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Und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Ende. Bääh, was für ein furchtbarer Anfang. Machen wir einen zweiten Versuch: Der Papst wohnt nicht in Murgi. Nichtmal ein Sommerhäuschen hat er dort, wo er mit geilen Schlampen wilde Partys feiert. Das, so kann man mal vermuten, wäre wohl auch nicht im Sinne von Frau Papst. Der olle Papst hat ja sowieso schon den Vatikan wo er sich regelmäßig Cancan tanzende Nutten reinzieht! Im letzten Satz muss es natürlich Nonnen statt Nutten heißen.

Murgi ist, im Gegensatz zu anderen Kleinstaaten auch keine Steueroase für Schwerverdiener, keinerlei Prominenz macht sich hier breit. Murgi ist gemütlich, aber nicht spektakulär, nett anzusehen, aber nicht aufregend. Gepriesen für seine Glasaugenmanufaktur, welche nicht nur einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor sondern auch eine beliebte Touristenattraktion darstellt. Trotz seiner kleinen Größe bietet Murgi alles, was das Herz zum Leben begehrt. Im Norden formiert sich das mäjestetische Buckelgebirgige zum Klettern und was man sonst noch auf Bergen so tun kann, z.B. laut kreischend mit zum Himmel gerichteten Armen vor Bären davonlaufen. Ganz im Süden schimmert der Königssee stahlblau im Sonnenlicht, benannt nach dem Tagelöhner und Landstreicher Rasputin König. (Der See, nicht das Sonnenlicht. Und der See schimmert natürlich auch nur tagsüber im Sonnenlicht. Nicht in der Nacht. Weil das is ja kein Sonnenlicht. Weil wenn in der Nacht Sonnenlicht wäre, könnte man ja die Dunkelheit gar nicht sehen. )

Die rund 200.000 Einwohner gehen ihren täglichen Treiben unter der Regentschaft von Königin Emma der Vierten von Meyerbeer nach. Emma ist Tochter von Emma der 15., die dafür bekannt war, nicht bis drei zählen zu können. Die 70 jährige Monarchin logiert mit ihrer Familie im Königspalast in der Haupstadt Strump und ist lediglich einen Meter zwanzig groß. Ihre Krone ist eine Spezialanfertigung. Gemahl Prinz Gustav zählt bereits 80 Lenze und ist seit 50 Jahren an Emmas Seite. Ob seines permanenten Grants wird er vom Volk Gustav der Mürrische genannt. Emma und Gustav hatten sich bei einem Bastard des Monats-Wettbewerb kennengelernt, den Emma eröffnet und Gustav gewonnen hatte.

Senior des Hauses ist die beliebte Königin Mutter, 88 Jahre alt, immer mit Wodkaflasche in der Hand, geschmacklosem Hut auf dem Kopf und verschmiertem Lippenstift im weißen Gesicht (sie fuhr beim Schminken des öfteren daneben, der Wodka, Sie verstehen). Das jüngste Mitglied der Königsfamilie ist Prinz Alf, der jüngere Bruder von Emma. Die Öffentlichkeit bekommt ihn nie zu Gesicht, denn er lebt in den Wänden des Königspalast. Der Rest der Familie nennt ihn wunderlich, Alf nennt den Rest der Familie verdammte Bastarde.

Man schrieb das Jahr 2010 und Murgi steckte gerade mitten in den Vorbereitungen zum großen Jubiläum. 600 Jahre zuvor, im finstersten Mittelalter hatte der Raubritter Kunibert die Gegend terrorisiert, die Bauern ausgeplündert, gebrandschatzt und vergewaltigt und alles Futter heim in sein Schloss zu seiner Frau Franzi gebracht. Bis es den Bauern irgendwann zu dumm geworden ist und sie einen Sparverein gegründet haben. Das beeindruckte Kunibert nicht groß, darum hielt er im Brandschatzen und Ausrauben nicht inne, während seine Frau Franzi fetter und fetter und fetter wurde, bis sie nicht mehr durch die Tür passte und ihr darob von den Bauern der wenig schmeichelhafte Spitzname Talkshowmoderatorin verliehen wurde. Dann schrieben die Bauern Kunibert einen Brief, wo sie ihren Unmut mit seiner Terrorherrschaft und Hundekot kunddaten, was Kunibert auch nicht sonderlich kümmerte. Er ließ sich beim Raubrittern nicht dreinreden und seine Franzi wurde fetter und fetter und fetter und fetter und fetter und nicht schlanker. Dann war es selbst den Bauern zu viel, sie stürmten die Ritterburg und jagten Kunibert davon. Franzi wollten sie aus dem Fenster werfen, aber sie war zu schwer, zwölf Bauern bekamen sie nicht hoch. Mit Hilfe von neun befreundeten Kühen gelang es schließlich, Franzi hochzuheben und aus dem Fenster zu bugsieren. An der Stelle wo sie aufschlug, entstand ein meilenweiter Krater, in dem die Hauptstadt Strump entstand, in der auch heute noch die meisten Bewohner des Landes leben. Diese freuten sich nun aufs Jubiläum und hofften auf keine Störungen. Z.B. ein Papst, der das Land annektieren will.

Das Leben ohne Höschen

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