Читать книгу Ist der Ruf erst ruiniert... - Ruth Broucq - Страница 11

Eifersucht

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Ich hatte eben mein Morgenstyling fertig als meine beiden Mädels klingelten. „Guten Morgen Omi. Wir wollen einkaufen gehen. Gehst du mit?“ fragte meine Tochter lachend und die kleine Rubina bekräftigte: „Ja, Omi, komm, einkaufen gehen.“

Wie immer, wenn wir durch die City bummelten, landeten wir bei Family und ich kaufte einige Anziehsachen für die Kleine. Nachdem wir alle Einkäufe erledigt hatten, war es an der Zeit für Rubinas Mittagsschlaf. Wir entschlossen uns, während dieser Zeit in meiner Wohnung fernzusehen. Als die Süße schlief, Rabea und ich in der Wartezeit gemütlich Kaffee tranken, kam Darkan überraschend zu Besuch.

Weil er in der Nähe an einem türkischen Cafe beteiligt war, besuchte er mich ab und zu auf einen Sprung und dabei half er mir hin und wieder, wenn ich kleinere Reparaturen in der Wohnung zu machen hatte.

Bei der Begrüßung ergriff ich gleich die Gelegenheit, bat ihn: „Darki, du kommst mir wie gerufen. Ja, guck mich nicht so genervt an. Ist nur eine Kleinigkeit!“ lachte ich als ich seinen ablehnenden Blick sah. „Ich möchte gerne das Messingbett wieder ins Romantikzimmer stellen, kannst du mir helfen es aus dem Keller zu holen und aufzubauen? Siehst du, ist nichts langwieriges, oder?“

„ Nee, ist wirklich nix Zeitaufwendiges, aber dir fällt immer irgendetwas ein, womit du alle Leute um dich herum zu beschäftigen weißt.“ Knurrte er missmutig, sah Rabea Beifallheischend an und fragte sie: „Hab ich Recht oder nicht, Bea? Wenn deine Mutter mal keine Änderungswünsche mehr hat, ist sie vermutlich tot. Komm, Bea, fass mir eben an, das Ding ist zwar nicht schwer, aber sperrig. Bringen wir es direkt hinter uns, damit sie ihre Ruhe hat.“ Forderte er meine Tochter auf.

Auch Rabea verzog unlustig die Mundwinkel, erhob sich aber widerspruchslos und ging mit Darki in den Keller.

Das Einmeterfünfziger Messingbett bestand nur aus drei Teilen, Kopf- und Fußteil und einem Stahlnetz-Rost mit Lattenverstärkung in der Mitte. Mit ein paar Handgriffen war die stabile Liegefläche schnell in den Messingpfosten eingehangen. Die dicke Einmetersechzig breite Matratze ragte zwar an den Seiten um ein paar Zentimeter über, was aber nicht mehr sichtbar war, als die dicke- große Tagesdecke darauf lag, weil diese an den Seiten lang runter hing.

Zufrieden strahlte ich: „Das sieht doch viel besser aus, als mit der Matratze auf der Erde. Das mochte ich nie, das sah so ärmlich aus. So ist das ganze Zimmer viel gemütlicher. Jetzt wird es dem Namen Romantik-Zimmer endlich gerecht. Danke ihr Beiden.“

Nachdem die Beiden mir lustlos bestätigt hatten dass das Zimmer mit Bett besser aussah, verzogen sie sich schnell ins Wohnzimmer. Zu dritt hatten wir dann einen gemütlichen Kaffeeklatsch Stündchen bis die Kleine wach wurde.

Während Rabea der Süßen ein Brot machte und Darki sich mit Rubina unterhielt ging ich schnell ein paar Sachen einpacken, weil ich die Nacht bei den Beiden schlafen wollte. Das wir das Wochenende zusammen verbrachten war schon zur lieben Gewohnheit geworden.

Als wir abends in Rabeas Wohnzimmer zusammen saßen, wollte meine Tochter gerne einen Film sehen, der mich absolut nicht interessierte.

Gelangweilt saß ich neben Rabea und startete einen Versuch, ihr von Marius zu erzählen.

„Maus, ich hab da jemand kennen gelernt. Der ist zwar eigentlich nicht mein Typ, aber ich finde ihn irgendwie süß. Wieso weiß ich auch nicht, aber er....“

„Was nu? Entweder ist er was für dich oder nicht. Wenn du dich entschieden hast, sag Bescheid.“ Unterbrach sie mich abweisend. Rabea ließ mich kalt abblitzen. Sie mochte die Störung nicht.

Es war mir zwar klar, dass sie kein Interesse hatte, aber ich erstickte fast an meinem Geheimnis. Weder Esther noch ihr hatte ich bisher davon erzählt. Hatte mich nicht getraut von meiner Verfehlung und den Zweifeln zu berichten, weil ich nicht riskieren wollte, negative Kritik zu hören. Zwar brauchte ich keinen Rat, dazu hätte ich meine Freundin angerufen, aber ich wusste selbst nicht wie ich meine neue Bekanntschaft bezeichnen sollte, wollte erfahren wie ich mich ausdrücken würde, wenn ich von ihm erzählte.

Plötzlich schien ihr ein Licht aufzugehen, lauernd fragte sie: „War das der späte Besuch diese Woche? Deshalb wolltest du nicht hier schlafen? Wegen nem Kerl? Woher kennst du den denn? Sag jetzt bitte nicht, das ist ein Freier? Mama, das ist doch nicht etwa der Holger?“ war meine Tochter ganz aufmerksam.

Ich grinste geheimnisvoll, versuchte es spannend zu machen: „Nein, der doch nicht. Nein, ich habe einen netten Mann kennen gelernt, aus dem Internet kenne ich ihn. Er ist kein Freier. Weißt du eigentlich ist er das Gegenteil von all meinen bisherigen Lovern. Optisch und auch allgemein, ein Otto-Normalverbraucher, er ist LKW-Fahrer. Aber er hat....“

Wieder unterbrach meine Tochter: „Was erzählst du denn da? Kein Freier? Aus dem Internet? Von miete-mich oder vögeln? Dann ist es doch ein Freier. Mama- igitt- wie kannst du nur? Ich versteh dich nicht.“

„Okay, Bea, stimmt, ich kenne ihn durch vögeln.de. Aber da gehen unsere Meinungen ja nun total auseinander. Nicht Jeder der da drin ein Profil hat ist ein Freier.“ Versuchte ich eine Unterhaltungsbasis zu finden.

Rabea legte das anders aus als ich es gemeint hatte, sie sagte abfällig: „Nee, aber dann sind es Wichser. Primitive Wichser. Und so Einen hattest du letztens zu Besuch? Privat? Ohne Geld etwa? Sag dass das nicht dein Ernst ist!“

Ich resignierte, schwächte ab: „Nein, beim ersten Mal mit Bezahlung!“ log ich um weiteren Kritiken zu entgehen.

Sie hatte meinen Unterton nicht überhört, fragte empört: „Was? Der war schon öfter da? Und dann umsonst? Mama, du bist total verrückt geworden. Ich fass es nicht wie du dich verändert hast.“

Ärgerlich beendete ich die Unterhaltung: „Ist ja meine Sache. Aber dir erzähl ich gar nichts mehr. Guck deinen Film, ich geh ins Netz, zu vögeln.de, das ist interessanter für mich. Du musst das ja auch nicht verstehen.“

Ganz offensichtlich war das Thema damit abgeschlossen, denn Rabea vertiefte sich weiter in die Handlung des Films und ich öffnete als erstes die Mail von „hamiltonmercedes“ die erst Minuten zuvor gekommen war.

Wie gebannt starrte ich auf die kurze Nachricht und war überglücklich als ich las: „Schatzi, es war wunderschön mit dir, du schmeckst oben und unten gleich gut, ich liebe dich, sehen wir uns morgen? Lgma“

In diesem Moment war ich mir absolut sicher, diesen Mann wollte ich behalten, er war der Mann auf den ich gewartet hatte. Wir hatten uns gesucht und gefunden. Egal wie und wodurch wir uns fanden, egal der Altersunterschied, egal die Entfernung zwischen unseren Wohnorten, egal wie viel und welche Widerstände auch auftauchen würden, diesen Mann ließ ich mir nicht vermiesen. Auch nicht durch meine Lieblingstochter.

Ich antwortete schnell „ja- gerne- wann, abends? Ruf mich an- bin noch bei meiner Tochter bis morgen- wenn du mich auf Festnetz nicht erreichst, Handy- freue mich auf morgen- gute nacht- Bussi Julia“

Zwar hatte ich noch 6 Mails, aber nach dieser schönen Nachricht von Marius nicht die geringste Lust, den schwachsinnigen Mist der Freier zu lesen. Lieber träumte ich mit offenen Augen vor mich hin, dachte an die Liebkosungen und Zärtlichkeiten die ich von Marius erfahren hatte und hörte im Inneren noch immer die liebevolle Frage, die er in diesen beiden Nächten so oft gestellt hatte: „Geht es dir gut?“

Oh ja, wenn ich nur an dich denke, mein Liebster, dann geht es mir schon gut!

Am nächsten Tag, dem üblichen langweiligen Sonntag, war ich total unlustig und unruhig. Mir ging die Zeit nicht um.

Bereits am frühen Nachmittag bat ich Rabea: „Fährst du mich bitte gleich nach Hause?“

Verwundert fragte sie: „Jetzt schon? Wieso bleibst du nicht bis Morgen? Du hast doch zu Hause nichts zu tun und außerdem arbeitest du doch sonntags auch nicht. Weshalb willst du denn jetzt schon gehen?“

„Ich habe keine Lust mehr!“ erklärte ich lapidar. Wollte keine weitere Debatte darüber.

Aber so schnell ließ sich meine Tochter nicht abspeisen, sie rätselte: „Ist es wegen dem Kerl, eh Mann den du kennen gelernt hast? Ich war gestern vielleicht ein bisschen voreilig, erzähl doch mal. Was ist denn mit dem? Woher kommt er denn und wie sieht er aus, wie alt und so weiter. Erzähl mal!“ forderte sie.

Ich schüttelte den Kopf erwiderte eigensinnig: „Nein, jetzt will ich nicht mehr. Vielleicht ein anderes Mal. Ich will jetzt nach Hause, wegen dem Kerl. Der kommt nämlich heute. Und der will anrufen und mir sagen wann. So!“

„Aber dann ist es doch immer noch früh genug nach Hause zu fahren. So lange kannst du doch noch bleiben.“ Schlug Rabea vor.

„Nein, er ruft mich auf Festnetz an. Und da das Homezoone ist, erreicht er mich nicht wenn ich hier bei dir bin. Also, fährst du mich jetzt?“ bestand ich darauf aufzubrechen.

Knurrig gab sie nach, zog der Kleinen warme Sachen an.

Unterwegs sagte sie beiläufig: „Ich hoffe, es lohnt sich für dich, wegen dem Mann unser gemütliches Wochenende vorzeitig abzubrechen.“

Ich lachte selig, sagte träumerisch: „Wenn es wieder so schön wird wie die anderen beiden Nächte, lohnt es sich bestimmt. Du könntest deiner Mutter ruhig mal ein neues Glück gönnen.“

„Aber Mama, das tue ich doch. Ich wünsche dir nur das Beste, das müsstest du wissen. Aber ich habe einfach was gegen die Leute, die sich in diesem ekelhaften Forum tummeln. Sorry, ich kann mich nicht dagegen wehren.“ Gab sie sich nachgiebig.

„Ach ja? Du hast also auch was gegen mich? Du sagtest gegen die Leute! Ich gehöre auch zu diesen Leuten. Vergessen?“ stellte ich empört fest.

„Du weißt genau, dass ich die Männer meine!“ korrigierte sie sofort.

Ich schwieg, hatte keine Lust auf weitere Erklärungen und Missverständnisse.

„Kommt ihr noch mit rein?“ fragte ich kurz vor meiner Wohnung.

Nun war meine Tochter stur und lehnte ab: „Nee, keine Lust. Bis morgen.“

In mir keimte die Vermutung auf, dass Rabea eifersüchtig war, vielleicht Sorge hatte, ein neuer Mann an meiner Seite könne ihr etwas wegnehmen. Blödsinn. Oder doch nicht? Ja, auf jeden Fall Zeit, die würde eine neue Beziehung ihr tatsächlich wegnehmen. Aber damit musste sie genau so klar kommen wie ich das auch müsste, denn sicher würde auch meine Tochter irgendwann mal wieder einen Partner finden. Das man seinem Liebsten Zeit widmete, ohne Mutter oder Tochter dabei haben zu wollen war ja normal.

Rabeas momentane, manchmal aggressive oder depressive Art entsprang einfach der Tatsache, dass sie mit ihren Beziehungen Pech gehabt und nun mit den Problemen einer alleinerziehenden Mutter zu kämpfen hatte. Eigentlich war ihr ein liebes, anpassungsfähiges, ausgeglichenes Wesen zu Eigen und obwohl sie eine Schützin war, glich ihr Wesen mehr dem Sternzeichen Waage. Doch derzeit stand die Waage ziemlich schief.

Oft glaubte ich an Rabeas unglücklicher Situation einen Teil der Schuld zu tragen, weil ich sie vor 10 Jahren, noch in ihrer Oberstufenschulzeit mit nach Ägypten geschleppt hatte. Auch Rabea entdeckte gleich im ersten Urlaub ihre Vorliebe für dieses Land. Als sie sich in Mahmut verliebte und gleich nach dem Abitur, ohne hier eine Ausbildung zu absolvieren, mit Sack und Pack nach Hurghada ausreiste, hatte ihr Pech schon angefangen. Mir fehlte die Härte und Strenge sie aufzuhalten, im Gegenteil bestärkte ich meine Tochter noch, in dem ich es ihr sechs Monate später nachahmte, mich ebenfalls dort niederließ. Nach nur einem Jahr musste Rabea einsehen, dass sie in diesem Land keine beruflichen Chancen hatte und ihr die lächerlichen Jobs und die Zusammenarbeit mit den meist dummen, ungelernten Einheimischen nicht ausreichten.

Sie setzte Himmel und Hölle in Bewegung um ihren Liebsten mit nach Deutschland zu nehmen, damit sie ein Studium aufnehmen konnte. Mit einer überstürzten Heirat, um die deutschen behördlichen Vorschriften des Eheschließungsverfahrens zu umgehen, in Dänemark, schaffte sie ihr Vorhaben recht schnell. Natürlich unterstützte ich meine Tochter mal wieder, half bei Wohnungssuche und Einrichtung, wie immer auch finanziell.

Anfangs schien sich auch Mahmut in Deutschland recht wohl zu fühlen, arbeitete aushilfsweise in dem Malerbetrieb meines Sohnes Rene und Rabea ging zur Universität, studierte Chinesisch und Arabisch mit dem Berufsziel Diplomübersetzerin. Obwohl auch ich zu dem jungen Haushalt beisteuerte, war das Geld zu knapp um die jugendlichen Vergnügungsbedürfnisse und Wünsche zu erfüllen. Als Rene aus Arbeitsmangel seinen Schwager Mahmut dann nicht mehr beschäftigen konnte, war die Unzufriedenheit normaler Alltag, die junge Ehe wurde auf eine harte Probe gestellt. Weil Mahmut mangels ausreichenden Deutschkenntnissen und auch aus mangelndem Interesse keinen Job fand, war Rabea gezwungen ihr Studium aufzugeben und sich einen Job zu suchen.

Sie wurde Flugbegleiterin, war dauernd unterwegs, Mahmut saß zu Hause.

Ausgerechnet in dieser Krise, kam ich zu einem längeren Besuch, weil ich an beiden Schultern operiert werden musste und gleichzeitig gewaltige Probleme mit dem Finanzamt zu klären hatte, vermutlich Steuerschulden nachzahlen musste.

Nach nur 2 Monaten entschloss ich mich ebenfalls in Deutschland zu bleiben, suchte mir eine Arbeit, weil ich sonst meine Schulden beim Fiskus nicht hätte regeln können. Ich hatte Glück und fand einen Job als Büffetkraft in einer neuen Nachtbar in der nahegelegenen Landeshauptstadt. Schlechte Grundlöhnung aber mit prozentuellem Zuschuss.

Weil Rabea und ich ständig in der Sbahn zur Arbeit viel Zeit verbringen mussten, suchten wir eine Wohnung in Düsseldorf, wobei die Beiden darauf bestanden, dass ich mit ihnen darin wohnen sollte. Auch die Hoffnung, Mahmut könne in der großen Stadt mit den vielen gut besuchten gastronomischen Betrieben eher eine Tätigkeit finden, hatte zu unserem sinnvollen Entschluss beigetragen. Wir fanden schnell eine günstige Dreizimmerwohnung und zogen um.

Aber mein Schwiegersohn wurde immer missgestimmter und unlustiger. Er vernachlässigte den Deutschunterricht und war häufig nächtelang bei den neugewonnenen Freunden. Es kriselte gewaltig. Als Mahmut seine Eltern in der Heimat besuchen wollte, zeigte auch Rabea Verständnis und ich gab ihm noch das Reisegeld.

Er kam nicht zurück, teilte Rabea per SMS mit, dass er in Deutschland nicht leben könne, in Ägypten bliebe, deshalb die Trennung wolle. Rabea brach fast zusammen und ich hatte lange Zeit wirkliche Mühe, meine Tochter davor zu bewahren, wieder einen Fehler zu begehen und ihrem Mann in dessen Heimat zu folgen. Aber ihr Herz hing noch zu sehr an Mahmut, das sie zumindest an der Ehe festhielt und eine Fernbeziehung führte. Ab dem Zeitpunkt reisten wir beide wieder hin und her, hatten beide eine Beziehung, die eigentlich keine war. Bis Rabea nach 2 Jahren eine neue Liebe fand.

Ich war von dem Neuen absolut nicht begeistert, ahnte das Fiasko voraus. Mit ihrer Vorliebe für Exoten hatte meine Tochter sich in einen Brasilianer verliebt, ausgerechnet einen Musiker, der zu allem Überfluss nur ein Touristen-Visum besaß. Wieder führte Rabea einen Kampf um ihren Liebsten, gegen die deutschen Behörden. Darin hatte sie bereits Übung. Ich konnte und wollte nicht mit dem „Trommler“ wie ich ihren neuen Lebensgefährten abfällig nannte in einer Wohngemeinschaft leben, daher suchten wir uns getrennte Wohnungen, allerdings im gleichen Haus. Dann wurde meine Tochter schwanger. Ich war besorgt, enttäuscht und fassungslos. Meine Tochter, schwanger von einem solchen Luftikus, der schon in seiner Heimat 3 Kinder mit drei verschiedenen Frauen hatte.

Ausgerechnet in dieser Zeit des Umbruchs bekam ich beängstigende, massive finanzielle Schwierigkeiten. Die Pächterin meiner Gastro-Immobilie zahlte keine Miete mehr. Ich stand vor dem Ruin. Fast ein Jahr lebte ich in heller Panik, schlug mich mit diversen Jobs, als Türfrau oder Hausdame in verschiedenen Privat-Bordellen durch, hielt mich eben über Wasser, bis ich endlich, kurz vor der drohenden Zwangsversteigerung Käufer für mein Haus fand. Zwar waren meine finanziellen Sorgen vorbei und ich konnte meiner Tochter helfen die Erstausstattung für die Neugeborene sowie den Umzug in eine größere Wohnung zu bezahlen, aber Rabeas Glück war nicht von langer Dauer. Rubinas Geburt und deren erste Lebenswochen stellten Rabea auf eine harte Probe. Die Kleine war stressig, schrie viel, dadurch schlief meine Tochter wenig und war ständig gereizt. Ich versuchte mein Bestes, Rabea ein wenig zu entlasten, was man von dem Kindesvater nicht behaupten konnte. Der lebte zwar mit den Beiden zusammen in einer Wohnung, aber er lebte sein Leben. Kam und ging wie und wann er wollte, blieb nächtelang weg, kam meist betrunken nach Hause und dort schlief er nur. Sobald er wach wurde, ging er.

Wie ich es geahnt hatte, ging die Beziehung meiner Tochter, mit dem Vater meiner süßen Enkelin auseinander, weil sie herausbekam, dass der lebenslustige Musiker sich gerne in fremden Betten tummelte. Rabea warf ihn raus und blieb mit ihrer Tochter alleine. Sie gab sich alle Mühe, war eine aufmerksame liebevolle Mutter, mit ihrem Leben jedoch völlig unzufrieden und auf Männer sehr schlecht zu sprechen. Von Partnern hatte Rabea daher vorerst genug, sie wollte alleine bleiben, sich nur um ihr Kind kümmern.

Wieder machte ich mir ernsthafte Sorgen um meine jüngste Tochter, jedoch konnte ich ihr bei dieser Art von Problemen leider nicht helfen.

Aber die Beziehungsprobleme meiner Tochter waren kein Grund für mich, ebensolche Abneigungen gegen neue Bekanntschaften oder eine Partnerschaft zu entwickeln. Durch mein Zusammentreffen mit Marius war genau das Gegenteil war der Fall. Ich sehnte mich plötzlich nach Nähe, Geborgenheit, Wärme und Zusammengehörigkeit.

Die nächsten Stunden zogen sich wie Kaugummi, in denen ich nichts mit mir anzufangen wusste. Ich wartete auf seinen Anruf, konnte mich weder für das Fernsehprogramm noch für mein vögeln- Profil begeistern. Kontrollierte ständig meine optische Erscheinung, putzte mir jede Stunde die Zähne, hoffte auf sein Erscheinen oder ich zweifelte an seiner Zuverlässigkeit. Nach endlosen Stunden glaubte ich schon in Vergessenheit geraten zu sein, als mein Telefon klingelte.

Trotzt der Anzeige: unbekannte Nummer, wusste ich gefühlsmäßig, das ist er, Marius.

„Hallo, Schatzi, wie geht’s?“ drang seine warme Stimme in fröhlicher Weise in mein Ohr. „Und? Hast du Lust auf mich? Soll ich gleich kommen? Willst du geleckt werden, Schatzi? Dann mach ich mich gleich auf den Weg. Sag es mir, ob du willst!“

Ich lachte erleichtert, forderte ihn in offener Vorfreude auf: „Ja, Schatz, komm. Komm ganz schnell, ich warte schon den ganzen Tag auf dich. Ich freue mich auf dich. Wann bist du hier?“

Wie leicht mir das Kosewort von den Lippen ging und wie ernsthaft ich es meinte, wurde mir bei meiner Antwort bewusst. Wie sehr ich mich nach ihm sehnte, nach so kurzer Trennung von nicht mal 2 Tagen, war eine neue, aber auch schöne, Erfahrung für mich.

Sein Lachen war weich und zärtlich als er mich beruhigte: „Gleich Schatzi. Gegen zehn, denke ich. Hältst du es noch so lange ohne mich aus? Und zieh nicht so viel an, du weißt doch wie ich es mag, oder? Bis gleich, ich freue mich auf dein Loch.“

Bevor ich antworten konnte, fragen wieso er noch fast zwei Stunden benötige, obwohl der Weg aber nur eine halbe Stunde in Anspruch nahm, hatte er die Leitung geschlossen.

Versonnen lächelte ich vor mich hin, fühlte mein Herz schneller schlagen, bei dem Gedanken daran, wie sein Körper, vor seinem Höhepunkt zu glühen und schwitzen begann. Ich mochte seine Art der Liebe, so ungewöhnlich sie war, oder vielleicht gerade deshalb? Vermutlich weil er anders war als alle Männer die ich bisher erlebt hatte.

Für den Empfang hatte ich mir schwarze halterlose Strümpfe angezogen und darüber nur ein enges, dunkelrotes, sehr kurzes Wollkleid in dem sich die Form meiner Brüste deutlich abzeichnete und die Warzen sich hart durchdrückten. Weder BH noch Slip trug ich darunter. Dann noch meine hohen schwarzen Sandaletten mit den Strasssteinchen, das würde ihm sicher gefallen.

Unruhig lief ich durch die Wohnung, dann kam mir der Gedanke, dass das Romantik-Zimmer, mit dem breiten Messingbett, für eine gemütliche gemeinsame Nacht sicher geeigneter war als das schmale Himmelbett. Schnell räumte ich die zusätzlichen Wolldecken und Kissen um, stellte Wasser und Süßigkeiten bereit und überlegte was für eine Story ich Marius diesmal erzählen konnte. Die imaginäre Freundin durfte nicht zu Hause sein, sie übernachte bei ihrem Freund, schien mir die glaubhafteste Lüge.

Gerade hatte ich die großen Teelichter angezündet, die ich in der kleinen Eingangs-Diele sowie auf dem langen Flur, auf jeder Abstellmöglichkeit platziert hatte, als Marius pünktlich um 22 Uhr klingelte.

Weil ich auf die Deckenbeleuchtung verzichtet hatte, nur das flackernde weiche Kerzenlicht sein Gesicht beleuchtete, schien es mir jungenhaft hübsch, als er mich liebevoll anlächelte. Trotzdem hatte ich wieder den Eindruck, das er verlegen war, denn er redete wie ein Wasserfall: „Na, Schatzi, wie geht es? Gott ist das ein schreckliches Wetter, eisig kalt und Regen. Da wird es morgen sicher glatt sein, wenn es diese Nacht friert. Auf der Fahrt hierher hatte ich schon den Eindruck, dass alle Leute langsamer fahren. Also so ein Quatsch, vorsichtig zu fahren, ist bei dem Wetter ja okay, aber schleichen muss man deshalb doch nicht. Schließlich ist noch kein Glatteis, auf der Autobahn sowieso nicht. Wo führst du mich denn hin, Schatzi? Was ist mit deiner Freundin? Ist die nicht da? Oh, ein anderes Zimmer? Ich bin verwirrt.“

Ich war vorausgegangen, weil ich nur dazu kam mit Kopfbewegungen zu antworten, entweder zu nicken oder zu schütteln.

Er war mir gefolgt und im Romantik blieb er erst einmal stehen und stoppte vor Staunen seinen Redeschwall.

Ich lachte, erklärte ihm: „Meine Freundin übernachtet bei ihrem Freund, weil sie sonntags und montags frei hat bleibt sie dann bei ihm. Der wohnt nämlich weiter weg. Deshalb können wir uns heute und morgen in der Wohnung frei bewegen. Wenn du willst zeig ich dir die anderen Räume, außer die ihren natürlich.“

„Und das hier ist dein Schlafzimmer?“ fragte er neugierig und sah sich abschätzend um. „Sehr schön, Schatzi. Aber hast du keinen Kleiderschrank?“ wunderte er sich.

Spontan improvisierte ich: „Doch, wir haben ein gemeinsames Ankleidezimmer, weil wir nicht so volle Räume mögen und die Zimmer auch relativ klein sind.“ Uff - das war aber eine gute Idee.

Marius schien meine Ausrede zu schlucken, er meinte: „Na ja, klein ist relativ. Aber ihr Frauen habt ja immer ne andere Vorstellung als wir Männer. Nein, aber echt, klasse Einrichtung, gefällt mir. Du hast einen guten Geschmack.“

„Siehst du doch an dir.“ flachste ich lachend.

Er zog mich näher an sich ran, ging in die Knie um auf Augenhöhe mit mir zu sein und fragte: „Geht es dir gut?“

Ich sah die Liebe aus seinen Augen leuchten und nickte glücklich: „Ja, jetzt geht es mir gut.“ Dann versank ich in seinen Armen zu langen leidenschaftlichen Küssen und heißem Sex.

Das Glück, mein Glück hatte einen Namen: Marius.

„Und was machen die Geschäfte, Schatzi? Hast du neue Kunden gehabt? Ach Quatsch, nee ist doch Wochenende. Da arbeitest du ja nicht. Hab ich ganz vergessen.“ Spöttelte er unvermittelt, nach dem ersten Liebesakt, als ich ihm gerade ein Glas Wasser reichte.

Kopfschüttelnd wunderte ich mich: „Wieso interessiert dich das? Ganz abgesehen davon, dass ich die ganze Woche nicht arbeiten konnte, finde ich es seltsam, dass du darüber sprechen kannst.“

Marius lachte und fragte belustigt: „Warum nicht? Ich weiß doch was du machst. Schließlich hab ich dich ja bei vögeln gefunden. Außerdem wollte ich schon immer ne Nutte als Freundin haben. Ich finde das interessant.“

Das traf mich wie ein Tiefschlag, unerwartet und unfair unter der Gürtellinie. Als was sah er mich? Als eine billige Nutte? Ich holte tief Luft

und korrigierte ihn pikiert: „Erstens ist die Bezeichnung Nutte eine Beleidigung, die Frauen nennen sich Hure, nicht Nutte oder Schlampe, das sind die, die umsonst mit Jedem ficken. Und ich zähle mich nicht dazu, denn zweitens habe ich dir schon einmal gesagt, dass ich bis jetzt nur Massage-Kunden hatte. Ich weiß zwar nicht warum, aber irgendwie läuft das nicht so recht, mit der Werbung bei vögeln, ich bin ja erst seit 2 Wochen da drin.“

Er lenkte schnell ein: „War nicht böse gemeint Schatzi, sei nicht sauer. Aber wenn du möchtest, sag ich dir woran das vermutlich liegt, das du wenig Erfolg hast.“ Dabei sah er mich fragend an. Als ich zustimmend nickte fuhr er fort: „An den Fotos. Die sind zu lieb, Hausfrauen-Look, nicht sexy. Ja, guck nicht so, du bist eine tolle Frau, aber davon sieht man auf deinen Fotos nichts. Die Unterwäsche, vor allem die hässliche grüne, mit dem Riesen Schlüpfer, nee Schatzi, der Liebestöter kommt nicht gut. Mach bessere Fotos rein, und der Laden läuft.“ Sagte er, zog die Mundwinkel nach unten und schüttelte mit dem Kopf um seine Meinung zu bekräftigen.

Ein wenig eingeschnappt murrte ich: „Ich finde die grüne Wäsche schön, hab ich extra für die Fotos gekauft. Und außerdem hat meine Tochter die Aufnahmen gemacht, und das auch nur widerwillig.“

„Du hast eine Tochter? Das hast du mir ja gar nicht erzählt. Wie alt ist sie und weiß sie wofür die Fotos sind und was du hier machst?“ staunte er.

Ich nickte, erklärte ihm: „Ja, sie ist 28 und hat auch eine kleine Tochter. Bea weiß zwar was ich mache und hat natürlich was dagegen, aber kann mich ja nicht daran hindern. Deshalb kann ich von ihr keine Ratschläge erwarten. Leider wüsste ich sonst niemand. Oder willst du mal schönere Bilder von mir machen?“

„Sehr gerne Schatzi. Mach ich. Hast du ne Kamera? Mach ich sobald ich wieder hier bin.“ Versprach er freudestrahlend.

„Echt?“ rief ich aufgeregt. „Ich kaufe mir die nächsten Tage geile Unterwäsche und dann kann es losgehen. Die Digicam leih ich mir von meiner Tochter. Kein Problem. Wann hast du Zeit?“

„Wann du willst. Ich habe nächste Woche ein paar Tage Urlaub. Kann ich jederzeit. Sag mir wann und ich komme.“ Bot er mir spontan an. Dann nahm er mich in die Arme, sah mir tief in die Augen und fragte liebevoll: „Möchtest du denn das ich wiederkomme? Ich würde gerne länger mit dir zusammen bleiben. Sag es mir bitte ganz ehrlich. Auch wenn du nur eine kurze Affäre suchst, ich möchte nur wissen worauf ich mich einstellen kann. Was denkst du? Bleiben wir zusammen?“

Ich nickte, sagte glücklich lächelnd: „Ja Marius, ich möchte dass du wieder kommst, ich möchte auch mit dir zusammen bleiben. Es ist schön mit dir. Ich bin sehr glücklich wenn du bei mir bist.“ Und wir erlebten den nächsten lang andauernden sexuellen Rausch.

Nach der glühenden Liebesstunde lagen wir eng aneinandergeschmiegt und ich fühlte mich rundherum wunschlos glücklich und zufrieden, mit dem Gefühl der Geborgenheit wie ich es so vorher nicht gekannt hatte. Zu diesem Mann hatte ich schon nach so kurzer Zeit uneingeschränktes Vertrauen. Mit ihm konnte ich reden, ihm meine sexuellen Wünsche klar und deutlich sagen, ohne die geringste Scham. Ein Wunder. Nie hatte ich das bisher über mich gebracht, egal welchem Partner zu sagen, wie und wo er was machen sollte um mich zu stimulieren, zu befriedigen. Bei Marius war das kein Problem, es gab kein Hindernis mich auszudrücken.

Als wir das Bedürfnis verspürten uns frisch zu machen, gingen wir gemeinsam zum Badezimmer. In der Diele blieb Marius vor meinen gerahmten Diplomen stehen, die ich dort aufgehängt hatte. Nachdem er sie aufmerksam gelesen hatte fragte er neugierig: „Heißt deine Freundin Ruth und ist Fußpflegerin und Motivationstrainerin? Aber was ist bitte eine Motivationstrainerin? Kenn ich nicht.“ Wollte er genaueres wissen.

Nachsichtig lächelnd log ich: „Ach ja, die Diplome gehören meiner Freundin. Das ist so ein autogenes Training, weiß ich auch nicht so genau. Blöd sie dahin zu hängen, oder? Sieht nur dekorativ aus in diesen Goldumrandeten Rahmen, deshalb hab ich nichts dagegen gehabt. Na, ja, ist Quatsch.“ Versuchte ich die Sache zu bagatellisieren.

„Komm, ich zeig dir mal die Küche und das Wohnzimmer, damit du dich hier besser zurecht findest.“ Lenkte ich sein Interesse in andere Bahnen.

„Hm, hm, ja!“ brummelte er vor sich hin und folgte mir. Als er die weiße Küche und das riesig große Wohn-Esszimmer gesehen hatte, sagte er anerkennend: „Nanu, zwei Fernseher? Oh, aha, eine Überwachungsanlage. Kluge Mädchen. Aber eine sehr schöne geschmackvolle Einrichtung. Wie groß ist die Wohnung komplett?“

„Das sind fünf Zimmer auf 135 Quadratmeter, inklusiv Bad und Gäste WC. Für eine Person viel zu groß, deshalb suche ich was Kleineres.“ Erklärte ich.

Hellhörig geworden wollte er wissen: „Wieso für eine Person? Ich denke ihr seid zu zweit? Deine Freundin und Du? Wie versteh ich das denn jetzt?“

So schnell war ich nicht in Verlegenheit zu bringen, mir fiel sofort die passende Ausrede ein: „Ja, noch sind wir zu zweit. Aber wir suchen jetzt getrennt. Meine Freundin will wieder mit ihrem Freund zusammen ziehen. Das wird zwar nicht gut gehen, weil die sich erst vor einem halben Jahr getrennt hatten, sich jetzt wieder vertragen haben und noch einmal von vorn beginnen wollen. Aber das werden die Beiden ja selbst feststellen. Ja, und deswegen suche ich alleine, von WGs hab ich vorerst die Nase voll. Ich sehe ja jetzt was ich davon habe. Nur Ärger.“

„Ach so.“ gab Marius sich mit der Auskunft zufrieden. Nach kurzer Überlegung fragte er: „ Welche Größe suchst du denn, zwei Zimmer? Die sind ja ausreichend für dich.“

Ich verneinte: „Nein, ganz so klein auch wieder nicht. Mit zwei Schlafzimmern hätte ich schon gerne, wegen meiner kleinen Enkelin. Wenn meine Tochter Wochenend-Dienst hat, passe ich auf die Kleine auf. Das ist jede zweite Woche. Wenn die Kleine bei mir schläft, brauche ich ein extra Zimmer für die. Ich kann nicht mit ihr in einem Zimmer schlafen, die schläft sehr unruhig. Dann mache ich kein Auge zu. Deshalb hätte ich gerne eine Art Gästezimmer, und wenn es nur so klein ist, das ein Bett rein passt. Ich bin im Moment auf der Suche. Ist aber nicht so einfach, weil ich in einer bestimmten Gegend suche, in der Nähe von meiner Tochter.“ Versuchte ich ihm meine Vorstellung zu verdeutlichen.

„Ach so. Warum muss das denn sein? Wohnt die so weit weg?“ verstand er meine Gründe nicht.

„ Na ja, was heißt weit. Etwa sechs Kilometer in einem anderen Ortsteil. Es ist nur umständlich, weil wir uns ein Auto teilen. Jetzt ist es so, das sie unser Auto zu 90 Prozent hat und ich vielleicht zu 10 Prozent der Zeit. Und wenn ich das Auto mal schnell brauche, dann muss sie es mir bringen oder ich muss mit dem Bus hinfahren um es zu holen. Das klappt oft nicht so recht, weil sie in Schichten arbeitet und noch dazu in einem Nachbarort. Wenn ich aber in ihrer Nähe wohne, kann ich mir das Auto schnell mal holen und genau so schnell wieder zurück geben. Ist alles etwas einfacher, wenn wir nicht so weit auseinander wohnen.“ Erklärte ich die ungünstige Situation.

„Und willst du das dann in der neuen Wohnung auch machen?“ wollte er wissen. „Hier mit vögeln und den Massagen?“

„Würde dich das stören, wenn ich diesem Job weiter nachgehe?“ stellte ich sofort die Gegenfrage, während wir zurück zum Romantik gingen.

Marius erwiderte unsicher: „Ich weiß es nicht. Nein, ich glaube nicht, ich fände es geil zuzusehen wie meine Freundin mit anderen Männern fickt. Ja, guck mich nicht so entsetzt an, die Vorstellung reizt mich eben, ich fand das schon immer ganz toll. Heute auch noch? Weiß ich nicht. Ich denke nicht, dass es mir was ausmacht, dass du dich für Geld ficken lässt. Du musst es mir nur erzählen. Ja, das musst du, das ist geil.“ Er grinste so verträumt, so dass ich tatsächlich den Eindruck hatte, er male sich schon die Details meiner Männergeschichten aus.

„Das ist pervers.“ sagte ich ungläubig. „Das ist doch abartig, wenn man einen Menschen liebt, zu wissen und auch noch von dem selbst zu hören was er mit Anderen im Bett treibt! Ist das wirklich dein Ernst oder flachst du mich jetzt?“ und setzte mich leicht geschockt auf das Bett.

„Ach Schatzi, mach dir doch nicht solche ernsten Gedanken.“ Schwächte Marius daraufhin ab, dabei nahm er mich in seine Arme. „Ich weiß es doch auch nicht, wie ich darauf reagiere, wenn du es mit anderen Männern treibst. Ich müsste das einfach mal probieren. Sei nicht prüde, das passt nicht zu dir und das mag ich auch nicht. Ich finde prüde Frauen langweilig. Sex ist doch eine ganz normale Sache. Eine Beziehung muss aufregend sein und auch bleiben, nur dann hat sie Chancen. Weißt du was ich schon immer mal gerne machen wollte? Mit meiner Freundin in ein Pornokino gehen und zusehen wie viele Männer sie benutzen und anspritzen. Das fände ich toll. Oder auch mal mit noch einer Bi-Frau einen Dreier machen, zusehen wie die andere Frau dich leckt. Oh ja, komm her, sehen wie sie sich hier über deine süße geile Fotze beugt und dich mit ihrer Zunge, ja „ hatte er sich immer mehr in Erregung gesteigert, während er eine Hand zwischen meine Schenkel schob. Und er fiel wie ein Ertrinkender über mich her, liebte mich wild und heftig, bescherte mir mehrere Orgasmen, kam aber dennoch selbst nicht zum Erguss.

Als wir uns engumschlungen ausruhten, meinte er fast entschuldigend: „Du darfst das nicht so wörtlich nehmen, was ich in meiner Geilheit sage, Schatzi. Ich brauche das nicht unbedingt. Du überforderst mich ja fast.“ Dann grinste er schelmisch und korrigierte sich: „ Nein, das war jetzt Spaß. Ich meine, du bist sexuell völlig ausreichend für mich. Ich habe mir schon überlegt, mein Profil bei vögeln zu löschen. Wenn wir doch jetzt zusammen sind, brauche ich das nicht mehr. Was meinst du? Du brauchst es ja geschäftlich, aber ich brauche es nicht mehr.“

Ich wollte ihn nicht beschränken, ihm nichts abverlangen was er mir irgendwann ankreiden oder gar vorwerfen würde, deshalb gab ich mich großzügig, ohne zu wissen dass ich das einmal bereuen würde: „Nein Schatz, das brauchst du nicht. Meinetwegen musst du nicht dein Profil löschen. Mach ich ja auch nicht, also gleiches Recht für alle.“

Er widersprach: „Aber ich brauche es doch wirklich nicht mehr. Ich kann es doch löschen.“

Kopfschüttelnd behauptete ich: „Ich glaube das ist nicht so einfach wie du denkst. Ich habe mal gehört, dass du da so schnell nicht wieder raus kommst, wenn du mal da drin bist. Hat eine Freundin von mir versucht, die haben das nicht gerne wenn Mitglieder aussteigen wollen und machen Schwierigkeiten. Meine Freundin hat dann nur ihre Fotos raus genommen und das Profil einfach nicht mehr benutzt. Sie kriegt aber immer noch jede Menge Mails auf ihre Email-Adresse. Also lass es doch einfach so. Brauchst ja nicht reinzugehen wenn du es nicht brauchst.“

Ungläubig fragte er: „Echt? Ja, dann spar ich mir die Mühe wirklich. Außerdem können wir beide uns darüber ja auch immer schreiben, dafür ist das Profil ja auch gut. Ja, du hast recht.“

Dann zog er mich näher an sich heran und ich wusste schon was kam, er brauchte seine Erleichterung auf seine eigene Art.

„Schatzi, ich will dich nicht drängen, aber ich will sehen wie du benutzt wirst. Es macht mich geil zuzusehen wenn dich viele Männer begrabschen und bespritzen, ihr Sperma auf deinen Körper verteilen, auf deine schönen Titten spritzen. Ja, sag das du mit mir in ein Pornokino gehst, ja das machen wir. Sag es, komm, sag das du das geil findest, von vielen Männern benutzt zu werden. Ja, ich komme gleich. Oh ja, wenn sie ihren Saft auf dir verreiben. Das ist gut.“ Stöhnte er und drückte sich bei seinem Samenerguss so dicht an mich, dass er sein heißes Sperma auf meinen Schamhügel spritzte.

„Gib mit deinen Saft, Schatz, bitte. Schieb es in meine Muschi, bitte Schatz. Ich möchte dich in mir haben.“ Forderte ich ihn erregt auf und er erfüllte meinen leidenschaftlichen Wunsch, wischte mit seinen Fingern den Samen hinunter zwischen die Schamlippen hindurch in meine Scheide. „Ja, so ist es gut. So sind wir vereint, Schatz.“ Stöhnte ich glücklich und wunderte mich anschließend wie heiß mich sein Gerede und Gestöhne gemacht hatte.

„Wann muss ich denn morgen weg sein?“ fragte Marius, völlig normal, als wir uns aufs schlafen vorbereiteten. „Wann fängt deine Arbeitszeit an? Um 11? Kommen dann in der Regel schon Kunden?“ war er besorgt meine Geschäfte zu behindern.

Ich fand das einerseits sehr rücksichtsvoll, anderseits ein wenig komisch, weil mir sofort seine Aussage einfiel, es sei ihm egal, mein Job störe ihn nicht. Hieße das nicht, dass ich ihm nichts bedeute? Wie kann man einen Menschen lieben und ohne Eifersucht eine solche Tätigkeit akzeptieren? Gab es Liebe ohne Besitzansprüche? Oder war es einfach nur keine Liebe?

Ich fühlte mich hin und hergerissen. Zweifelte an seinen Gefühlen.

„Bis jetzt kamen nur sehr wenig Kunden, und wie gesagt, nur Massagen.“ Log ich. Wenig Kundschaft war zwar richtig, aber ich hatte auch Sexkunden. Das wollte ich aber meinem Liebsten nicht sagen.

Vielleicht sagte er mir nicht die Wahrheit, wollte sich als großzügigen starken Mann zeigen, der meinen Job als normale Arbeit sah, und wirklich tat es ihm weh, empfand er rasende Eifersucht und Höllenqualen?

Ist der Ruf erst ruiniert...

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