Читать книгу Glutheiße Küsse/Verstohlene Leidenschaft - Shirlee Busbee - Страница 12
Оглавление4. KAPITEL
Acey, Nick und Roman luden Roxanne und Jeb zu Nick ein, aber Roxanne lehnte die Einladung ab. Sie erwartete noch Sam Tindale. Sie hatten keine feste Uhrzeit verabredet, also wusste sie nicht genau, wann der Architekt eintrudeln würde. »Ein andermal«, meinte sie lächelnd.
Jeb stimmte begeistert zu. »Danke, Jungs. Ihr wisst ja, dass ich mir Marias Apfelkuchen niemals entgehen lassen würde. Fahrt ihr schon vor. Ich komme in ein paar Minuten nach.«
Roxanne versteifte sich. »Ich will dich nicht aufhalten.«
Jeb musterte sie. »Fang nicht schon wieder an. Ich will nur kurz mit dir reden, dann bist du mich los.«
Zuerst fuhr Roman mit dem Gespann los, gefolgt von Acey und Nick auf ihren Pferden. Sie verschwanden allmählich außer Sicht, bis nur noch eine Staubwolke davon kündete, dass sie überhaupt da gewesen waren. Roxanne schaute ihnen unbehaglich hinterher. Wenn es eines gab, was sie nicht wollte, dann wollte sie nicht mit Jeb Delaney allein sein. Und genau das war sie jetzt: allein mit Jeb Delaney.
Roxanne fühlte, wie ihr bei der brütenden Hitze der Schweiß den Rücken hinunterlief. Sie holte tief Luft. »Gut, dann spuck schon aus, was du sagen willst. Hier draußen ist es unerträglich.«
Jeb rieb sich das Kinn. »Wenn du höflich wärst, würdest du mich nach drinnen auf ein Glas Eistee bitten.«
Roxanne lachte verächtlich. »Wir wissen beide, dass ich nicht höflich bin. Jedenfalls nicht zu dir.«
»Ich frage mich, warum eigentlich.«
»Wahrscheinlich, weil du nicht höflich zu mir bist.«
»Denkst du?«
»Oh, Mist! Für so einen Streit ist es mir zu heiß! Komm ins Haus. Ich gebe dir ein Glas Eistee, und du kannst dir deine Wunde auswaschen.« Sie bedachte ihn mit einem finsteren Blick. »Wenn du auch nur mit einem Wort erwähnst, dass ich freundlich zu dir bin, nehme ich das Angebot sofort zurück.«
Jeb lächelte sie an. »Jawohl, Madam«, erwiderte er demütig und folgte ihr in das Blockhaus.
Da noch kein Strom verlegt war, verfügte das Haus nicht über eine Klimaanlage. Trotzdem war es drinnen erheblich kühler als draußen. Jeb sah sich um. Ihm fielen die Beschädigungen auf, welche die Vandalen verursacht hatten. Die aufgerissenen Wände und die geflickten Löcher im Boden. Dann blieben seine Augen an der spartanischen Möblierung hängen. »Du hast nicht gerade viele Möbel«, meinte er, während er Roxanne in die Kochnische folgte.
Sie war froh, dass sie ein sicheres Thema gefunden hatten. »Nächste Woche beginnen die umfangreichen Renovierungsarbeiten. Ich hielt es für unpraktisch, einzuziehen, bevor alles fertig ist.«
»Du hast wirklich vor, auf Dauer hier zu leben?«
»Natürlich.« Roxanne schenkte ihm ein großes Glas Eistee ein. »Ich habe viele Pläne mit dem Haus.« Sie schaute sich viel sagend in der Kochnische um. »Einer sieht eine anständige Küche vor.«
Jeb nahm ihr das Glas aus der Hand und trank durstig. Dann stellte er das leere Glas auf den Tresen und lächelte sie an. »Danke, das war sehr nett.«
Roxanne nestelte an dem Krug Eistee herum. Jebs Nähe machte sie nervös. »Worüber wolltest du mit mir reden?«
Jeb zupfte an seinem Ohrläppchen. »Ich wollte mich entschuldigen.«
Roxanne sah ihn ungläubig an. »Entschuldigen? Du? Bei mir?«
»Ja, ich weiß, das ist schwer zu glauben.« Er zuckte mit den Schultern. »Trotzdem, das von neulich tut mir Leid. Ich hatte kein Recht, diese dummen Bemerkungen vom Stapel zu lassen. Es geht mich nichts an, was du hier oben machst. Selbstverständlich glaube ich nicht, dass du hier Marihuana pflanzen willst. Du hast mich einfach wütend gemacht, und ich habe reagiert, ohne nachzudenken.«
Roxanne war sprachlos. Er entschuldigte sich tatsächlich! Jeb Delaney entschuldigte sich bei ihr. Hörten die Wunder denn niemals auf?
»Das ... das ist schon in Ordnung«, erwiderte sie schließlich und lächelte ihn scheu an. »Ich bin ständig bissig zu dir.«
»Allerdings.« Jeb musterte sie von Kopf bis Fuß. Ob sie wusste, wie verführerisch sie in diesem knappen Top und der tief geschnittenen Jeans aussah? Vor allem in der Jeans! Sein Blick blieb an ihrer nackten Haut dazwischen kleben. Sie hatte den hübschesten Bauchnabel, den er je gesehen hatte. Er musste sich zusammenreißen, damit er nicht auf die Knie sank und sie genau dort küsste. Jeb wusste genau, was passieren würde, wenn er das tat. Er hätte Roxanne ihre Hose heruntergezogen und sie auf den Tresen gelegt, bevor sie bis drei zählen konnte. Die Vorstellung, wie Roxanne halb nackt auf dem Tresen vor ihm lag, stieg lebhaft vor seinem inneren Auge auf. Und noch etwas anderes stieg auf. Er war so erregt, dass er kaum noch laufen konnte. Jeb schluckte. Vielleicht war diese Entschuldigung keine gute Idee gewesen. Er kam mit Roxanne erheblich besser zurecht, wenn er wütend auf sie war.
»Willst du gleich einen neuen Streit vom Zaun brechen?«, fragte Roxanne misstrauisch.
Er schüttelte den Kopf. »Nein, keineswegs.«
»Gut. Das ist sehr gut. Dann sollten wir uns verabschieden, solange wir friedlich sind, einverstanden?«
»Das klingt sehr vernünftig.«
Sie deutete auf die Spüle. »Willst du dir die Wunde auswaschen?«
»Klar.«
Roxanne warf ihm ein Handtuch zu und ließ ihn an der Spüle stehen, während sie nach dem Erste-Hilfe-Kasten suchte, den sie irgendwo in ihrer Reisetasche neben dem Bett verstaut hatte. Sie brauchte ein paar Minuten, bis sie gefunden hatte, was sie suchte. Dann richtete sie sich auf und drehte sich wieder zu ihm herum. Es verschlug ihr den Atem. Jeb hatte sich das Hemd ausgezogen, und beim Anblick seines nackten Oberkörpers schlug ihr Herz bis zum Hals. Jeb trocknete sich gerade ab, und sein Kopf war unter dem Handtuch verschwunden. Glücklicherweise hatte er Roxannes Keuchen nicht gehört.
Mit trockenem Mund starrte Roxanne auf seine breite, muskulöse Brust. Sie spürte die Erregung im ganzen Körper. Selbst als sie sich sagte, dass sie verrückt geworden sein musste, weil sie ihn ja nicht einmal mochte, konnte sie den Blick nicht von diesem Bild perfekter maskuliner Schönheit losreißen. An Jeb war alles vollendet proportioniert. Er war groß und stattlich, und seine breite Brust und die ausladenden Schultern harmonierten mit seiner Größe. Seine Muskeln waren gestählt, und Roxanne sah fasziniert zu, wie sie sich an Armen und Brust bewegten, während er sich den Kopf abtrocknete. Sie mochte eigentlich keine behaarten Männer, trotzdem löste Jebs dunkles, lockiges Brusthaar, das eine schmale Linie auf seinem Bauch bildete und im Hosenbund seiner hautengen Jeans verschwand, ein merkwürdiges Gefühl in ihr aus. Wie es sich wohl anfühlte, an diese starke, behaarte Brust gezogen zu werden? Entsetzt merkte sie, wie sich ihre Knospen bei diesem Gedanken verhärteten und ihre Brüste anschwollen. Dann spürte sie, wie sie feucht zwischen den Beinen wurde. O nein, nein!, dachte sie beinahe hysterisch. Das ist total daneben!
Roxanne schüttelte den Kopf und holte tief Luft. »Meine Erste-Hilfe-Vorräte sind ziemlich spärlich«, sagte sie so gelassen wie möglich. »Bis auf ein bisschen Wasserstoffperoxid. Du kannst es als Desinfektionsmittel benutzen und zu Hause Jod nehmen.«
Jeb legte das Handtuch auf den Tresen. Offenbar war ihm Roxannes Reaktion auf seine Nacktheit entgangen. »Das genügt. Es ist keine große Platzwunde.« Jetzt schien er doch etwas zu bemerken, denn er zögerte. »Entschuldige, dass ich mich ausgezogen habe«, fuhr er unbehaglich fort. »Ich wollte mein Hemd nicht nass machen.« Er lächelte unsicher. »Ich habe reichlich mit Wasser herumgespritzt.«
»Schon gut«, antwortete Roxanne bemüht fröhlich. »Mach dir deswegen keine Sorgen. Hier, tupf dir etwas davon auf den Schnitt, dann kannst du losfahren.« Sie hielt ihm die Flasche Wasserstoffperoxid hin und trat rasch ein paar Schritte zurück, bemüht, Jeb nicht anzuschauen.
Der musterte sie verwirrt. Roxanne schien plötzlich so alarmiert wie ein Reh, das die Hunde wittert. Was hatte er ihr denn jetzt wieder getan? Sie hatte doch wohl keine Angst vor ihm? Er zog sich rasch das Hemd über, knöpfte es jedoch nicht zu. Was zum Teufel ist mit ihr los?, dachte er und schüttelte dann den Kopf. Frauen! Welcher Mann konnte schon wissen, was in ihnen vorging? Er würde diese Frage heute jedenfalls nicht lösen.
Jeb beschloss, das Problem zu ignorieren, und schraubte die Flasche auf. »Hast du einen sauberen Fetzen Baumwolle oder so etwas, womit ich es auftragen kann?« Er sah sich um.
»Nein. Nimm einfach die Ecke des Handtuchs.«
Sie sah zu, wie er eine große Portion Wasserstoffperoxid auf das Handtuch goss. Als er den durchtränkten Zipfel gegen seine Platzwunde drückte, stieß er ein leises Jaulen aus, weil die Flüssigkeit in der Wunde brannte. Er zuckte heftig und stieß mit der Hüfte gegen den Tresen. Die Flasche fiel hinunter, landete vor seinen Füßen und zerbrach.
Jeb unterdrückte einen deftigen Fluch und betrachtete die Schweinerei, die er angerichtet hatte. »Normalerweise benehme ich mich nicht wie ein Elefant im Porzellanladen«, erklärte er schuldbewusst. »Soll ich es auffegen?«
Er wirkte so verlegen, dass Roxanne lächeln musste. »Klar«, sagte sie. »Ich hole dir einen Besen.«
Mit Handfeger und Schaufel wischte Jeb die Scherben und den größten Teil der Flüssigkeit zusammen. »Wohin damit?«
»Unter der Spüle ist ein Mülleimer.«
Während Jeb die Glasscherben in den Mülleimer warf, nahm Roxanne das Handtuch, hockte sich hin und begann, den Rest des verschütteten Wasserstoffperoxids aufzuwischen. Jeb drehte sich um und blickte auf sie hinab. Sie hatte den Kopf gesenkt, und er konnte in aller Ruhe ihren wunderschönen Hals betrachten. Vor allem diese verführerische Grube zwischen Hals und ihrer perfekt geformten Schulter. Es wäre ihm schwer gefallen – aber hätte er sich zwischen ihrem Bauchnabel und dieser Grube entscheiden müssen, hätte er wohl diese Stelle zwischen Hals und Schulter zuerst geküsst.
In dem Moment schaute Roxanne hoch. Ihr stockte der Atem, als sie die unverhüllte Lust in seinen Augen sah. Verlangen durchzuckte sie, und ihr ganzer Körper glühte. So etwas war ihr noch nie passiert. Nicht einmal auf dem Höhepunkt ihrer leidenschaftlichen Affäre mit Todd Spurling hatte sie die Nähe eines Mannes so sehr erregt und ein solch starkes Bedürfnis in ihr ausgelöst, dass sie nur noch daran denken konnte, seine Lippen und seinen Körper zu fühlen. Die Intensität dieser lustvollen Sehnsucht, die sie durchströmte, war neu für sie.
Jebs Blick schien sie zu versengen. »Ich habe schon immer davon geträumt, dass mir mal eine Frau zu Füßen liegt«, sagte er heiser und reichte ihr die Hand. Er zog Roxanne mit einem Schwung auf die Füße und in seine Arme. »Noch schöner ist es«, flüsterte er an ihren Lippen, »sie in meinen Armen zu halten.« Er hatte es aufgegeben, ihr länger zu widerstehen.
Roxanne schmiegte sich an seine Brust, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Sie dachte nicht und wollte es auch gar nicht. Der männliche Duft seines leicht verschwitzten Körpers benebelte sie, und seine Wärme hüllte sie ein. Selbst ihre Knochen schienen zu schmelzen. Das Begehren raubte ihr sämtliche Kräfte. Als Jeb sie fordernd küsste, wurde ihr schwindlig.
Sein Kuss war weder zögerlich noch sonderlich zart fühlend. Seine Lippen fühlten sich perfekt auf ihren an, seine Zunge erforschte ihren Mund, spielte mit ihrer. Und seine Hände ... Sie fühlte sie auf ihrem Po, dem berühmten Roxanne- Hintern, als er sie eng an sich zog, wobei sie die Erektion zwischen seinen muskulösen Schenkeln nicht negieren konnte.
Sie küssten sich leidenschaftlich und unersättlich. Sie streichelten sich, schoben ungeduldig die lästige Kleidung beiseite und erforschten genüsslich mit den Fingern das unentdeckte Territorium. Jeb küsste sich quälend langsam zu der Grube zwischen Hals und Schulter vor. Roxanne stöhnte und krallte ihre Finger in seine Brust, während Jeb sie mit den Zähnen liebkoste und dann die Stelle seines brennenden Verlangens sanft küsste.
Er drückte Roxanne gegen den Tresen, der die Küche vom Wohnzimmer trennte, trat zwischen ihre Beine und hielt ihr Gesicht mit beiden Händen fest, als er erneut mit der Zunge ihren Mund eroberte. Roxanne zitterte vor Begehren, und als er sein geschwollenes Glied gegen ihre feuchte, heiße Mitte zwischen ihren Schenkeln rieb, glaubte sie, vor Sehnsucht zu explodieren. Sie wollte ihn, auf der Stelle und unbedingt. Wenn sie ihn nicht in sich spüren konnte, würde sie sterben, davon war sie überzeugt.
Jeb befand sich in den Klauen einer Leidenschaft, die er nicht mehr kontrollieren konnte. Für ihn gab es nur noch diese Frau in seinen Armen. Ihre Haut schmeckte süßlich-salzig auf seinen Lippen, und der Moschusduft ihrer Haut berauschte ihn wie starker Wein. Noch nie hatte er derartig empfunden und war auch noch nie von einer solch unbeherrschbaren Leidenschaft getrieben worden. Er nahm nur das Vergnügen wahr, das die Berührung ihrer seidigen Haut ihm bereitete. Ganz und gar gab er sich der Erkundung der Kurven und Täler dieses traumhaften Körpers mit seinem Mund hin. Seine Lust und sein Verlangen überwältigten ihn. Er wollte, nein, musste sie besitzen. Das Bedürfnis war so stark, dass es ihn nahezu wahnsinnig machte.
Jeb schob Roxannes Top hoch und presste seine warmen Lippen auf ihre festen, alabasterfarbenen Brüste. Deren Knospen richteten sich unter seinen Liebkosungen hart auf. Roxanne hatte Jeb irgendwann das Hemd heruntergestreift. Sie schnurrte fast, als sie seine muskulöse Brust küsste, mit den Fingernägeln über seine Brustwarzen strich und ihm ein tiefes Stöhnen entlockte.
Irgendwie hatte er ihr die Jeans und den Slip bis zu den Knien heruntergezogen, und erkundete mit den Fingern die feuchte Hitze zwischen ihren Beinen. Roxanne hatte seinen Gürtel gelöst, seine Jeans geöffnet und umfasste sein Glied mit ihren schmalen Fingern. Jeb schloss stöhnend die Augen. Doch er wollte mehr. Roxannes intime Zärtlichkeiten steigerten seine Lust ins schier Unendliche.
Als Jeb seinen Mittelfinger behutsam in sie hineinschob, krampfte sich Roxannes Körper vor Lust zusammen. Sie konnte es kaum noch ertragen. Sie keuchte, als Jeb mit dem Daumen ihre Klitoris liebkoste. Unwillkürlich bewegte sie sich mit den Hüften rhythmisch gegen seine Hände, und bat ihn auf diese uralte und unmissverständliche Weise, endlich zu ihr zu kommen.
Jeb verstand. Mit einem heiseren Knurren streifte er Roxannes Hose und Slip ganz herab, drängte seine Hüften zwischen ihre Beine, packte mit den Händen ihre Hüften und hob sie etwas an, damit sie ihn aufnehmen konnte.
Langsam drang er in ihr heißes, samtenes Inneres ein und fühlte, wie sie ihn willig willkommen hieß. Er zitterte vor Erregung, zog sie dichter an sich und stieß noch fester zu.
Roxanne japste, als sie Jeb in sich spürte. Es fühlte sich anders an als alles, was sie vorher erlebt hatte. Nicht einmal in ihren wildesten Träumen hatte sie es sich so erotisch ausgemalt. Es war wunderbar. Sie passten einfach perfekt zusammen.
Sie seufzten beide, als sie sich endlich vereinten. Roxanne schlang ihre Arme um seinen Hals, rieb ihre Brüste an seiner behaarten Brust und erwiderte hingebungsvoll seinen leidenschaftlichen, fordernden Kuss. Sie saß auf der Kante des Tresens und schlang ihre langen Beine um seine Hüften. Er umklammerte ihre Hüften und der Rhythmus seiner Bewegungen steigerte sich, je unbändiger sein Verlangen wurde.
Mit jedem Stoß steigerte Jeb die Spannung zwischen ihnen, bis sie schließlich ebenso hilflos wie bereitwillig auf den Höhepunkt zusteuerten. Roxanne bog sich vor Lust, als die erste Woge über sie hinwegspülte. Ihr Orgasmus war so intensiv und machtvoll, dass sie unwillkürlich auf Jebs Lippe biss, um ihren lauten Schrei zu ersticken.
Jeb fühlte, wie Roxanne ihn bei ihrem Höhepunkt tief in sich massierte, er spürte ihre Zähne auf seiner Lippe und versuchte verzweifelt, den Moment hinauszuzögern, und stammelte irgendwelche unzusammenhängende Laute. Er hatte keine Chance. Noch einmal pumpte er heftig in sie und stöhnte guttural auf, als er von seiner Ekstase mitgerissen wurde.
Roxanne lag mit ihrem Oberkörper auf dem Tresen, und Jeb kauerte halb über ihr. Er stand zwischen ihren Beinen und liebkoste mit den Lippen sanft die Grube zwischen ihrem Hals und ihrer Schulter. Er war unfähig, sich zu rühren und wollte es auch gar nicht.
Die Minuten verstrichen, und allmählich holte sie die Realität wieder ein. Unvermittelt wurde beiden bewusst, was sie gerade getan hatten. Als hätte jemand sie mit einem elektrischen Schlagstock geprügelt, fuhren sie auseinander. Und starrten jeder in das entsetzte Gesicht des anderen.
Fassungslos betrachtete Jeb Roxanne. Seine Miene war ebenso bestürzt und benommen wie ihre. Wie betäubt trat er einen Schritt zurück. Er konnte nicht glauben, was da eben passiert war. Das sah ihm ganz und gar nicht ähnlich, und niemals, nicht mal als hormongesteuerter Teenager hatte er so etwas je getan. Er musste verrückt geworden sein. Vielleicht hatte er ja einen Blackout erlitten. Er suchte nach irgendetwas, das seine Handlungsweise hätte erklären können. »Ich ... Ich wollte nicht ...« Hilflos hielt er inne und schluckte. »Ich wollte nicht ...« Er merkte, dass seine Jeans ihm noch in den Kniekehlen hingen, zerrte sie mit einem erstickten Fluch hoch und zog den Reißverschluss zu. Zitternd fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. »Meine Güte!« Was da zwischen ihnen geschehen war, erschütterte ihn. Er war wie vor den Kopf gestoßen.
Roxanne war genauso fassungslos wie er und schaute ihn verwirrt an. Hatten sie gerade wirklich das getan, was sie nicht wahrhaben mochte? Sie warf einen Blick auf ihren halb nackten Körper auf dem Tresen. Nein, o nein! Und wie sie es getan hatten!
Sie richtete sich auf und zog sich hastig das Top über die Brüste. Ihre Jeans und ihr String baumelten an ihrem linken Bein. Sie rutschte vom Tresen herunter und hüpfte auf einem Bein durch die Küche, während sie versuchte, ihren anderen Fuß in das Hosenbein zu stecken. Sie konnte Jeb nicht ansehen, so sehr schämte sie sich. Ihr Gesicht brannte, und ihr Herz hämmerte. Sie musste wahnsinnig geworden sein! Vollkommen wahnsinnig. Natürlich, sie hatte einen Blackout gehabt! Wie sonst hätte sie das Unerklärliche erklären sollen?
Jeb atmete tief durch. »Ich weiß nicht, was da gerade abgelaufen ist«, setzte er noch einmal an. »Trotzdem möchte ich dir sagen, dass ich normalerweise nicht durch die Gegend laufe und alle möglichen Frauen bespringe.« Soweit war das ja noch in Ordnung, aber natürlich konnte er es nicht dabei belassen. »Du kennst so etwas vielleicht. Ich nicht.«
Roxanne biss die Zähne zusammen und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Ich bin keineswegs die Schlampe, für die du mich zu halten scheinst«, erwiderte sie eisig. »Im Gegensatz zu den Klatschgeschichten in der Presse vögele ich normalerweise nicht auf Küchentresen herum, noch dazu mit Männern, die ich nicht mal leiden kann.«
Jeb musterte sie abweisend. »Aha. Nur mit denen, die du leiden kannst?« Er konnte einfach seine Zunge nicht im Zaum halten.
Roxanne konnte vor Zorn kaum sprechen. »Verschwinde aus meinem Haus, du blöder Gorilla!«, fuhr sie ihn heiser an. »Los, verschwinde. Und wage es nicht, wiederzukommen!«
Jeb wusste, dass er genauso viel Verantwortung an dem trug, was da eben geschehen war, wie sie. Vielleicht sogar mehr. Schließlich hatte er den ersten Schritt getan. »Ich hätte das nicht sagen sollen«, murmelte er. »Das war unangebracht.«
»Das kannst du wohl laut sagen!«
Jeb schnaubte und schaute sie giftig an. »Ich versuche nur, mich zu entschuldigen. Du könntest etwas empfänglicher dafür sein.«
»Entschuldigen? Wofür?« Ihr Tonfall und ihr eisiger Blick waren eine eindeutige Warnung. »Ich würde mir an deiner Stelle die Antwort jetzt sehr gut überlegen.«
Jeb zuckte verwirrt mit den Schultern. »Ich wollte nur sagen, dass das, was da zwischen uns passiert ist ...« Er schluckte, als er sich an die unglaubliche Lust erinnerte, die er empfunden hatte. Was zwischen ihnen passiert war, war fantastisch gewesen. Es war der beste Sex, den er jemals gehabt hatte. Bestürzt merkte er, dass er allein bei dem Gedanken daran wieder erregt wurde. Er musste hier weg, bevor er sich völlig zum Narren machte. »Was passiert ist, tut mir Le ...«
Roxanne versetzte ihm mit der flachen Hand eine schallende Ohrfeige. »Wage ja nicht, dich auch noch für das zu entschuldigen, was wir getan haben!«, fuhr sie ihn an. Sie war wütend und gedemütigt, und ihre großen, bernsteinfarbenen Augen brannten vor Zorn. »Es ist passiert, akzeptiere es einfach! Und jetzt verschwinde gefälligst aus meinem Haus!«
Das Geräusch eines herannahenden Wagens schreckte sie beide auf.
Roxanne vergaß jäh ihren Streit und sah sich hastig um. Der Duft nach Sex lag noch in der Luft, und sie spürte die Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen. Jeder, der ihr auch nur auf einen Meter nah kam, würde sofort wissen, was passiert war. »Meine Güte!« rief sie. »Das ist Tindale. So kann ich ihn unmöglich empfangen!« Sie warf Jeb einen gehetzten Blick zu. »Verschwinde!« Sie sprintete durch das Zimmer, schnappte sich ihre Reisetasche und verschwand im Bad. Eine Sekunde später hörte Jeb die Dusche zischen.
Wer zum Teufel ist Tindale? Jeb beschloss zu bleiben und es herauszufinden. Er zog rasch sein Hemd an, steckte es in seine Hose und ordnete seine Kleidung. Mit der Hand fuhr er sich durch sein zerzaustes Haar und hoffte, diesem Tindale weismachen zu können, dass er immer so rumlief. Er sah sich um. Sein Blick fiel auf eine Flasche Kiefern-Sol am Spülstein. Er goss etwas in das Becken und ließ Wasser laufen. Der schwere Geruch von Kiefernöl erfüllte die Luft und überdeckte jeden Duft, der von ihrem Liebesspiel möglicherweise noch übrig geblieben war.
Jeb lächelte, erfreut über seine schnelle Reaktion. Ja. Du kannst wirklich schnell denken, oder? Er sah an sich hinunter. Vermutlich vor allem mit dem da. Er seufzte, als er darüber nachdachte, was da gerade zwischen ihm und Roxanne vorgefallen war. Nicht nur über den Sex, sondern auch über die Ohrfeige. Was hatte er gesagt, das sie so wütend gemacht hatte? Er hatte sich doch nur entschuldigen wollen. Werde einer aus den Frauen schlau!
Jeb hörte, wie der Wagen vor dem Haus anhielt. Einige Minuten später klopfte jemand an die Haustür. Jeb öffnete, während er nach wie vor über Roxannes Reaktion rätselte.
Ein großer Mann mit einem freundlichen Gesicht stand draußen. Er hielt einen Aktenkoffer in der Hand. Jeb erkannte ihn nicht. Vermutlich kam er von außerhalb. Der Bursche war um die vierzig, trug keinen Hut, und sein dichtes, welliges blondes Haar glänzte in der Sonne. Er trug eine gebügelte Jeans, glänzende braune Schuhe, ein rostbraunes Hemd mit einem Button-down-Kragen und eine gestreifte Krawatte.
»Kommen Sie herein.« Jeb war der Mann auf Anhieb unsympathisch. Was hatte der Kerl bei Roxanne zu schaffen? »Roxanne ist noch in der Dusche.« Sein Lächeln war alles andere als freundlich. Es glich eher einem Zähnefletschen. »Wir hatten einen ziemlich aufregenden Morgen. Die Kuh eines Nachbarn hat uns mit ihrem neu geborenen Kalb hier besucht. Wir haben eine Weile gebraucht, bis wir die beiden in den Viehtransporter verladen hatten.« Er streckte dem Mann die Hand hin. »Ich bin Jeb Delaney. Sie sind Tindale, stimmt’s? Roxanne hat erwähnt, dass Sie vorbeikommen wollten.«
Sollte Tindale den Eindruck gewinnen, dass sich Jeb in Roxannes Haus gut auskannte und auf sehr vertrautem, um nicht zu sagen intimem Fuß mit ihr stand, mochte das vielleicht daran liegen, dass Jeb sich absolut nicht bemühte, diesen Eindruck zu vermeiden. Allerdings wusste er auch nicht genau, warum er überhaupt versuchte, einen solchen Eindruck zu erwecken. Wenigstens hatte er nichts gesagt, was nicht stimmte.
Die beiden Männer schüttelten sich die Hände, und Jeb widerstand dem Impuls, Tindales Hand wie in einem Schraubstock zu zerquetschen, um ihm seine Kraft zu zeigen.
»Sehr erfreut. Ich bin Sam Tindale. Roxys Architekt.« Tindale lächelte liebenswürdig und zeigte Jeb beiläufig, dass er sich ebenfalls ausgezeichnet in Roxannes Blockhaus auskannte und offenbar ebenfalls auf vertrautem Fuß mit ihr stand. Er trat an den Küchentresen und legte seinen Aktenkoffer darauf ab. Er öffnete ihn und nahm Zeichnungen heraus, offenbar Bauskizzen. »Dieser Papierkram nimmt einfach kein Ende«, sagte er und schaute Jeb an. »Die, Bauarbeiten sollen am Montag anfangen, und Roxy möchte noch einen letzten Blick auf die endgültigen Pläne werfen.«
»Ach ja?« Es passte Jeb überhaupt nicht, dass der Mann die Koseform von Roxannes Namen benutzte. Wieso nannte der Kerl sie Roxy? Nur ihre Familie und enge Freunde nannten sie so.
In dem Moment tauchte die fragliche Lady selbst auf. Sie sah frisch und, wie Jeb fand, ausgesprochen appetitlich aus, als sie aus dem Badezimmer kam. Sie lächelte Tindale zu. »Hi, Sam. Es tut mir Leid, dass ich Sie habe warten lassen. Heute Morgen war viel zu tun, und ich habe einfach die Zeit vergessen.«
»Ja, das habe ich ihm gerade schon erzählt«, meldete sich Jeb gedehnt zu Wort.
Roxanne hatte ihn nicht an der Tür stehen sehen. Sie drehte sich um, und ihr Lächeln kühlte merklich ab. »Oh, Jeb. Ich wusste nicht, dass du noch da bist.« Sie durchbohrte ihn mit einem giftigen Blick. »Sagtest du nicht, du hättest eine Verabredung in der Stadt?« Durch die Zähne zischte sie: »Eine Verabredung, zu der du dich nicht verspäten darfst?«
»Tatsächlich?«, fragte er unschuldig. »Merkwürdig, ich kann mich gar nicht an einen Termin erinnern. Du irrst dich bestimmt. Außerdem«, fuhr er mit einem strahlenden Lächeln fort, »würde ich zu gern die Änderungen sehen, die Sam und du für dieses Haus geplant habt.«
Tindale ließ sich nicht anmerken, ob er die unterschwelligen Aggressionen spürte. »Kommen Sie hier rüber«, sagte er. »Dann zeige ich es Ihnen.«
Jeb ignorierte Roxannes wütenden Gesichtsausdruck und trat neben Tindale zum Tresen. Er schaute auf die großen Papierbögen, die der Architekt auf dem Tresen ausgerollt hatte. Auf genau dem Tresen, dachte Jeb und grinste unmerklich, auf dem Roxanne und ich eben den unglaublichsten Sex hatten, den ich je erlebt habe. Er schielte Roxanne von der Seite her an. Ob sie das ebenfalls so empfunden hat? Ihre Augen funkelten aufgebracht, als sich ihre Blicke begegneten. Ihrem vorgereckten Kinn nach zu urteilen, war sie im Moment offensichtlich nur wütend. Geschah ihr ganz recht! Sie hatte ihn oft genug sozusagen mit einem herablassenden Klaps auf den Hintern in die Wüste geschickt. Es war nur fair, wenn er jetzt den Spieß umdrehte.
Jeb schaute auf die Pläne und pfiff anerkennend, als er die Ausarbeitung des fertigen Hauses sah. »Sehr hübsch«, sagte er und zog eine Braue in die Höhe.
»Finde ich auch«, erwiderte sie leise. Was zum Teufel hatte er vor? Warum verschwand er nicht einfach? Über Tindales Kopf hinweg formte sie mit ihren Lippen das Wort: Verdufte!
Jeb lächelte und widmete sich den Plänen. Gedankenverloren fuhr er mit dem Finger über die Umrisse der Änderungen.
Roxannes Pläne als »sehr hübsch« zu bezeichnen, war eine Untertreibung. Jeb achtete kaum auf das neue Brunnenhaus, den Holzschuppen, die Scheune und die Korrals, die irgendwann gebaut werden sollten. Es war das Haupthaus, das seine Aufmerksamkeit erregte. Es war sehr ansprechend, groß, aber nicht klotzig, und hatte nichts Prätentiöses an sich. Es war stilvoll und strahlte trotzdem etwas Gemütliches aus. Sehr gemütlich, dachte er, und sehr einladend. Er musste zugeben, dass das Ganze sich wunderbar in die Landschaft einfügte.
Der ursprüngliche A-förmige Bau war verdoppelt worden, und ein kleineres A-förmiges Gebäude erhob sich jetzt vor dem Haupthaus. Vermutlich war das die Eingangshalle. Zwei Flügel mit einem Walmdach schlossen sich an beiden Seiten des vergrößerten Hauses an, und am Ende jedes Flügels befand sich wiederum ein kleineres A-förmiges Gebäude. Das Haus wirkte wie eine Almhütte. Eine große Almhütte. In dem grünen Zinkdach waren einige Oberlichter eingearbeitet. Auf der Rückseite waren mehrere Veranden und auf der Vorderseite Schieferterrassen angelegt, die von Blumenbeeten eingerahmt wurden. Ein von Steinen gesäumter Schieferweg führte zu dem vergrößerten Parkplatz. Die neue Garage für drei Autos hatte ein Walmdach wie die Flügel und lag direkt hinter dem Parkplatz. Und eine lange, überdachte Passage führte zum nördlichen A-förmigen Teil.
Jeb schaute Roxanne an und deutete auf die Passage. »Ist das die Hintertür?«
Sie nickte, verblüfft von seinem Interesse. »Ja. Der Durchgang dient ebenso als Vorraum.« Als er sie weiter anschaute, fuhr sie fort: »Von dort kommt man in die Waschküche. Außerdem liegen da noch ein kleines Bad und eine winzige Kochnische. Und ein kurzer Flur führt zur Küche.«
»Dahinter«, fiel Tindale ein, »liegt das Esszimmer, das sich zu dem ursprünglichen Teil des Blockhauses und zu dem neuen Abschnitt öffnet. Dem Kaminzimmer. In einer Ecke ziehen wir einen mit Felssteinen verkleideten Kamin hoch, und von den zimmerhohen Fenstern hat man eine großartige Aussicht auf das Tal. Roxy möchte den oberen Boden des alten Hauses herausreißen, so dass man an dieser Stelle bis in den Giebel sehen kann.« Er lächelte bedauernd. »Ich würde den ganzen Boden herausnehmen, aber das wollte Roxy nicht. Die neue vordere Hälfte bekommt ein Obergeschoss, in dem mehrere Räume und ein Badezimmer liegen. Es ist ein ziemlich großes Projekt, und wir wollen fertig sein, bevor die Regenzeit einsetzt.«
Roxanne beobachtete Jeb unter gesenkten Wimpern. Was hatte er vor? Wieso ging er nicht endlich? Sie presste die Lippen zusammen. Vermutlich blieb er nur, um sie zu ärgern. Nur ärgerte sie sich überraschenderweise gar nicht. Sie wusste ihre Gefühle nicht genau einzuschätzen, und ihr war schon gar nicht klar, was da zwischen ihnen passiert war. Roxanne war zwar nicht prüde, aber sie hatte noch nie auf einem Küchentresen Sex gehabt. Es kribbelte merkwürdig in ihrem Bauch, als sie sich eingestand, dass sie auch noch nie einen derartigen Orgasmus erlebt hatte. Diese Erfahrung hatte sie total überwältigt, und sie war selbst am meisten überrascht über das, was sie da getan hatte. So ein Quickie war überhaupt nicht ihre Art, doch mit Jeb ... Sie schluckte, als ihr Blick auf seine gebräunten Hände fiel, mit denen er sich auf der Bauzeichnung abstützte. Kaum hat er mich angefasst, bin ich in Flammen aufgegangen, dachte sie grimmig. Und dabei mag ich diesen Blödmann nicht mal! Roxanne war zornig, auf ihn und auf sich selbst, und starrte finster auf Jebs Hinterkopf. Warum besaß er nicht den Anstand und verkrümelte sich? Aber natürlich doch! Hier ging es schließlich um Jeb Delaney! Was sollte sie schon von einem Dummkopf wie ihm anderes erwarten?
Tindales Stimme unterbrach ihre Gedanken. »Wir hoffen auf sechs Wochen bis zwei Monate gutes Wetter.«
Jeb nickte, ohne vom Plan hochzublicken. »Normalerweise fängt die Regenzeit Mitte November an. Allerdings haben wir manchmal auch schon vorher einige starke Stürme erlebt.«
»Hoffen wir das Beste.« Tindale sah Roxanne an und lächelte. »Da Roxy den Umbau mit Lichtgeschwindigkeit erledigt haben möchte, habe ich eine große Baufirma angeheuert. Wir werden so schnell arbeiten, wie wir können.« Er seufzte. »Und so schnell, wie das Bauamt uns arbeiten lässt.«
»Was liegt in dem anderen Flügel und dem kleinen Anbau am Ende?« Jeb sah Roxanne an.
Sie warf ihm einen bissigen Blick zu, der eine eindeutige Sprache sprach. Was geht dich das an, Knallkopf? »Das wird eine Wohnung«, erwiderte sie laut. »Ein Wohnzimmer, ein kleines Schlafzimmer, ein Bad für Gäste und ein breiter Flur, der zu dem Anbau mit meinem Schlafzimmer und Badezimmer führt.«
»Sehr schön«, gab Jeb zu. »Mir gefällt die Offenheit und die geschickte Nutzung des Raumes.« Er lächelte sie arglos an. »Ich freue mich schon auf deine Einweihungsparty.«
Roxannes Lächeln glich eher einem Zähnefletschen. »Dann solltest du endlich verschwinden, damit Sam und ich an die Arbeit gehen können.«
»Kein Problem«, murmelte er. Doch das Funkeln in seinen Augen bereitete ihr Unbehagen – was sich prompt bestätigte.
Denn als er an Tindale vorbei zu ihr ging, zog er sie überraschend in die Arme und küsste sie mitten auf den Mund.
Roxanne stand wie erstarrt da und schaute ihn an. »Danke, für diesen ... wirklich interessanten Morgen, Prinzessin«, murmelte er, zwinkerte ihr zu und versetzte ihr einen vertraulichen Klaps auf den Po. »Ich warte sehnsüchtig auf die Einladung zur Einweihungsparty.«