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Frauen und Männer: Alte Klischees lassen grüßen

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Häufig spielen diese geschlechtsspezifischen Unterschiede bis weit ins Erwachsenenalter eine Rolle für das Selbstwertgefühl. Die meisten Frauen fühlen sich deutlich aufgewertet, wenn ihnen jemand signalisiert, dass sie gut aussehen, begehrt und anerkannt sind. Der Eindruck, anderen zu gefallen, lässt ihren gefühlten Selbstwert steigen. Umgekehrt macht es Frauen aber auch meist mehr aus als Männern, wenn jemand sie als unattraktiv oder unsympathisch einstuft. Diese Neigung, andere zum Maßstab für den eigenen Wert zu machen, ist gerade unter Frauen sehr weit verbreitet. Sie fühlen sich nur dann glücklich, wenn sie von anderen gemocht werden. Deshalb streben sie danach, stets hübsch zu sein, nett und pflegeleicht, anspruchslos, angenehm im Umgang, ohne Macken, effizient im Job – eine Frau wie aus der Fernsehwerbung.

Männern machen ihr Selbstwertgefühl häufiger vom Leistungsvergleich, von Status und Wettbewerb abhängig. Sich durchzusetzen, zu siegen, besser als andere zu sein besitzt für sie meist größere Bedeutung. Natürlich hat sich im Vergleich zu früheren Generationen daran bereits einiges geändert: Es gibt Frauen, die keine Furcht haben anzuecken und deren Selbstwertgefühl eher durch einen dicken Dienstwagen als durch ein freundliches Lob bestätigt wird. Andererseits reproduzieren Frauenzeitschriften und einschlägige Internetportale permanent die gängigen Schönheitsideale und wecken das Gefühl, diesen genügen zu müssen.

Lass los, was dich klein macht

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