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Offroad-Paradies High Country


So lässt es sich leben …

Offroad-Paradies High Country


Flussquerung mit der Pistenkuh

Der Weg nach Westen führt uns durch das High Country. Wir haben Glück, das Wetter bessert sich und das Offroad-Abenteuer kann beginnen. Etwa 50 Kilometer hinter Jindabyne verlassen wir den Asphalt, fahren ein paar Kilometer durch Wald und stehen am Grenzfluss zwischen New South Wales und Victoria. Gleichzeitig beginnt auf der anderen Flussseite der „Alpine National Park“, unser Ziel. Nach den ausgiebigen Regenfällen ist der Wasserstand entsprechend hoch, doch irgendwie müssen wir auf die andere Seite. Im Schritttempo fahren wir eine kleine rutschige Piste am Ufer entlang flussabwärts. Der Fluss verbreitert sich, eine ideale Stelle zum Furten.

Wie muss man sich das Offroad-Paradies vorstellen?

Ganz einfach, es ist eine bewaldete Mittelgebirgslandschaft, ähnlich dem Sieger- oder Sauerland, jedoch flächenmäßig größer als die Schweiz. Das Gebiet ist so gut wie unberührt, eben ein Nationalpark. Die Bäche und Flüsse sind so klar, dass wir das Wasser ungefiltert trinken können.


Flussquerung mit der Pistenkuh

Es gibt ein paar Wege, ähnlich unseren Forstwegen, auf denen man auch mit einem normalen Pkw fahren könnte. Spannender sind die als Track bezeichneten Pfade, die nur mit Allradfahrzeugen befahren werden dürfen, die auch genügend Bodenfreiheit haben. Und das richtige Abenteuer bietet ein sogenannter „Trail“ oder „Spur“. Hier kann man sich nicht darauf verlassen, dass der Geländewagen da schon irgendwie durchfährt, hier muss man mitdenken und hier kann man sein Auto auch mal umwerfen.

Quads und Enduros sind im Nationalpark ebenso willkommen, einzige Beschränkung: Geänderte Auspuffanlagen dürfen nicht mehr als 96 Dezibel erzeugen.

Zehn Tage und einige hundert Kilometer bewegten wir uns im Wald.

Einmal wären wir beinahe umgekippt und öfters fuhr unser Wohnmobil auf nur drei Rädern.


Aller guten Dinge sind drei (Räder auf der Piste) …

Mehr als 30 Flussdurchfahrten liegen hinter uns, alle waren spannend, gerade wegen des vielen Regens zuvor. Zwischen den Furten fuhren oder besser rutschten wir über fahrzeugbreite, aufgeweichte und glitschige Lehmpisten. Einmal mehr zeigte sich, dass das „Mud“-Profil die richtige Wahl war.

Ohne das grobe Profil wären wir wahrscheinlich nicht auf den Gipfel des Mount Pinnibar, dem höchsten anfahrbaren Punkt Australiens, gekommen. Einige Male zogen wir umgestürzte Bäume von der Piste und jeden Abend brieten wir Kartoffeln auf dem Lagerfeuer. Durch Sturmschäden vor zwei Jahren gab es jede Menge abgestorbenes Holz auf dem Boden und wegen des wochenlangen Regens war Feuermachen im Wald erlaubt.


Eine der zahlreichen Flussquerungen

Begegnet sind wir in der Zeit lediglich zwei Reitern, die mit je einem Reit- und einem Packpferd unterwegs waren. Grasebenen und unberührte Flussauen gibt es zum Weiden genug. Das Reiterpärchen, vielleicht im Alter von Mitte 30, durchquert den Nationalpark im Sattel. Knapp 900 Kilometer werden sie dabei zurücklegen. Ein Traum für jeden „Long Distance“-Reiter.

Die Regeln in der Wildnis sind einfach und eigentlich Selbstverständlichkeiten, auf die man gar nicht hinweisen müsste. Zum Beispiel: jedermann darf fischen, jedoch nur so viel, wie er sich abends in die Pfanne haut. Fisch in der Kühlbox mit nach Hause nehmen steht unter Strafe. Nach Möglichkeit keine Seife verwenden und wenn doch, dann mindestens 50 Meter von Gewässern entfernt. Lagerfeuer so klein wie möglich halten und den Müll natürlich wieder mit nach Hause nehmen.


Und wieder einmal muss der Weg geräumt werden …

Wer mal ein paar Tage mit einem Offroader in die Wildnis will, ohne jemanden zu sehen oder gesehen zu werden, der sollte mal in den Alpine National Park im High Country des Bundesstaats Victoria fahren. Der Park ist völlig kostenlos, kein Eintritt und keine Übernachtungsgebühr.

No worries, too easy

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