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3. Der Leibstuhldampf.

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Dieser Dampf tut seiner leichten Bereitung, bequemen Applizierung und überaus schuldlosen, d. i. ungefährlichen Wirkung wegen besonders in Krankheiten große Dienste. Selbst Schwerkranke, bei denen wegen Schwäche oft sehr schwer der erwünschte Schweiß zu erzielen ist, können auf diese Weise recht leicht zum Schwitzen gebracht werden.

In den irdenen oder blechernen Topf des Leibstuhles wird die strudelnde Mischung geschüttet. Der Patient setzt sich, die Bedienung sorgt, daß kein Wölkchen des wohltuenden Rauches unnütz entweicht. Rasch steigt der heiße Qualm zum Körper auf und erzeugt in Bälde schwächeren oder stärkeren Schweiß, der sich manchmal zu einem förmlichen Schwitzbade, d. h. zu einem allgemeinen Schwitzen des ganzen Körpers steigert. Die Anwendung dauert 15–20 Minuten. Erscheint es notwendig, den Kranken in länger dauerndem Schwitzen zu erhalten, so bringt man (da das Sitzen beschwerlich und der Dampf vielleicht für längere Dauer nicht wirksam wäre) ihn zu Bette; es wird ohne jede besondere Auflage die Schweißkur, d. i. das Schwitzen, fortdauern. Nach dem Dampfe soll eine Ganzwaschung, ein Halbbad mit Abwaschung des Oberkörpers oder ein Vollbad je nach Können des Patienten die ganze Anwendung beschließen. Bei Schwerkranken wird stets die Ganzwaschung am leichtesten und ungefährlichsten vorgenommen werden können.

Die Wirkung des Leibstuhldampfes ist, wie von selbst einleuchtet, auflösender und ausleitender Natur. Die Ausscheidungen geschehen in Form und durch Abgang des Schweißes. Niemals benütze ich für diese Dämpfe das Wasser allein; stets mische ich Kräuter bei und zwar wieder die bekannten Kräuter von Heublumen, von Haberstroh, vor allen andern indessen von Zinnkraut.

Bei Nieren- und Steinleiden wende ich Dämpfe an von Haberstrohabsud;

bei krampfhaften oder rheumatischen Zuständen des Unterleibes, bei Blasengeschwüren, bei beginnender Wassersucht solche von Heublumenabsud.

Wie die Dämpfe mit Anwendung von Kaltwasser wechseln, lese man nach im dritten Teile bei den einzelnen Krankheiten.

Die auffallendsten und erstaunlichsten Erfolge habe ich erzielt mit Dämpfen von Zinnkrautabsud in all’ den höchst peinlichen Fällen, in welchen das Urinieren (Wassermachen) unmöglich wurde und infolgedessen die entsetzlichsten, wahnsinnigsten Schmerzen den armen Patienten quälten und fast zur Verzweiflung brachten. Die meist durch Erkältung und Entzündung entstandenen krampfhaften Zustände der Blase wurden durch den heißen Zinnkrautdampf in verhältnismäßig kurzer Zeit gehoben, und das Organ tat wie früher seine reinigenden Dienste.

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