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Kramer hatte mit dem Rauchfangkehrer gesprochen. Er berichtete, der Meister selbst, Christian Luger, war tatsächlich bei Haberkorn in der Wohnung gewesen. Das dürfte kurz nach sieben Uhr morgens gewesen sein. Haberkorn hatte sich zu diesem Zeitpunkt bester Gesundheit erfreut. Luger hatte die Kontrolle an der Gastherme durchgeführt. Dabei hatte er wahrscheinlich schmutzige Fußspuren im Badezimmer hinterlassen. Es gab keine Diskussion, obwohl Luger den Mieter darauf hinwies, dass seine Haushaltsführung die Feuergefahr erhöhen konnte. Haberkorn hatte das bedauernd zur Kenntnis genommen.

Kontaktaufnahme mit Peter Zakopal. Er war am Montag Abend bis gegen Mitternacht mit Haberkorn im Café Hintermaier gesessen. Zakopal meinte, dass Haberkorn gelegentlich Schwierigkeiten mit dem Vermieter angesprochen hatte. Später hätte er aber gemeint, dass er mit dem Vermieter gesprochen und die Sache geklärt habe. Die Gefahr sei gebannt gewesen. Die Freunde hatten im Café zu Abend gegessen und danach ein paar Runden getrunken. Haberkorn war aber nicht betrunken gewesen, als sie nach Hause gingen. Auch der Ferdl und der Jürgen hätten später noch vorbeigeschaut. Ferdinand Rabl und Jürgen Spitek. Sie gehörten alle zum selben lockeren Freundeskreis. Über Haberkorns finanzielle Situation hatten sie nie näher gesprochen, aber es schien alles in Ordnung zu sein. Haberkorn hatte eine Pension von den Wiener Linien, und Zakopal wusste nichts über irgendwelche Schwierigkeiten, auch nichts über größere Einnahmen. Der Ernst war ein einfacher Mensch gewesen, der niemandem Schwierigkeiten machte.

Ferdl und Jürgen bestätigten das alles so im Wesentlichen.

Die Nachbarn wussten nicht viel über Haberkorn. Er war unauffällig und freundlich gewesen. Er wohnte schon ewig da im Haus. Niemand berichtete über Ärger mit Haberkorns Gewohnheiten. Es hatte nie aus der Wohnung gestunken, es hatte nie Müll im Stiegenhaus gegeben. Alle behaupteten, dass sie sich noch nie über Haberkorn beschwert hätten, warum auch? Hermine Intschak, die Nachbarin von gegenüber, bestätigte, dass der Rauchfangkehrer nach der Kontrolle bei ihr auch an Haberkorns Tür geläutet hatte; ob Haberkorn geöffnet hatte, hatte sie nicht mehr beobachten können, weil sie ihre Wohnungstür schon geschlossen hatte.

Beatrix ließ ihre Mitarbeiter bei der Hausverwaltung und bei den Gerichten erheben, ob es eine Aufkündigung gegen Haberkorn als Mieter gegeben hatte. Das war offenbar nicht der Fall. Dass ein Vermieter morden würde, um einen missliebigen Mieter loszuwerden, hielt Beatrix ja nun doch für unwahrscheinlich.

Lauter tote Spuren. Es blieb nichts übrig, als sich mit Haberkorns engsten Freunden, den Schätzen in seiner Wohnung, näher zu befassen. Am späten Nachmittag des Tages nach der Tat begannen Beatrix und ihre Mitarbeiter, die Stapel im Reich des Ernst Haberkorn durchzuschauen.

Ein schlechter Geschmack in ihrem Mund

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