Читать книгу Lass los, was dich klein macht - Sigrid Engelbrecht - Страница 17

Den eigenen Platz finden

Оглавление

Sich in eine Gruppe einzufügen muss gelernt werden. Schließlich erfordert das einen schwierigen Spagat zwischen individueller Persönlichkeit auf der einen und der Gemeinschaft mit ihren Zugehörigkeitsregeln auf der anderen Seite. Kinder fangen etwa ab dem dritten Lebensjahr an, Beziehungen zu anderen aufzubauen. Im Kindergarten und später in der Schule erleben sie sich als Mitglied verschiedener Gruppen von Gleichaltrigen. Die Bewertung durch andere wird auf einmal wichtig. Die Kinder finden Freundinnen und Freunde, es kommt aber auch zu Rivalitäten, Rangeleien und Revierkämpfen. Dabei entwickeln die Kinder ein Gefühl dafür, wie sie mit anderen kommunizieren, wann es sinnvoll ist, sich abzugrenzen oder durchzusetzen, wann man Kompromisse macht und in welchen Situationen man einfach mal mit den Wölfen heult.

Die soziale Umwelt dient schon bei Kindern als Spiegel für die eigene Selbstwahrnehmung. Einerseits ist die Erfahrung wichtig, sich als eigenständiger Mensch von anderen zu unterscheiden. Andererseits möchte man sich einer Gemeinschaft zugehörig fühlen. Beidem gerecht zu werden ist nicht immer leicht. Ein Kind, das sich den Erwartungen anderer vollkommen unterordnet und zum chronischen Ja-Sager wird, schwächt sein Selbstwertgefühl. Auch das Ansehen in der Gruppe wird schwinden, obwohl das Kind sich doch durch Unterordnung erst die Anerkennung und das Wohlwollen der anderen sichern will.

Andererseits: Wer zu »besonders« ist, gerät in Gefahr, ausgegrenzt, gehänselt und gemobbt zu werden. So kann das Selbstwertgefühl ebenfalls einen Knacks bekommen. Es kann überaus schmerzlich sein, die Erfahrung zu machen: Ich gehöre nicht dazu. Ich werde nicht akzeptiert. Ich habe keinen Platz hier.

Lass los, was dich klein macht

Подняться наверх