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7.

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Die anderen waren nicht minder überrascht. Sie umringten ihn plötzlich alle und sahen über seine Schulter auf das traumhaft schöne Bild. Es gab den ganzen Zauber von Polynesien wider, und durch die Präsenz des berühmten Dreimasters erlangte es sogar etwas Mystisches.

„Das ist ja nicht zu fassen“, sagte Ben Brighton. „Wann ist Francis Drake denn hier gewesen?“

„Drake?“ Thomas Federmann wiederholte den Namen etwas verwundert.

Shane tippte mit dem Finger auf das Bild. „Drake, der Kapitän dieses Schiffes. Einer der größten und berühmtesten Korsaren Ihrer Majestät, Königin Elizabeth I. von England.“

„Ihr müßt schon entschuldigen, aber ich konnte mich an seinen Namen nicht mehr erinnern“, erwiderte der Deutsche. „Also, ich weiß nicht mehr genau, wann er hier aufgetaucht ist, aber ich schätze, es liegt schon mehr als zwei Jahre zurück. Ich entsinne mich aber noch, wie er aussieht, dieser Drake – nicht besonders groß, kräftig gebaut, mit rundem Kopf, braunem Haar und Spitzbart.“

„Ja, das ist er“, sagte Hasard. „Und er befand sich damals auf Weltumsegelung.“

Thomas nickte. „Er suchte die Manila-Galeone und erklärte mir, was es mit diesem Schiff auf sich hatte. Nun, ihr werdet staunen, ich konnte ihm einen brauchbaren Hinweis liefern. Die ‚Nao de China‘ segelt nämlich jedes Jahr sehr nah an Hawaii vorbei. Es ist jedesmal eine andere Galeone, aber als ich Drake die Namen nannte, die ich an den Bordwänden entziffert hatte, war er überzeugt, daß es sich um die Schatzschiffe handele. Er sagte, wahrscheinlich benutzten die Spanier unsere Inseln als Orientierungshilfe.“

„Aber sie laufen sie nicht direkt an?“ fragte Siri-Tong.

„Nein. Drake sagte, sie haben genügend Proviant und Trinkwasser an Bord und sind für eine Reise ohne Unterbrechung gerüstet, die fast zwei Monate dauert.“

Hasard hatte sich aufgerichtet. Er schaute in die Runde und las in den Mienen seiner Männer, daß sie genau das gleiche dachten wie er.

„Thomas“, sagte er. „Was tat Drake? Wartete er?“

„Ja, denn ich teilte ihm mit, daß die ‚Nao‘ Hawaii in jenem Jahr noch nicht passiert hätte. Eigentlich war ich dagegen, daß er sie überfiel, aber er überzeugte mich. Erstens, weil er behauptete, sich im Kampf absolut fair zu verhalten, zweitens, weil ich damals noch eine ziemlich große Wut gegen die ‚Dons‘ im Bauch hatte.“

„Nun spann uns doch nicht so auf die Folter“, sagte Old O’Flynn. „Konnte unser guter alter Francis Drake die verdammte Manila-Galeone nun aufbringen oder nicht?“

„Er wartete vergebens. Sie erschien nicht. Er setzte seine Reise fort, und erst rund einen Monat später beobachtete ich dann das Schiff, wie es vorüberzog. Ich habe es sogar gemalt.“

„Das Bild schaue ich mir gern mal an“, sagte Hasard.

„Es liegt in meiner Hütte.“

„Gut. Später also.“ Der Seewolf blickte zu Bill, der in diesem Augenblick auf das Achterdeck zurückkehrte, sprach dabei aber weiter. „Seit wir Engländer auch in diese Gefilde vorgedrungen sind, sind die Spanier vorsichtiger geworden. Sie scheinen den Terminplan für die Manila-Galeone tatsächlich jedes Jahr neu festzulegen. Ob sie auch die Route geändert haben?“

„Das kann ich dir nicht sagen“, erwiderte Federmann. „In diesem Jahr ist das Schiff hier jedenfalls noch nicht aufgekreuzt.“

„Das würde sich mit dem decken, was wir durch die Sabreras-Dokumente wissen.“ Hasard nahm die Schatulle in die Hand, die Bill auf seine Anordnung hin aus der Kapitänskammer geholt hatte. Er öffnete sie. „Aber jetzt zurück zu unseren Freundschaftsgaben.“ Langsam zog er eine goldene Kette, die über und über mit Smaragden besetzt war, aus dem Behältnis hervor. „Diesen Schmuck haben die Chibchas, die Ureinwohner von Neu-Granada, angefertigt. Sie schenkten ihn uns, weil wir sie aus der spanischen Gefangenschaft und Sklaverei befreiten.“

„Esmeraldas“, sagte Thomas Federmann überwältigt. „Die grünen Steine, deren Wert sich nur schätzen läßt …“

In der mit Samt ausgeschlagenen Schatulle lagen noch mehr Schmuckstükke – Ketten, Reifen und Diademe. Hasard händigte sie Zegú aus, und wieder spielte sich das gleiche Zeremoniell ab. Der Häuptling weigerte sich, die Kleinodien anzunehmen. Aber dank Siri-Tongs Lächeln und überzeugender Worte willigte er schließlich doch ein.

Die Feier dauerte bis zum Morgengrauen an. Die tanzenden Mädchen hatten inzwischen allen, auch Arwenack, Blumenkränze umgehängt, nur bei Sir John war es ihnen nicht gelungen. Jedesmal, wenn sie es wieder versuchten, flatterte er empört ein Stück in den Wanten hoch.

Die Heiterkeit hatte um sich gegriffen, sie war ansteckend. Matt Davies und ein paar andere sangen schräge Lieder, aber die Texte waren von der harmlosen Sorte. Überhaupt, Carberry und Thorfin Njal als Disziplinhüter paßten auf, daß keiner der Männer aus der Rolle fiel.

Am Morgen war der Seewolf als erster wieder auf den Beinen. Er saß an seinem Pult in der Kapitänskammer und hatte die Tür zur Heckgalerie weit geöffnet. Die Sonnenstrahlen drangen ungebrochen ein und wärmten seinen Rücken. Eine frische Brise strich über die Bucht. Der Wind hatte etwas mehr nach Norden gedreht. Die sanfte Dünung wiegte die „Isabella“.

Er untersuchte die Mappe aus gefettetem Schweinsleder, die er Ciro de Galantes abgenommen hatte. Sie barg ein ziemlich zerfleddertes Bündel Papier, das von irgend jemandem sehr unfachmännisch mit Seemannsgarn zusammengeheftet worden war.

Hasard blätterte darin und war plötzlich so sehr in seine Gedanken verstrickt und in die Lektüre vertieft, daß er Siri-Tong kaum bemerkte.

Sie trat durch die Tür ein, die auf den Gang des Achterkastells führte. Langsam schob sie sich näher an Hasard heran.

„Was ist denn das für ein merkwürdiges Buch?“ fragte sie dann leise.

„Das Tagebuch von Ciro de Galantes“, antwortete er, ohne aufzuschauen. „Du wirst es kaum für möglich halten, aber hier ist auch von der sagenhaften ‚Nao de China‘ die Rede. Das spanische Schiff, auf dem de Galantes Bootsmann und seine meuternden Komplicen Decksleute waren, hatte unter anderem Geheimdokumente für den Gouverneur von Panama an Bord, und die befaßten sich mit dem Zeitplan und der Route der Manila-Galeone. De Galantes hat sie einsehen und abschreiben können. Ich hoffe wirklich, sein damaliger Kapitän hat davon nichts gemerkt.“

Die Rote Korsarin legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ja, ich verstehe. Das würde nämlich heißen, an den Planungen hat sich nichts geändert.“

„Das Schiff, auf dem de Galantes fuhr, war direkt von den Philippinen nach Neuspanien unterwegs.“

„Und wir haben allen Grund zu der Annahme, daß es dort auch angekommen ist“, sagte Siri-Tong.

„De Galantes’ Überlegungen gingen in die gleiche Richtung. Er wollte meutern und das Schiff an sich reißen, aber dann scheiterte sein Unternehmen, und er und die anderen elf Verschwörer wurden in der Pinasse ausgesetzt. Ohne Proviant, ohne Wasser. Kein Mensch hätte jemals damit gerechnet, daß sie Oahu erreichten. Und doch schafften sie es. So faßte de Galantes sein Vorhaben, Freibeuter zu werden – und hier der Manila-Galeone aufzulauern.“ Hasard hob den Kopf, wandte Siri-Tong das Gesicht zu und blickte sie eindringlich an. „Weißt du was? Er hat wohl geglaubt, unsere ‚Isabella‘ sei die Manila-Galeone.“

„Das nenne ich Ironie des Schicksals.“

„Und du weißt, was das für uns bedeutet.“

Sie lächelte. „Natürlich. Mit großer Wahrscheinlichkeit können wir die ‚Nao‘ nun stellen.“

Er grinste. „Aus den Geheimnachrichten, die de Galantes kopiert hat, geht aber noch etwas hervor. Von diesem Jahr an sollen immer mindestens zwei Kriegsschiffe die Galeone auf ihrer Reise begleiten – aus ‚zwingenden Gründen‘. Ein Dekret, das direkt von Philipp II. erlassen worden ist.“

„Die zwingenden Gründe heißen Drake und Killigrew, schätze ich.“ Sie lachte auf. „Drake hat die Galeone nicht zu kapern vermocht, und er befindet dich inzwischen wieder in England. Aber Philipp II. hat nach wie vor Grund zur Besorgnis. Der Stille Ozean ist kein ruhiges Gefilde mehr, er muß seine Schatzschiffe von Kriegsseglern schützen lassen, obwohl er früher weitgehend darauf verzichtet hat. Geleitschutz – gegen den Seewolf!“

„Und die Rote Korsarin!“

„Die beide inzwischen wieder Kap Horn gerundet haben. Diese Kunde ist mittlerweile bestimmt auch zu dem durchlauchten König durchgedrungen.“

Er stand auf, und sie traten auf die Heckgalerie.

„Die Manila-Galeone ist eine Beute, die ich mir nicht entgehen lassen will“, sagte er. „Die Angaben aus de Galantes’ Tagebuch decken sich mit denen, die ich in Sabreras’ Dokument gelesen habe. Und Thomas Federmann ist felsenfest davon überzeugt, daß die ‚Nao‘ hier noch nicht vorbeigesegelt ist.“

„Also warten wir?“

„Es wird sich lohnen“, sagte der Seewolf.

Dan O’Flynn und Gary Andrews hatten einen der schönsten Plätze an der Südseite von Hawaii erklommen und hielten am vierten Tag nach dem Eintreffen in der Bucht acht Stunden Dauerwache. Arwenack, der Schimpanse, leistete ihnen dabei Gesellschaft.

Hasard und Siri-Tong hatten auch am nordöstlichen Ufer sowie auf den Nachbarinseln Ausguckposten placiert. Thomas Federmanns Hinweisen zufolge mußte die Manila-Galeone zwar südlich von Hawaii erscheinen, aber sie wollten eben völlig sichergehen.

„Also, ganz geheuer ist mir die Sache nicht“, sagte Gary. „Ich will ja nicht unken, aber – hör dir das an!“

Der Berg hieß in der Sprache der Polynesier Puu O Keokeo, soviel wußten sie. Pele schien auch hier zu hausen, denn nur ein paar hundert Yards im Rükken der Männer erstreckte sich der Krater, in dessen Tiefen es heiß brodelte und gurgelte. Der Gluthauch wurde vom Wind herübergetragen. Dan und Gary lief es aber nicht warm, sondern eiskalt über den Rücken, als sie ihn spürten.

Dan schnaufte empört. „Mann, sind wir denn neuerdings unter die Angsthasen gegangen, oder was ist los?“

„Das hat doch damit nichts zu tun.“

„Falls der verdammte Vulkan überkocht, haben wir immer noch genug Zeit, um abzuhauen.“

Gary sah den Freund an. „Das ist eben die Frage, die ich mir stelle. Schaffen wir das wirklich?“

„Wir müssen es darauf ankommen lassen, es bleibt uns ja nichts anderes übrig“, erwiderte Dan nüchtern. Allmählich gewöhnte er sich an das Grollen des Vulkans, und die gewohnte Abgeklärtheit kehrte in ihn zurück. „Außerdem – die feuerspeiende Göttin ist uns wohlgesonnen. Die haut uns schon nicht in die Pfanne.“

„Sprechen wir lieber über die Manila-Galeone“, meinte Gary.

„Ja, das finde ich auch. Hasard hat gesagt, daß Manila 1565 gegründet wurde und daß im selben Jahr die Route der Galeone zur kalifornischen Küste und von dort nach Acapulco eingeführt wurde.“

„Vor achtzehn Jahren also.“

„Ja, und jedes Jahr einmal findet die wertvolle Fahrt statt“, sagte Dan. „Die schwerbeladene ‚Nao de China‘ übernimmt in Manila Fracht, die größtenteils aus dem Land der Zopfmänner stammt und von portugiesischen Schiffen auf die Philippinen gebracht wird. Kunstwerke, Juwelen, Seide, Satin, Brokat, Elfenbein, Parfüm und Gewürze – dieses Zeug wird dann in Neuspanien gelöscht.“

„Und die Dons in Acapulco und Panama entrichten den Gegenwert in Gold und Silber. Danach geht die Galeone wieder ankerauf und kehrt zurück nach Manila.“

Dan grinste und rieb sich die Hände. „Mir wird ganz anders, wenn ich daran bloß denke. Hasard hat gehört, daß es manchmal bis zu zwei Millionen ‚Pieces of eight‘ sind, die das Schiff über den Pazifik schaukelt.“

„Spanische Piaster, jeder acht Reals wert“, sagte Gary. „Wenn das wahr ist. Alle Freibeuter wünschen sich, die legendäre Galeone aufzubringen.“

„Aber keinem ist es bisher gelungen“, erwiderte der junge O’Flynn. Er hob wieder das Spektiv und blickte hindurch. Sorgfältig suchte er die ganze Kimm von Osten bis Westen ab, aber es war wieder nichts zu sehen – wie vor Tagen, ehe sie Hawaii angelaufen hatten.

Wie oft Gary und er diese schon fast stereotype Bewegung an diesem Tag durchführten, wußte keiner von beiden. Erst am Nachmittag hatte das nervtötende Forschen ein Ende und wurde unverhofft belohnt – denn Dan entdeckte Mastspitzen an der östlichen Kimm.

„Ich krieg zuviel“, stieß er aus. „Gary, jetzt wird’s ernst.“

„Wir wissen doch noch gar nicht, mit wem wir es zu tun haben“, gab Andrews zu bedenken.

„Warte, es sind drei Segler. Nein, vier. Dicke Brocken, glaube ich.“ Dan saß stocksteif da und schien mit seinem Kieker zu verwachsen. „Alles Dreimaster.“

Gary spähte ebenfalls mit dem Spektiv auf die See hinaus, aber er schüttelte nur den Kopf. „Ich kapier nicht, wie du die Masten auf diese Entfernung zählen kannst.“

„Laß das meine Sorge sein. Lauf bitte zur Bucht und sag Hasard und Siri-Tong Bescheid.“

„In Ordnung“, sagte Gary. Er erhob sich von ihrem Aussichtspunkt, einem kleinen Plateau, und lief den Pfad hinunter, den die Polynesier ihnen gewiesen hatten. Als er etwa die Hälfte des Weges zur Bucht zurückgelegt hatte, vibrierte der Untergrund, und Puu O Keokeo entließ ein. drohendes Grollen.

Pele schien die vier gesichteten Schiffe nicht leiden zu können.

„Vier Schiffe“, wiederholte der Seewolf. Gary, noch etwas außer Atem, stand neben ihm auf dem Achterdeck der „Isabella“. „Ein harter Brocken also. Falls es sich tatsächlich um die Manila-Galeone und ihren Geleitschutz handelt, haben wir es nicht leicht. Geben wir uns keinen falschen Hoffnungen hin. Die Armierungen dieser Schiffe sind bestimmt hervorragend.“

„Wir helfen euch“, sagte Federmann, der bei Siri-Tong, Ben Brighton, Thorfin Njal und den anderen stand. „Die Polynesier und ich. Wir können mit unseren Auslegerbooten auch einiges ausrichten. Ich wette, wir paddeln den Spaniern glatt unter den Kanonenmündungen hindurch.“

Hasard winkte ab. „Danke, aber davon will ich nichts hören. Vergiß nicht deine Grundsätze, Thomas.“

„Wir helfen Freunden. Das ist etwas anderes.“

„Trotzdem. Ihr müßt neutral bleiben, um jeden Preis. Falls einer der Spanier entwischt und in der Neuen Welt berichtet, daß ihr uns beigestanden habt, werden die Dons eine Strafexpedition ausrüsten und losschicken. Du weißt, was das heißt.“

„Ja, aber …“

„Kein Aber.“ Hasard trat vor und ließ den Blick über die Kuhl schweifen. Das Schiff war nach der Schlacht gegen de Galantes und seine Piraten wieder hergerichtet worden. Carberry hatte die Männer auf Gary Andrews’ Meldung hin zusammengetrommelt. Sie standen bereit und schauten erwartungsvoll zu ihrem Kapitän auf.

„Dan gibt Blinkzeichen“, sagte Ben Brighton.

Hasard fuhr herum, blickte zum Kraterberg hoch und deckte die Augen dabei mit einer Hand schützend ab. Er entzifferte, was Dan mit einer Glasscherbe signalisierte:

„S-A-N-T-A-A-N-A. Das muß der Name einer der Galeonen sein.“

„Santa Ana“, sagte nun Thomas aufgeregt. „Ja, ich erinner mich, genauso hieß das Schiff, das vor zwei Jahren vorbeisegelte, ohne Begleitung allerdings.“

„Fein“, sagte Hasard. „Wir dürfen also annehmen, daß wir es mit der edlen Senora der Philippinen zu tun haben. Also los. Wenn die Schiffe so nahe heran sind, daß Dan ihre Namen lesen kann, müssen wir uns höllisch beeilen.“

Siri-Tong, Thorfin Njal und die anderen vom schwarzen Schiff begaben sich sofort in ihr Beiboot hinab und pullten zu „Eiliger Drache“ hinüber. Es brauchte nichts mehr abgesprochen zu werden, der Plan stand fest.

Die Posten, die auf Hawaii und den nördlichen Nachbarinseln saßen, sollten von ihrem jeweiligen Schiff „en passant“ an Bord genommen werden.

Das ganze Vorhaben stützte sich auf die Gewandtheit und Schnelligkeit, mit der die beiden Crews die Manöver abzuwickeln verstanden. Die Zeit lief plötzlich rasend schnell ab. Die „Santa Ana“ und ihre drei Beschützer, Kriegsgaleonen, schoben sich hart am Nordost mit beachtlicher Geschwindigkeit auf die Inseln zu.

Der schwarze Segler blieb etwas zurück, als die „Isabella“ die Bucht verließ. Während Hasard im Abstand von einer halben Meile an der Inselküste nach Süden segelte, hielt sich Siri-Tong mit ihrem Schiff dicht unter Land. Sie pirschte sich geradezu gefährlich nah am weißen Sandstrand entlang.

Dennoch riskierte sie nicht aufzulaufen. In den vergangenen Tagen hatten der Seewolf und die Korsarin die ganze Umgebung erkunden lassen. Sandbänke gab es in diesem Bereich nicht.

„Wir haben gründliche Vorarbeit geleistet“, sagte Hasard zu seinen Männern. „Jetzt wird sich zeigen, ob das ausreicht, um einen Verband wie diesen zu überfallen. Wenn wir irgendwelche Fehler begehen, werden wir sie mit dem Leben bezahlen.“

Lautlos glitten die beiden Schiffe dahin. Sie hatten nur wenig Zeug gesetzt und liefen, in Lee der Insel liegend, wenig Fahrt. Hasard wartete darauf, daß der spanische Verband sich hinter der südlichen Landzunge hervorschob.

Der Wolf lag auf der Lauer.

Seewölfe Paket 6

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