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Verheerende Nachteile der Gen-Manipulation

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Eine äußerst wichtige Frage: Führt Gentechnik zu mehr Giftausbringung?

Genmanipulierte Pflanzen sind immun (resistent) gegenüber bestimmten Unkraut-Vernichtern gemacht worden. Das gentechnisch veränderte Saatgut (GT) wie das dazu „passende“, abgestimmte Gift, Unkraut-Vernichter, wird meistens von denselben Firmen betrieben. Marktführer ist mit dem Glyphosat-Spritzmittel, ROUNDUP, Monsanto. Aber fast das gleiche Produkt wird von Bayer, Syngenta, Dow und Pioneer angeboten.

Weißt du, daß schon 75 % der Kultursorten in der Landwirtschaft verschwunden sind, und das gentechnisch veränderte Pflanzen nur in einem „industriellen Landwirtschaftssystem“ funktionieren? Daß das wiederum zu einer Verunreinigung von gentechnikfreien Ernten führt, zur Verseuchung von Rohstoffen, von Saatgut von „normalen“ Züchtern.

Vor Jahren gab es den Grundsatz, daß Pflanzen, Tiere oder Mikroorganismen nicht „erfunden“ und daher auch nicht patentiert werden konnten. Die Zeiten sind vorbei, die Schöpfung ist auf Menschenhand übergegangen, „geschwappt, geschnappt“! Seitdem „die Große Beschwerdekammer des Europäischen Patentamtes“ in München (die höchste richterliche EU Instanz) in 2000 entschieden hat, daß genmanipulierte Pflanzen und Tiere grundsätzlich patentierbar sind, hat es zu mehreren tausenden Patentrechten diesbezüglich geführt. (Sind diese Leute noch christlichen Glaubens?)

Der Zugang zu genetischem Dokumentationsmaterial, ohne Zustimmung eines Patentinhabers, ist stark eingeschränkt. Nicht nur für andere Züchter, sondern besonders schwerwiegend wird es der unabhängigen Risikoforschung schwer gemacht an das Gen-Manipulationsmaterial zu kommen. Es ist für die Forscher nicht zugänglich, und sonst zuständige Behörden übernehmen einfach die Forschungstestergebnisse von den Konzernen, die ihnen das Testmaterial liefern.

Wer gentechnisch veränderte Pflanzen anbauen möchte, muss jedes Jahr Patentgebühren für das Saatgut bezahlen, das sowieso viel mehr als das konventionelle Saatgut kostet. In den USA ist der Preis für zum Beispiel Gentechnik-Soja Saatgut fast doppelt so hoch wie der normale.

Wie schlimm es noch gehen kann, entnehmen wir einem Beispiel aus Kanada: Dort hat Monsanto von einem Bauer, wo ungewollt Gentechnikpflanzen von einem Nachbarfeld auf seinem Feld landeten, Lizenzgebühren verlangt! Muß ich das näher kommentieren? Wo bezahle ich Lizenzgebühr wenn meine Vögel im Garten mir Samen für Blumen oder Büsche bringen? Für mich besteht die größte Gefahr darin, daß wir es nicht steuern können; es wird sich automatisch ausbreiten!

Früher hatte jeder Bauer das selbstverständliche, uralte und naturgegebene Recht selber sein Saatgut zu vermehren. Man behielt einen Teil der Ernte zurück für Saatgut. Diese Naturrechte gehen verloren. Einmal in den Klauen von diesen mächtigen Saatgutpatentinhabern und du bekommst sie nie mehr los! Schlimme Beispiele aus Indien.

Wenn bloß in der Nähe Gentechnikpflanzen angebaut werden, kommen sie naturgemäß unweigerlich auch irgendwann auf deine Felder herüber. Ob durch Wind-Überbringung von Samen, durch Tiere (Vögel, Mäuse, Rehe etc.) oder auch nur durch Wachstum über die normalen Randzonen, die ja heutzutage immer kleiner gemacht werden, um mehr Bodenertragsfläche zu erreichen.

Wenn wir durch Zusammenlegung von immer mehr Bauernhöfen auf immer größeren Flächen Monokulturen (nur eine Saat-Sorte) anbauen und viel Dünger, wie große Mengen von Pestiziden (Gifte) benutzen, führt es unvermeidbar zu einer starken Einschränkung von vielen Organismen. Von Bodenorganismen, die Laub und Pflanzenreste so verkleinern, daß sie wieder von Pflanzen aufgenommen werden können. Von Tieren, deren Lebensraum zu großen Teil vernichtet wird, oder ganz verschwindet. Wenn Monokultur betrieben wird, verschwinden auch die Randzonen, die früher die einzelnen Felder voneinander abgrenzten. Dasselbe passiert mit den Randzonen zwischen den einzelnen Bauernhöfen wie auch zu kleineren Straßen hin. Wo es früher zehn Höfe gab, oder 20, werden sie jetzt zusammengelegt zu einem (Hof, möchte ich es nicht nennen, eher ein) Betrieb, einer „Produktionsstätte“, die sich in der neuen „globalen Ökonomiestruktur“ immer mehr spezialisiert, was eine starke Einschränkung der Arten- und Sortenvielfalt zur Folge hat. Welche Folge hat es für die Bienen gehabt? Wie können wir ohne Bienen überleben? Wer möchte heute abwechselnd Rüben, Gemüse, Obst, Kartoffeln, Mais neben Korn produzieren? Das wäre weiterhin sehr wichtig und notwendig für den Boden mit Wechsel-Ernten. Das weißt auch der kluge Bauer. Das bewirkt aber höhere Produktionskosten wegen verschiedenen Erntemaschinen, die angeschafft werden müssten.

Gentechnische Pflanzen können nicht nur Herbizid (Pflanzengift) -unempfindlich gemacht werden sondern auch Pestizid, Insektenresistent. Dann redet man von einer „Bt Pflanze“. In dieser sind Gene des Bacillus thurengiensis eingebracht/hineingezüchtet, umfasst also auch den MON 810-Mais. Diese Bt-Pflanzen bilden in allen Teilen der Pflanze ein Gift, das tödlich gegen ihre Fraß-Feinde wirken soll. Haben sie nur auf die Fraß-Feinde diese Wirkung und nicht auch auf andere Insekten? Wie geht es den Bienen, den Schmetterlingen und anderen so lebenswichtigen Insekten dabei?

Wie Studien gezeigt haben, gehen diese Giftstoffe auch unvermeidlich in den Boden hinüber. Wo sollten sie sonst landen? Von der Pflanze in die Luft? (Für einen kleineren Teil gilt dies wirklich). Anschließend enden sie in unseren Gewässern wie auch ungehindert im Grundwasser. Sowohl im Erdboden, Gewässer wie Grundwasser werden lebende Organismen dadurch getötet. Mit welcher Folge?

Werden dann wenigstens die dazu gespritzten Herbizid-Mengen (Gifte), am meisten Glyphosat, bei Gentechnik-Pflanzen vermindert? Dann könnten wir wenigstens da etwas Positives davon haben. Das ist leider nicht der Fall. Die Gentechnik-Pflanzen wurden ja dahin verändert, daß sie auf bestimmte Herbizide/Pestizide resistent, (unempfindlich gegen diese), gemacht wurden. Das hat zur Folge, daß noch kräftiger mit diesen Herbiziden gespritzt werden kann ohne das Saatgut zu schädigen; nur als reine Unkrautvernichtung wird es als noch effektiver betrachtet. Daher kommt wohl die Überzeugung bei einigen, daß es ein „Super Gewinn Ding“ wäre. Nimm doch bitte die „Pferdescheuklappen“ ab und schau dir das gesamte Bild an. Wenn du das klar siehst, wird es dir nicht besser gehen als mir. Die Wahrheit hat Kosten, aber gibt uns auch eine Chance! Eine Chance zu reagieren. Ich füge hier die wichtige Anmerkung bei, daß diese Herbizide genau auf die Genpflanzen abgestimmt wurden und auch von denselben Saatgutfirmen betrieben werden. Ein tolles Geschäftsmodell!

In Nord- und Südamerika ist heute etwa 90 % der Soja-, Mais- und Baumwolleproduktion gentechnisch verändert. Deswegen finden wir auch da die größte Resistenz des Unkrauts. Das passiert nämlich automatisch nach Jahren der Verwendung von diesem Gt Saatgut. Die Natur versucht sich zu schützen. Wie wir wissen, daß Ratten gegenüber herkömmlichen Giften Resistenz aufbauen, geht es nicht anders in der Pflanzenwelt zu. Wohin führt das? Es müssen noch härtere Gifte eingesetzt werden und in höherer Dosis.

Sollten wir jetzt einen unumgänglichen Vertrag mit „denen“ schließen, wovon wir nie mehr zurückkommen können?

Eine englische Studie, unter anderem, schon aus dem Jahr 2002 soll Beweise geführt haben, daß die Vielfalt von Pflanzen und Tieren durch die Anwendung von Gentechnik-Pflanzen stark zurückgeht, auch unter Mitschuld vom Gifteinsatz. (Dies ist von mehreren Seiten bestätigt)

Eine von den Fragen früher lautete: Werden auch in der EU gentechnische Pflanzen angebaut? Die Antwort lautet JA! Eine gentechnisch manipulierte Maissorte von Monsanto, der MON 810 Mais wurde zugelassen; (leider jetzt erfahren, daß es auch ein paar andere Zugelassene gibt.). Ist jedoch in einigen EU-Ländern noch verboten wegen „möglicher“ Umwelt- und Gesundheitsgefahr. Wenn ich jetzt an diese (unser Beispiel aus Kanada) Naturübertragung denke, kann es mir nicht wohl zumute sein zu wissen, daß es schon so nahe dran ist. Wo ist es erlaubt und angebaut und wie bläst der Wind? (Film) „Gone with the Wind“ (Weg mit dem Wind) oder eher „Coming with the Wind“. Ich wünschte, daß ich stark genug „gegen den Wind“ blasen könnte. Hilfst du mir?

Pol-Ethik II

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