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Übergang

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Joshara war wieder nach oben geklettert und verbrachte den Rest der Nacht am Feuer seiner toten Verfolger. Die Leichen der drei Männer, die er hier oben getötet hatte, warf er der Einfachheit halber ein gutes Stück neben seiner geplanten Abstiegsroute über die Kante der Felswand. Spätestens am kommenden Morgen würden sie dort ein Festmahl für die Geier, die Krähen und Bussarde abgeben. In einem Anfall bitteren Humors fragte Joshara sich plötzlich, ob die Aasfresser sich diesen Tag wohl bis ans Ende ihres Lebens merken würden, denn einen derart reich gedeckten Tisch würden sie an dieser Stelle wohl nicht so schnell wieder bekommen.

Im Schein des Feuers sichtete Joshara nun die Ausrüstungen, die von seinen toten Verfolgern zurück geblieben waren und stellte fest, dass sich der kastrierte Clansvater die Verfolgung Josharas eine ganze Menge hatte kosten lassen, denn da war kaum ein Stück der Ausrüstungen, das nicht das Eigentumszeichen von Kirgis trug. Alles war von bester Qualität und so beschloss Joshara, alles Sinnvolle zusammen zu packen und mit in die Steppe hinunter zu nehmen, denn wer konnte wissen, wann er etwas als Handelsware brauchte? Sämtliche Felle und Lederplanen, die Kleidungsstücke und alles was er an Nahrung fand, packte er zusammen. Zu seinem Bedauern musste er die Waffen und Werkzeuge zurück lassen, auch die Bogen der Jäger und ihre Pfeile konnte er nicht mitnehmen. Der Ballast wäre für einen einzelnen Mann nicht zu bewältigen gewesen. Doch er trug die Waffen und Werkzeuge zusammen und versteckte sie in einer kleinen Grotte am Fuße des Findlings.

Was er mitnahm war immer noch ein mächtiger Ballen und es würde eine mühsame Angelegenheit werden, die Ausrüstung von sieben Jägern über die Geröllhalde hinunter ins Tiefland zu schaffen, aber da ihn niemand mehr hetzte, hatte er doch alle Zeit, die er brauchte.

Es war schon lange nach Mitternacht, als er sich in eine der Bettrollen legte und zu schlafen versuchte, doch mehr als ein unruhiges Dahindösen brachte er nicht zustande. Auch die sechs Männer dieses Abends gaukelten nun durch seinen Kopf und störten seinen Schlaf. Joshara hatte sich verändert. In wenigen Monden war aus einem zufrieden lebenden Handwerker und Jäger ein vielfacher Mörder geworden und jeder einzelne der von ihm getöteten Männer belastete ihn. Nie zuvor hatte es im Clan etwas Ähnliches gegeben. Nie zuvor hatte ein Angehöriger des Clans nicht nur eine solche Vielzahl von Menschen umgebracht, sondern dadurch praktisch auch einen ganzen Clan ins Verderben, in die Auslöschung geschickt.

Kaana

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