Davis ihn intensiv bearbeitete. Schließlich war Snooker einmal die Keimzelle für Matchroom Sport gewesen, mit Snooker hatte die erfolgreiche Karriere des Geschäftsmanns Barry Hearn ursprünglich begonnen. Zunächst übernahm er den Vorsitz der WPBSA, die im Kern eine Spielervereinigung ist (ähnlich wie die ATP im Tennis). In dieser Funktion analysierte er mit seinem Team die Situation und vertiefte sich in die Geschäftsbücher, bevor er seinen Vorschlag unterbreitete. Die WPBSA besaß schon seit Längerem eine Tochterfirma, World Snooker Limited, die für die kommerzielle Seite der Main Tour verantwortlich war. 51 Prozent der Anteile dieser Tochterfirma sollten auf Hearn beziehungsweise auf Matchroom Sport überschrieben werden. Hearn wollte das Sagen haben und so verhindern, dass Funktionäre oder Spieler ihm in geschäftliche Dinge hineinreden konnten. Im Gegenzug versprach er mit einem Fünfjahresplan eine kontinuierliche Steigerung des Preisgelds; sollte er in einem Jahr die zugesagte Summe verfehlen, dann würden seine 51 Prozent entschädigungslos wieder an die WPBSA zurückfallen. Dieser Plan war nicht unumstritten, aber in einer außerordentlichen Hauptversammlung stimmten die Spieler mit knapper Mehrheit zu. Zumindest finanziell hat es sich unter dem Strich für sie gelohnt: In bisher jedem Jahr lag das Gesamtpreisgeld höher als von Hearn versprochen. Den Vorsitz in der WPBSA legte Hearn nach der Übernahme von World Snooker Limited nieder, sein Nachfolger in diesem Amt ist Jason Ferguson, der den Sport als Ex-Profi bestens kennt, aber auch Erfahrung im Wirtschaftsleben und in der Verwaltung besitzt.

Heute gibt es pro Saison über 20 Rankingturniere und insgesamt knapp 30 Events, bei denen ein Preisgeld von 14 Millionen britischen Pfund (fast 16 Millionen Euro) ausgeschüttet wird. Auch in Großbritannien ist Snooker inzwischen wieder im Aufwind. Doch um sein volles Potenzial auszuschöpfen, musste es in die Welt hinausziehen und seine Fanbase erweitern. Heute ist Snooker ein globaler Sport, der von über 120 Millionen Menschen weltweit gespielt und von 500 Millionen Zuschauern im Fernsehen verfolgt wird. Es gibt zudem Bestrebungen, die Sportart ins Programm der Olympischen Spiele aufzunehmen; bei den World Games werden bereits Medaillen im Snooker vergeben.

Die faszinierende Welt des Snooker

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