Читать книгу Aufbruch zu Dir - Silke Schauder-Ruhbach - Страница 10
ОглавлениеKörper, Geist und Seele – Heilung
Ich möchte Ihnen hier nur ein Beispiel von vielen geben, um den Zusammenhang zwischen Körper, Geist und Seele darzustellen. Man liest so häufig von ganzheitlicher Heilung und oft wird damit nur die „Alternativmedizin“ in Verbindung gebracht. Aber hier geht es mir um mehr.
Viele Menschen plagen sich zum Beispiel mit Sodbrennen und dann mit Magengeschwüren herum. Schauen wir uns diese Erkrankungen aus drei verschiedenen Perspektiven an. Da ist zuerst der
Körper – Physis
Der Magen ist auf körperlicher, physischer Ebene ein Teil des Verdauungssystems und somit dafür verantwortlich, Nahrung zu verdauen. Wenn man sich den Magen verdorben hat, leidet man unter Schmerzen, Appetitlosigkeit, und der Allgemeinzustand ist schlecht. Selbstgemachte Hühnerbrühe, Reisschleim oder einfach der Verzicht auf Nahrung helfen hier weiter – ein bisschen Ruhe, und dann geht es meistens von allein vorbei. Das hat jeder von uns schon einmal erlebt.
Kommen wir nun zu unserer geistigen Ebene
Geist – Psyche
Was ist nun, wenn der Magen auf geistiger auf psychischer Ebene erkrankt? Allein an der Wortwahl ist es schon möglich zu erkennen, dass ein psychisch erkrankter Magen nicht mit Medikamenten geheilt werden kann. Es ist Ihr Körper, und Sie haben ihn unter Kontrolle. Ja, Ihr Geist beherrscht Ihren Körper und nicht umgekehrt.
Ich spreche hier mal den normalen „Ärger“ an – mit den Kindern, am Arbeitsplatz, in der Partnerschaft … Sie zucken jetzt mit den Schultern? Hat doch jeder? Was soll man denn da ändern? Was ich im Folgenden schildere ist der schlimmste Fall und passiert nicht automatisch immer. Es ist nicht so, dass hier ein Rad ins Rollen gebracht wird, das man nicht mehr aufhalten kann.
Sie sprechen es also nicht aus und schlucken ihren Ärger hinunter. Er liegt Ihnen jetzt als „dicker Brocken“ im Magen, und das kann zu einer Reizung des Nervus Vagus führen, der für die Magensekretion zuständig ist.
•Folge daraus könnte das Überschießen von Magensäure sein, bekannt als Sodbrennen.
•Die einfachste Art, etwas dagegen zu tun, ist dieses Produkt mit den fünf Buchstaben: … räumt den Magen auf…
•Fragen Sie hierzu Ihren Arzt oder Apotheker. Ich würde es Ihnen nicht geben, ich würde Sie erst fragen: Was macht Ihnen Magenschmerzen?
•Nun würden sie mit einem Medikament das Symptom lindern, aber nicht die Ursache beseitigen, diese ist ja der heruntergeschluckte Ärger. Daher nutzt Ihnen das auch nichts, denn die Säure wird weiter produziert.
•Die Übererregung des Nervus Vagus kann zu einer unnatürlichen Verspannung der Magenwände führen, und sie würden sich verkrampfen. Dies könnte zu einer Abklemmung einer kleinen Arterie im Magen führen, und der Bereich der normalerweise von ihr versorgt wird, würde dann keinen Sauerstoff und keine Nährstoffe mehr bekommen.
•Sauerstoffmangel würde zum Absterben des Gewebes führen, und dieses Gewebe würde durch die überschüssige Säure zersetzt.
•Als Folge daraus würde ein Magengeschwür entstehen, ein ausgestanztes „Loch“ in der Magenwand.
•Größere Gebiete, die von der Säure zersetzt würden, bluten. Es kommt zum Erbrechen – man nennt es „Kaffeesatz“, weil die Säure das Blut zersetzt
•Durch das Loch in der Magenwand könnte Mageninhalt in den Bauchraum fließen, und dies könnte zu
•einer Peritonitis führen und ist lebensgefährlich! Hier können nur noch Ärzte helfen – Gott sei Dank gibt es sie.
Haben Sie auch schon einmal Ihren Ärger hinuntergeschluckt und Bauchschmerzen bekommen? Mir passiert es immer wieder.
Mein Mann kam einmal von einem Seminar nach Hause und erzählte mir, sie sollten abschätzen, wie viele Minuten sie im Durchschnitt pro Tag mit ihrer Frau zu Hause sprechen würden. Ohne das übliche „Was gibt es heute zu essen?“ und „Hast du den Müll schon raus gebracht?“
Was schätzen Sie?
Es waren elf Minuten!
Nur elf Minuten. Warum so wenig? Haben sich die Menschen denn wirklich nichts mehr zu sagen? Früher, als wir noch in der Steinzeit zu Hause waren, ging jeder seiner Arbeit nach. Die Männer gingen jagen und zerlegten das Tier, die Frauen sammelten Beeren, Früchte und bereiteten das Essen zu.
Sie kümmerten sich um die Kinder und ließen den Männern nach erfolgreicher Jagd erst einmal Zeit, um wieder anzukommen. Diese zogen sich zurück, und nach vielleicht einer Stunde kamen sie zum Feuer, und ihre Frauen freuten sich, denn nun war der Mann wieder gesprächsbereit, aufnahmefähig und bereit, sich das, was die Frauen den ganzen Tag erlebt hatten, auch anzuhören. Mit ihnen über Missgeschicke zu lachen und ihnen auch zu sagen, wie sie manches Problem lösen könnten. Die Frauen waren dankbar und nahmen ihren Rat gerne an. Man könnte sagen, sie waren ihnen gleichgestellt, aber gehorsam. Der Mann sagte: „Nein!“, und die Frau fügte sich. Ohne nach dem Grund zu fragen. Sie probierten es einfach aus.
Auf der anderen Seite kamen die Frauen vom Beeren und Früchte sammeln wieder zurück, und die Männer waren an diesem Tag nicht jagen, sondern lagen einfach am Feuer rum, und nun schwatzten die Frauen auf sie ein. Erzählten, wie und wo sie was gefunden hatten. Ob die Männer nun wirklich zugehört haben, weiß ich nicht, glaube ich auch nicht. Aber es geht darum, dass Frauen nach einer Shopping Tour einfach alles erzählen müssen. Sagt er dann, dass er keine Zeit hat – später erst, nach etwa einer Stunde, kommt er und fragt sie, und dann hat sie nichts mehr zu erzählen. Es zählt auch hier nur die erste Stunde. Missverständnisse können so schnell entstehen. „Nie hört er mir zu. Immer hat er Wichtigeres zu tun.“
Wenn wir Frauen gleich auf unsere Männer einschwatzen, wenn er nach Hause kommt, verdreht er die Augen. Er braucht einfach seine Ruhe, egal, ob er aus dem Baumarkt kommt und ein neues Regal geschossen hat oder aus dem Büro. Die wenigsten gehen heute jagen, also Beute jagen.
Sie sagen, wir sind aber nicht mehr in der Steinzeit und sitzen am Feuer?
Nein, der flackernde Fernseher hat mittlerweile das Feuer abgelöst, er hat die Menschen zum Schweigen gebracht.
Unser Gehirn funktioniert allerdings immer noch wie in der Steinzeit. Die Werkzeuge haben sich verändert, Handys und Computer vernetzen uns mit der Welt. Anstatt Beeren, sammeln wir Taschen, Schuhe und Teddybären. Anstatt zu jagen und Beute mit nach Hause zu bringen, kommen die Männer mit Geld nach Hause. Was also hat sich vom Ursprung her verändert? Eben, gar nichts.
Schlucken Sie Ihren Ärger auch hinunter? Reden Sie wieder miteinander. Machen Sie sich ihr eigenes Lagerfeuer und setzen sich darum. Also, zünden Sie sich zum Beispiel eine Kerze an und hören sich gegenseitig zu. Machen Sie als Mann doch mal einen Vorschlag, wie Ihre Frau vielleicht zu einer Lösung kommen könnte. Als Außenstehender hat man doch einen anderen Blickwinkel auf die Situation. Versuchen Sie als Frau doch einmal, ganz objektiv zuzuhören und seinen Vorschlag einfach auszuprobieren. Wenn es nicht klappt, sind Sie um eine Erfahrung reicher und können nach einer neuen Lösung suchen. Erfahrungen machen … schauen Sie mal hin.
Was können Sie selbst verändern?
•Können Sie an Ihrem Arbeitsplatz selbst etwas verändern?
•Was können Sie tun, um in Ihrer Partnerschaft wieder glücklicher zu werden?
•Wen können Sie um Hilfe fragen (es muss nicht Ihr Mann/ Ihre Frau sein), und was brauchen Sie, um glücklicher zu sein? Wo bekommen Sie es her?
Wenn Sie dann alles getan haben, was in Ihrer Macht steht und dann noch nicht zufriedener sind, sollten Sie damit aufhören, nach Perfektion zu streben. Es wird uns allen nicht gelingen, perfekt zu sein. Dann würde es auch langweilig in unserem Leben, weil wir nichts mehr dazu lernen könnten und keine neuen Erfahrungen mehr machen dürften.
Mein Tai Chi Lehrer Didi, mein Lieblingsbuddhist, hat vor vielen Jahren einmal zu mir gesagt: „Silke, wenn du etwas ändern willst, dann ändere es. Aber wenn du Angst vor Veränderungen hast, hör auf zu jammern.“
Das fand ich damals ziemlich heftig – aber er hatte Recht. All das Gejammer hat mich nicht glücklicher gemacht. Ich musste mich verändern, um meinen Weg zu gehen – und nicht den, den irgendjemand von mir erwartete.
Wenn Sie sich dann erst einmal auf den Weg gemacht haben, werden Sie feststellen, dass sich Türen öffnen, wo vorher keine waren, und dass diese Türen sich nur für Sie allein öffnen, für niemanden sonst …
Nehmen Sie sich Zeit, um sich das Gelesene noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Klappen Sie das Buch zu. Wie viele Aber sind Ihnen eingefallen? Es liegt an Ihnen, etwas zu verändern, nicht an den anderen. Wenn Sie nichts ändern können, dann nehmen Sie es so hin. Dann ist es so, und es lohnt sich nicht mehr, sich drüber zu ärgern.
Kommen wir jetzt zum seelischen Aspekt der Krankheit.
Seele – Soma
Der seelische Magen birgt die Nahrung von außen, verdaut Vorstellungen und neue Ideen. Wenn man sich nun selbst einschränkt, also nicht so lebt, wie man es gerne möchte, sondern nur das Leben lebt, von dem man denkt, dass andere es von einem wollen, lebt man seinen eigenen Seelenanteil nicht aus. Angst bestimmt das Leben, und Angst macht gerne ohnmächtig.
Man hat Angst vor Veränderungen, Angst vor dem Neuen, noch Unbekannten. Man verharrt in seiner Position, obwohl sie sich nicht gut anfühlt. Aber diese Position ist bekannt, und man glaubt, die anderen sind schuld.
Man kann also Neues nicht verdauen. Oft steckt der Glaube dahinter, nicht gut genug zu sein, es nicht gut genug zu machen, nicht genug zu schaffen, es nicht wert zu sein. „Ich hab es nicht verdient.“
Wer denn sonst, wenn nicht Sie?
Diese Dinge lassen sich nicht mit einer Pille lösen, und leider reicht es auch nicht aus, es zu wissen. Aber es gibt sie, die Möglichkeit, Seele und Geist (psychosomatisch) zu heilen, damit der Körper wieder gesund werden kann. Oder erst dem Körper die Chance zu geben, wieder gesünder zu werden, und dann über den Geist die Seele leben zu lassen. Oder den Geist zu verändern… Ja, es gibt nicht nur eine Möglichkeit, es gibt derer viele.
Also fangen wir einfach an und schauen, was dabei herauskommt, und zwar erst einmal mit einem Teil, der Ihnen wahrscheinlich sonderbar vorkommt, aber lassen Sie sich darauf ein.
Für das Experiment „neues Gehirn“ brauchen wir nämlich etwas Zeit, und die schaffen wir uns jetzt. Sollten Sie zu den Glücklichen gehören, die schon jede Menge Freizeit haben, lesen Sie trotzdem weiter und überspringen den Teil beim zweiten Lesen einfach.