Читать книгу Ist der Ruf erst ruiniert... - Ruth Broucq - Страница 7
Sex-Netz
ОглавлениеDas Wochenende verbrachte ich bei Rabea und Rubina. Wie so oft passte ich auf die Kleine auf weil mal wieder eine Ü30 Party in der nahegelegenen Disco angesagt war, zu der meine Tochter mit Freunden ging. Das kam so 2-mal im Monat vor und ich fühlte mich dabei sehr wohl an dem Aufwachsen der süßen Kleinen teilhaben zu können.
Den langweiligen Sonntagnachmittag konnten wir wegen der Kälte nicht mit meiner Lieblings-Sonntags-Beschäftigung, die Trödelmärkte der Umgebung zu durchstöbern ausfüllen, aber dafür mit den Aufnahmen in meiner neuen Unterwäsche. Damit hatten wir ausreichend zu tun.
Zum Schluss schickten wir noch einige der Fotos ins Netz, so dass ich mein Profil zusätzlich um ein paar neue Bilder erweitert hatte. In schwarzen halterlosen Strümpfen, Pumps und den Spitzendessous, mal liegend, sitzend oder stehend, jedoch immer ohne Kopf, fand ich das Ganze sexy und ansprechend. Nun musste doch jede Menge Kundschaft kommen.
Aber der Wochenanfang war eine Enttäuschung. Den Montagvormittag hatte ich wieder mit Behördenbesuchen und Wohnungsbesichtigungen ausgefüllt und den restlichen Tag schlug ich mit Hausarbeiten die Langeweile tot.
Abends jedoch bekam ich die ersten Emails auf meine Anzeige bei vögeln.de.
Ich amüsierte mich über die Nicknamen oder Fotos und wunderte mich teilweise darüber was Männer so alles wünschten, möglichst umsonst. Langsam machte ich mich mit der Handhabung dieses Forums vertraut, fand heraus, dass die Sache nicht uninteressant aufgebaut war. So konnte man in den Profilen das Alter- Sternzeichen- Familienstand, Körpergröße und Gewicht, die Haarfarbe und -länge, ja sogar die Penislänge und den Durchmesser, die sexuellen Vorlieben und Wünsche der Männer lesen. Auch der Wohnort war angegeben, und eine Beschreibung der eigenen Person, sowie was der jenige suchte. Mann oder Frau, Homos- Heteros- Paare oder Transsexuelle, sogar gleich mehrere Wünsche waren möglich. Selbst welche Art Kontakt man bevorzugte- ein One Night Stand, Affäre, Seitensprung, Partnertausch oder Beziehung, oder gar nur eine Begleitung in ein Pornokino oder Swingerclub? Nichts war unmöglich bekannt zu geben.
Man konnte genau sehen wann wer Interesse gezeigt und das Profil besucht hatte, denn sogar die letzten 150 Profilbesucher waren gespeichert um die Kontaktaufnahme noch zu einem späteren Zeitpunkt zu ermöglichen. Die Chatpartner konnte man sich aussuchen und wenn man keine Lust hatte eine Mail zu beantworten konnte man einen „Nein danke“ Button anklicken und die freundliche Erklärung dass man nicht interessiert war kam automatisch vom Provider. Praktisch.
Ich war fasziniert von der Vielseitigkeit dieses Werbe-Forums und beantwortete die ersten Anfragen, die sich den telefonischen Fragen auf die Zeitungsinserate ähnelten. Nach dem Preis, dem Leistungsangebot und zu welchen Zeiten man empfangsbereit war.
Es war witzig von einem „Ladyficker“ oder „Kuschelhase“ oder „Immernurgeiler“ angeschrieben zu werden, die unmöglichsten Namen gab es, was mich köstlich amüsierte. Allerdings war es gewöhnungsbedürftig wie direkt sich manche Männer ausdrückten. „Fickst du nur mit Gummi? Kann ich dir in den Mund spritzen und schluckst du auch? Ich liebe Analverkehr, du auch?“ waren nur einige der Anfragen, die ich nicht so prickelnd fand.
Freundlich lieb und nett schrieb ich den Interessenten zurück. Zwischendurch feilte ich noch ein wenig an meinem Profiltext und fand dass mir meine selbstgebastelte Werbung recht gut gelungen war. Zwar hätte ich gerne schon ein paar Termine vereinbart, aber trotzt der Interessenten ging ich, ohne ein Ergebnis zu erzielen spät nachts ins Bett. Die Zeit war verflogen.
Ein Norbert rief mich recht früh an und vereinbarte einen Termin für 14 Uhr. Erst nachdem ich ihm schon die Adresse genannt hatte fragte ich nach seiner Herkunft und erfuhr erschrocken dass er ein paar Straßen weiter wohnte.
Zu spät etwas zu ändern, war ich ärgerlich über meine eigene Oberflächlichkeit, denn aus meiner Heimatstadt wollte ich eigentlich keinen Kunden haben.
„Ach Quatsch!“ sagte Esther, als ich ihr telefonisch meine Bedenken erzählte. „Was soll das? Erst jammerst du, dass du nicht klar kommst und jetzt willst du nen Hunderter sausen lassen weil der in der Nähe wohnt? Blödsinn, warum? Meinst du der geht damit hausieren, dass er fürs Poppen bezahlt. Das kann der sich sicher nicht erlauben. Vermutlich hat er Familie oder vielleicht muss er auch aus beruflichen Gründen schweigen. Egal- da passiert nix. Du musst alles mitnehmen was kommt. Sei nicht dumm. Wer weiß wie viel oder wenig da kommt und auch wie lange es geht. Nimm jeden Euro den du kriegen kannst und bunkere dein Geld für schlechtere Zeiten.“ Mahnte meine Freundin eindringlich.
Einsichtig war ich zwar nicht, aber rückgängig konnte ich den Termin nun so wie so nicht mehr machen, deshalb gab ich ihr recht und wechselte das Thema. „Stell dir vor, ich war gestern wieder bei dem Amt, weil die immer noch nicht meinen Antrag bearbeitet haben. Ständig wollen die noch mehr Unterlagen haben. Jetzt den Rückkaufswert meiner Lebensversicherung, letztens noch die BWA vom Dezember, was soll da noch alles kommen? Verdammt bei mir wird es richtig eng. Gut dass ich die Miete nicht noch bezahle, sonst säße ich schon so auf dem Trockenen dass ich nix mehr zu beißen hätte. Und mit der Wohnung werde ich wohl am besten zu der Genossenschaft gehen, in Privathäusern sind die einfach zu teuer. Das pack ich nicht. Ich weiß ja nicht wie es finanziell weitergeht. Ich werde auch vorläufig gewerblich nichts mehr machen. Jetzt macht mir nämlich plötzlich die Frau von meinem Vermieter Probleme. So doof und unbeholfen wie der Schröder behauptet, scheint seine Olle doch nicht zu sein. Aber an mir beißt die Tussi sich die Zähne aus. Hab ihr geschrieben, dass es von mir kein Geld gibt, bis ich zumindest die Materialkosten von der Renovierung zurück habe und dass es bei mir in naher Zukunft nichts zu holen geben wird! Das wollen wir doch mal sehen, ob ich mein Recht kriege oder nicht!“
„Sieh zu dass du da raus kommst. Recht oder nicht. Die Wohnung ist zu teuer, jeder Monat den du sparst ist ein Gewinn. Auch wenn du momentan die Miete nicht zahlst, du weißt nicht wie die Sache ausgeht. Nimm dir besser einen Anwalt, den musst du doch nicht bezahlen, in deiner Situation kriegst du doch Prozesskostenhilfe.“ Riet sie mir sachkundig. „ Und wenn du Hilfe brauchst, für Essen und Trinken, du weißt ja, dass ich jederzeit für dich da bin. Verhungern wirst du sicher nicht. Und wenn irgendetwas anderes wichtiges anfällt, wenn du Geld für deinen Umzug brauchst, ich kann notfalls meinen Schmuck in die Pfanne bringen, schäm dich nicht mir bescheid zu sagen.“ Versicherte sie nachdrücklich.
„Danke Maus, das weiß ich doch. Aber das ist derzeit nicht nötig. Ich habe noch ein paar Euro und ein bisschen kommt ja auch durch die Kunden rein. Das muss doch jetzt besser werden. Danke für dein Angebot. Aber ich denke ich schaffe das schon alleine.“ Erwiderte ich und versuchte meine Rührung zu verbergen.
Den ganzen Dienstag verbrachte ich im Netz mit meinen beiden Werbeforen. Wobei miete-mich eine bescheidene Resonanz aufwies, aber bei vögeln.de eine Flut von Anfragen auf mich einstürmte.
Ich war fast ärgerlich als es mittags klingelte. Oh Schreck- mein Termin!
Norbert war ein älterer sehr schüchterner Mann, dessen Gesicht mir nicht bekannt war. Er war offensichtlich kein Puff-Gänger, denn ich musste ihn leiten und anweisen, was ich als anstrengender empfand als selbstbewusste sachkundige Kunden die mehr wollten als ich zu geben bereit war. Er traute sich kaum mich anzufassen, was den Vorteil hatte, das er ruhig auf dem Rücken liegen blieb, mich nicht bedrängte. Nachteilig war, das ich nicht erfuhr was er gerne hatte und was nicht. Also versuchte ich, im Schweiße meines Angesichtes, mit Händen und Mund den schlaffen Penis des Mannes zum Leben zu erwecken. Vergeblich. Nach einer Weile gab ich auf. Er auch. Bevor er ging versicherte er, dass das nicht mein Verschulden sei, er sei einfach zu nervös gewesen.
Den werde ich nicht wiedersehen. Aber egal, einhundert im Täschchen, was kann ich dafür, dass der Kerl keinen hoch kriegt? Geackert hab ich ja genug. Dachte ich, als er gegangen war.
Als Rabea anrief und fragte, ob ich mit ihr zum einkaufen fahren wolle, reagierte ich ablehnend: „Doch nicht jetzt, während der Geschäftszeit, Maus. Wir können gerne heute Abend einkaufen gehen, nach sieben Uhr.“
„Du mit deiner blöden Geschäftszeit. Ich finde das albern, dass du die einhalten willst. Du hast das Geschäft abgemeldet, das gibt es nicht mehr!“ sagte sie verständnislos.
Leicht säuerlich erklärte ich ihr: „Was denkst du eigentlich warum ich hier sitze? Weil es mir Spaß macht? Nee! Weil ich Geld brauche und schließlich schon einige Kunden hier waren. Und die kennen ja die Öffnungszeiten von Montags bis Freitags von 11 bis 19 Uhr und darum werde ich die auch einhalten. Außerdem steht das so auch in meiner neuen Internet-Werbung. Deshalb kann ich jetzt gar nicht mehr weg, in dieser Zeit. Lach da nicht drüber sondern akzeptiere das endlich! Und was noch dazu kommt, der Holger müsste eigentlich bald wieder hier erscheinen, dann möchte ich auf jeden Fall hier sein. Okay?“
„Reg dich nicht gleich auf. Ist ja in Ordnung, wie du meinst, auch wenn ich das als Blödsinn ansehe. Und dass du dir den Holger noch nicht abgeschminkt hast, versteh ich schon mal gar nicht. Na ja, das ist deine Sache. Mach wie du denkst. Aber so spät möchte ich mit der Kleinen nicht einkaufen gehen, dann mach ich das jetzt alleine. Kommst du denn heute Abend zu uns? Soll ich dich abholen? Kannst ja bei uns schlafen. Es reicht schließlich wenn du den ganzen Tag alleine bist. Ja?“ schlug sie vor.
„Das weiß ich noch nicht. Vielleicht, ich kann ja auch mit dem Bus kommen. Kein Problem. Aber ich will auch morgen früh endlich mal zum Arzt, der Knoten in meiner Hand wird immer größer und tut mir auch bei jeder Berührung weh. Also ich weiß es noch nicht. Wir telefonieren später noch mal.“ Kannte sie mich so wenig oder war ihr meine Einstellung so unwichtig? Verärgert dass ich meiner Tochter erneut meinen Standpunkt verdeutlichen musste beendete ich das Gespräch, denn ich wollte mich wieder meinem vögeln- Profil zuwenden. Ich fand es amüsant.
Vier Stunden später fiel mir auf das ich die Zeit total vergessen hatte. Hätte sich nicht der Hunger mahnend und nagend bemerkbar gemacht, wäre ich vermutlich bis zum umfallen beim Chatten und Mailen geblieben.
Allerdings stellte ich ebenfalls fest, dass es bereits nach 21 Uhr war und somit zu spät noch zu Rabea zu fahren. Als ich sie anrief um ihr mitzuteilen dass ich zu Hause bleiben wolle, maulte sie: „Das hättest du mir wenigstens mal früher sagen können. Ich hatte extra was gekocht. Pass bloß auf das du dich da oben nicht eingräbst. Ich verstehe nicht was du da den ganzen Tag machst. Ist das nicht tierisch langweilig, so alleine?“ wunderte sie sich.
„Ich will eh morgen ganz früh zum Arzt, also ist es sinnvoller hier zu bleiben. Und langweilig ist mir nicht mehr, ich bin richtig fasziniert von vögeln.de. Total lustig was man da für Leute findet. Geil. Kann ich mich stundenlang mit beschäftigen. Aber das müsstest du doch am besten wissen. Du chattest doch auch ständig mit deinen Freunden bei Facebook. Du weißt doch wie spannend das ist.“ Erzählte ich begeistert.
Rabea widersprach mir energisch: „Aber das ist doch ganz etwas anderes, Mama. Das kann man doch nicht vergleichen mit den Wichern die sich bei vögeln tummeln. Nee, also so was Abartiges ist nichts für mich. Dich versteh ich nicht, dass du so etwas gut findest. Nee!“
„Quatsch, Bea! Die Leute bei vögeln sind nur ehrlich, nicht abartig! Nicht nur ich, auch du hast das doch selbst erlebt, das die Penner, die bei den Partner-Börsen angeblich eine seriöse Beziehung oder Lebensgefährten suchen auch nur ans bumsen denken. Nee hier bei vögeln da geht es ums bumsen, klar. Aber das ist jedem bewusst der sich da einlogt. Ich finde das korrekter!“ sagte ich meine Meinung.
Wir wurden uns wieder einmal nicht einig.
Der nächste Tag war Michael-Tag, Mittwoch. Ich dachte bereits beim Aufwachen mit Schrecken daran. Das sorgte bereits in aller Frühe für schlechte Laune. Schnell machte ich mich auf den Weg zu meinem Arzt, der nach Begutachtung des Knotens in meiner Handinnenfläche lediglich eine Überweisung zum Chirurgen ausstellte, was ich auch nicht anders erwartet hatte. Was sollte ein Allgemeinmediziner sonst machen?
Er riet mir noch eindringlich die Sache nicht auf die lange Bank zu schieben, da man nicht wisse was es sei. Lustig. So schlau war ich selbst. Natürlich würde ich gleich am nächsten Morgen dort hingehen. Allerdings machte mir dass keine Sorge, es war nur sinnvoll schnellstens zu entfernen.
Tja Mädchen, das Alter! Da hat man so seine Wehwehchen. Vor ein paar Monaten der Knoten am Unterkiefer. Gott sei Dank harmlos, aber ein kleiner operativer Eingriff. War ne schnelle Geschichte. Jetzt in der Hand. Wird sicher auch nix schlimmes sein, aber wieder was Neues. Auch wenn du das nicht wahrhaben willst, aber im Kopf bist du jung und knackig- wirklich bist du ne Omi! Hi hi, wenn das so mancher Freier wüsste. dachte ich und musste laut lachen. Die Leute sahen mich erstaunt an, denn ich ging in diesem Moment durch die belebte Fußgängerzone der City.
Mit frischen Brötchen und einem dicken Stück Torte ausgerüstet kam ich heim und beruhigte mal erst meinen leeren knurrenden Magen.
Kurz nach dem Frühstück wurde ich angenehm überrascht. Berni meldete sich telefonisch für mittags an.
Sofort hellte sich meine Stimmung wieder auf. Der Mann war angenehm, und da er noch vor Michael kommen wollte, würde es mir leichter fallen, anschließend den komischen Trockenspritzer zu ertragen.
Aber ich sollte eine Überraschung erleben.
Anstatt Berni kam um Punkt 14 Uhr dessen Bruder Andreas. Den kannte ich zwar auch, weil die beiden Brüder ein paar Mal zusammen zur Massage und mehr mein Geschäft beehrt hatten. Aber auf Andreas war ich gar nicht eingestellt.
Andreas lachte über mein verdattertes Gesicht und erklärte fröhlich: „Da staunst du, Chefin, nicht wahr? Mein kleiner Bruder hat mich angerufen, weil er den Termin nicht einhalten konnte. Sein Chef hat ihm kurzfristig noch nen eiligen Auftrag erteilt. Ich hoffe du hast nichts dagegen, dass ich einspringe? Ich war gerne dazu bereit, weil der Berni mir ganz begeistert von deinen Vorzügen berichtet hat. Da war ich doch richtig geil drauf, die auch kennen zu lernen.“ Dabei nahm er mich in seine Arme und küsste mich stürmisch.
Er nahm mir den Atem, aber auf eine ganz angenehme Weise.
Unterschiedlicher als diese Beiden konnten Brüder kaum sein. Charakterlich so wie optisch. Im Gegensatz zu Berni, dem großen blonden Mann, mit liebevoll- zärtlichem, rücksichtsvollen Wesen, der sicher seine Frau, trotzt regelmäßiger Puff-Besuche, auf Händen trug, war der ältere Andreas ein Draufgänger-Typ. Er war kleiner mit leichtem Bauchansatz aber trotzdem beweglicher und auch hübscher mit graumelierten Locken die er immer mit starkem Haargel in Form hielt.
Wild, hemmungslos und leidenschaftlich hatte ich ihn schon auf Distanz eingeschätzt, und das erwies sich als richtig.
Wir machten nicht gemeinsamen Sex, nein Andreas bestimmte den Ablauf, er nahm mich. Wie er es wollte. Von vorne, von hinten, der Seite, oben, unten, lecken, küssen, fummeln und fingern, er war wendig wie ein Aal und seine Hände und auch der Mund waren überall. Mir wurde fast schwindelig so sehr war Andreas in Aktion. Allerdings musste ich ihn einmal energisch ausbremsen, als er versuchte ohne Kondom in mich einzudringen. Zwar reagierte er mit erstauntem Blick, aber er akzeptierte es sofort.
„Du bist wirklich eine Granate, Ruth.“ Sagte er, nachdem er zweimal abgespritzt hatte und er endlich befriedigt, auf der Matratze ruhte.
Als er geduscht war fragte er beim anziehen: „Mein Bruder hat mir nicht zu viel versprochen. Ich komme gerne wieder. Sag, was kriegst du denn jetzt?“
Ich schüttelte irritiert den Kopf, erwiderte: „Das gleiche wie die anderen Mädels auch, oder denkst du ich bin teurer?“
Er stutzte kurz, dann lachte er: „Nein, ist okay. Ich frag ja nur.“
Nachdem Andreas gegangen war saß ich total gerädert in meinem Schreibtischsessel und dachte über diese seltsame Frage nach, während ich einen heißen Kaffee schlürfte. Bisher hatte jeder Kunde, der vorher hier schon Massage-Kunde war, die gleiche Frage gestellt. Holger, Berni, Peter und nun auch Andreas. Nur Michael nicht, der hatte mir unaufgefordert einen Fünfziger hingehalten und war diskret darüber hinweg gegangen. Ja verdammt, was glaubten die anderen Herren denn? Dachten die ich sei billiger oder teurer? Das hätte ich gerne mal gewusst. Vielleicht könnte ich ja mehr nehmen? Oder wollten die gar weniger bezahlen? War ich weniger wert weil ich älter war? Oder weil ich die Chefin war? Nee- dann müsste ich ja teurer sein. So ein Unfug!
Als Michael sich telefonisch anmeldete hatte ich mich wieder erholt.
Artig reichte er mir wieder unaufgefordert das Geld und ich stellte erstaunt fest dass er mir siebzig gegeben hatte.
Ach wie schön. Trinkgeld. So sollte es bei allen Kunden sein, unaufgefordert, bevor es zur Sache ging und ab und zu ein kleines Zubrot in Form eines Trinkgeldes von 20 bis 30 Prozent. So hätte ich es am liebsten. Dachte ich grinsend.
Überhaupt war Michael ein angenehmer Kunde- freundlich, höflich, bescheiden und dankbar für die Zuwendungen. Nur die Socken - oh nein!
Danach rief ich gut gelaunt meine Tochter an, bat sie, mich abends abzuholen. „Aber erst nach Feierabend. Nach sieben. Ich muss mir die Haare färben. Hilfst du mir dabei?“ bat ich.
„Gerne Mama, bin ich kurz nach sieben da. Bis gleich.“ Es kam kein Einspruch mehr, wegen meiner Arbeitszeiten.
Noch bis kurz bevor Rabea und Rubina kommen würden amüsierte ich mich mit meinen Chat-Partnern bei vögeln. Mein Profil war gut besucht, ich hatte 14 Mails in meiner Abwesenheit erhalten und während ich online war bestürmten mich viele User mit Angeboten und Fragen. Mehr oder weniger direkt, mal vorsichtig- freundlich, oder dreist- unverschämt aber eben auch amüsant und interessiert. Viele fragten nach dem Preis für eine halbe Stunde, weil diesen Herren der Hunderter zu teuer war. Das lehnte ich freundlich aber bestimmt ab, mit der Begründung, dass ich die Besucherzahlen gering und überschaubar halten wolle, was zwar nicht falsch aber auch nicht ganz richtig war. Ich wollte nicht sämtlichen Pöbel bedienen müssen und mich auch nicht unter Preis verkaufen. Nein, nur Stundenpreis, war meine Devise. Als es Zeit wurde die Färbeutensilien zusammen zu packen, weil Rabea bald kommen würde, war ich richtig traurig das Forum schließen zu müssen. Einen Termin hatte ich nicht ergattern können.
Es wurde ein gemütlicher Abend, wenn man von dem Geschmiere mit der Haarfarbe absah. Anschließend quälte mich die durchgelegene Couch bis zum frühen Morgen.
Als ich fertig angezogen schon im Hinausgehen war krabbelten Rabea und die Kleine gerade aus den Federn.
„Wo willst du denn jetzt schon hin?“ fragte meine Tochter verschlafen. „Was bist du denn so hektisch? Es ist erst kurz vor neun. Ich fahre dich doch. Warte!“
„Nein, lass nur, Kind. Ich nehme den Bus weil ich noch zu dem Chirurgen will. Du weißt ja 11 Uhr. Tschüss, bis später.“ Ließ ich mich nicht von meinem Vorhaben abhalten.
Die chirurgische Gemeinschaftspraxis bestand aus 4 Fachärzten, die jeweils ein Spezialgebiet hatten. Das Wartezimmer war total überfüllt. Es dauerte fast eine Stunde bis ich endlich den Arzt erblickte. Nachdem die Hand geröntgt war, legte der junge Facharzt gleich für die kommende Woche den Op-Termin fest. Auch er war der Meinung dass es sich um einen kleinen Eingriff handeln werde. Darin stimmten wir überein.
„Wenn Sie wollen können wir die Operation auch in unserer anderen Praxis machen. Dann hätten Sie Ihre Nichte dabei.“ Bot der nette Doktor mir an.
Ich schüttelte den Kopf und lehnte energisch ab: „Nein danke. Ich brauche niemand zum Händchen halten. Außerdem ist es hier näher für mich. Ich wohne ja in der Straße nebenan. Also dann bis nächste Woche.“
Eine meiner Nichten arbeitete seit vielen Jahren in der chirurgischen Praxis eines bekannten Unfallchirurgen, wo auch der Handspezialist zeitweilig tätig war. Doch ich benötigte keine moralische Unterstützung. Ich war stark genug.
Kaum zu Hause meldete sich telefonisch ein Kunde der mich in miete-mich gefunden hatte. Nachdem wir die Konditionen geklärt und die Zeit vereinbart hatten, klingelte gleich das zweite Telefon. Ein Massage-Kunde fragte nach einem Termin.
„Hallo, hier ist Lars. Kann ich um 15.30 kommen? Habt ihr dann eine Stunde für mich frei?“
„Wann warst du denn das letzte Mal hier, Lars?“ fragte ich vorsichtig.
„Och ist schon länger her. Ich war bei der blonden, ich glaube Kathi hieß sie. Kann das sein?“ überlegte er unsicher.
Ich sah mich gezwungen ihn aufzuklären: „Tja Lars, die ist nicht mehr hier. Um genau zu sein, außer mir ist niemand mehr hier, weil wir das Geschäft aufgegeben haben. Ich bin nur zum Bescheid geben und für Stammkunden hier. Tja...“
„Das ist kein Problem. Ich komme gerne zu dir. Du bist doch die hübsche Chefin? Oder nicht?“ unterbrach er mich schnell.
Geschmeichelt erwiderte ich: „Ja, ich bin die Chefin. Okay Lars, dann komm um halb vier. Bis gleich!“
Seine Stimme hatte sich sympathisch und relativ jung angehört. Jung hatte ich zwar nicht gerne, aber nur ne Massage, doch das ginge.
Ich triumphierte. 2 Stunden, das wäre doch geil. Erst um 14 Uhr der Freier von miete-mich und danach ne Stunden-Massage. Der Tag würde sich lohnen. Prima.
Frohen Mutes schaltete ich den Computer ein und fand bei miete-mich 2 uninteressante Mails, die ich gleich beantwortete. Aber in meinem vögeln-Profil erwarteten mich wieder 11 Mails. Als ich die Mail von einem „hamiltonmercedes“ öffnete starrte ich verdutzt auf eine Tasse Kaffee.
Was sollte das denn? Kein Wort nur eine Tasse mit dampfenden Kaffee? So was Blödes.
Ich klickte die nächste Mail an. Nachdem ich alle mehr oder weniger schweinischen Angebote und Fragen gelesen und dementsprechend beantwortet hatte, öffnete ich die komische Mail erneut.
Was war das für ein komischer Kerl. Ich las seinen Profiltext, der eigentlich eine eigene Personenbeschreibung sein sollte, was ich da las fand ich ulkig.
„Mario- Mietboy- der Gratis-Mann für Haus, Hof und Garten. Rasen schneiden, Blumen mähen? Schrauben- sägen, dübeln. Fenster putzen mit einer Tasse Kaffee? Mario der kostenlose Hausboy für die Dame. Massage gefällig? Anschreiben genügt, komme sofort. Aber in einen Porsche Turbo passt kein Rasenmäher.“
Was sollte bitte dieser Unfug? Der Kerl war ein Komiker. Unter Fantasien stand:
„Tempo 360 auf Autobahnen damit der Turbo frei laufen kann- und die Kleinen gehören auf den Standstreifen.“
Wie bitte? Was war das für ein Blödsinn? Das sollte irgendein Mensch verstehen?
Ich betrachtete die beiden Fotos. Hm, na ja, nicht gerade eine Schönheit der Kerl. Aber sah eigentlich ganz normal aus, Malocher-Typ. Dunkelblond- noch nicht ganz Stirnglatze eher lichtes Haar, schmales Gesicht, ziemlich große Nase und grinste breit mit geschlossenem Mund. Sehr schlank fast dünn, absolut kein Mann der mir auffallen würde oder gefallen könnte. Alter 43, 1,85 groß, 80 Kilo. Zu dünn also, viel zu dünn. Wohnort Korschenbroich, 46 Kilometer entfernt. Aber was war das? Was stand da? Penislänge 22cm und Durchmesser 6 cm.
Das glaub ich ja nicht! Der hat nen Schwanz von 22 cm? Puh- das ist ja ein Ding - entfuhr es mir laut.
Erschrocken dachte ich: gut das niemand hier ist! Nicht übel! Ob der überhaupt ganz rein geht? Und der Durchmesser ist auch sehr appetitlich. Da kriegt man ja gleich ziehen im Unterleib. Den könnte ich jetzt gut vertragen. Pfui Ruth, schäm dich. Aber der ist ja noch größer als das Sahneteilchen vom Holger, der ist zwar auch so dick aber zumindest ein ganzes Stück kürzer . Junge das macht mich ja ganz fickerig.
Ich war ziemlich nervös und hätte am liebsten sofort diesen komischen Kerl vernascht, oder notfalls irgendeinen Anderen.
Lange musste ich nicht warten, denn um 14 Uhr kam der miete-mich Kunde. Ein großer stabiler Mann um die Fünfzig, der einen gepflegten und sehr sympathischen Eindruck machte und auf den Namen Klaus hörte. Schnell hatten wir die finanzielle Seite geregelt und ich führte ihn ins chinesische Zimmer.
Er ging auf Socken mit schlabberiger Boxershorts bekleidet mit mir zum Badezimmer. Nicht unbedingt ein appetitanregender Anblick. Ein Badetuch wollte er nicht, weil er frisch geduscht sei, sagte er. Also reichte ich ihm ein kleines Handtuch und ging in mein Schlafzimmer um das Geld und meine Kleidung abzulegen.
Nach kaum drei Minuten öffnete sich mit einem kurzen Klopfen hinter mir die Tür und der Freier stand im Rahmen: „Ich bin fertig.“ Erklärte er freudestrahlend, sah mein Bett und fragte: „Machen wir es hier?“ weil ihn wohl mein Bettzeug irritierte.
Ich grinste, versuchte meinen Ärger zu verbergen, dass er so einfach in einen Raum platzte, dessen Tür die große Aufschrift: PRIVAT trug.
„Nein das ist mein Privatraum, nicht für Gäste gedacht. Wir gehen dahin wo du eben deine Sachen abgelegt hast. Komm!“ dabei schob ich ihn zur Tür hinaus, den Gang hinunter, in Richtung Massageraum.
„Kann ich doch nicht wissen.“ Maulte er beleidigt. „Hier kann man sich ja verlaufen. So viele Türen und Gänge. Und du warst nicht zu sehen. Da hab ich dich natürlich gesucht.“ Versuchte er sich zu verteidigen.
Ich gab mir Mühe freundlich zu bleiben, konnte mir dennoch einen tadelnden Ton nicht verkneifen. „Aber ich kann auch nicht wissen, dass du in zwei Minuten schon fertig bist? Bei mir dauert waschen länger.“
„Hab ich ja nicht. Nur gepinkelt. Ich dusche immer morgens zu Hause. Ich bin doch noch frisch. Zu viel duschen ist auch nicht gut.“ Rechtfertigte er sich.
Es verschlug mir die Sprache und wäre ich auch nur noch ein kleines bisschen geil gewesen, hätte diese Aussage mir den Rest Appetit verdorben. Welch ein Ferkel! Was glaubte dieser Penner denn? Das ich sein frisch bepinkeltes Teil anfassen oder gar in den Mund nehmen würde? Nie und nimmer!
„Tja, dann leg dich mal hin, den Rest mach ich dann.“ Wies ich ihn an und packte sofort das Kondom aus. Griffbereit stand ich vor ihm und wartete darauf, dass er endlich seine Schlabber-Unterhose fallen ließ.
Als er sich gemächlich dieses Monstrums entledigte hätte ich am liebsten laut gelacht. Ein niedliches kleines Kinderpimmelchen, von der Größe meines kleinen Fingers, hing schlaff zwischen einer langen Wolle, seinen Schamhaaren. Das Dingelchen würde in dem Kondom verschwinden, nicht mehr sichtbar sein.
Ach Gott- wie niedlich! Eines von seinen Haaren macht Pipi! dachte ich und wendete ihm kurz den Rücken zu, damit er mein schadenfrohes Grinsen nicht sah.
Der Sex, falls man es überhaupt so bezeichnen kann, war eine mittlere Katastrophe. Er lag rücklings auf der Matratze, ich blieb kniend neben ihm und verhinderte mit Händen und Körper dass er die Position wechseln konnte. Wenn er mich küssen wollte drehte ich den Kopf beiseite. Das kleine Pimmelchen war zwar steifer aber kaum größer geworden und rutschte in dem Gummi hin und her, dass ich es kaum zu fassen bekam. Ich versuchte es mit dem Mund, was mir Übelkeit verursachte und die Befürchtung mich gleich an der überschüssigen Gummipelle zu verschlucken. Kurz entschlossen zog ich das Kondom ab, warf es beiseite und rubbelte das klägliche Ding zwischen Daumen und Zeigefinger heftig.
„Ohaaaaa- ja das war aber eine mächtige Ladung. Toll!“ schrie er laut und ich glaubte Augen und Ohren nicht trauen zu können, weil ich weder fühlte noch sah was er meinte. Ich musste schon genau hinsehen um die drei Tröpfchen auf seinem Bauch zu erspähen, deshalb suchte ich die Umgebung ab. Weder auf den Badetüchern noch auf der dünnen Wolldecke, die ich immer als Unterlage benutzte, noch irgendwo anders im Umkreis der Matratze fand ich Spermaspuren. Der Kerl war ein Spinner.
„Möchtest du jetzt duschen?“ fragte ich als ich ihm die Serviette reichte.
Er griff zu seiner Schlabberunterwäsche und lehnte ab:“ Nein, lass mal, das mach ich zu Hause.“
„Klar, du duscht ja immer morgens.“ Konnte ich mir nicht verkneifen zu flachsen. „Also morgen früh wieder?“
„Stimmt!“ strahlte er.
Ich war fassungslos. Welch ein Widerling, er wusch sich nicht einmal.
„Es war wunderschön, mein Hübsche. Vielen Dank. Ich komme wieder.“ Sagte er zum Abschied und ich hoffte nur, dass er diese Drohung nicht wahr machen würde.
Nach diesem Vorfall war ich völlig abgekühlt, und ich brauchte dringend ein langes heißes Duschbad und einen großen starken Kaffee.
Lange konnte ich mich nicht von dem Schreck erholen, denn der nächste Kunde würde bald erscheinen.
„Na hoffentlich ist das nicht so ein Schmuddel. Igitt war das ein ekliger Kerl. Wie der erste Eindruck doch täuschen kann. Der sah so sauber aus. Bah Pfui.“ schüttelte ich mich noch einmal.
Gerade wollte ich meine Freundin anrufen um ihr von meinen Erlebnissen zu berichten, als dir Türklingel anschlug. Nanu, es war er kurz nach drei, das konnte noch nicht der Termin sein.
Schnell lief ich ins Wohnzimmer, dort stand der Monitor meiner Überwachungsanlage. Ein unbekannter Mann stand draußen.
Ich öffnete die Haustür und fragte: „Ja bitte?“
„Guten Tag. Mein Name ist Werner von der Bauaufsicht. Ich wollte mal überprüfen ob Sie das Gewerbe noch ausüben.“ Sagte der Fremde und machte einen Schritt auf mich zu um ins Haus zu kommen.
Ich vertrat ihm den Weg, sagte energisch: „Moment mal mein Herr. Was soll das denn? Ich habe Ihrer Kollegin Meinel doch die Gewerbeabmeldung zugeschickt. Das muss doch wohl reichen. Also warum sind Sie hier?“
Er lächelte ironisch, blieb aber im Ton freundlich als er erklärte: „Ja das mag sein, aber Papier ist geduldig. Ob Sie aber das Gewerbe wirklich eingestellt haben, das ist hier die Frage und das habe ich zu überprüfen. Das ist meine Aufgabe.“
Jetzt wurde ich einen Ton lauter, auch mit leichter Ironie in der Stimme als ich ihm vorschlug: „Dann versuchen Sie das mal zu klären. Aber von draußen. Denn hier kommen Sie nicht rein. Das ist jetzt nur noch meine Privatwohnung, zu der ich Ihnen keinen Zutritt gewähren muss. Und ihre Frau Meinel werde ich gleich mal anrufen und fragen, was sie denn glaubt, wie Sie mein lieber Herr Werner, feststellen können ob ich hier noch Massagen mache oder nicht? Ich lasse mich doch nicht von Ihnen tyrannisieren. So, das war meine Antwort. Auf Wiedersehen.“ Damit schlug ich ihm die Tür vor der Nase zu.
Ich sah im Monitor noch eben seine Rückseite bevor er aus meinem Blickfeld verschwand.
Nur Minuten später klingelte es erneut. In der Annahme dass der Bauaufsichtsmensch noch einmal zurückgekommen sei, war ich wütend zur Tür gestürmt. Erbost riss ich die Haustür auf und wollte gerade schimpfen, als ich in das hübsche Gesicht eines blonden, blauäugigen jungen Mannes blickte.
Gut das ich mich noch gebremst hatte.
„Hallo, ich bin der Lars.“ Sagte er während er eintrat.
Am liebsten hätte ich geantwortet: Donnerwetter. Der liebe Gott hat ein Einsehen. Das ist doch mal eine Belohnung. Komm rein du Sahneteilchen. Dich vernasch ich jetzt auf der Stelle.
Stattdessen flötete ich: „Hallo Lars, schön dich zu sehen, komm doch rein.“ Wie blöd von mir, er war ja schon in der Diele. Aber ich war einfach zu überrascht einen so gutaussehenden Mann bedienen zu dürfen. Ja, tatsächlich, ich durfte ihn massieren. Toll. Mir lief der Sabber im Mund zusammen.
„Dir ist aber klar dass ich dich massiere? Das hattest du doch richtig verstanden?“ vergewisserte ich mich noch einmal.
Erstaunt antwortete er: „Ja. Sicher. Mache ich den Eindruck, dass ich nicht gut höre?“
„Nein, nein. Aber ich erinnere mich gar nicht an dein Gesicht. Normalerweise habe ich ein sehr gutes Gedächtnis, wenn ich jemanden schon einmal gesehen habe, weiß ich das in der Regel auch. Oder war ich nicht hier als du bei der, sagtest du Kathi, warst?“ wunderte ich mich einen so schönen Kerl nicht erkannt zu haben.
Er lächelte, dass ich glaubte die Sonne gehe auf, und seine Antwort ging mir runter wie Öl: „Doch du hast mir auch die Tür geöffnet. Eben deshalb war ich angenehm überrascht, dass du mich massieren wirst. Damals wollte ich das auch gerne, aber du hast das abgelehnt.“
Junge, Junge, das werde ich, ich werde dich massieren, das dir das Toupet wegfliegt, dachte ich und grinste in diebischer Vorfreude.
Das Romantik - Zimmer erschien mir der richtige Rahmen für den Süßen zu sein, also brachte ich ihn dort hin.
„Oh, das ist aber schön eingerichtet. Klasse.“ staunte Lars und betrachtete die große Wandtapete mit den barocken Nymphen im Garten. Der kristallene Kronleuchter und die altweiß- vergoldeten Chippendale-Möbel passten zu dem Ohrensessel aus rot-geblümtem Samt und dem weißen Engel mit goldenen Flügeln auf einem passenden Sockel.
„Eine Stunde sagtest du?“ fragte ich als er sich ausziehen wollte.
Er griff in die Tasche, reichte mir zusammengelegte Scheine und entschuldigte sich: „Sorry, natürlich erst das Geld. 90 nicht wahr? Aber ich würde gerne erst duschen, ich komme von der Arbeit. Darf ich?“
Als er sich auszog blieb mir die Spucke weg, hatte der Mann einen super Body. Zwar war er nicht groß, vielleicht 1,73 m, hatte aber einen durchtrainierten, trotzdem stabilen und schön geformten Körper mit Waschbrettbauch. Außerdem war er Sonnengebräunt und bei seinen Bewegungen spielte jeder Muskel deutlich sichtbar unter seiner Haut. Wow, ein Mann zum anbeißen.
Er duschte ausgiebig, während ich bereits mit dem üblichen Badetuchwickel in der Diele auf ihn wartete. Die Frische der Duschcreme roch ich noch als er sich bäuchlings auf die Matratze legte. Ich schaltete die große Beleuchtung aus, nur die Rotlichtlampe hinter meinem lebensgroßen Engel mit dem Amorbogen ein und machte die Relaxmusik an.
Sanft drückte ich seine Beine auseinander und hockte mich dazwischen.
Welch ein Anblick! Da lag dieses Sahnebällchen in seiner ganzen Pracht vor mir, war meinen Händen und Wünschen hilflos ausgeliefert und wollte nur eine Massage, sonst nichts. Welch eine Verschwendung. Zwar hatte ich sein bestes Stück nur in schlaffem Zustand gesehen, wusste nicht ob es sich lohnen würde ihn zu genießen, aber das war mir in diesem Moment egal. Sein schöner Körper verführte jede Frau mit Gefühl zum Träumen. Der Mann war eine Sünde wert. Ich fühlte die Feuchtigkeit zwischen meinen Schamlippen austreten.
Und wie er sich anfühlte, seine Haut war Seidenweich, obwohl ich jeden Muskel darunter fühlte als ich ihn sanft streichelte. Ich musste mich gedanklich zur Ordnung rufen, deshalb begann ich die Massage an seinen gepflegten Füßen, nachdem ich warmes Öl auf seinen Beinen verteilt hatte.
Langsam arbeitete ich mich über die muskulösen Beine zu seinem Knackarsch hoch. Klein, rund und fest lag dieser süße Hügel vor mir, als ich ihn etwas kräftiger knetete glaubte ich ein Entgegenkommen zu spüren. Deshalb streichelte ich zärtlich mit einem Finger zwischen seine kernigen Pobacken von oben nach unten. Er zuckte leicht und ich sah dass er seinen Gesäßmuskel anspannte. Ich unterdrückte meine Erheiterung, am liebsten hätte ich gekichert. Die typisch männliche Reaktion wenn es um deren Hinterteil ging. Die automatische Ablehnung auf anale Berührung, war auch bei Lars sofort zum Vorschein gekommen.
Okay mein Freund, dann will ich doch mal testen ob du an deinem Goldstück auch so empfindlich bist und mit Abneigung reagierst. Ich denke nicht, dachte ich und war froh dass er mein schelmisches Grinsen nicht sehen konnte.
Mein nun schon üblicher Griff, nach der Innen-Schenkel-Massage die Hoden zu greifen, wurde von Lars mit einem kleinen Seufzer honoriert. Es gefiel ihm dass ich seine Eier kraulte, denn er hob den Unterleib leicht an um mir einen besseren Zugang zu ermöglichen. Schnell schlich sich meine freie rechte Hand von der Seite unter seinen Bauch und ich fühlte die Härte seines Gliedes. Fast erschrocken ließ der überraschte Mann seinen Unterkörper wieder fallen dass ich nur noch schnell meine Hand zurück ziehen konnte.
Aha, der Herr war sensibel, er liebte keine Überraschungsangriffe?
Also war es besser langsam weiter aufzubauen.
Ich nahm das Ölfläschchen und tropfte ein wenig auf seinen schönen Rücken, und rieb liebevoll seine Rückseite von der Taille bis zum Nacken bis das Öl eingezogen war, dabei setzte ich mich auf seinen gut gepolsterten Po und bewegte sein Gesäß mit dem Meinen.
Dann schüttete ich ausreichend Öl in meine Hände um es über seine Arme bis zu den Händen zu verstreichen. Ich legte mich lang auf ihn, massierte die Arme, seine Hände auch zwischen den Finger in dem ich sanft unsere Hände gegeneinander rieb. Gleichzeitig bewegte ich meinen Busen über seinen Oberkörper und mit dem Kinn massierte ich seinen Nacken.
Lars bemühte sich ruhig zu atmen, blieb ganz steif mit geschlossenen Augen liegen, aber ich sah dennoch sein glückliches Lächeln als er meine Brust auf seinem Körper fühlte. Zart knabberte ich an seinem Ohr und hauchte ihm die Andeutung eines Kusses auf die Wange. Er roch leicht nach einem herben Eau de Cologne. Der Geruch machte mich total an, ich sog ihn genüsslich ein.
Nach einer Weile rollte ich von ihm runter, kniete neben ihm und bat ihn leise: „Drehst du dich bitte um?“
Fast geräuschlos stieß er beim Wenden den angehaltenen Atem aus und dann sah ich seinen mittelgroßen geraden Schwanz, der kräftig und steif hoch aufgerichtet stand. Lars hielt die Augen fest geschlossen und ich konnte mich des Eindrucks nicht verwehren dass es ihm etwas peinlich war in dieser Position vor mir zu liegen.
Genüsslich betrachtete ich das stramme Gerät, dabei massierte ich seine Beine, wieder hauptsächlich die Innenseiten bis in die Leisten, wobei ich immer absichtlich an den Hoden vorbeistreifte.
„Es macht Spaß dich zu massieren. Du hast einen super Body. Sicher machst du sehr viel Sport?“ versuchte ich sein Schamgefühl etwas zu mindern.
„Ja, drei bis vier mal wöchentlich Bodybuilding. Man muss was tun um fit zu bleiben in meinem Alter.“ Erklärte er, öffnete die stahlblauen Augen und sah mich mit verklärtem Blick an.
Mensch Junge, du bist ja genau so geil wie ich. Sag was und ich vernasch dich auf der Stelle, dachte ich und lachte süffisant: „Na ja, von Alt kann ja wohl kaum die Rede sein. Mit deinen 30 musst du dich noch nicht so anstrengen. Konkurrenz brauchst du doch bestimmt nicht zu fürchten.“
„Nettes Kompliment, danke. 30 wäre ich gerne noch einmal. Ich bin 43, da ist der Kampf gegen die Altersbeschwerden schon voll im Gange.“ Wehrte er grinsend ab.
Total überrascht erwiderte ich: „Was 43? Das hätte ich nie gedacht. Donnerwetter du hast dich aber gut gehalten.“
Geschmeichelt antwortete er: „Danke, danke, aber das Kompliment kann ich nur erwidern. Du siehst auch sehr attraktiv und fit aus.“
Kommentarlos nahm ich das hin, obwohl ich am liebsten gefragt hätte: und warum fickst du mich denn nicht, wenn ich dir so gefalle?
Stattdessen wechselte ich sicherheitshalber die Position, um seinem seltsamen Blick zu entgehen, der mich zu fragen schien: willst du es auch?
„Kannst du bitte ein wenig nach unten rutschen?“ bat ich und hockte mich in die Über-dem-Kopf-Position.
Ich saß wieder breitbeinig am Kopfende, sah hinunter auf sein ebenmäßig schönes Gesicht mit der schmalen Nase, dem vollen Mund und dem markanten Kinn welches ein kleines Grübchen in der Mitte hatte und begann seinen Nacken, Haaransatz und Schläfen zu massieren.
Lars hielt die Augen geschlossen und ließ ein kleines Seufzen hören, als ich liebevoll sein Gesicht streichelte. Stirn, Wangen, Nase und Kinn, sowie über seine leicht geöffneten Lippen tasteten meine Fingerspitzen mit zarter Hand.
„Wenn dir etwas nicht gefällt, sag es mir bitte.“ Flüsterte ich und beugte mich dabei so tief über ihn, dass mein Atem sein Gesicht streichelte.
Lars öffnete die Augen, sah meine Brüste nur wenige Zentimeter über sich baumeln und stöhnte sehnsüchtig: „Das ist aber jetzt gemein.“
„Was meinst du?“ fragte ich in unschuldigem Ton, obwohl ich sein heißes Verlangen erkannte.
Langsam senkte ich meinen Oberkörper, so dass eine Brustwarze leicht seine Lippen berührte. Blitzschnell öffnete er den Mund, saugte sich an der Warze fest und umklammerte hart und fest meinen Rücken, damit ich mich ihm nicht wieder entziehen konnte. Er war stark. Vor Geilheit stöhnend genoss ich es, während ich mich zart an seinem Bauch entlang bis zu seinem steifen Glied vortastete. Als ich seinen harten Schwanz berührte stöhnte er laut auf. Es war unverkennbar eine freudige erleichterte Reaktion, dass ich endlich an seiner heißesten Stelle angekommen war.
Nach einer Weile löste er etwas den harten Griff und ich entzog ihm meine Brüste in dem ich mich lang streckte so dass meine Muschi seinem Mund ganz nahe kam. Lars hatte jede Hemmung überwunden, er sagte fordernd: „Komm her, gib sie mir!“ zog meinen Unterkörper tief zu sich hinunter und fuhr mit seiner Zunge schlürfend zwischen meinen Schamlippen hindurch, bis er meinen Kitzler erreichte, den er mit festem Druck bearbeitete.
Mit einem erleichterten Aufschrei fühlte ich den ersten Schwall ausfließen, und sah in diesem Moment seinen Schwanz direkt vor meinem Gesicht hoch aufgerichtet stehen. Der Penis war zum platzen gespannt, dass seine Vorhaut die komplette Eichel freigegeben hatte, die jetzt prall und purpurrot leuchtete.
Ich leckte zart darüber, dass er laut aufstöhnte: „Ja, oh ja. Ja, ja, oh ja!“ was mich so geil machte, das ich meinen Mund weit öffnete und seinen Schwanz ganz tief aufnahm. Ich saugte und lutschte im Wechsel und fand es so köstlich das ich gar nicht bemerkte wie sich sein Unterkörper leicht anhob. Als er meinen Kitzler feste ansaugte, gleichzeitig seinen Mittelfinger in meine Scheide schob, damit kräftig in mir rubbelte, und er mir in den Mund spritzte, wurde mir erst klar, dass er kurz vor der Explosion gewesen war. Völlig überrumpelt schluckte ich seinen Saft und kam gleichzeitig ebenfalls erneut zum Erguss.
Wir waren beide etwas verdutzt über die Heftigkeit unserer Reaktion, mit welcher Gier wir uns aneinander gekrallt hatten, dass ich unbeholfen nach der Papierrolle suchte und ihm diese reichen wollte.
„Danke, ich brauche kein Papier, ich tropfe nicht, ich bin trocken.“ Lehnte er verlegen ab. „Aber darf ich noch mal kurz das Bad benutzen?“ fragte er.
Ich nickte nur und öffnete ihm die Tür.
Als er zurückkam bot ich ihm Mineralwasser an und blieb wartend auf der Matratze sitzen.
Nach einem Blick auf die Uhr griff Lars seine Kleidung und erklärte, während er sich anzog. „Gut, das hat ja nicht ganz so lange gedauert, da kann ich noch etwas Wichtiges erledigen. Sei nicht böse, ich zieh mich jetzt wieder an.“
Nachdem ich mich geduscht hatte, musste ich mich erst einmal lang legen. Mit der üblichen großen Tasse Kaffee legte ich mich auf die Couch und versuchte das Fernsehprogramm zu verfolgen. Die Bilder bewegten sich vor meinen Augen, ohne dass ich deren Bedeutung wahr nahm. Stattdessen lief die letzte Massage wie ein Film in meinem Kopf ab.
Ihm war seine Geilheit und der Endspurt peinlich gewesen, oder warum hatte er es sonst plötzlich so eilig? Fast geflüchtet war er nachdem er abgespritzt hatte. Hatte ich einen Fehler gemacht? Mir den Kunden vergrault? Aber er wollte es doch auch, oder warum war er so heiß geworden, dass er mich so heftig geleckt hatte, dass ich dachte er frisst mich auf? Wieder hatte ich die Stunde nicht eingehalten, deshalb war wegen meiner eigenen Ungeduld und meinem Verlangen nach Sex, die Sache aus dem Ruder gelaufen.
Aber nein, was war denn passiert? Nichts! Leider! Wie gerne hätte ich seinen harten Schwanz in mir gespürt, hätte mich mit ihm im Schweiße unserer Körper bis zur Ekstase über die Matratze gewälzt, gespürt wie unser Münder sich beim Zungenspiel ineinander festsaugten und ich dabei seinen Speichel getrunken hätte. Lars wäre genau das Richtige gewesen um meine Geilheit zu befriedigen und meine Hitze abzukühlen. Stattdessen musste ich weiterhin versuchen meine Sehnsucht nach körperlicher Nähe und sexueller Erleichterung zu besänftigen.
Welch ein Pech.
Aber da war doch mein Profil bei vögeln. Vielleicht hatte sich da Jemand interessantes gemeldet. Ich eilte sofort zu meinem Schreibtisch um den PC einzuschalten.
Zwar waren wieder eine nicht unbeträchtliche Anzahl Mails in meinem Nachrichtenspeicher, aber nach gründlicher Durchsicht war nichts Ansprechendes dabei. Ich war ein wenig enttäuscht und las gelangweilt noch einmal die alten Nachrichten durch.
Dieser komische Vogel, mit dem Nicknamen „hamiltonmercedes“ fiel mir erneut auf. Diese blöde Kaffeetasse und sonst nichts wurde für mich immer rätselhafter. Was wollte der Kerl mir damit sagen? Wie hieß er noch? Mario! Mietboy Mario. Wie Mietboy? Wollte der eventuell auch noch Geld haben? Ach nein, da stand ja in seinem Profiltext, kostenlos. Der Kerl bereitete mir Kopfzerbrechen. Warum?
Bevor ich länger darüber nachdenke, schreib ich ihm einfach mal. Jawohl. Also antwortete ich auf seine Mail: „Wie soll ich das verstehen? Willst du mich zum Kaffee einladen?“
Gespannt wartete ich auf die Antwort. War er überhaupt online? Ja, in der linken Rubrik der grüne Punkt war die Sichtbarkeitsanzeige. Er leuchtete, das hieß, dieser Mario war online.
Schon wenige Minuten vergingen und ich bekam die Meldung: „Sie haben 1 neue Nachricht.“
Tatsächlich hatte er geantwortet. Das ging aber schnell. Ich wurde ganz zappelig als ich dann las: „Hallo und guten Tag, schöne Frau. Wie geht es denn so? Lg Ma“
Ich war enttäuscht. Das war alles? Aber was hatte ich denn erwartet? Das wusste ich selbst nicht. Doch dann kam schon die zweite Nachricht von Mario hinterher: „Ja gerne. Soll ich morgen früh um 6 Uhr mit Brötchen und Kaffee kommen? LgMa“
„Du bist mir vielleicht einer, erst schickst du mir nur eine Kaffeetasse und dann willst du gleich zum Frühstück kommen? Nee du, das ist mir zu schnell und auch zu früh. Zu Bäckerszeiten schlaf ich noch.“ sendete ich als Antwort.
Vergeblich wartete ich auf seine Reaktion, und ich musste nach einer ganzen Weile feststellen, dass sich hinter seinem Profilnamen der Punkt verwandelt hatte. Aus dem Grünen war ein roter Punkt geworden. Das Zeichen für Abwesenheit. Mario hatte sich ausgeloggt. Kommentarlos? Komischer Kauz. Höflichkeit hatte man ihm offensichtlich nicht in die Wiege gelegt.
Das ganze Wochenende verbrachte ich bei meiner Tochter und ihrer süßen Kleinen. Rabea arbeitete seit kurzem in einem Altenpflegeheim als Pflegehelferin. Das hieß für mich, wenn sie jedes 2te Wochenende Dienst hatte, das ich Rubina beaufsichtigte. Weil das Wetter derzeit einfach zu kalt, mal mit Regenschauern oder Schneetreiben nicht zum rausgehen einlud, zogen sich die beiden Tage langweilig zäh hin.
Als ich montags vormittags nach Hause kam war meine erste Beschäftigung den Hauseingang von der leichten Vereisung zu befreien. Meine Erdgeschosswohnung hatte einen separaten Seiteneingang der über eine kleine Treppe erreichbar war. Weil diesen Eingang nun zwei Tage und Nächte niemand benutzt hatte, war der Regen in der Kälte zu Eis gefroren. Mit einer kräftigen Ladung Salz würde die dünne Eiskruste aber schnell aufgetaut sein.
Schnell drehte ich alle Heizköper höher, schaute nach ob die Massageräume in Ordnung waren und begann mein Stylingprogramm.
Als ich endlich alles erledigt hatte, öffnete ich total gespannt mein vögeln-Profil und war über die Fülle der Nachrichten überrascht. In den zwei Tagen waren 35 Mails bei mir eingegangen. Das fand ich sehr erfreulich, denn da mussten doch mal ein paar Termine bei rauskommen und vielleicht auch mal netter Mann dabei sein, der mir privat gefallen könnte.
Sofort sprang mir ein Absender ins Auge „hamiltonmercedes“. Aha, Mario hatte geschrieben. Warum wurde ich denn so nervös? Unsinn, doch nicht wegen diesem Komiker? Trotzdem las ich seine Mail zuerst.
„dann kann ich erst am Samstag, wenn dir das zu früh ist. Sag mir wann und wo. Lgma“
Spontan antwortete ich „am Wochenende arbeite ich nicht- nur mo-fr und nur von 11- 19 Uhr- wenn du zu den Zeiten nicht kannst, dann wird es nichts- Bussi Julia“
Erst als ich die Mail gesendet hatte sah ich dass er einen roten Punkt hatte. Er war abwesend. Schade. Aber sicher würde er mir antworten sobald er online war. Außerdem was sollte das? Der Kerl war eh hässlich, überhaupt nicht mein Fall, also wäre es auch nicht so tragisch wenn er sich nicht mehr melden würde. Doch, schade wäre es schon. Irgendwie machte mir die Kommunikation mit ihm Spaß.
Belüg dich nicht selbst, mein Mädchen. Du bist geil auf seine 22 Zentimeter. Das ist es, du bist geil und fantasierst schon von einem großen dicken Schwanz. Und den hat dieser Mario, falls seine Angabe stimmt, dachte ich und schmunzelte in mich hinein.
Unter den anderen Schreibern fand ich 2 Interessenten für ein Date. Ein Manfred mit dem doofen Pseudonym „Knutschbumser“ fragte wie hoch mein Taschengeld sei und ob ich am Dienstag um 10 Uhr einen Termin frei hätte. Er kam aus Leverkusen, war 44 Jahre, mollig und verheiratet. Wie konnte es auch anders sein, die meisten Ehemänner wurden von ihren Frauen gut gemästet, damit ja keine Andere das gute Stück angrabschen wollte.
Manfred war zwar auch nicht online aber dennoch schrieb ich ihm: „hallo Manfred, über deine Mail habe ich mich sehr gefreut, aber 10 Uhr ist mir ein wenig zu früh, ich halte dir den Termin für morgen Vormittag 11 Uhr gerne frei- geht das auch? Bitte gib mir Nachricht- schicke dir dann die Adresse, oder ruf mich kurz an. Bussi Julia“
Gerade wollte ich die Mail des zweiten Date-Interessenten beantworten, als mein Handy klingelte. Ich sah eine unbekannte Mobil-Nummer im Display.
„ Ja? Hallo?“ fragte ich.
„Hallo? Ich hab dich bei vögeln gesehen. Du bist doch Bodytouch? Hier ist Nico, Kann ich morgen um 12 kommen? Was nimmst du denn die halbe Stunde? Und wie heißt die Straße, wo.... „
„Stopp, stopp. Mach mal bitte langsam!“ unterbrach ich seinen Wortschwall. „Also Nico, erstens mache ich keine Kurz-Termine und zweitens würde ich gerne wissen mit wem ich zu tun habe, sag mir mal deinen Namen bei vögeln.“ wollte ich mich vergewissern dass ich es nicht mit irgendeiner behördlichen Überprüfung zu tun hatte.
Er lachte: „Ist klar, verstehe ich. Ich bin der „Pussylecker39“. Hab dir zwei Mails geschrieben. Morgen hab ich in deiner Nähe zu tun, muss da was ausliefern, danach wollte ich ne geile Nummer schieben. Bist du rasiert? Kann man ja nicht sehen auf deinen Fotos. Geile Titten hast du ja und die Figur ist auch klasse. Bist du wirklich 51? Dafür hast de dich aber gut gehalten, alle Achtung. Also was ist jetzt mit Morgen Mittag?“
Ein wenig ungeduldig antwortete ich: „Nico, ich schreibe dir die Adresse per Mail. Ich will mir erst mal dein Profil ansehen. Okay? Den Termin kann ich dir dann auch bestätigen, um die Zeit habe ich nichts anderes vor. Also, wahrscheinlich bis Morgen. Tschüß Nico.“ Ich wartete seine Antwort nicht mehr ab, der Kerl war mir zu anstrengend, der redete nicht nur viel sondern auch noch schnell wie ein Wasserfall.
Leute gibt es. Hier macht man ja vielleicht Erfahrungen. Junge, Junge.
dachte ich und wollte mich gerade abwenden als ich eine neue Nachricht bekam.
Sie war von „hamiltonmercedes“. Erfreut las ich.
„hallo, guten Tag, dann werde ich dich nächste Woche besuchen wenn ich einen freien Tag habe. Ich melde mich. Lgma“ schrieb er.
Na also, geht doch. Man muss sich nur gleich von Anfang an die Männer erziehen. Wäre doch gelacht. Aber er fragte gar nicht wie viel es kostet. Seltsam. Oder er hatte es nicht nötig zu fragen? Konnte sich vielleicht erlauben mal eben so nen Hunderter springen zu lassen? Egal, das würde sich zeigen.
Froh gestimmt öffnete ich die Mails von diesem Nico. Was der alles wollte, und wie er sich ausdrückte ging mir schon gegen die Natur. Auf die ganz ordinäre Art fragte er: „was nimmst du denn für ne geile halbe Stunde? Ich steh auf Arschficken- in den Mund spritzen mit Schlucken, und deinen Natursekt trinken find ich auch geil. Du bläst doch ohne Gummi? Ich ruf dich morgen mal an. Geile Titten hast du, da will ich auch drauf spritzen. Ich könnte mir jetzt glatt einen runterholen. Süße- ich will dich ficken. Dein Nico“
Unmöglich primitiv und ordinär. Na dem würde ich was erzählen!
Ich antwortete: „ Lieber Nico, hast du sonst noch Wünsche die du alle in einer halben Stunde erledigen willst? Also, alles was du bevorzugst, lehne ich ab. Ich mache kein AV und in den Mund? Nein! Du kannst mit mir ganz normalen Sex machen, oral- küssen- Verkehr natürlich mit Schutz, Und sonst noch etwas? Nein. Außerdem läuft bei mir nichts unter 1 Stunde und die kostet 100 E. Noch Fragen? Nach der Adresse vielleicht? Dann melde dich. Gruß Julia.“ So dem hatte ich es mal gegeben, so ein Primitivling.
Meine gute Laune war hinüber, ich musste etwas zur Hebung meiner Stimmung tun, also schloss ich den PC und rief ich Esther an.
Nachdem ich ihr die Höhen und Tiefen meiner letzten Erfahrungen berichtet hatte, sie sich köstlich über Pippi-Klaus und die ulkigen Pseudonyme der Sex-Foren-Nutzer amüsiert hatte meinte sie: „Also ehrlich, ich muss dich bewundern, ich könnte das nicht. Natürlich ist das auch kein Wunschkonzert, für Kohle zu poppen. Die Freier sind nicht zum Aussuchen. Da kommen nicht nur die Leckerchen, nee, auch die ekligen Arschlöcher, aber damit musst du klar kommen. Die Erfahrung hast du doch schon in dieser Branche hinter dir. Ein bisschen aussortieren kannst du ja immer, musst schließlich nicht alles nehmen. Dass der finanzielle Erfolg noch sehr mager ist, was da bisher bei rumgekommen ist, das ist zwar richtig, aber du darfst nicht vergessen dass du ja erst am Anfang bist. Ich denke, das wird wesentlich besser werden. Wenn du in den paar Tagen schon so viele Anfragen auf vögeln.de gekriegt hast, wird da sicher noch einiges auf dich zukommen. Aber ich finde ja immer noch, dass du mit der Altersangabe zu sehr gemogelt hast. Ruth, du siehst ja wirklich nicht so alt aus, aber 51, das ist meiner Meinung nach zu krass. Okay, die meisten Männer gucken in ihrer Geilheit sowieso nicht so genau hin, aber wundere dich nicht wenn dir mancher an der Tür wieder abhaut. Tja, du musst es selbst wissen. Also, das du so heiß bist, entschuldige, ich gönne dir ja dein Vergnügen, aber nee, ich könnte das wirklich nicht. Pfui, wenn ich schon daran denke, so ein Kerl wollte mich anpacken. Ich würde ihn in die Eier treten. Nee- ich fahre lieber meine Transporte.“
Esthers Abneigung ließ mich laut lachen: „Ich hole nach, Esther. Die letzten acht Jahre, die ich mit einem Sextrottel verbracht habe. Wo ist der Unterschied? Ich sehe den nicht mehr. Mann ist Mann, mal dünn, mal dicker, aber in einem sind sie alle gleich, sie sind geil und wollen poppen. Okay, sollen sie haben. Aber nicht mehr umsonst. Mit mir nicht mehr. Nö, ich habe jahrelang nur still gehalten und das auch noch umsonst. Jetzt hol ich mir mein Vergnügen und dafür gibt es auch noch Geld.“ Amüsierte ich mich.
Weil ich wusste das meine Freundin es gut mit mir meinte, wurde ich ernsthaft und widersprach ich ihr energisch: „Nein, ich finde 51 ist genau das richtige Alter. Reife Frauen sind derzeit sehr gefragt. Es gibt schon einige Privat-Puffs, die nur Weiber ab 50 nehmen. Hab in Passau eine 62 jährige kennen gelernt, die sah aus wie so eine dicke alte Mama, hatte einen dicken ausgeleierten Bauch von mindestens 10 Schwangerschaften, Hüften und Arsch wie ein Brauereipferd, Titten wie ne tragende Milchkuh und selbst blondierte dauergewellte Oma-Löckchen. Du, die hat verdient wie Sau. Unglaublich. Die Kerle sind pervers, das ist ja nichts Neues. Aber wenn so Eine noch ankommt, dann muss eine attraktive gut erhaltene Frau in den 50zigern, doch der Renner sein, da müssen die Männer Schlange stehen, denke ich. Und wenn mir mal einer abhaut, und? Das passiert selbst 18jährigen Teenies. Darüber mach ich mir keine Gedanken. Nee, das ist schon gut so. Außerdem ändern kann ich das immer noch, wenn es sein muss.“
„Aber du bist nicht in den 50zigern. Na gut, okay, wenn die dicken Omas gut verdienen, wirst du bestimmt richtig absahnen. Hi hi hi, mach sie fertig, Baby!“ prustete sie mit gluckernder Stimme.
Über 2 Stunden diskutierten und beratschlagten wir, bis wir heiße Ohren hatten und uns einig wurden, die Fortsetzung auf den nächsten Tag zu vertagen.
Weil es noch früh am Nachmittag war, ich mir mal etwas Gutes tun wollte, ging ich in die nahegelegene City. Ganz verschwenderisch bestellte ich mir bei Douglas mein heißgeliebtes „Paris“ von Yves Saint Laurent zu einem Horrorpreis und kaufte mir ein weißes sexy Spitzenhemdchen, auf den passenden Stringtanga verzichtete ich jedoch. Hi hi hi, ich und ein String, nee, ich bin schon verrückt genug! Und das in dem Alter! Ne verrückte geile Omi. Wenn das die Freier wüssten, dachte ich, vor mich hin grinsend.
Noch über eine Stunde bummelte ich durch die Fußgängerzone und begutachtete hauptsächlich die schöne Unterwäsche in den Geschäften. Zum Schluss fand ich einen Asia-Shop in dem ich mich nach einem Kimono erkundigte. Was man mir zeigte gefiel mir nicht, die Farbe, Länge, Muster sagten mir nicht zu, so dass ich den Laden enttäuscht verließ. Ich dachte schon länger daran, die Kunden in einem schönen Kimono auf HighHeels mit Dessous darunter zu empfangen. In den letzten Wochen hatte ich jeden Morgen das Problem: was zieh ich an um auf den ersten Blick sexy zu wirken? Da ich gleich im Außenbereich stand, weil ich einen eigenen ebenerdigen Hauseingang hatte, konnte ich nicht in Unterwäsche die Tür öffnen. So ein kurzer roter oder schwarzer Kimono wäre sicher ein reizvoller und dennoch normaler Anblick. Aber blau und lang entsprach nicht meinen Vorstellungen. Also weiter suchen.
Ein dickes Stück Torte sollte mir den restlichen Tag versüßen, also tätigte ich in der Bäckerei den abschließenden Einkauf.
An diesem Montagabend ging ich früh schlafen.
Nach einem wilden Traum, in dem ich inmitten mehrerer Männer, von großen stehenden Schwänzen umgeben, nicht zum Sex kam und ausgehungert den Anderen zusehen musste, wurde ich missgestimmt früh wach.
Noch im Bademantel, mit meinem üblichen Kaffeepott, saß ich kaum von der Toilette zurück am Computer.
Ich hatte 6 neue Nachrichten auf meinem Profil.
Von „Hamiltonmercedes“ war die Erste, die mir ins Auge stach.
Ich suchte seine Nachrichten schon. Wieso? Welch ein Unfug, der komische Typ war doch nichts für mich. Aber 22 Zentimeter- das wäre es doch jetzt.
Wie bitte? Um 3.Uhr 16 Minuten hatte er die Mail geschrieben? Der war aber noch heißer als ich. Schön. Ich grinste geschmeichelt vor mich hin.
„Hallo, ich kann voraussichtlich am Freitag frei bekommen, wann hast du dann Zeit? Lgma“ fragte der 22 Zentimeter-Mann an.
Ja, nun wurde es aber Zeit die Finanzen zu regeln. Aber oh Schreck, ich hatte ja meinen Op-Termin ganz vergessen, das war doch morgen früh um Neun. Nee, da fiel aber der Freitag ins Wasser. Überhaupt die ganze Woche würde ausfallen. Mit einer Hand massieren ging nicht und mit Schmerzen bumsen ebenfalls kein angenehmer Gedanke. Shit.
Also antwortete ich „Hallo Mario- nein leider geht das nicht. Ich werde morgen Vormittag an der linken Hand operiert, nur ein kleiner Eingriff. Aber ich denke dass ich mit Schmerzen keine Sexgelüste haben werde. Das müssen wir verschieben. Oder kannst du heute noch? Heute hätte ich Bock auf dich. Bussi Julia“
Ich hatte schon auf „senden“ gedrückt als mir einfiel, dass er das vielleicht gar nicht rechtzeitig las. Wie dumm von mir, was er wohl denken würde, bekäme er die Mail erst morgen? Egal, was kümmerte mich das? Danach stylte ich mich erst Mal schnell, bevor ich weitere Mails öffnete.
Die anderen Emails waren zum größten Teil uninteressant für mich, weil es wieder nur Anfragen nach Kosten und Zeiten waren. Die Männer waren echt zu blöd zu lesen. Ganz deutlich unter meiner Rufnummer standen meine Arbeitzeiten. Montags bis Freitags von 11 bis 19 Uhr.
Mein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass ich von Manfred, dem Knutschbumser, versetzt worden war. Es war fast 12 Uhr da wäre eigentlich schon der nächste Termin fällig. Wenn ich in diesem Forum war, konnte ich mich so beschäftigen, dass ich jedes Zeitgefühl verlor. Der Nächste um 12 wäre dieser Nico, der käme bestimmt nicht. Eine Antwort auf meine Mail von gestern hatte ich nicht in meinem Nachrichtenspeicher. Also war ich sicher, dass der zweite Termin heute auch noch platzen würde. Nur noch zehn Minuten, dann wusste ich ob ich recht hatte. Also blieb ich online- durchforstete mal alle Kontaktmöglichkeiten, machte mich besser vertraut mit meiner neuen Werbung. Wie ich es schon geahnt hatte kam dieser Penner von Nico auch nicht, was mich nicht unbedingt traurig stimmte, weil er schon am Telefon eine Kostprobe seiner schlechten Manieren zum Besten gegeben hatte. Solche Idioten musste ich nicht in meinen Kundenkreis aufnehmen. Der sollte schon nur aus wirklichen Gentlemen bestehen, wie ich es auch in meinem Profiltext geschrieben hatte. Ich fand den Text sehr gut gelungen, las es noch einmal:
„Als reife verwöhnte Lady liebe ich potente, smarte gepflegte Gentlemen (ab 30 J), die sich für die schönste Sache der Welt Zeit nehmen und sich auch gerne mit einer einfühlsamen Massage stimulieren lassen aber auch ausdauernd, geil, geschickt, leidenschaftlich und zärtlich genug sind, um eine heißblütige Frau wie mich zu befriedigen. Denn auch ich will den Sex genießen. Bei Interesse bitte anrufen, beantworte Mails nur 1x- sms gar nicht. (mache lieber was schöneres.)“
Auf meinem Monitor erschien die Meldung: Sie haben eine neue Nachricht.
Meine Ahnung bestätigte sich, „hamiltonmercedes“ hatte geantwortet.
Aufgeregt öffnete ich die Mail und las überrascht: „Hallo, guten Tag, Bock auf dich hab ich auch, aber ich kann erst morgen früh gegen 5-6 Uhr kommen, ich muss leider vorher noch arbeiten. Also wenn du mich willst, noch vor deiner OP, dann heute Nacht. Lgma“
Ich sah auf die Uhr, es war kurz vor 13 Uhr, wann arbeitete denn dieser Mann? Normale Leute haben jetzt Mittagspause und am frühen Abend ist die Arbeitszeit zu Ende. Wieso konnte der nur in der Nacht? Seltsam, wie der ganze Kerl.
„Leider zu spät- um 9 Uhr ist meine OP- Schade- ich bin heiß- hätte so gerne vorher noch Sex gehabt- kann bestimmt eine Woche vor Schmerzen nichts machen- Tja- Pech. Bussi „ schrieb ich zurück.
Nach mehr als einer Stunde kam die Antwort „ich könnte vielleicht so gegen 4, muss ich früher Schluss machen, wenn du willst. 5 Stunden ist doch noch Zeit genug. Was hast du denn am liebsten? Lgma“
Aha, der Typ arbeitete irgendwo in der Spät- oder gar Nachtschicht. Deshalb wollte er um solche Uhrzeiten in aller Frühe kommen. Nach der Arbeit.
„Bist du dann nicht zu müde, wenn du vorher gearbeitet hast? Ich brauche einen ausdauernden Lecker und Ficker, keinen der dabei einschläft. Bin ausgehungert.“ schrieb ich frech zurück und freute mich diebisch darüber.
Ein tolles Forum, man konnte schreiben was und wie man wollte, die Mail-Partner kannte man nicht und wusste auch nicht ob man sie je kennen lernen würde. Und wenn doch, auch nicht tragisch weil man ja mit Gleichgesinnten zu tun hatte. Die Schreiberei machte mir immer mehr Spaß und speziell mit „hamiltonmercedes“ fand ich die Kommunikation besonders anregend.
Es dauerte diesmal 20 Minuten und ich befürchtete schon, er sei angenickelt, doch dann kam die Antwort: „ beim Sex bin ich immer fit, keine Sorge, ich lecke dich bis du wund bist und ich ficke dich bis du abwinkst. Also was ist mit heute Nacht? ich bin schon richtig geil auf deine Fotze. Lgma“
Uff- das war hart. Ich holte tief Luft und fühlte ein heftiges Ziehen im Unterleib. Verdammt, der Kerl machte mich so geil, dass ich es mir am liebsten selbst gemacht hätte. Nun wollte ich genaueres wissen, deshalb fragte ich: „stimmt das wirklich? 22 Zentimeter? Mensch, der Gedanke an deinen Schwanz macht mich ich so heiß, ich muss mich jetzt mal eben selbst befriedigen - bis gleich“
Seine Antwort kam umgehend: „ja 22, also mach es dir, viel Spaß und dann melde dich, ich brauch noch deine Adresse“
Tatsächlich musste mein Vibrator mir die Befriedigung verschaffen die ich durch meine Kunden bisher nicht bekommen hatte. Obwohl mein Körper auf die kräftige Vibration sehr schnell mit einem heftigen Orgasmus reagierte fühlte ich mich anschließend leer, wie ausgehöhlt. Meine Bedürfnisse nach körperlicher Nähe und menschlicher Wärme waren damit nicht befriedigt. Danach blieb ich noch einen Moment liegen und dachte über meine eigenartige Veränderung nach. Ewig lange hatte ich keine Selbstbefriedigung mehr gemacht, weil ich einfach das Bedürfnis nicht hatte. Ich war die letzten Jahre gefühlsmäßig fast tot gewesen. Wo durch sich mein Gefühlsleben so plötzlich verändert hatte war mir selbst rätselhaft. Aber ich fand den jetzigen Zustand neu und spannend, nahm mir vor, jede Gefühlsregung zu genießen, aus allem voller Egoismus meinen Nutzen zu ziehen. Dann erhob ich mich, ging ins Bad um mich abwechselnd heiß und kalt zu duschen und setzte mich dann total erfrischt wieder an den PC.
Also würde ich diesem Mario meine Adresse schicken. Egal ob er mir nun gefiel, ich brauchte endlich ausgiebigen, geilen Sex und in der Not frisst ja auch der Teufel Fliegen. Ich grinste ironisch, welch ein Vergleich.
Die Mail mit der Adresse und noch einmal der Bestätigung, dass ich ihn um 4 Uhr in der Nacht erwarten werde, sandte ich ihm umgehend.
„Und hast du es dir selbst gemacht? War es gut? Ich besorg es dir besser. Aber ich zahle nicht für Sex- wenn du Geld willst komme ich nicht. Dann verpasst du allerdings das Beste was du bisher erlebt hast.“ kam sofort die Antwort.
„Ich will nicht dein Geld - ich will deinen Schwanz!“ kommentierte ich deutlich.
Er schrieb sofort zurück „ du wirst es nicht bereuen- und zieh nichts an- empfange mich nackt, damit ich dich sofort ausgiebig lecken kann. Ich freue mich, bis später, ich ruf dich an, Lgma“
Bevor ich ihm mitteilen konnte, dass ich nicht nackt die Haustür öffnen könne und auch nicht wolle, hatte er sein Profil schon verlassen. Der rote Punkt war hinter seinem Namen.
Das war mein Nachteil, er hatte meine Rufnummer, ich hatte von ihm nichts. Ich konnte jetzt raten und musste hoffen, dass er wirklich kam, wenn nicht hätte ich Pech gehabt. Das war blöd, ein Ungleichgewicht was nicht in Ordnung war. Wie sollte ich bloß den restlichen Tag umkriegen? Sollte ich vorher schlafen? Klar, musste ich doch, wegen der OP, schließlich musste ich pünktlich in der Praxis sein. Eigentlich hatte ich etwas Dummes gemacht, dass ich mir einen Lover für diese Nacht bestellt hatte. Ich kicherte laut. Ich hatte mir in dem Alter tatsächlich einen Stecher bestellt. Ein Witz. Circa zehn Jahre zuvor hatte ich mal die Idee gehabt, in einen Männer-Puff zu gehen und mir mal so einen Stricher zu mieten, dem ich Anweisungen geben konnte, was er an welcher Stelle und wie lange machen sollte . Das Vorhaben war nur daran gescheitert, das ich keine Ahnung hatte, wo es ein Männer-Bordell gab. Nun kam in der Nacht Einer der mir versprochen hatte mich zu befriedigen, und das ohne Bezahlung. Na ja, für mich gab es schließlich auch keine Kohle. Aber das war mir egal. Ich brauchte eine Zunge zwischen meinen Beinen die mich zum Wahnsinn leckte und einen kräftigen Schwanz, der meine Muschi richtig rubbelte, ja, das bekam ich in einigen Stunden. Gut! Lange genug hatte ich darauf verzichtet.
Aber mit einem fremden Mann, hier in meiner Wohnung, mitten in der Nacht? Wo ich doch wirklich ganz alleine war, und mich niemand hören würde wenn ich Hilfe brauchte? Dazu war das alleinstehende Haus, zwischen einer Kirche und Bäumen, mit nur einer Nachbarfamilie über mir, die auch noch verreist war, eigentlich zu einsam gelegen. Plötzlich wurde mir der Leichtsinn meines Vorhabens bewusst.
Ach Quatsch- ich kenne doch sein vögeln-Profil, das schreib ich mir auf. Wird sicher richtig geil, das brauche ich heute, dachte ich und schob die ängstlichen Bedenken beiseite.
Gegen Abend rief Rabea an, fragte: „Mama hast du keine Lust bei uns zu schlafen? Ich muss morgen früh in die Stadt, das könnten wir zusammen machen. Soll ich dich abholen?“
Erschrocken erwiderte ich schnell: „Nein Maus, ich habe doch morgen früh die OP. Ich bleibe lieber hier. Vielleicht morgen Abend. Je nach dem wie es mir geht. Heute nicht.“
„Aber das macht doch nichts. Ich will auch ganz früh um 8 raus. Dann fahr ich dich hin. Um wie viel Uhr musst du denn da sein?“ plante sie.
Ich wurde ungeduldig: „Nein, heute nicht. Habe ich nicht klar und deutlich gesagt, heute nicht? Ich habe nachher noch einen Termin. Weißt du jetzt warum?“
„Ist ja schon gut, sei doch nicht gleich so aggressiv. Kann ich doch nicht riechen. Aber wieso so spät? Es ist doch schon nach acht. Das machst du doch sonst nicht. Ich denke deine Geschäftszeit geht bis sieben? Kommt der Holger etwa? Oder was ist das für ein besonderer Freier?“ wurde meine Tochter plötzlich sehr neugierig.
„Nee. Erinnere mich bloß nicht an den. Von dem bin ich sehr enttäuscht, der hat mich ganz vergessen.“ Ärgerte ich mich, dass sie mich auch noch darauf aufmerksam machte, dass ich mich in den treulosen Kerl verguckt hatte.
„Hab ich dir doch gleich gesagt, Mama. Ist eben nur ein Freier.“ Trumpfte sie auf.
„Okay, schon gut, du hattest recht. Also bis morgen!“ beendete ich säuerlich das Telefonat.
Das hätte mir noch gefehlt, dass ich mich vor meiner Tochter rechtfertigen müsse, dass ich mir just for fun einen Bespringer bestellt hatte, ohne dafür Geld zu nehmen. Diese Diskussion könnte ich mir gar nicht reinziehen. Nein, das ging sie nun wirklich nichts an. Schließlich war das mein Körper, den konnte ich beglücken lassen von wem und wann ich wollte. Beglücken, das war es was mich zum Überlegen veranlasste. Wie empfing ich ihn? Nackt ging sicherlich nicht, aber da kam mir eine Idee. Ein Hauch von Nerz durfte es sicher sein. Klar, ich lachte laut auf. Wofür hatte ich den meine Pelze? Nerz auf nackter Haut, das war doch geiler Luxus pur. Ich holte meinen schwarzen wadenlangen Nerzmantel aus der Verpackung, suchte meine schwarzen Pumps, waren zwar keine High Heels, aber immerhin ein Acht-Zentimeter-Absatz, und darunter nichts. Ja, so würde ich ihm die Tür öffnen. Und mir würde es nicht zu kalt sein. Dann noch gut frisiert und geschminkt. Der würde staunen.
Wieder hatte ich Probleme mich auf das Fernsehprogramm zu konzentrieren, deshalb legte ich mich gegen 22 ins Bett. An schlafen war aber überhaupt nicht zu denken, ich war viel zu nervös. Ich stand wieder auf, versuchte einige Vorsichtsmaßnehmen zu treffen, ich schloss die Türen der hinteren Massage-Räume ab und deponierte die Schlüssel in meinem Schlafzimmer mit der Aufschrift „Privat“. Dann bereitete ich das Bizarr-Zimmer vor. Der erste Raum im Eingangsbereich, gleich neben der Haustür schien mir die beste Möglichkeit zu sein, dem Fremden so wenig Spielraum wie eben nötig zu geben. Noch ein paar Kerzen, ein Schüsselchen mit Bonbons, sowie 2 kleine Flaschen Mineralwasser und 2 Gläser, zwei zusätzliche Kissen und die zweite leichte Wolldecke, schon war das schwarze Stahl-Himmelbett mit den roten Dekoschals und der anderen roten Dekoration empfangsbereit und gemütlich. Ja, damit konnte Mario eigentlich zufrieden sein. Was hieß denn hier zufrieden? Der Kerl bekam ein super Geschenk, wie er es in seinem ganzen Leben sicher noch nie bekommen hatte. Diese Arroganz besaß ich schon, dass ich mir meines Wertes bewusst war.
Gegen Mitternacht ließ ich mir Badewasser ein. Ich wollte ein heißes Vollbad mit dem Rosenöl aus Ägypten nehmen. Nicht nur ich sondern die ganze Wohnung würde dann verführerisch nach Rosen duften. Allgemein benutzte ich Räucherstäbchen um einen angenehmen Wohlgeruch zu verbreiten, aber heute Nacht wollte ich was besonders gut riechendes verbreiten. Nach dem Bad würde ich dann sicher endlich einschlafen können, denn ein paar Stunden hatte ich ja noch.
Gerade wollte ich in die Wanne steigen, als mein Handy klingelte. Die Nummer kannte ich nicht. Wer mochte das sein? Normalerweise würde ich um diese Zeit keine Gespräche annehmen, aber Mario wollte mich anrufen, das könnte er sein. Er war es.
Im Hintergrund hörte ich Fahrgeräusche. Eine sympathische warme Männerstimme rief: „Hallo, schöne Frau? Hier ist der Mario. Wie geht es dir? Du hast doch hoffentlich unsere Verabredung nicht vergessen? Ich werde wohl früher kommen. Ist heute nicht so viel zu tun. Gegen drei Uhr bin ich da. Ist das okay?“
Verdutzt fragte ich: „Wie nicht viel zu tun? Was machst du denn? Du bist doch im Auto, oder?“
Er erklärte lachend: „Ja, hab ich dir das nicht geschrieben? Ich fahre einen 40Tonner. Noch die eine Tour, dann bin ich fertig für heute. Fahr dann schnell nach Hause umziehen und dann komm ich. Ist das in Ordnung?“ fragte er.
„Ja- ja ist okay. Also gegen 3?“ vergewisserte ich mich noch einmal.
„Ja, ich freu mich! Du auch?“ wollte er wissen.
Seine angenehme wohlklingende Stimme ging mir unter die Haut, deshalb antwortete ich aufrichtig: „Ja, ich freue mich auch. Bis gleich.“ Dabei schmunzelte ich selig in mich hinein.
Nach dem Gespräch sah ich auf die Uhr. Aus meinem Vorschlafen würde unter diesen Umständen nichts werden. Keine 3 Stunden mehr, also schnell das Styling beginnen.
Ich aalte mich im Rosenöl-Bad, wusch mir die Haare, zupfte die Augenbrauen, schminkte mich, fönte die Haare und ondulierte sie noch mit meiner Lockenbürste, dann strich ich noch eine dünne Lackschicht über meine Fingernägel, und wieder klingelte das Telefon.
Nun kannte ich die Nummer. Mario! „Ja? Hallo?“ fragte ich unsicher was nun kommen würde.
„Hallo Julia, ich komme um 2. Bin schon fertig. Bis gleich!“ rief er fröhlich und das Gespräch brach ab. Erleichtert atmete ich aus. Ich hatte schon befürchtet er wolle absagen. Oh Schreck, nur noch 45 Minuten. Nun wurde mir doch ein wenig mulmig im Magen. Ich war aber auch ein abenteuerlustiges Weib, verabredete mich mitten in der Nacht mit einem Wildfremden zum Sex. Verrückt. Wenn mir das jemand noch vor ein paar Wochen erzählt hätte, den hätte ich ausgelacht. Wahnsinn. Was war das nun für ein Gefühl, hatte ich Angst oder war es nur nervöse Geilheit, was mir im Moment diese Unruhe verursachte? Ich rannte wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Wohnung, immer wieder in mein Schlafzimmer vor den großen Spiegelschrank und betrachtete mich.
Nun ja, der Bademantel war nicht das passende Outfit um sexy auszusehen, aber der Kopf konnte sich sehen lassen.
Mein Handy klingelte erneut. „Mario“ stand auf dem Display. Halb zwei. Was jetzt schon wieder? Absage- bestimmt! Shit!
„Ja? Hallo?“ versuchte ich einen gelassenen Ton anzuschlagen, denn meine Enttäuschung wollte ich ihm auf gar keinen Fall zeigen.
„Ich stehe vor deiner Haustür. Nummer 35, linker Seiteneingang ist doch richtig, oder?“
Erschrocken stammelte ich: „Was jetzt? - Eh ja, Moment. Oh Gott. Ich- ja- sofort!“ Ließ den Bademantel fallen, warf mir den Nerz über, schlüpfte in die Pumps, wie gut das ich alles bereitgestellt und schon die Kerzen angezündet hatte, zog schnell die Schlafzimmertür und die Vorhänge in der Diele zu und ging zur Haustür.