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These 2: Gesellschaftliche Kommunikation ist Kommunikation über Gesellschaft
ОглавлениеKommunikation hält die Gesellschaft zusammen, definiert ihre Grenzen, ihre gesellschaftliche Identität, beschreibt die gemeinsamen und unterschiedlichen Werte, die dieses »Wir« oder »unsere Kultur« gegenüber den »anderen« ausmacht. Durch Kommunikation gestaltet sich das Zusammenleben oder das Verhältnis zwischen dem Einzelnen und der Gesellschaft, durch Kommunikation eignet sich jeder und jede von uns die Welt und die Gesellschaft an und bestimmt die Entwicklungen, die diese »Weltbeziehungen« nehmen.21
Dirk Baecker gliedert die zentralen Inhalte gesellschaftlicher Kommunikation in drei Themen, die »Minimalbedingungen« für das Leben einer Gesellschaft darstellen und permanent bearbeitet werden müssen:
»Die erste Minimalbedingung lautet, dass es weitergeht. Und die zweite lautet, dass das, was da weitergeht, nach wie vor als Gesellschaft (und nicht als etwas ganz anderes) erkennbar ist. Eine dritte Minimalbedingung ist […]: Offenbar muss es eine Erkenntnisleistung geben, die die Gesellschaft als Gesellschaft wiedererkennt.«22
Die Kommunikation in und über die Gesellschaft ist also auf das Weiterleben der Gesellschaft, auf ihre Zukunft, ihre Identität und Wiedererkennbarkeit sowie auf ihre Selbsterkenntnis gerichtet.