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»Das täte dir sicher gut.« Fitnessqueen

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SIE»Soll ich heute mal wieder ins Fitness?«, frage ich Schneider beim Frühstück.

»Ja. Das täte dir sicher gut.«

»Ja« hätte gereicht, denke ich und sage: »Ich könnte eben grad gehen.«

»Mach nur! Du warst ja schon lange nicht mehr«, Schneider lächelt mich aufmunternd an. Da fällt mir ein: »Das Problem ist, dass ich nach dem Training fix und fertig bin. Und ich muss heute noch arbeiten.«

»Dann verausgab dich halt nicht so.«

»Geht nicht. Es ist echt anstrengend, wenn ich dauernd den Bauch anspanne.«

»Und wozu machst du das?«, fragt er.

»Ich stelle mir jeweils vor, dass ich für ‹Brigitte Woman› ein Fotoshooting habe. ‹Muckis für Mutti› oder so.«

Schneider grinst: »Du sollst trainieren, nicht denken.«

»Und sobald ich in die Spiegelwand gucke, sehe ich neben mir Jane Fonda hopsen.«

»Was? Wusste gar nicht, dass die hier ins Fitness geht.«

»Ich meinem Kopf, Mann! In den 80ern, da trug sie doch diesen hautengen, pinken Anzug und hatte kein Gramm Fett. Heute ist sie fast 80 und immer noch so schlank. Voll diszipliniert.«

»Aha, und was willst du damit sagen?«

»Dass ich das sowieso nie schaffe. Ich bin einfach ein anderer Typ. Weisst du was? Ich lass das Training besser sausen. Es tut mir einfach nicht gut.«


ER»Wenn du dich so viel bewegen würdest, wie du dir Gedanken darüber machst, ob du dich bewegen sollst, dann wärst du topfit«, sage ich zu Schreiber, die soeben beschlossen hat, ihr Fitnesstrainig zum 812. Mal ausfallen zu lassen.

»Musst du mir noch eins auf den Deckel geben?«

»Nein. Aber wieso beredest du mit mir, ob du ins Training gehen sollst, wenn du gar nicht willst?« Schreiber wettert: »Ich möchte schon, aber ich kann halt nicht!«, dann stürmt sie aus der Küche.

Ich seufze. Hab’ mal darüber gelesen, welch seltsames Wesen der Mensch sei: Einerseits will er sich regen, andererseits vermeidet er jede Art von Tatendrang. Eindeutig zwei verschiedene Seelen im Bewegungsapparat. Die beiden gegensätzlichen Zustände sind freilich kein Problem, wenn man mal faulenzt und dann wieder mit Elan herumhüpft.

Ich beschliesse, Schreiber davon zu erzählen, und will zu ihr ins Arbeitszimmer, treffe sie aber schon im Gang an, wo sie – ich staune – ihre Sporttasche packt.

»Hast du es dir nun doch anders überlegt?«, frage ich.

Sie nickt: »Ich habe in unseren Garderobenspiegel geschaut. Und weisst du, wer von da streng zurückgeschaut hat?«

Ich grinse und sage: »Vermutlich jemand in Hauteng und Pink.«

Paarcours d'amour

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