Читать книгу The Guards - Simone Lilly - Страница 5

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 5.

Ihre Wohnung war nicht groß. Sie lag im fünften Stock, ein beachtlicher Mangel. Es gab keinen Aufzug und die Wände waren dünn, nicht gut für ihre Absichten. Trotzdem lächelten die Beiden, als ihr Makler Brown ihnen die Tür öffnete und in den hellen Flur deutete. Ihre neue Bleibe umfasste drei Räume. Eine Küche, in welcher sie bestimmt niemals kochen würden, ein Bad, das viel zu klein war. Zumindest er selbst brauchte deutlich mehr Platz. Und auch die übrigen Räume konnten mit seiner vorherigen Wohnung kaum mithalten. Missmutig winkte er seinen Kollegen zu sich. „ Lynn ich denke wir sollten eine andere nehmen.“

Brown streckte seine kurzen Arme von sich, wobei Lynn seltsam zurückwich, so als befürchte er, die Knöpfe des viel zu eng sitzenden Anzugs könnten reißen, vom Makler aus zu ihm springen und ihm ins Gesicht schlagen.

„Überleg‘ mal.“ Anschaulich malte er Formen in die Luft. „Wenn wir all unsere „Sachen“ dort unterbringen wollen, wenn wir es richtig machen, ist der Raum viel zu klein. Wo sollen wir die ganzen Waffen und Geräte unterbringen?“

Lynn rollte seinen Kaugummi, den er schon seit Stunden vor sich hin kaute, sorgfältig in ein kleines Papier. „Ganz einfach, wir lassen sie weg. Denkst du wirklich wir brauchen sie? Du hast doch die Anweisungen gehört? Wen willst du töten? Ich würde sagen wir nehmen vielleicht ein, oder zwei Pistolen, ein Abhörgerät oder Ähnliches mit. Mehr braucht es nicht.“

Kurz angebunden steckte er das zusammengerollte Papier in seine Hosentasche und eilte dem Makler hinterher ins nächste Zimmer.

Für wenige Minuten blieb er grübelnd zurück. So sehr er sich auch anstrengte, den Raum gedanklich einzurichten, so sehr wollte es ihm nicht gelingen. Immer wieder sah er sein altes Zimmer. Sein Zimmer, mit all den Postern, grün gestrichen und mit einem zweiten Bett darin, den beiden Schreibtischen, gegen die er immer gerannt war, besonders wenn es dunkel war. Der kaputten Lampe oberhalb seines Bettes und dem kleinen Fenster, welches nur wenig Licht spendete. Ihm war sein kleiner Bruder immer zur Last gefallen. Umso schlimmer schien es ihm, seit seiner Ausbildung nicht mehr bei seiner Familie gewesen zu sein.


„Siehst du, war doch gar nicht so schwer.“

Auch wenn sie jetzt eine Bleibe gefunden hatten und Lynn alles für ihn erledigt hatte, konnte er sich nicht freuen.

Ungeniert schob Lynn sich noch einen Kaugummi in den Mund. Seit er vor vier Monaten seine späte Zahnspange entfernt bekommen hatte, genoss er es immer und zu jeder Zeit einen Kaugummi zu kauen. „Am Besten ist es, wir gehen einmal zu ihrer Schule, oder? Zu ihrem Haus. Es ist besser wenn wir alles kennen.“

Er nickte und folgte ihm.

„Komm schon, freu dich doch, es ist mal etwas anderes als immer nur um dich zu schlagen und Leute zu töten. Das hier erfordert mehr Fingerspitzengefühl, mehr Hingabe, mehr können. Etwas, was uns bestimmt fehlt.“

The Guards

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