Читать книгу Kaana - Rudolf Jedele - Страница 11
„Siehst du, so sieht dein Tod aus!“
ОглавлениеNoch ein kurzer Stoß und der Mann stürzte in die Tiefe. Er begann erst zu schreien, als er schon fast unten war, so groß war sein Schock gewesen.
Der letzte Jäger war nun gewarnt, doch das war es, was Joshara gewollt hatte. Er verspürte das dringende Bedürfnis, gerade diesem Mann alles zu erklären, was ihn bewegt hatte. Er hatte zwar nicht vor, den Mann am Leben zu lassen, doch sein Gefühl sagte ihm, dass er selbst sich besser fühlen würde, wenn er alle seine Gedanken einmal aussprechen konnte.
Joshara kletterte vorsichtig die Wand hinunter und er achtete darauf, eine andere Route als den direkten Abstieg zu wählen. So erreichte er den letzten seiner Clansbrüder etwa zehn Schritte seitlich und da machte er eine Entdeckung, die ihn traurig werden ließ.
Der Mann war bereits tot. Steif und starr und mit schwarz verfärbtem Gesicht kauerte er auf einem schmalen Felsband und er wäre wohl längst in die Tiefe gestürzt, wenn nicht seine rechte Hand in einer Felsspalte festgesteckt hätte. Auf dem Sims aber wimmelte es nur so von giftigen Nattern, die sich immer noch in heller Aufregung befanden. Der Mann war mitten in ein Schlangennest hinein geklettert und an deren Bissen vermutlich in kürzester Zeit gestorben.
Joshara sah nachdenklich zu dem Toten hinüber und er war nicht traurig darüber, dass er gerade diesen Mann nicht eigenhändig hatte umbringen müssen.
Doch zum Reden hatte er nun niemanden mehr, er musste weiterhin selbst mit seinen Gedanken zu Recht kommen.
Als er den Rückweg einschlug wurde allerdings nur von einem Gedanken beherrscht:
„Ich habe den Preis für meine Freiheit bezahlt. Einen sehr hohen Preis, doch jetzt bin ich frei.“