Читать книгу The Guards - Simone Lilly - Страница 7

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 7.

Sie warten auf dich, vor der Schule, dann kannst du dich mit ihnen bekannt machen. Hab keine Angst. Es ist zu deinem Besten. Nina musste lächeln, obwohl es eher ein verzweifeltes Lächeln war. Zu meinem Besten! Ihr Bestes war es, sich wirklich in ihrem Zimmer zu verkriechen und das Haus nicht mehr zu verlassen. Leibwächter! Auf sie konnte sie verzichten. Wer würde schon einem hilflosen, siebzehnjährigen Mädchen etwas antun? Jedenfalls etwas so schlimmes, dass sie gleich Bodyguards dazu brauchte? Sie überlegte, als sie in die gewohnte Hauptstraße zur Schule hin ein bog. Nun gut, immerhin hatten Menschen schon einmal ihr altes Haus angezündet, um die Pläne ihres Vaters zu vernichten. Aber, würden sie weiter gehen? Würden sie wirklich ein Leben aufs Spiel setzen? Nina hatte schon einige Male die sogenannten „Pläne“ ihres Vaters gesehen. Es waren Formeln, Kritzeleien und unzusammenhängende Wörter… waren sie so wertvoll?

Mitten in ihren Gedanken hielt sie inne. Da standen sie. Direkt und gut sichtbar vor der Eingangstür, durch welche schon viele Schüler strömten. Sie vermutete jedenfalls, dass es sich bei den zwei, groß gewachsenen und in schwarze Anzüge gehüllten Männer um ihre Leibwächter handelte. Mit einem schlechten Gefühl im Magen ging sie auf sie zu. Insgeheim war sie sich sicher, sie würde wenn sie diese Männer wirklich auf Schritt und Tritt begleiteten, nur noch mehr das Gespött der ganzen Klasse sein. Wie stellten sie es sich vor? Würden sie während dem Unterricht neben ihr sitzen, oder stehen? Würden sie ihr Essen vorkosten? Wie sollten sie ihre Überwachung anstellen und glaubten sie wirklich, irgendein Attentäter würde sich vor die Klasse stellen und schreien: Hier bin ich und bringe sie um?

Um Fassung bemüht kam sie auf sie zu. Von Nahem betrachtet sahen sie sogar ziemlich gut aus. Braun gebrannt, nicht älter als fünfundzwanzig, mit dunklen Sonnenbrillen versehen und kräftig gebaut. Eben typische Leibwächter. Als sie sich ihnen näherte, schnellten ihre wachsamen Köpfe sofort in ihre Richtung. Schnell kamen sie auf sie zu geeilt. „Hallo“, sagte der Erste und reichte ihr seine Hand, die sie unsicher schüttelte. „Ich bin Al.“ Sein Händedruck war feste und bestimmt. Al war etwas kleiner als der andere, hatte schwärzere Haare und ein breiteres Gesicht. Seine Augen konnte sie nicht sehen, ebenso wenig seine Ohren, denn sie waren nur so von Drähten und Geräten versehen. Was das genau war, wusste Nina nicht. Seine Stimme war dunkel, dunkel und ruhig. So ruhig und entspannend, dass sie sich sicher war, jeder Angreifer würde einschlafen, sobald Al ihm etwas vorlesen würde. Schüchtern wandte sie sich zu dem anderen um. Auch er gab ihr seine Hand. „Ich heiße Tom.“ Sie lächelte. Tom war hagerer und doch ebenso durchtrainiert wie Al. Sein gesamtes Erscheinungsbild schien nervöser zu sein, auch seine Stimme war deutlich heller als die seines Kollegen. Er hatte kurze dunkle Stoppeln auf dem Kopf und war genauso verkabelt. Niemand sagte etwas. Das erste Läuten ertönte über ihren Köpfen.

„Also.“ Nina musterte sie ratlos. „Gehen wir rein?“

Sie nickten, bewegten sich aber nicht. Ihr Verhalten verunsicherte Nina nur noch mehr. „Ähm, gehen wir?“

Wieder nickten sie. Dann meldete sich Al knapp zu Wort. „Wir gehen.“

„Gut.“ Über das zweite Läuten hinweg machte sie den ersten Schritt. Die Männer stellten sich hinter sie und folgten ihr artig.

The Guards

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