Читать книгу Meine Wasserkur - Sebastian Kneipp Kneipp - Страница 27
4. Besondere Dämpfe auf einzelne kranke Stellen.
ОглавлениеIm Wechsel mit anderen Wasseranwendungen dienen in vielen Fällen die Dämpfe sehr gut bei Leiden an den Augen, in den Ohren, im Mund, an den Fingern, an der Hand, am Arme, an den Zehen, am Fuß usw. Einige Beispiele mögen dieses klar machen.
Ein giftiges Insekt sticht in die Hand, in den Arm, das Glied schwillt an und schmerzt heftig, die Entzündung droht um sich zu greifen usw. Im Vereine mit Hand- und Armwickeln werden Dämpfe auf die leidende Stelle bald Linderung der Schmerzen und Hilfe bringen. Zu dem Zwecke hält man die Hand oder den Arm über ein Gefäß, welches das strudelnde, dampfende Wasser enthält.
Wegen irgend einer durch Giftstoffe verunreinigten Wunde droht Blutvergiftung; es ist Gefahr im Verzuge. Rasch soll ein auflösender und ausleitender Hand- oder Fußdampf bereitet werden.
Es wird jemand von einem wutverdächtigen Hunde gebissen. Bevor ein Arzt und andere Hilfe zur Hand sind, kann rascher durch Dampf dem Gefährdeten wenigstens vorläufige Hilfe gebracht werden.
Heftige Krämpfe quälen ganz bestimmte Stellen an Händen und Füßen. Man säume nicht, sie bedampfen zu lassen.
Zu äußeren Anwendungen der genannten Arten verwende ich in der Regel Absude von Heublumen.
Für Augendämpfe dient sehr gut Absud von Fenchelpulver oder Augentrost oder Schafgarbe;
für Ohrendämpfe Absud von Taubnesseln oder Brennesseln oder Schafgarbe;
für Verschleimung im Halse Absud von Schafgarben oder Spitzwegerich oder Brennesseln.
Bezüglich der Anwendungszeit überschreite man 20 Minuten nie; die kürzeste Dauer umfaßt 10 Minuten.
Jene Dämpfe, welche zum Einatmen dienen, nach innen wirken oder die Augen und Ohren betreffen, sollen vorsichtigerweise niemals übermäßig warm oder gar heiß genommen werden.